Silberpeis in 2 Jahren?
Seite 98 von 114 Neuester Beitrag: 31.03.24 19:59 | ||||
Eröffnet am: | 22.02.06 11:08 | von: Silberlöwe | Anzahl Beiträge: | 3.843 |
Neuester Beitrag: | 31.03.24 19:59 | von: Silberlöwe | Leser gesamt: | 900.599 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 95 | 96 | 97 | | 99 | 100 | 101 | ... 114 > |
Ich denke da sind wir erst wenn auch alle meine Freunde und Bekannten
nur mehr über die Anlage Silber reden und die Medien Silber als die einzigartigste Anlage preisen.
Beides kann ich noch nicht sehen.
Ganz im Gegenteil.
Sicher in den verschieden Foren über Silber kommt das so rüber.
Momentan haben wir eine Situation an den Finanzmärkten die mehr als nur
gefährlich ist.
Natürlich beginnen in dieser Situation immer mehr darüber nachzudenken
was man tun kann um im Ernstfall nicht mit leeren Händen dazustehen.
Eine Blase sehe ich noch nicht trotz der Kurssteigerung in den letzten Jahren.
http://www.orf.at/stories/2083329/2083317/
Die Vertreter der internationalen Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission haben sich unzufrieden über die bisherigen Reformanstrengungen in Griechenland geäußert. „Es ist offensichtlich, dass das Programm nicht aufgeht, wenn die Behörden nicht den Weg nehmen, der viel strengere Strukturreformen bedeutet als die, die wir bisher gesehen haben.“
Das sagte Poul Mathias Thomsen, der Leiter der Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Athen, der „Welt am Sonntag“ laut einem Vorabbericht der Zeitung. Von einem positiven Urteil der Troika machen die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone die Auszahlung der nächsten Hilfstranche für Griechenland abhängig. Dabei geht es vor allem darum, ob Griechenland in der Lage ist, seine hohen Schulden zurückzahlen.
Nach Angaben des luxemburgischen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker wird der Bericht der Troika am 24. Oktober erwartet. Juncker hatte sich am Donnerstag optimistisch geäußert, dass die Vertreter von IWF, der Europäischen Zentralbank (EZB) und EU-Kommission zu einem positiven Votum kommen werden. Ohne das Geld wäre der Euro-Staat ab November zahlungsunfähig.
Nötige Reformen jahrelang verschleppt
Der Vertreter der EU-Kommission in der Troika, Matthias Mors, kritisierte, dass zwar Gesetze beschlossen würden, aber oft die Strukturen für eine Umsetzung fehlten. Auch der Delegationsleiter der EZB, Klaus Masuch, sagte der „Welt am Sonntag“, dass Griechenland jahrelang nötige Reformen unterlassen habe. Dass sich die Troika-Vertreter nun öffentlich äußern, dürfte bedeuten, dass sie den Druck auf die griechische Regierung wenige Tage vor ihrem Urteil noch einmal erhöhen wollen.
Allerdings betonte Thomsen auch, dass es Bewegung gebe. „Es geht zwei Schritte vor und einen zurück.“ Die griechische Regierung verstehe, dass viele der schwierigsten Veränderungen erst noch anstünden. Ein Problem sei, dass „gleichzeitig die politische und soziale Ermüdung steigt“. Der griechische Vertreter beim IWF, Panagiotis Roumeliotis, betonte unterdessen, dass das Land mehr Finanzhilfen oder einen größeren Schuldenschnitt benötige. Der Geldbedarf Griechenlands sei wegen der stärker als erwartet ausgefallenen Rezession größer als bisher angenommen, sagte er der Zeitung „Imerisia“ vom Samstag.
Schäuble deutet weiteren Schuldenerlass an
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hält unter Umständen einen größeren Schuldenschnitt für Griechenland für nötig. „Möglicherweise sind wir im Juli von einem zu geringen Prozentsatz der Schuldenreduktion ausgegangen“, sagte Schäuble der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ laut Vorabbericht vom Samstag. Schäuble warnte vor einer Verschärfung der Situation in dem hoch verschuldeten Land. „Es gibt ein hohes Risiko, dass sich diese Krise weiter zuspitzt und ausbreitet“, sagte er.
Auch Belgiens Finanzminister Didier Reynders rief zur Unterstützung Griechenlands auf. „Wir müssen Griechenland helfen, um eine Wiederholung der Lehman-Brothers-Geschehnisse 2008 zu verhindern“, zitierte die griechische Wochenzeitung „Proto Thema“ Reynders am Samstag. Wenn das griechische Schuldenproblem nicht gelöst werde, „oder noch schlimmer, es die Gefahr einer Ansteckung von Spanien oder Italien gibt, dann könnte das schlimmste Szenario Wirklichkeit werden“, warnte der Finanzminister. Zugleich mahnte er, Griechenland dürfe den Sparkurs nicht überziehen. Reynders sagte: „Dies ist auf politischer, sozialer oder auch ökonomischer Ebene nicht akzeptabel: Wir wollen nicht, dass die Kur Griechenland tötet.“
Weltbank kritisiert Merkel
Weltbank-Präsident Robert Zoellick warf Deutschland unterdessen eine mangelnde Führungsrolle in der Euro-Krise vor. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe keine Vision für die Bewältigung der Krise, bemängelte Zoellick in einem heute veröffentlichten Interview der „WirtschaftsWoche“ laut Vorausbericht.
„Vieles in der Politik geschieht in der Art des Durchwurstelns, aber die Wirtschaft und die Märkte brauchen Orientierung und Klarheit“, sagte Zoellick. „Als vor gut 20 Jahren der Ostblock zusammenbrach, entwickelte Bundeskanzler Helmut Kohl eine Vision, wie sich die Dinge entwickeln könnten. So etwas fehlt jetzt völlig, und je länger das andauert, desto mehr Geld kostet es, und desto weniger Handlungsoptionen wird es geben.“
Hier der Link:
http://www.goldseiten.de/content/marktberichte/...e.php?storyid=17530
Morgan Stanley hat die Prognose für den Goldpreis im nächsten Jahr um 35 Prozent auf 2.200 Dollar je Unze angehoben, wie einem Bericht vom Donnerstag zu entnehmen war. Darin wird auch mit steigenden Silber-Notierungen gerechnet. Die Prognosen für die Preise von Öl und Kupfer wurden vom Analystenteam um Hussein Allidina indessen herabgesetzt.
“Da Konjunkturnachrichten die Nachfrage im Rohstoffbereich allgemein bedrohen, sind wir mit unserem Engagement im Bereich selektiver geworden”, schrieb Allidina. “Mit Blick ins Jahr 2012 sind Gold und Silber unsere Topwerte bei den Rohstoffen.”
Am Freitag wurde Gold am Kassamarkt zu 1'657,10 Dollar je Unze gehandelt. Das Allzeit-Hoch vom 6. September lag bei 1'921,15 Dollar je Unze. Im dritten Quartal stieg der Goldpreis um 8,2 Prozent und verzeichnete damit den zwölften Drei-Monats- Anstieg in Folge.
Silber notierte nach zwei Tagesanstiegen in Folge 0,9 Prozent leichter bei 31,72 Dollar je Unze. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich das Edelmetall um 44 Prozent verteuert. Das Preisziel von Morgan Stanley für 2012 liegt bei 50 Dollar je Unze.
Rückgang auf 1600 Dollar war "eine gute Korrektur"
“Gold und in deutlich geringerem Maße Silber werden als sichere Häfen für die Geldanlage wahrgenommen und scheinen einer Welt-Reservewährung am nächsten zu kommen”, hieß es in der Analyse der Bank. “In den vergangenen Rezessionen hat sich Gold am robustesten erwiesen."
Beim Rückgang des Goldpreises auf 1'600 Dollar je Unze handelt es sich nach Einschätzung der Threadneedle Asset Management um eine “gute Korrektur”. Die langfristige Fundamentalsituation bleibe stark, da Zentralbanken und Anleger ihre Portfolios weiterhin durch Goldkäufe diversifizierten.
“Längerfristig sehen wir den Goldpreis weiterhin optimistisch”, sagte David Donora, Manager des wichtigsten Rohstoff-Fonds bei Threadneedle. “Wir haben die Korrektur zurück zu 1'600 Dollar als eine gute Korrektur betrachtet.” Threadneedle in London verwaltet ein Anlagekapital von 110 Mrd. Dollar, das unter anderem in Aktien, Bonds und Immobilien angelegt ist.
Gold-Bullenmarkt so lange wie seit 1920 nicht mehr
Der Goldpreis geht dem elften Jahresanstieg in Folge entgehen. Einen so langen Bullenmarkt gab es im Londoner Handel seit mindestens 1920 nicht mehr. Hintergrund der Aufwärtsbewegung ist das Bestreben von Anlegern, ihr Vermögen weg von Aktien und einigen Währungen zu diversifizieren. Das Edelmetall hat mit seiner Wertsteigerung Aktien, Rohstoffe und Staatsanleihen überflügelt, auch wenn der Goldpreis seit dem Allzeit-Hoch vom vergangenen Monat um 15 Prozent nachgegeben hat.
“Die langfristigen Fundamentaldaten für Gold werden weiterhin stark sein, da die Schwellenländern ihre Reserven nach wie vor durch den Zusatz von Gold diversifizieren. Auch Kleinanleger und Kapitalpools sind weiter bestrebt, ihre Portfolios zu diversifizieren”, erklärte Donora. “Angesichts dieser beiden Bewegungen rechnen wir weiterhin mit einer fortgesetzt starken Goldnachfrage.”
Zentralbanken bauen Goldbestände wieder aus
Die Zentralbanken bauen ihre Goldbestände erstmals seit einer Generation aus. Im August haben Thailand, Bolivien und Tadschikistan ihre Goldreserven erweitert, wie auf der Internetseite des Internationalen Währungsfonds zu erfahren ist. Die Goldbestände börsennotierter Goldfonds erreichten am 8. August das Rekordvolumen von 2'299,8 Tonnen.
Am Kassamarkt lag der Goldpreis am Mittwochvormittag bei 1'605,90 Dollar je Unze und damit 1,1 Prozent niedriger als am Vorabend. Am 6. September hatte er das Rekordhoch von 1'921,15 Dollar je Unze erreicht.
Der Threadneedle Enhanced Commodities Fund kam in den zwölf Monaten bis 28. September auf einen Ertrag von 12,5 Prozent. Damit hat er sich nach Angaben Donoras stärker entwickelt als der DJ-UBS Index Total Return, der als Benchmark dient.
(Bloomberg)
Manfred Gburek, 7. Oktober 2011
http://www.gburek.eu/
Was haben der Berliner Wahlerfolg und der anschließende demoskopische Höhenflug der Piratenpartei mit den Protesten gegen das (Finanz-)Establishment in Griechenland und in den USA zu tun? Zumindest das: Die jugendliche Facebook- und Twitter-Generation ist es leid, politisch von oben manipuliert zu werden und den Milliarden-Spielen der Banker zusehen zu müssen, während ihre eigenen Ideale auf der Strecke zu bleiben drohen.
Die Protestwahlen in Deutschland werden sich fortsetzen, die Straßenproteste anderswo auch. Das zeigt sich allein schon daran, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht – womit wir nicht nur beim generellen Thema Verteilungskampf sind, sondern auch beim speziellen Thema Euro. Denn es gibt nun mal reiche und arme Euro-Länder. Da sich die Lage in dieser Hinsicht von Tag zu Tag zuspitzt, wird es höchste Zeit, im Folgenden die Fakten zu analysieren und die Konsequenzen aufzuzeigen.
Zunächst fällt auf, dass Politiker, hohe Beamte, Notenbanker, Vertreter von Aufsichtsbehörden und internationalen Organisationen immer hektischer von einer Verhandlungsrunde in die nächste stolpern. Dabei wird ihre jeweilige Agenda von den Ereignissen bestimmt, das heißt, sie sind zu Getriebenen geworden, statt von sich aus Reformen voran zu treiben. Die Verhandler vermitteln den Eindruck von Rat- und Kopflosigkeit; zeitweise verlieren sie sogar total den Überblick, was ja ihre vielen widersprüchlichen Aussagen zur Höhe des Rettungsschirms EFSF und zu den Modalitäten der Euro-Rettung belegen.
Der Rettungsschirm, so viel steht bereits heute fest, wird gigantische Ausmaße annehmen, die alle aktuellen Schätzungen weit übertreffen. Das liegt in erster Linie daran, dass die hoch verschuldeten Euro-Länder und die sogenannten systemrelevanten Banken ein ganz dickes, wirres Knäuel bilden: Blüht einem Land die Pleite, droht es gleich viele Banken mitzuziehen; und weil es sich dabei auch um Banken aus anderen Ländern handelt, wird daraus ein Politikum. Die neuesten Tricks von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy sprechen in dieser Hinsicht Bände: Er möchte den Rettungsschirm offenbar am liebsten gleich vornehmlich für französische Banken aufspannen.
Die weit überwiegende Mehrzahl der Ökonomen ist ratlos, was die Krisenbewältigung angeht. Die einen tun so, als gäbe es keine Krise, und halten an ihren zum Teil absurden Theorien von gestern fest. Derweil breiten die anderen ihre Vorschläge penetrant in den Medien aus, weil sie bei den Politikern kein Gehör mehr finden, was wohl auch an deren Ignoranz und Hektik – siehe oben – liegt.
In Zeiten wie jetzt lohnt es sich mehr als sonst, von Experten besetzte Veranstaltungen zu besuchen. So wie die Immobilienmesse Expo Real in der abgelaufenen Woche. Da legte zum Beispiel Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, eine beeindruckende Grafik vor. Danach hat der Deka-Finanzmarktstress-Indikator zuletzt einen Gipfel erklommen, gegen den der vorangegangene Anstieg vom Herbst 2008 – immerhin nach der Lehman-Pleite – wie ein sanfter Hügel aussieht. Quintessenz: Das Risiko lauert überall.
Die Messe bildete auch die Bühne für den Crash-Propheten Max Otte, der eine bemerkenswerte These vertrat: Beim großen Spiel ums Geld gehe es nicht so sehr um den Euro oder um Griechenland, sondern darum, das finanzielle Risiko der Investmentbanken letztlich auf deutsche, niederländische und österreichische Steuerzahler zu verlagern. Diese These hat viel für sich, denn die Finanzwelt richtet ihren Fokus – nicht zuletzt mit kräftiger Unterstützung der Medien – seit eineinhalb Jahren auf ein Land, dessen volkswirtschaftliche Daten zwar miserabel sind, dessen Bruttoinlandsprodukt aber in Relation zum gesamten Euro-Raum verschwindend gering ist. Das heißt, Griechenland hätte längst von anderen Euro-Ländern gerettet werden können, falls die sich zu einer einheitlichen Willensbildung durchgerungen hätten.
Dass dies nicht geschehen ist, liegt wohl kaum am mangelnden Willen, sondern an einer Fehlkonstruktion, die darin besteht, dass dem Euro früher nicht einmal der Hauch einer politischen Union vorangegangen war. Im Übrigen gilt, was Peter Bofinger, einer der Wirtschaftsweisen, kürzlich gesagt hat: „In Deutschland wird total übersehen, dass es kein Land gibt, in dem so viele Sparmaßnahmen innerhalb so kurzer Zeit und so massiv durchgesetzt worden sind wie in Griechenland.“ Allein, es hilft nicht mehr.
Blickt man zurück in die Geschichte, sind bisher fast jedem Staatsbankrott gefolgt: kollabierende Banken, Kreditrestriktionen, Konjunktureinbrüche, Aufstände und Währungsreformen. Und heute: Banken werden gerettet, sofern sie systemrelevant sind, und am Ende verstaatlicht, was noch vor uns liegt. Keditrestriktionen gibt es schon in Hülle und Fülle; und wer dank guter Bonität einen Kredit ergattert, bekommt Konditionen mit Bankmargen aufgebrummt, die geradezu unanständig sind. Der Konjunktureinbruch geht bereits aus verschiedenen Frühindikatoren hervor, auch wenn er manchmal – wie zuletzt am Freitag mit dem scheinbar positiven US-Arbeitsmarktbericht – konterkariert zu werden scheint. Zu den Aufständen ist hier anfangs genug gesagt. Nur was die nächste Währungsreform betrifft, müssen wir uns noch etwas gedulden.
Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen und US-Staatsanleihen pendeln aktuell unter 2 Prozent. Das ist eine miserable Verzinsung, die den gerade aufgezeigten Risiken in den kommenden zehn Jahren überhaupt nicht gerecht wird. Sie ist, so paradox das scheinen mag, ein Beleg für das Sicherheitsbedürfnis der – überwiegend institutionellen - Anleger, die vor lauter Risiken wie erstarrt nur auf Staatsanleihen blicken, die sie für sicher halten. Hier handelt es sich um eine Form des Herdentriebs, wie wir ihn sonst eher aus Zeiten mit extremen Auf- oder Abwärtsbewegungen an den Aktien-, Rohstoff- und Derivatebörsen kennen.
Wann dieser Herdentrieb ein Ende haben wird, ist zwar nicht genau festzumachen; aber lange kann er nicht mehr vorherrschen. Das ergibt sich allein schon aus dem Handlungszwang der Politiker, Notenbanker usw. im Hinblick auf die sogenannte Euro-Rettung. Danach werden zehnjährige deutsche Bundesanleihen nämlich nicht mehr als so sicher gelten wie jetzt, US-Staatsanleihen auch nicht. Stattdessen wird Gold in seiner Funktion als sichere Anlage wieder an Fahrt gewinnen. Bis dahin dürfte sein Preis weiterhin für die eine oder andere starke Schwankung gut sein. Dann heißt es: Nur nicht die Nerven verlieren, denn das Beste kommt erst noch.
http://www.foonds.com/article/16019/
Jahresendrally an der Wall Street in Sicht
Die gültigen Analystenprognosen stellen trotz der jüngsten Kürzungen dem Aktienindex Standard & Poor’s 500 im angelaufenen vierten Quartal die stärkste Jahresendrally seit 13 Jahren in Aussicht.
Der Index hat mittlerweile ein Bärenmarktniveau erreicht, das von Marktstrategen von verschiedenen Häusern wie Oppenheimer, UBS und Barclays als eine deutliche Unterbewertung angesehen wird - und zwar obgleich diese Prognosen in den letzten acht Wochen so stark gekappt wurden wie zuletzt auf dem Höhepunkt der Kreditkrise.
Im Durchschnitt wird für den S&P 500 vom derzeitigen Niveau aus eine Steigerung von 14 Prozent bis zum Jahresende 2011 vorhergesagt. Die zwölf von Bloomberg befragten Strategen rechnen demnach mit einem Jahrendstand von 1.300 Punkten. Das liegt allerdings gut 100 Punkte unter der Durchschnittsschätzung vor zwei Monaten. Seitdem hatten die USA ihr erstklassiges Kreditrating von “AAA” verloren und die europäischen Schuldenkrise drohte sich zu einer Bankenkrise auszuweiten.
Trotzdem äusserten sich die gleichen Experten in einem Oktober zuletzt derart optimistisch im Jahre 2008, als eine Steigerung von 27 Prozent prognostiziert wurde. Anschliessend sank der Index um 18 Prozent. Seit April dieses Jahres hat der S&P 500 19 Prozent verloren. Die Strategen gehen nun mehrheitlich nicht von einer Zahlungsunfähigkeit von Griechenland aus. Zudem wird im Gesamtjahr 2011 ein Gewinn je Aktie im Index von 95,85 Dollar erwartet.
“Die Anleger sind viel zu pessimistisch und lassen sich von schwankenden Makrodaten verunsichern”, schätzte Chefstratege Brian Belski von Oppenheimer in einer Studie ein. Es seien die Fundamentaldaten, die die Aktienkurse bewegten, und er stellte fest: “Die Portfolios in den USA sind nicht auf eine positive Berichtssaison im dritten Quartal vorbereitet”. Belski rechnet mit einem Jahresendstand von 1.325 Punkten, was gut 15 Prozent über dem derzeitigen Niveau läge.
Es gab aber auch zur Vorsicht mahnende Stimmen. Die Strategen sollten sich angesichts der Schwere der Schuldenkrise in Europa nicht zu optimistisch zeigen, sagte der für die Investments zuständige Eric Teal von First Citizens Bancshares. Eine Rally zu erwarten sei “zu optimistisch”, sagte er in einem Telefonat mit Bloomberg. Der allgemeine Trend zeige abwärts.
David Kostin von Goldman Sachs Group hatte in der abgelaufenen Woche seine Schätzung für den S&P 500 zum dritten Mal in drei Monaten gekürzt, und zwar von 1.250 auf 1.200 Punkte. Die USA, so schätzte er ein, werden wohl eine Rezession vermeiden können. Zugleich stagniere aber die Erholung der Wirtschaft, sagte der Stratege voraus. “Das instabile Makroumfeld wird in der absehbaren Zukunft anhalten”, schrieb er in einer Studie. Derzeit gingen die Anleger von einer nicht zu vernachlässigenden Gefahr einer neuerlichen Finanzkrise wie im Jahre 2008 aus.
Auch Jonathan Golub von der UBS glaubt an eine nahe Wende an den Aktienmärkten und höhere Indexstände zum Ende des Jahres. Wenn die Anleger das Vertrauen in die Lösung der Schuldenkrise wieder zurückerlangten, würden auch die Märkte wieder zur Erholung ansetzen, sagte er in einem Interview mit Bloomberg.
“Die Worst-Case-Szenarien werden sich nicht bewahrheiten”, stellte Golub zum Thema der Schuldenkrise in Europa in Aussicht, “es gibt schliesslich 17 Länder, die ihre Reaktionen koordinieren müssen. Das macht den Prozess zwar schwerfällig, aber es heisst nicht, dass keine gemeinsame Lösung zu finden wäre”. Er rechnet zum Jahresende mit einem Stand des S&P 500 von 1.350 Punkten. Zwar werde die Sorge um die Schuldenkrise sich verstärken und das Wachstum in Asien abschwächen, wie der Stratege Barry Knapp von Barclays einschätzte. US-Aktien werden sich ihm zufolge wegen einer Aufhellung der wirtschaftlichen Aussichten und weiteren Stimuli der Notenbank Fed trotzdem behaupten und noch im vierten Quartal steigen. Knapp erwartet 1.325 Punkte zum Jahresende 2011. Noch vor vier Wochen rechnete er allerdings mit 1.450 Zähler: “In den USA sieht die Lage gut aus”, sagte der Stratege für die USA bei der britischen Bank, “würden wir hier isoliert von der Welt leben, dann läge der Markt erheblich höher”.
(Bloomberg)
James Turk, FGMR.com, 14.02.2011
Im April des Jahres 2007 schrieb ich über die drei Phasen, die in jedem Bullenmarkt auftreten. Ich führte aus, dass Gold sich dem Ende der ersten Phase annäherte. Gold wurde zu diesem Zeitpunkt mit rund USD 690 pro Feinunze gehandelt und lag somit weit unter seinem einstigen Hoch in Höhe von USD 850 pro Feinunze, das im Januar 1980 erzielt worden war. Ich schrieb damals:
„Es sieht so aus, als würde sich Gold gerade aufmachen, ein neues Allzeithoch zu erklimmen. Wenn das passiert, setzt die zweite Phase ein. Es wird keine umfassende Begeisterung auslösen, dass Gold in der nächsten Phase ist, da dies nicht vor der dritten Phase der Fall sein wird. Aber wenn Gold ein neues Rekordhoch verzeichnet, besonders wenn es in einen vierstelligen Preisbereich durchbricht, werden die Menschen darauf aufmerksam werden.“
Im November 2009 schrieb ich einen Artikel mit dem Titel „Willkommen in Phase Zwei des Goldbullenmarkts“. Das war zwei Monate, bevor Gold die Marke von USD 1.000 pro Unze durchbrach. Ich konzentrierte mich in diesem Artikel auf die Veränderungen der vorherrschenden Auffassungen zu Gold und merkte an, dass der Umgang mit Gold bereits ein völlig anderer war:
„Während der ersten Phase eines Bullenmarkts konzentrieren sich die Medien und der größte Teil der Investoren auf vergangenen Themen, anstatt auf das künftige Entwicklungspotenzial. Im Verlaufe des vergangenen Jahrzehnts konnte man dementsprechend auch all die Gründe hören, warum man Gold nicht besitzen sollte.
Aber es gibt einen bemerkenswerten Unterschied der jetzigen Phase im Vergleich zur ersten Phase. Achten Sie einmal darauf, wie viele Menschen nun über Gold sprechen. Gold, das mit Gleichgültigkeit bedacht wurde – einem Merkmal von Phase 1 – genießt nun zunehmende Aufmerksamkeit.
Aber noch wichtiger ist, dass, anstatt dass Gold nun begrüßt und analysiert würde, um seinen relativen Wert zu ermitteln, die heutige Aufmerksamkeit zum überwiegenden Teil in umfassenden Unglauben und Skeptizismus darüber besteht, dass Gold noch weiter nach oben klettern könnte. Hierbei handelt es sich exakt um die Reaktionen, mit denen man während der zweiten Phase rechnen kann.“
Ich kam zu dem Schluss, dass Gold irgendwann in der Zukunft in Phase 3 eintreten würde, und zwar dann, „wenn Gold nicht mehr länger relativ preiswert ist.“
Silber erwähnte ich in den zwei vorstehenden Artikeln überhaupt nicht. Der Silberbullenmarkt verfügt jedoch ebenfalls über drei Phasen, wobei das weiße Metall gegenwärtig immer noch in der ersten Phase steckt, die im Februar 1991 begann, nachdem der Silberpreis bis auf USD 3,50 pro Feinunze gefallen war.
Der Einbruch in Höhe von 93% seit dem Silberpreishoch von USD 50 im Januar 1980 war erstaunlich. Wie wir anhand der nachfolgenden Grafik sehen können, handelte es sich bei den USD 3,50 pro Feinunze jedoch um das absolute Kurstief. Danach kam es fortwährend zu Preisanstiegen.
Die Grafik zeigt ein riesiges Akkumulationsmuster auf, das durch die grünen Linien dargestellt wird. Es erzählt die Geschichte starker und schwacher Hände – wie sich Silber von den starken Händen in Richtung der schwachen Hände bewegte.
Vom Höhepunkt des Silberpreises von USD 50 pro Unze im Januar 1980 bis zu seinem Tiefststand von USD 3,50 pro Unze im Februar 1991 wurden die schwachen Hände aus dem Silbermarkt hinausgetrieben. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Akkumulation durch die starken Hände – die kauften, weil sie erkannten, dass Silber ein außerordentliches Schnäppchen war – zur vorherrschenden Kraft im Silbermarkt.
Die Kaufkraft der starken Hände war stärker als der Abverkaufsdruck der schwachen Hände, was beim Silberpreis dann auch zu Anstiegen führte. Es handelt sich hier um einen klassischen Vorgang der ersten Phase eines Bullenmarkts – jetzt kommt aber der entscheidende Punkt:
Silber befindet sich immer noch in Phase 1. Silber steigt erst in Phase zwei auf, wenn es die Marke von USD 50 pro Unze überschreitet, genauso wie Gold erst die zweite Phase seines Bullenmarkts erreichte, als das vorausgegangene Hoch von USD 850 pro Unze überwunden wurde.
Ich rechne damit, dass Silber dieses Jahr die Marke von USD 50 pro Unze durchbrechen wird – eine Anschauung, die ich bereits in meinen Ausblick für das Jahr 2011 erwähnte.
Zugegeben, ich war mit meiner Prognose, wann diese zweite Phase bei Silber eintreten würde, ein bisschen voreilig gewesen. Vielleicht bin ich also wieder zu früh dran, wenn ich vorhersage, dass Silber dieses Jahr in die zweite Phase seines Bullenmarkts eintreten wird. Ungeachtet der Genauigkeit meines Timings ist eins jedoch völlig klar: Da Silber sich immer noch in Phase 1 befindet, ist es immer noch sehr preiswert.
http://www.orf.at/#/stories/2083354/
Die Zukunft der taumelnden belgisch-französischen Bank Dexia wird sich voraussichtlich heute entscheiden. Belgiens Ministerpräsident Yves Leterme kündigte gestern Abend an, heute komme es in Brüssel zur letzten Verhandlungsrunde zwischen Frankreich und Belgien.
„Ich hoffe, dass wir morgen unsere Ziele erreichen“, sagte Belgiens Finanzminister Didier Reynders nach einem Treffen mit Schlüsselmitgliedern des Kabinetts. Die beiden Länder planen, Dexia aufzuspalten.
Dexia steht kurz vor dem Bankrott und droht damit als erste große europäische Bank zum Opfer der Schuldenkrise zu werden. Das Institut ist mit 4,8 Milliarden Euro in Griechenland engagiert und zittert vor weiteren Abschreibungen auf seine Staatsanleihen. Heute wird sich dem Vernehmen nach auch das Direktorium der Bank treffen und über die Zerschlagung entscheiden.
http://www.orf.at/#/stories/2083333/
Island ist einer der Staaten Europas, welche die Finanz- und Wirtschaftskrise am härtesten getroffen hat. Der Finanzsektor war im Herbst 2008 mit der Pleite gleich mehrerer Großbanken im Sog der Finanzkrise zusammengebrochen. Eine Pleite konnte durch Milliardenkredite des IWF und eine starke Abwertung der Währung des kleinen Landes abgewendet werden. Während sich Schritt für Schritt eine Erholung abzeichnet, stellt sich angesichts der Griechenland-Krise die Frage, welche Lehren Athen aus dem isländischen Weg ziehen kann.
Eigenständige Währung als Krisenanker?
Vor wenigen Jahren noch als reichstes Land der Welt bewertet, hat Island die weltweite Finanzkrise tief in die Rezession gestürzt. Das Bankensystem kollabierte 2008, mehrere Großbanken gingen pleite. Anders als Griechenland hatte Island Spielraum bei der eigenen Währung: Die isländische Krone wurde stark abgewertet, viele Menschen verloren ihre Ersparnisse, die Arbeitslosigkeit stieg.
Ein Staatsbankrott wurde nur durch einen Milliardenkredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der skandinavischen Länder verhindert. Zwischen Oktober 2007 und in der Talsohle im August 2009 verlor die isländische Krone mehr als 40 Prozent ihres Werts. Zahlreiche Arbeitsplätze wurden vernichtet: Von 0,8 Prozent 2007 stieg die Arbeitslosigkeit bis 2010 auf 9,3 Prozent, wie das „Wall Street Journal“ („WSJ“) berichtete. Die Inflation lag Anfang 2009 beinahe bei 22 Prozent.
Vorsichtige Erholung
Im Dezember letzten Jahres kündigte der kleine Inselstaat an, die Wirtschaft habe erstmals seit der Krise die Rezession überwunden und im dritten Quartal ein Wachstum von 1,2 Prozent erreicht. Die Banken sind inzwischen verstaatlicht. Jetzt regiert eine Allianz aus Sozialdemokraten und links-grüner Bewegung, allerdings unter wirtschaftlichen Auflagen IWF.
Für 2011 wird eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von bis zu drei Prozent erwartet. Nach Jahren der Neuverschuldung werde für 2014 ein ausgeglichenes Budget angestrebt, berichtete die „Sunday Business Post“ (Onlineausgabe). Island schaffte es, mit der Abwertung der Krone einen Teil der Krise abzufangen. Davon abgesehen hatte die Abwertung auch einen positiven Nebeneffekt: Die billige Währung lockte vermehrt Touristen ins Land. Mitten im Krisenjahr 2008 verbuchte der kleine Staat einen Urlauberzuwachs aus allen Ländern der EU.
Bevölkerung weiter unzufrieden
Von einer kompletten Erholung ist Islands Wirtschaft freilich noch weit entfernt. Die Arbeitslosigkeit liegt noch immer vergleichsweise hoch bei 6,6 Prozent. Zehn Prozent der Bevölkerung sind überschuldet. Erst Anfang Oktober gab die Regierung bekannt, öffentliche Ausgaben kürzen und gleichzeitig eine neue Finanzsteuer für Banken einführen zu wollen, wie der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg berichtete. In der Hauptstadt Reykjavik gingen Hunderte Menschen aus Protest auf die Straße - sie taten ihren Unmut über die hohen Lebenskosten kund.
Ruf nach Euro wird leiser
Während das Schicksal Griechenlands weiter am seidenen Faden hängt, drängte Island während der Krise darauf, möglichst bald in die EU und in die Euro-Zone aufgenommen zu werden. Bis 2015 möchte man die Gemeinschaftswährung einführen. Doch während mitten in der Krise die Euro-Begeisterung der Isländer noch bei knapp 70 Prozent lag, leiden die Verhandlungen mit der EU hinter den Kulissen offenbar zunehmend unter interner Uneinigkeit der Isländer. Streitpunkte sind Themen wie Fischerei, Walfang und Landwirtschaft. Mittlerweile ist eine Mehrheit der Isländer nicht nur letztlich gegen einen EU-Beitritt, sondern auch dafür, die Verhandlungen mit der EU sofort abzubrechen.
Austritt Griechenlands bleibt tabu
Die Situation Griechenlands gestaltet sich schwieriger. Zwar werden immer wieder einzelne Rufe nach einem Schuldenschnitt des Euro-Landes laut, die Diskussion darüber, ob man Griechenland aus der Euro-Zone ausschließen soll oder nicht, ist jedoch weiterhin tabu. Man werde „alles tun“, um eine Insolvenz Athens zu verhindern, sagte erst kürzlich Euro-Gruppe-Chef Jean-Claude Juncker nach einem Treffen der Euro-Finanzminister. Niemand habe sich für den Austritt aus der Euro-Zone ausgesprochen. Auch Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel bekräftigte, dass sie „nichts“ von einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone hält. Europa fürchtet als Konsequenz eines Ausschlusses, dass andere Staaten folgen könnten.
Selbst wenn es doch zu einem Ausscheiden Griechenlands kommen sollte, resümierte das „WSJ“, zeige der Fall Islands, dass auch dieser Weg nicht schmerzfrei sei. Griechenland bleibe ohnehin nichts anderes übrig, als sein rigides Sparprogramm umzusetzen, so die Zeitung.