Claranova, die französische CEWE
Gibt mit der Softwaresparte noch ein weiteres Asset, was jüngst mit rd. 160 Mill. bewertet worden ist.
Insofern sehe ich bei der aktuellen Marketcap von rd. 200 Mill. ein recht solides CRV. Nettoschulden dürften gegen Ende des laufenden GJ in Richtung 0 laufen.
1. EBITDA: 31-34-37-40 Mio. leicht wachsend mit 10% (evtl. sogar zu optimistisch)
2.Afa bei 7 Mio.
3.Zinsaufwand sinkt mit Euribor, wie auch der Zinsertrag (ich nehme an, dass das nichts vorzeitig getilgt werden kann und das Cash aus dem Verkauf rumliegt und Erträge bringt - wird anders kommen natürlich - und ich rechne mit 20 Mio. CF-Tilung p.a. der Kredite, keine Sondertilgung)
4. EBT damit 15,5-20,4-25-25 (Sonderzinsen in 27/28 von 3,75%)
5.Steuersatz 26%
EPS damit 0,2-0,26-0,32-0,32
6.faires Multiple für Smallcap mit geringem Topline/EBITDA-Wachstum, zweifelhaftem Ruf und für das Risiko, dass der Deal scheitert - 13er auf den JÜ (sowas zahlt der "Markt" halt aktuell für so Buden)
Wäre damit Kursziel von 4,2 bzw. 75% Upside - weit entfernt von 8-9 Euro.
Dann noch ein paar qualitative Einwürfe
1.Chancen
-guter Verkauf Mydevice
-ARPs/Dividenden
-sinkende EZB-Zinsen
2.Risiken
-Klage 15 Mio. alter CEO
-schafft Avanquest wirklich Wachstum?
-zu hoher Bond des "neuen" Managements - bisher hätte man das nicht gebraucht, gibt daher direkt nen Vertrauensabschlag von mir
-Risiko, dass man mit dem Cash zukauft (miese M&A Historie)
-unklarheit, ob bzw. wie viel man tilgen kann (Zinsdifferenz Ertrag und Aufwand sehr hoch)
-unklar, ob Deal durchgeht
-unklar, ob Holding aufgelöst wird
@Katjuscha /@all
3 Fragen:
1.Warum seit ihr so sicher, dass das Cash nicht für (wertvernichtende) Zukäufe verwendet wird?
2.Wieso seit ihr so sicher, dass die Holding aufgelöst wird (gabs dazu mal Aussagen)?
3.Wie kommt ihr auf 8-9 Euro Kursziel??? Optimistischer bei EBITDA/Afa/Zinsen? Oder höheres Multiple?
2. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat niemand vom Auflösen der Holding gesprochen, sondern vom Wegfall des Holding-Abschlags in der Bewertung. Manche Analysen (u.a. Edison Group) sahen den bei 30-40%.
3. Ich bin bspw. optimistischer bei EBITDA von Avanquest (22,8% in 23/24). Im H1 hatte man 17% EBITDA Marge. H2 isoliert betrachtet waren es 28%, weil man sich auf das Kerngeschäft fokussiert hat. Ich bin der Meinung, dass die Marge im laufenden GJ um die 28% liegen sollte (d.h. 34-35 Mio.), weil ich keine Saisonalität erkennen kann. Es sei den aufgrund größerer Marketing-Ausgaben. Aber da lasse ich mich am 27. März überraschen.
Der größte Unterschied ist halt die Frage der Kredittilgung. Je nachdem was man da erwartet, ergeben sich ja komplett andere EPS Daten.
Ich weiß jetzt nicht wie du genau deine Nettozinskosten berechnet hast, aber um in deinem Beispiel für 2025/26 von 34 Mio Ebitda und 27 Mio (r)Ebit auf 20,4 Mio Ebt zu kommen, musst du ja dann mit erheblichen Zinseinnahmen von 10-12 Mio kalkulieren, da die Zinsaufwendungen laut Vorstand fürs kommende Jahr bei 19 Mio liegen, plus 1-2 Mio sonstige Finanzeffekte.
Der Skeptiker liest da das Risiko heraus. Für mich ist genau das die Chance und der Grund für mein Investment. Ich erwarte halt durch die FreeCashflows der nächsten drei Jahre, dass mit Ende der Kreditlaufzeit Anfang 2028 kaum noch neue Kredite notwenig werden und schon gar nicht zu diesen unterirdischen Konditionen. Dadurch seh ich ja in meiner Prognose im bisherigen Geschäft inklusive PlanetArt fürs Geschäftsjahr 28/29 diesen riesigen Gewinnsprung auf ein EPS von 77 Cents.
Die Frage ist jetzt, wieso sollte Avanquest alleine bei früherer Tilgung der Kredite nicht ebenfalls diesen großen Gewinnsprung spätestens 26/27 sehen? Die Geiwnnhöhe ist durch den Gewinnbeitrag von PlanetArt zwar nicht genauso hoch, aber man spart viel früher Jahr für Jahr diese hohen Zinskosten. Und man könnte den sofort eingenommen und die nächsten 2-3 erwirtschaftetetn Cash für Zukäufe einsetzen oder Aktienrückkäufe etc, was das EPS dann wieder anhebt. Es läuft letztlich aufs Gleiche hinaus, nur früher.
Da sieht man nochmal den von mir farblich braun dargestellten Gewinnsprung im Jahr 2028.
Auch im laufenden Jahr sieht man schon einen ganz ähnlichen Effekt. Das ist kein Zufall, sondern zum Teil aufgrund des gleichen Effekts der wegfallenden Zinstilgungskosten und dann 2028 fast aller Zinskosten.
Ohne PlanetArt würde dieser Effekt 2-3 Jahre früher entstehen, allerdings natürlich das Ebitda erstmal kurzfristig geringer sein, da PA ja rausfällt. Nur wird man den Cash ja nicht zinlos rumgammeln lassen.
Das Ebitda wäre wie gesagt dann erstmal tiefer für 25/26, wahrscheinlich auch der Nettogewinn aufgrund der vereinbarten Tilgungskonditionen, aber 26/27 und Folgejahre würde dann der Nettogewinn sprungartig steigen, plus dann noch die zusätzlichen Gewinne, die man aus Anlage des auflaufenden Cashs erzielt, entweder über Zinseinnahmen oder durch anorganisches Wachstum.
Und beim Aktienkurs passiert ja dann noch zusätzlich das, was Scaneosft gestern schon beschrieben hat. Man nimmt doch einen Softwarekonzern mit Netcash und positivem EK völlig anders wahr und bewertet ihn anders als einen Mischkonzern mit Schulden, extrem hohen Zinsaufwendungen, negativem EK und ehemals fragwürdigem Vorstand. Da wird sich einfach psychologisch einiges verändern. Mit PlanetArt hätte man nach meinem Modell in 28/29 ein EPS von 77 Cents erreicht und den Konzern vielleicht mit KGV von 12 bewertet. Ohne PA könnte man schon 26/27 ein Ebitda von 40 Mio € und EPS von 40-42 Cents schaffen, aber man dürfte diesen fokussierten Softwarekonzern dann halt mit EV/Ebitda von 10-11 und KGV von 18-19 bewerten, was dann eben schon Anfang 2027 einen Aktienkurs von 8 € entspricht, den ich im alten Modell erst Anfang 2028 erwartet hätte.
Hier auf Seite 31/32 findest du die Vorstandsprognose zum Thema
https://www.claranova.com/wp-content/uploads/2024/...c24_VD_Publi.pdf
Ich hatte das im Dezember mal in folgender Tabelle zusammengefasst.
Die neue Kreditfinanzierung wäre sicherlich um einiges günstiger gewesen, wenn man nicht durch den ganzen Mist der Vorjahre nun negatives Eigenkapital hätte. Zusammen mit dem Euribor-Anstieg ist klar, dass man leider so hohe Zinsen berappen musste. Dazu kam die noch auf dem Mist des alten CEO gewachsene letzte PlanetArt Tranche, die nochmal neuem Fremdkapital führte zu gleichen Zinskonditionen.
Hört sich alles total übel an, und ist es auch. Aber daraus erwächst ja auch das große Potenzial, weil diese Risiken im Aktienkurs völlig übertrieben bewertet wurden. Obwohl man 50 Mio Ebitda erzielt, wird man bewertet als stände man kurz vor der Pleite. Dabei dürfte man ab 2028 (noch mit PA unterstellt) 45-50 Mio FreeCashflow pro Jahr erzielen können.
Und heute Abend stehen die Halbjahreszahlen an.
Bin echt gespannt was da heute an Zahlen zum Vorsteuer/Nachsteuergewinn kommt. Aber vermutlich wird der Markt auch besonders darauf schauen, ob bzw. was der Vorstand zum geplanten Verkauf von PlanetArt sagt. Vielleicht ist man ja schon etwas weiter in der Prüfungsphase als vor 4 Wochen.
https://www.claranova.com/wp-content/uploads/2025/...4-2025_EN_VD.pdf
Planet Art schöne Margensteigerung. Das sollte den Verkauf erleichtern. Die entsprechende außerordentliche HV dazu könnte lait Meldung noch im laufenden Geschäftsjahr stattfinden.
Netdebt zuletzt 56,5 Mio €.
Zu PlanetArt wie schon gesagt erstmal nichts Neues, aber schon mal berihugend, dass es wohl relativ schnell gehen könnte, wenn man die a.o.HV bis Juni durchgezogen haben will.
Irgendeinen erneuten Sondereffekte wird es auch bei den Zinsen noch gegeben haben. Ich tippe mal darauf, dass sich in Q1 da noch was mit der vorherigen Finanzierung überschnitten hat oder wieder irgendwelche Abfindungen und Ähnliches für den ganzen Prozeß angefallen sind. Wird man dann aber erst mit den Ergebnissen des zweiten Halbjahres endg+ltig sehen.
Vorerst erhöhe ich trotzdem meine Prognosen. Ebitda von 51,5 Mio auf 54,5 Mio
Überschuss von 16,0 Mio auf 17,5 Mio €, wobei das letztlich von diesen genannten 1-2 Effekten abhängt.
Wobei man selbst 2026/27 bereits bei 12% Ebitda-Marge (der Vorstand erwartet mindestens 13%) ein EPS von 0,45-0,47 € erreichen dürfte.
Die ganzen Rechnungen werden natürlich über den Haufen geworfen, falls man Planet Art verkauft und die Schulden relativ schnell tilgen kann. Dann fällt das Ebitda um 40-45% im Vergleich mit PA, aber die Zinskosten auch sehr stark. EPS wäre vielleicht minimal geringer in 2026/27, aber dafür schon 1-2 Jahre früher netto schuldenfrei. Und man bekäme als reiner Software Publisher dann ne höhere Bewertung zugestanden. Mein Kursziel bleibt so oder so bei 8-9 €.
Aber an den Zahlen gibt es nichts zu mäkeln. Man kann sich zudem sehr sicher sein, dass sie nächstes Geschäftsjahr (ab Juli) bei Ebit und Überschuss noch besser werden, selbst wenn man nicht wachsen sollte.
Allerdings halte ich die 4,0 € bis Jahresende für gut möglich, wenn entweder PlanetArt tatsächlich für 160 Mio verkauft wird, oder (wenn nicht) der Ausblick des Vorstands so positiv bleibt wie zuletzt und man im Spätsommer dann einen entsprechenden Ausblick aufs neue Geschäftsjahr gibt. Nächstes Jahr erwarte ich ein EPS von 37 Cents. Der Vorstand könnte sogar optimistischer sein, wie man an den Aussagen zu steigenden Margen sieht. Da bin ich ja noch eher vorsichtig unterwegs.
Wird ja nirgendwo wirklich ausgeführt, auch nicht ob der Bereich nun noch verkauft werden soll oder man ihn einfach einstellt.
Fragezeichen ist bei mir auch noch ein wenig bei den 10,x Mio Zinskosten inklusive 1 Mio Zinstilgungskosten. Das ist eigentlich zu hoch für ein Halbjahr. Man kann es aber auch positiv interpretieren, wenn davon noch 2-3 Mio auf „Altlasten“ zurückzuführen ist und in den nächsten Halbjahren nicht mehr anfallen. Dann würde es auch zu den Vorstandsaussagen zu erwarteten Zinsaufwendungen im Gesamtjahr bzw. nächsten Jahr passen.
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