schau dir doch mal die Staaten an die nicht den Euro haben. Alle benötigen Hilfe u.a auch EU Gelder sonst wären sie pleite. GB "is finished" sagt Rogers. Die Insel ist am Ende.Selbst die wünschen sich langsam den Euro. Und ohne den Euro hätten Staaten wie Griechenland, Portugal oder Spanien die Zinsen Massiv anheben müssen um überhaupt noch Geld zu bekommen. Die Währungen wären komplett abgeschmiert.
Du brauchst dir nur mal alle europäischen Währungen zum Euro anschauen. Alle haben massiv abgewertet. Schon klar das passiert weil die EU ja am Ende ist.
Du schreibst schon im A.l. Thread nur Müll und setzt das hier potenziert fort.
Der Euro war das beste was Europa überhaupt passieren konnte. Das sehen jetzt auch andere Staaten wie Dänemark. Die schnellstmöglich den Euro einführen wollen. Ebenso die Baltischen Staaten. eigentlich alle bis auf vielleicht GB.
So und wo was oll diese Aussage von Dir? Die EU ist tot weil du das sagst? Wo ist die Begründung?????????
". Löst die EU auf, denn sie ist gescheitert 854 Postings, 87 Tage Marlboromann 24.01.09 21:30
Das Modell EU ist tot.
Zu schnell, zu gierig und zu kopflos wurde die EU aufgebläht. Man hätte langsam und behutsam eine EU der starken Partner gründen sollen. "
Hier lesen bildet ja, vielleicht bringts ja auch bei dir was. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29594/1.html oder hier http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29447/1.html
Sieger der Finanzkrise: Der Euro
Ralf Streck 30.12.2008 Das britische Pfund, der russische Rubel und der US-Dollar geben gegenüber dem Euro weiter nach Der Rubel rollt in Russland, allerdings immer schneller bergab. Auch nach den Weihnachtsfeiertagen geht die Abwertung der russischen Währung weiter. Wegen der schlechten Wirtschaftsdaten hat der Rubel am Montag den tiefsten Stand seit der Einführung der Europäischen Einheitswährung Anfang 1999 erreicht. Mit 241 Milliarden Euro will Russland nun die Wirtschaft aus der Krise holen. Auch das britische Pfund Sterling fällt von einem Allzeittief ins nächste. Die Parität zum Euro kommt immer näher und verstärkt damit auch die Stimmen in Großbritannien, die für einen Beitritt zur Euro-Zone werben.
Der Rubel stoppt auch nach Weihnachten seine Talfahrt nicht. Die russische Notenbank hat den Rubel am Montag erneut abgewertet. Für einen Euro erhält man nun [extern] 41,63 Rubel. Damit ist die russische Währung auf den tiefsten Stand seit der Einführung der Europäischen Einheitswährung gesunken. Die neuerliche Abwertung Euro fiel um 2,5 % aus. Es handelt sich um die zwölfte Abwertung in zwei Monaten. Erst am Freitag war der Kurs des Rubels um 1,4 % auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gesenkt worden. Zum Jahresbeginn 2008 erhielt man für einen Euro noch knapp [extern] 36 Rubel. Er hat seit Jahresbeginn fast 18 Prozent an Wert verloren. Seit November hat sich diese Abwertung deutlich beschleunigt und auch die Regierung weiß, dass das Ende der Fahnenstange nicht erreicht ist, weshalb sie weitere Kursrückgänge in Aussicht stellt.
Der Rubel könne im Verhältnis zum Euro auf bis zu 45 fallen, meint die Regierung. Doch Experten schließen eine Abwertung bis auf 49 Rubel nicht aus. Einen Kollaps des Rubel-Kurses auf ein Drittel, wie vor zehn Jahren, werde es nicht geben, versprach Präsident Dmitri Medwedew in einer Fernsehansprache in der vergangenen Woche. Der Wert der russischen Währung müsse aber "effektiv und dem realen Zustand unserer Wirtschaft angemessen" sein, versuchte Medwedew seine beunruhigten seine Landsleute zu beruhigen. Der Kurs, so der Präsident, werde "etwas flexibler als in der letzten Zeit" sein. Ein Handeln des Staates wie 1998, als über Nacht Entscheidungen getroffen worden seien und am nächsten Morgen alle festgestellt hätten, dass sie drastische Verluste hatten, werde es nicht geben.
Bisher hat die Regierung schon 150 Milliarden Dollar aus den Währungsreserven eingesetzt, um den Rubel zu stützen. Doch das hat nicht geholfen, um dem Druck auf die Währung zu begegnen. Wegen dem starken Misstrauen, fangen viele Russen nun wieder damit an, ihre Ersparnisse gegen den harten Euro einzutauschen.
Stabilisieren könnte sich der Rubel nun aber wegen der erneut wieder steigenden Ölpreise, ausgelöst durch den [local] Angriff Israels auf den Gazastreifen). Am dritten Tag der israelischen Luftangriffe stieg der Rohölpreis deutlich auf mehr als 42 US-Dollar, weil befürchtet wird, dass der Konflikt länger andauert und sich in der Region ausbreitet. Neben dem Ölpreis belastet aber auch die hohe Verschuldung der russischen Unternehmen im Ausland die Währung, dazu kommen fallende Umsätze und Produktion, sowie die steigende Arbeitslosigkeit. Die Umsätze im russischen Einzelhandel sind im November um 3,4 % zurückgegangen, während die Arbeitslosigkeit auf 6,6 % gestiegen ist und die Industrieproduktion erstmals in zehn Jahren ein Minus verzeichnete, das mit fast 9 % satt ausfiel. Weiterhin macht Russland auch eine hohe Inflation zu schaffen, die seit Jahresbeginn bei 13,1 Prozent liegt.
Erstmals erwartet Russland für das kommende Jahr auch ein Haushaltsdefizit, das bis zu 63 Milliarden Euro betragen könnte. Als Grund für die Prognose nannte der Finanzminister Alexej Kudrin den Einnahmeausfall durch die gesunkenen Öl- und Gaspreise. Dazu kommen aber auch die fallenden Steuereinnahmen. Ursprünglich war der Haushalt mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 95 Dollar berechnet worden, doch nun nimmt das Land nicht einmal halb so viel ein.
Einsparungen im Haushalt seien aber nicht vorgesehen, denn das Land könne die Lücke aus den Reservefonds schließen. Trotz allem kündigte Kudrin das schwierigste Jahr für die russische Wirtschaft seit 2000 an. Noch kann Russlands auf gut 90 Milliarden Euro zurückgreifen, die in der Zeit extrem hoher Ölpreise als Notfonds angelegt wurde. Die Renten und Löhne der Staatsbediensteten seien deshalb sicher und angekündigte Erhöhungen (bei den Renten um 34 %) würden wie geplant umgesetzt, erklären die Regierungsvertreter.
Zwar hätten sich die internationalen Reserven (Gold- und Devisenreserven) Russlands zuletzt wieder von gut 435 Milliarden US-Dollar auf 450 Milliarden erhöht, doch sind sie seit Sommer deutlich wegen Stützungsmaßnahmen für den Rubel gefallen. Im August hatten sie noch einen Höchststand von fast 600 Milliarden Dollar erreicht. Und die Reserven werden weiter schrumpfen, denn nun will die Regierung mit 241 Milliarden Euro die Wirtschaft vor den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise schützen. Die Summe entspricht dem Jahreshaushalt des Landes. Das Geld für das Konjunkturpaket soll, wie das Presseamt der Regierung am Montag [extern] mitteilte, auch von der Zentralbank und aus den Reservefonds kommen.
Da Russland wegen des schwachen Dollars vor allem auf seine Dollarreserven zurückgreifen dürfte, bringt die Dollarschwemme auch den Dollar weiter unter Druck. Das könnte den vermuteten [local] Dollar-Crash weiter beschleunigen. So ist es kein Wunder, dass auch der Dollar gegenüber dem Euro weiter nachgibt. Zeitweise kletterte er am Montag über die Marke von 1,43 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs auf 1,4270 fest, am 24.12. waren es noch 1,4005. Der Euro setzt also weiter zu neuen Höchstständen an. Im Sommer erreichte er fast die Schwelle von 1,6 Dollar.
Euro nähert sich der Parität zum Pfund
Am Montag ist auch das britische Pfund Sterling weiter gegenüber dem Euro gefallen. Die britische Währung büßte erneut zwei Cent ein und war nur noch 1,022 Euro wert. Wegen der abstürzenden Ökonomie in Großbritannien nähert sich das Pfund immer weiter der Parität zum Euro an. Allein im Dezember hat das Pfund gegenüber dem Euro gut 13 % an Wert verloren und niemals zuvor war es billiger zu haben. Seit Anfang Januar verlor es zum Euro rund 33 % an Wert. Direkte Auswirkungen hat das auf viele Briten, die mit ihrer Rente den Lebensabend in Frankreich oder Spanien bestreiten. Der Traum ist aus, weil der Euro-Raum zu teuer geworden ist. "Why the British are saying au revoir to life in France", titelte zum Beispiel der Telegraph einen [extern] Bericht.
Verantwortlich für den Absturz der britischen Währung machen Analysten die tiefe Rezession auf der Insel. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die [extern] Arbeitslosigkeit 2009 deutlich steigen wird und Immobilienpreise weiter fallen werden. An dem Absturz der Preise hat auch nichts geändert, dass so viel Geld wie nie in den Immobilienmarkt gepumpt wurde. Mit Bezug auf Daten der Bank of England (BoE) wird [extern] berichtet, es seien allein im dritten Quartal 2008 fast 6 Billionen Pfund gewesen. Im Quartal zuvor war es nur ein Drittel dieser Summe.
Erwartet wird, dass die BoE den Spuren der US-Notenbank folgen wird, und den Leitzins ebenfalls bis auf null Prozent absenken dürfte. Die Konjunkturdaten in der letzten Zeit weisen darauf hin, dass Großbritannien eine deutlich schärfere Rezession als dem Euroraum droht. Noch im August lag der Leitzins auf der Insel bei 5 %, aber seither senkte ihn die britische Notenbank ihn in großen Schritten auf 2 %. Im Euroraum lag er dagegen im August noch bei 4,25 %, wobei ihn die Europäische Zentralbank (EZB) trotz der Rezession in den meisten Ländern nur auf 2,5 % senkte, um Spielraum für die Deflationsbekämpfung zu erhalten ([local] Droht mit den Leitzinssenkungen nun statt Stagflation eine Stagdeflation?).
Der Verfall des Pfunds wird zusehends zum Problem für die britische Regierung, die noch erklärt, nicht besorgt zu sein. Ein schwaches Pfund verbillige schließlich die Exporte, sagte Finanzminister Alistair Darling noch Mitte des Monats im Parlament. Doch immer öfter wird Premierminister Gordon Brown von der konservativen Opposition an die eigenen Worte erinnert. Als Schatzkanzler hatte er einst erklärt: "Ein schwaches Pfund ist Zeichen einer schwachen Wirtschaft und einer schwachen Regierung".
Das Pfund als Symbol für Nationalstolz und Abgrenzung gegenüber Brüssel verfällt, an das sich viele stets geklammert haben. Angesichts der [local] Pleite von Island, wo die Regierung nach der Verstaatlichung der Banken und dem Landesbankrott nun vom Euro schwärmt, werden auch die Euro-Befürworter in Großbritannien lauter. "Reykjavik an der Themse", so nennt William Buiter die britische Hauptstadt London. Der Ökonom, ein ehemaliges Mitglied der Bank of England, prognostiziert den Briten ein [extern] ähnliches Schicksal wie Island. Er rät deshalb seinen Landsleuten, den Euro anzunehmen, um Schlimmeres abzuwenden.
Er steht damit nicht allein, und offenbar hat hinter den Kulissen die britische Regierung schon einmal in Brüssel vorgefühlt. So erklärte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso unlängst, Großbritannien stehe dem Beitritt zum Euro näher als je zuvor. Ein prominenter Euro-Befürworter ist Wirtschaftsminister Peter Mandelson, den Brown kürzlich aus der EU-Kommission in sein Kabinett zurückholte. Der sitzt nun auf einer wichtigen Position und erklärte, auf lange Sicht peile man den Beitritt zur Euro-Zone an. Social Bookmarks: Mister Wong Yigg Oneview Folkd Delicious Digg
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Großbritannien: "It's finished!"
Ralf Streck 23.01.2009 Immer stärker wird über einen Staatsbankrott und einem Beitritt zur Euro-Zone gesprochen, den Dänemark nun eilig vorantreibt Nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Griechenland, Spanien und nun am Mittwoch auch Portugal wird allseits erwartet, dass Großbritannien ebenfalls auf die Risikoliste gerät. Schon jetzt muss der Staat immer höhere Zinsen für seine Staatsanleihen bezahlen. Das Defizit explodiert angesichts neuer Rettungspakete, eine Staatspleite wird wie in Island nicht mehr ausgeschlossen. Das Pfund Sterling verliert weiter an Wert und nähert sich erneut deutlich der Parität zum Euro. Einflussreiche Analysten raten nun, alles zu verkaufen, was in Pfund gehalten wird. Erwartet werden weitere Bankenverstaatlichungen und letztlich müsse das Land den Bittgang zum Internationalen Währungsfonds (IWF) antreten. Milliardenkredite des IWF haben gerade erst Lettland vor dem Staatsbankrott gerettet.
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Die Einschläge kommen näher. Nach [local] Island, Ungarn und der Ukraine, die mit Milliardenkrediten vom IWF und der EU vorerst vor dem Staatsbankrott gerettet wurden, war nun mit Lettland erneut ein EU-Mitglied an der Reihe. Um eine Pleite abzuwenden, erhält Lettland vom IWF, der EU, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) für die kommenden drei Jahre mittelfristige Kredite in einer Höhe von insgesamt 7,5 Milliarden Euro. Dafür macht der IWF dem Land Auflagen, es muss einen harten Sparkurs einhalten. Doch ohne dieses Geld hätte der Staat keine Pensionen und keine öffentlichen Gehälter mehr auszahlen können, gab der lettische Staatspräsident Valdis Zatlers nüchtern zu. Zuvor hatte er im Europaparlament [extern] Solidarität angemahnt. "Es ist grundlegend, dass Lettland in dieser Situation nicht auf sich gestellt ist", sagte er.
Damit meint er auch die Tatsache, dass Lettland von heftigen Protesten heimgesucht wird. Wie beim Nachbar in Litauen und in Island radikalisieren die Menschen sich auch in Lettland. Zahllose Menschen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung auf die Straße. Unter anderem sollen die Löhne der Staatsangestellten um 15 % gekürzt und Steuern erhöht werden. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften, bei denen Dutzende Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Vor dem Parlament wurden vorgezogene Neuwahlen gefordert und ein Teil der Demonstranten versuchte das Gebäude zu stürmen. Inzwischen befürwortet auch die Regierung Neuwahlen, doch um die lettische Wirtschaft und das Finanzsystem langfristig zu stabilisieren, hat für Zatlers die "Einführung des Euro im Jahr 2012" eine Priorität.
Dänemasrk drängt in die Eurozone
Vom Staatsbankrott sind derzeit vor allem Länder bedroht, die nicht oder noch nicht der Euro-Zone angehören. Der gewichtigste Kandidat ist Großbritannien, wo die Euro-Befürworter an Stärke gewinnen. Kein Wunder also, dass nun auch Dänemarks Regierungschef Anders Fogh Rasmussen auf den schnellen Beitritt des Landes zur Euro-Zone drängt und alsbald eine Volksabstimmung darüber durchführen will. Noch im Jahr 2000 lehnten die Dänen den Beitritt ab. Das Parlament begann gestern mit der Debatte über das Projekt.
Rasmussen hofft, dass über den Euro die dänische Wirtschaft in diesen Krisenzeiten stabilisiert werden kann. Als erstes Land in Europa hatte Dänemark eingeräumt, dass das kleine Land in die Rezession abgeschmiert ist ([local] Finanzkrise: Totgeglaubte leben länger). Nach bisherigen Schätzungen dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2008 um 0,8 % geschrumpft sein. Dänemark leidet wie die USA, Großbritannien, Spanien und Irland an einer [local] geplatzten Immobilienblase. Die Immobilienpreise geben weiter nach, die Familien sind vergleichsweise hoch verschuldet, der Konsum geht zurück. Die Banken müssen Wertberichtigungen vornehmen und schon im vergangenen Sommer musste der Staat die Roskilde-Bank retten.
Dänemark könnte nach Meinung der EU-Kommission schnell der Euro-Zone beitreten. Der EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquin Almunia warb am Donnerstag im dänischen Parlament für den Euro. Eine wirkliche Belastung für die Währungsstabilität wäre Dänemark nicht.
In Großbritannien greifen die Rettungspakete für Banken nicht
Ganz anders ist aber der Fall Großbritannien gelagert. Heute hat das Statistikamt in London offiziell bestätigt, dass die britische Wirtschaft im vierten Quartal weiter kräftig geschrumpft ist. Damit steckt das Land erstmals seit 1991 wieder in einer Rezession. Das BIP sank gegenüber dem Vorquartal um 1,5 %, hätten vorläufige Berechnungen ergeben. Gegenüber dem Vorjahresquartal sei die Wirtschaftsleistung sogar um 1,8 % sogar noch deutlicher geschrumpft, als allseits erwartet worden war.
Neben der Wirtschaft zeigt sich vor allem auch das Bankensystem zusehends anfälliger. Dass die Regierung erneut Großbanken mit einem [local] zweiten Rettungspaket beispringen musste, nährt Unsicherheiten. Nun wird erwartet, dass [local] nach der Bank Northern Rock weitere Teile des Sektors komplett verstaatlicht werden müssen. Der Labour-Abgeordnete John McFall, Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Unterhaus, fordert schnelles Handeln: "Wir müssen das schnell hinter uns bringen", schrieb er in einem Beitrag für die [extern] Financial Times. Die Erfolgswahrscheinlichkeit des zweiten Rettungspakets sei gering, meinte McFall.
Er forderte deshalb die Verstaatlichung der Royal Bank of Scotland (RBS), bei der die Regierung die staatliche Beteiligung gerade auf 70 % angehoben hat, sowie nd der Lloyds Banking Group, wo die Staatsbeteiligung schon 43 % beträgt. Kandidaten für Teilverstaatlichungen sind nun auch Banken, die sich bisher gegen Staatshilfe sträubten. Dazu gehört die Großbank Barclays. Deren Aktien stürzen immer schneller ab. Allein im Januar hat die Bank 70 % des Werts verloren und ist nur auf einem Wert von 1985 angelangt.
Die Möglichkeit, sich weiter über private Geldgeber zu refinanzieren, wird immer schwieriger. Das gilt auch für die größte Bank Europas. Die HSBC schien, nach einem [local] Dämpfer zum Beginn der Kreditkrise in den USA, gut durch die Krise zu kommen und lehnte Staatshilfen bisher ab. Doch wird die Bank nun sehr pessimistisch bewertet. Morgan Stanley geht davon aus, dass auch HSBC insgesamt bis zu 30 Milliarden Dollar frisches Geld benötige, weshalb sie auch die Dividende halbieren dürfte.
Das Vertrauen in den Bankenplatz London, das wichtigste Finanzzentrum in Europa, ist genauso in den freien Fall übergegangen, wie die Aktien seiner Finanzinstitute. Vom World Economic Forum ([extern] WEF) wird Großbritannien inzwischen bei der Stabilität ein Platz hinter Ländern wie Peru, Chile und El Salvador ausgewiesen. Vor zwei Jahren stand das Land noch auf Platz vier und 2006 sogar auf Platz eins. Die Verstaatlichungen hätten das Vertrauen nachhaltig gestört, meint der WEF.
Erwartet wird deshalb, dass die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) [local] nach Spanien mit Großbritannien alsbald dem zweiten großen EU-Land Vertrauen in die Kreditwürdigkeit entziehen wird, womit die Neuverschuldung für langfristige staatliche Anleihen noch teurer wirfd. Das ist fatal angesichts der explodierenden Schulden. Geschätzt wird, dass die Neuverschuldung in Höhe von gut 8 % des Bruttosozialprodukts ausfallen wird. Schon jetzt hat sich Großbritannien auf den spanischen Kurs begeben. In den letzten Tagen sind die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen von 3,3 Prozent auf 3,5 Prozent gestiegen, weil die Investoren eine höhere Risikoprämie fordern.
Der Zinsunterschied (Spread) zu Deutschland macht schon jetzt 0,5 % aus. Kommt eine Abstufung, wird der Spread, wie im Fall Griechenlands, Portugals und Spaniens, noch deutlicher steigen und die enorme Neuverschuldung wird für Großbritannien dann sehr viel teurer werden. 2,8 % mehr muss Griechenland schon für eine Staatsanleihe mit zehnjähriger Laufzeit zahlen, in Portugal und Spanien sind fast 1,5 % mehr.
Das schwindende Vertrauen macht sich auch im Wert der britischen Währung bemerkbar. Das Pfund Sterling verliert ständig an Wert und hat auch am Donnerstag die Talfahrt fortgesetzt. Der Euro stieg gegenüber dem Pfund erneut um einen Pence auf 94,31 Pence an, weshalb allgemein erwartet wird, dass die Parität nur noch eine Frage von kurzer Zeit ist. Ende Dezember war es schon fast soweit, als das Pfund [local] auf ein Rekordtief fast 98 Pence gefallen war.
Immer deutlicher wird allgemein vor einem Staatsbankrott gewarnt. Der renommierte Hedge Fonds Manager Jim Rogers rief die Anleger dazu auf, alles zu verkaufen, was sie in Pfund halten. Die Regierung verleugne die Realität, [extern] warnte er: "It's finished. I hate to say it, but I would not put any money in the UK."
Er steht mit seiner Ansicht nicht alleine. Willem Buiter nennt längst die britische Hauptstadt das [extern] Reykjavik an der Themse. Der Professor an der London School of Economics und ehemaliges Führungsmitglieder Notenbank prophezeit Großbritannien ein ähnliches Schicksal wie Island und deshalb müsse sich die Regierung auf einen Bittgang zum Internationalen Währungsfonds wie 1976 einstellen: "The excesses in Iceland during the past decade were greater than in the UK, but not qualitatively different", schreibt er in seinem [extern] Blog, nachdem er von einer Kurzreise auf die Pleiteinsel Island zurückgekehrt ist. Doch ob der IWF, der selbst neue Finanzmittel fordert, die Mittel zur Stützung Großbritanniens hat, darf [local] bezweifelt. Buiter wirbt seit langem dafür, den Euro einzuführen, um Schlimmeres zu vermeiden.
Doch eigentlich ist der Zug dafür längst abgefahren. Die Mitgliedsstaaten müssten in einer kollektiven Amnesie die Beitrittskriterien vergessen, die im Vertrag von Maastricht festgelegt wurden: "Eine auf Dauer tragbare Finanzlage der öffentlichen Hand" ohne übermäßiges Defizit nennt der Text als zentralen Punkt. Die Nettoneuverschuldung darf 3 % des Bruttoinlandsprodukts nicht überschreiten. Dieses Kriterium wurde bei den bisherigen Euro einführenden Ländern stets sehr strikt ausgelegt. Großbritannien ist mit erwarteten 8 % oder extrem weit von diesem Stabilitätsziel entfernt. Von der geforderten Wechselkursstabilität in normalen Bandbreiten kann beim Absturz des Pfunds auch nicht gesprochen werden. Anders als in Dänemark, wo die Bindung der Krone an den Euro aufrechterhalten werden konnte. Der Wechselkurs bewegt sich im Bereich von 2,25 um 7,46 Kronen und auch bei der Neuverschuldung erfüllt das Land die Kriterien.
Im Fall Großbritanniens wäre also nur eine Notaufnahme möglich, doch damit würde das Vertrauen in den Euro nachhaltig gestört. Die Frage ist auch, ob in dieser Situation den Briten mit einem Beitritt zur Euro-Zone wirklich geholfen wäre. Noch kann die Notenbank Geld drucken, um Anleihen zu bedienen. Langfristig werden damit die riesigen Staatschulden über die Inflation entwertet und klammheimlich auf die Bürger abgewälzt. Beim Wechsel zum Euro ist das genauso wenig möglich wie eine schnelle und kräftige Abwertung des Pfunds. Damit würden britische Produkte schlagartig auf dem Weltmarkt billiger und so kann die Produktion angekurbelt werden, um der Wirtschaft im gegebenen Moment mit einer Initialzündung wieder auf die Beine zu helfen. Social Bookmarks: Mister Wong Yigg Oneview Folkd Delicious Digg
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