Claranova, die französische CEWE
Gibt mit der Softwaresparte noch ein weiteres Asset, was jüngst mit rd. 160 Mill. bewertet worden ist.
Insofern sehe ich bei der aktuellen Marketcap von rd. 200 Mill. ein recht solides CRV. Nettoschulden dürften gegen Ende des laufenden GJ in Richtung 0 laufen.
Aber an den Zahlen gibt es nichts zu mäkeln. Man kann sich zudem sehr sicher sein, dass sie nächstes Geschäftsjahr (ab Juli) bei Ebit und Überschuss noch besser werden, selbst wenn man nicht wachsen sollte.
Allerdings halte ich die 4,0 € bis Jahresende für gut möglich, wenn entweder PlanetArt tatsächlich für 160 Mio verkauft wird, oder (wenn nicht) der Ausblick des Vorstands so positiv bleibt wie zuletzt und man im Spätsommer dann einen entsprechenden Ausblick aufs neue Geschäftsjahr gibt. Nächstes Jahr erwarte ich ein EPS von 37 Cents. Der Vorstand könnte sogar optimistischer sein, wie man an den Aussagen zu steigenden Margen sieht. Da bin ich ja noch eher vorsichtig unterwegs.
Wird ja nirgendwo wirklich ausgeführt, auch nicht ob der Bereich nun noch verkauft werden soll oder man ihn einfach einstellt.
Fragezeichen ist bei mir auch noch ein wenig bei den 10,x Mio Zinskosten inklusive 1 Mio Zinstilgungskosten. Das ist eigentlich zu hoch für ein Halbjahr. Man kann es aber auch positiv interpretieren, wenn davon noch 2-3 Mio auf „Altlasten“ zurückzuführen ist und in den nächsten Halbjahren nicht mehr anfallen. Dann würde es auch zu den Vorstandsaussagen zu erwarteten Zinsaufwendungen im Gesamtjahr bzw. nächsten Jahr passen.
Kurzfristig natürlich interessant, ob der PlanetArt Verkauf nun durchgeht. Davon dürfte vor allem psychologisch einiges für die Aktie abhängen. Ich könnte mich aber auch gut mit beiden Varianten anfreunden, da ich ja vor Bekanntgabe des Deals Anfang März sowieso nicht mit sowas gerechnet hatte, sondern mein Augenmerk eigentlich auf dem sich abzeichnenden Gewinnsprung 2028 liegt, aufgrund der Zinsreduzierung. In gewisser Weise würde Claranova sogar von einer Rezession profitieren (wenn sie nicht zu heftig und langwierig wird), da dan normalerweise die Leitzinsen gering sind, die dann eine Rolle spielen, falls man in 2-3 Jahren doch nochmal eine kleinere Kreditaufnahme benötigt.
Aber wenn das bis Juli durch ist, gehe ich davon aus, dass wir auf Sicht 12-15 Monate hier eine Kursverdopplung auf 5 € sehen. Mein Kursziel von 8 € auf zwei Jahre bleibt bestehen. Der Markt rafft das bisher immernoch nicht in Gänze wie stark Überschuss und FCF steigen würden und das bei dann Mitte 2026 rund 50 Mio Netcash.
Ich geh davon aus, dass dann auch gute Dividenden gezahlt werden. Aber mehr dazu heute Nachmittag/Abend.
Andererseits muss man die MK von gut 140 Mio. ins Verhältnis zu den erwarteten Erträgen setzen, die mit Avanquest erzielt werden können.
In 2024 lieferte Avanquest eine EBITDA-Rendite von 22,6% ab.
Hier wäre wichtig, wie eine Überleitung auf den Jahresüberschuss aussehen könnte: Etwas mehr Verwaltungskostenanteile (?), kaum I, ein wenig A, T und D, was kommt unter dem Strich dann raus?
Angenommen es werden weiterhin 120 Mio. Umsatz und ein Überschuss von 18 Mio./p.a. erwirtschaftet, deutet der heutige Aktienkurs auf eine Unterbewertung hin, denn das KGV betrüge in dem Fall <8 (Net Cash nicht mitgerechnet).
Kommen aber nur 8 Mio. Überschuss heraus, sieht die Lage schon anders aus, dann passt der Kurs einigermassen.
Ich warte also gespannt auf Katjuschas Projektion des künftigen Jahresüberschusses.
wie man sieht, Tabelle ist dunkelgrau noch inklusive PA, hellgrau exklusive PA und myDevices.
Ich hab für Avanquest allein das noch laufende Geschäftsjahr weggelassen, da die meisten Kennzahlen da jetzt gerade in bilanzieller Hinsicht nicht einschätzbar sind, da wir ja nicht wissen, ob der PA Verkauf noch bis Juni entkonsolidiert wird oder nicht. Ich hab das daher erst in der Spalte 25/26 so halbwegs drin, wobei man auch da sieht, dass ich in Sachen Zinsaufwendungen erstmal sehr vorsichtig bleibe, da wir nicht wissen wie stark es sehr kurzfristig möglich wäre die Tilgungen komplett umzusetzen. Ich gehe aber davon aus, dass man das schrittweise in den nächsten 12-18 Monaten hinbekommen würde.
Zur besseren Orientierung hält man sich daher besser an den Veränderungen im Nettocash, der dann ja nur den Saldo aus positiven Cashzuflpssen und vorläufig verbliebenen Finanzschulden darstellt.
Trotzdem habe ich natürlich eine Erwartung an Avanquest fürs noch laufende Geschäftsjahr von 123,8 Mio Umsatz bei 30,5 Mio Ebitda.
Mein Kursziel auf Sicht 15 Monate (mit Veröffentlichung der 25/26er Ergebnisse und Ausblick auf 26/27) liegt bei 5,0 €, was unter der Annahme meine Schätzungen für 2026/27 passen einem KGV von 14,9 (cashbereiningt 12,4) und EV/Ebitda von 6,5 entsprechen würde. Das ist für so einen fokussierten Softwaretitel sicherlich alles andere als ambitioniert.
Fragen und Kritik zur Tabelle sehr erwünscht!
- Zu welchem Nettoerlös wird PA verkauft werden?
- Wann wird PA verkauft werden?
- Wie wird sich der Verkauf auf die Finanzierung auswirken (covenants)?
- Welche Kosten wird eine vorfällige Tilgung aufwerfen?
- Wird Mydevice verkauft werden?
Zu den Prämissen:
- Kann im QIV tatsächlich ein so grosser Umsatzsprung realisiert werden?
- Sind 5% Wachstum (das man auch im Jahresabschluss sieht) realistisch?
- Ist der Sprung der EBITDA-Marge von 22,6% auf 25,5% realistisch (nachdem es erst letztes Jahr eine erhebliche Steigerung gab)?
Letztlich wird die Unternehmensbewertung am Überschuss und dem Wachstum hängen. Das von Katjuscha angegebene Ergebnis ist für mich eine plausible Option.
Um mir eine Meinung zum Wachstum bilden zu können, müsste ich mehr über die Software wissen, die Avanquest (wohl hauptsächlich in Kanada) verkauft. Und welche anderen Märkte für diese Art von SW infrage kommen.
Von daher bleibt die Situation für mich einstweilen unübersichtlich. Im Vergleich zur Lage vor zwei Jahren hat sie sich aber deutlich verbessert. Viele Hürden sind übersprungen.
Ob mydevices noch 6 Mio bringt (Scansoft rechnet mit mehr) weiß ich nicht, aber ich glaub das macht den Kohl im Gesamtbild nicht fett, wenn es da 4-5 Mio weniger gibt.
Zu den Prämissen:
- ja, wenn man Währungsentwicklung einbezieht, könnten die 123,8 Mio ambitioniert sein. Aber 123,0 Mio kann man schon erwarten. Macht das den Kohl fett?
- wieso sollten 5% Wachstum p.a. nicht realistisch sein? Und Sonderffekte wie nochmalige Währungsveränderungen kann ich ja nun schlecht mit einfliessen lassen. Da kann ja niemand in die Zukunft schauen. Wem das Thema so wichtig ist wie dir, der kann ja seine Claranova-Position mit einem Dollar-Short absichern, wie ich es in einem kleinen Wikifolio tue
- also bei der Ebitda-Marge hab ich am wenigsten Sorgen, siehe Halbjahreszahlen! Da werden wir dieses Geschäftsjahr schon über 24% liegen. Und mit dem Fokus auf Avanquest plus 5% Umsatzwachstum sollten Margen oberhalb 25% nun wirklich kein Problem darstellen. Der Vorstand strebt deutlich mehr an.
-
Und dann halt abwarten, ob der PA Deal so durchgeht. Wenn ja, sollte man sich relativ zügig zur 4 € Marke aufmachen.
Sollte der PA Verkauf nicht kommen, könnte ich mir nochmal einen Rückgang auf 2,3 € vorstellen, wobei das für mich ja generell nichts am Kurspotenzial bis 8-9 € ändert. Es würde dann nur länger dauern. Auch die 4 € würden wir dann wohl erst im Februar/März 2026 sehen, nach dem Halbjahresbericht.
1 Nutzer wurde vom Verfasser von der Diskussion ausgeschlossen: macbrokersteve