Ehrlichkeit an der Börse !


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Neuester Beitrag: 17.02.20 05:47
Eröffnet am:05.01.06 16:57von: FundamentalAnzahl Beiträge:298
Neuester Beitrag:17.02.20 05:47von: smalatrhodm.Leser gesamt:171.276
Forum:Börse Leser heute:8
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6270 Postings, 7074 Tage Fundamentalhopades gewidmet !

 
  
    #126
4
21.09.06 13:19
Solange ich hier im Forum bin ist mir noch nie derartig viel Ehrlichkeit begegnet:

Hopades, ich ziehe meinen Hut vor Dir !!

Habe Dir immer wieder meinen Standpunkt erläutert und fühle mich dadurch in meiner (fundamentalen) Strategie bestärkt. Ich habe schon viele kommen und gehen sehen, aber in vielleicht 1-2% der Fälle haben Leute Ihre Fehler zugegeben - im Gegenteil, man verteidigt sich hier rechthaberisch bis auf`s Messer.

hopades, ich wünsche Dir vom ganzen Herzen alles Gute für Deine berufliche und private Zukunft !

- Fundamental -

 
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111057 Postings, 9049 Tage KatjuschaDu bist nicht nur ehrlich, sondern auch noch ein

 
  
    #127
21.09.06 13:42
herzensguter Mensch!  

904 Postings, 7830 Tage jooockelDa kann ich nur zustimmen o. T.

 
  
    #128
21.09.06 13:43
 

6270 Postings, 7074 Tage FundamentalHabe da gerade eine Weisheit

 
  
    #129
22.10.06 12:42
gelesen, die ich noch nicht kannte - Danke
Wolf, das Ding gehört einfach hier her !  
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80400 Postings, 7535 Tage Anti LemmingZum Thread-Titel "Ehrlichkeit an der Börse"

 
  
    #130
2
22.10.06 13:34
Ich bin beim Lesen der neuesten Ariva-Postings schon oft über diesen Thread-Titel "gestolpert", und immer mit einem etwas mulmigen Gefühl in der Magengrube.

"Ehrlichkeit an der Börse" - welch hehre, ergreifende Worte für eine Institution, die gekennzeichnet ist durch Analysten, die zum eigenen Vorteil vorsätzlich das Blaue vom Himmel herunterlügen, und von Hedgefonds und Insidern, die Kurse aus dem gleichen Grund teils heftig nach oben oder unten manipulieren. Man denke nur an das "Pinning" der Aktien- und Indexkurse an den Optionsverfallstagen nahe den Strike-Preisen: Es ist auffallend, das Aktien an solchen Tagen immer ziemlich nahe am Strike-Preis der Optionen, in USA z. B. bei 20, 22,5, 25, 27,5 oder 30 Dollar "enden", weil dann nämlich die betreffenden Short- oder Put-Inhaber größtensteils leer ausgehen.

Weiterhin denke ich an das "Window-Dressing" der großen Fonds, die zum Quartalsende regelmäßig die Titel in ihrem Depot durch Stützungskäufe "hieven", damit auf dem Auszug eine scheinbar gute Performance sichtbar wird. Fonds verkaufen zum Quartalsende auch gern ihre "Gurken" mit hohem Verlust zu Tiefstpreisen und nehmen statt dessen - zu Höchstpreisen - die neuesten Highflyer wie Google ins Depot. Das hat den Effekt, dass die Fondkunden beim Erhalt der Auszüge sagen: "Seht her, der Fondmanager ist echt auf Zack, der hat wirklich nur die Winner im Depot."

Bei den Firmen selbst missfallen reihenweise Rückdatierungen von Mitarbeiter-Aktienoptionen - selbst bei APPLE - , die einem Griff in die Firmenkasse gleichen, dazu Abschreibungs-Tricks, Frühbuchungen von Gewinnen, verspätetes Buchen von Verlusten, Negativ-Revisionen alter Bilanzen, verspätete Präsentation der Quartalsergebnisse bis zu offenem Betrug (Enron, Worldcom).

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. All dies führt dazu, dass ich beim Lesen dieses Thread-Titels immer eine kleine Gänsehaut bekomme.

Vielleicht bin ich aber auch nur etwas empfindlich... ;-)
 

10665 Postings, 7512 Tage lumpensammlerNö, AL

 
  
    #131
22.10.06 13:47
mir geht es ganz genauso, man muss es nur wissen, auf was man sich da einlässt. Vor allem das gezielte Steuern der Indizes auf den Strike am Verfallstag ist teilweise schon lächerlich offensichtlich, auch beim Dax.  

8485 Postings, 6638 Tage StöffenDas Spiel geht weiter

 
  
    #132
22.10.06 14:22
Stichwort Enron:

Buchführungsfirmen haben in der amerikanischen Wirtschaft stets einen besonderen Platz eingenommen, sie galten als vertrauenswürdige Wachhunde des Marktes. Als jedoch seinerzeit einer der respektabelsten Buchprüfungsunternehmen in Amerika, Arthur Andersen & Co mit Enron unterging ( aber nicht, ohne vorher ein paar tausend Seiten Aufzeichnungen durch den Reißwolf zu jagen ) wurde deutlich, wie korrupt die Wirtschaftsprüfungsunternehmen mittlerweile waren.
Der Öffentlichkeit bleibt somit keine objektive Möglichkeit mehr, sich über die Einkünfte, Schulden und Gewinne eines Unternehmens, über seine fundamentalen Daten also, zu informieren.
Die Buchführung als einer der Grundpfeiler des kapitalistischen Systems hat somit seinen Vertrauenstatus eingebüßt.
Doch auch nach dem Enron - Skandal gab es keine wesentlichen Reformen. Verurteilt und bestraft wurden doch hier nur wieder mal ein paar untergeordnete Beteiligte.
Die Krise ist ausgesessen, das Spiel geht weiter.

Gruß + Stöffen  

8485 Postings, 6638 Tage StöffenEhrlichkeit vs. Gerüchte

 
  
    #133
1
22.10.06 15:18
Ein Auszug aus Manfred Piwingers ' Der Umgang mit Gerüchten im Unternehmensumfeld ', m.E. lesenswert & punktgenau.

Eine weitere Funktion des Gerüchts ist die der Manipulation.
Auf den Finanzmärkten sind Gerüchte gang und gäbe. Sie werden — obwohl es sich um unbestätigte Nachrichten handelt — auf Grund der kurzen Reaktionszeiten an den Weltbörsen besonders in nachrichtenarmen Zeiten wie "hard facts" gehandelt und beeinflussen die Kurse. Sie gehören zum Inventar der Finanzmarktkommunikation. Man denke nur an das viel zitierte "buy on rumors, sell on facts". Aktienkurse reagieren sensibel auf aufkommende Gerüchte, die oft nur einen einzigen Zweck haben: nämlich den Kurswert einer Aktie hochzutreiben oder in den Keller zu schicken. Übernahmefantasien, finanzielle Unregelmäßigkeiten, Wechsel im Management, Klageandrohungen oder der bevorstehende Gang zum Konkursrichter — das ist der Stoff aus dem Börsengerüchte gemacht sind. Da wird von Fusionen gemunkelt, werden Gewinnwarnungen ausgestreut, Zukäufe angedeutet oder von Liquiditätsschwierigkeiten geredet. Alles auf Grund nicht nachprüfbarer Fakten. Damit lässt sich in vielen Fällen auf die Schnelle Geld verdienen oder ein Unternehmen "verkaufsreif" herunterreden. Anlageentscheidungen müssen oft in kürzester Zeit getroffen werden. Da bleibt nicht viel Zeit, um sich davon zu überzeugen, ob es "nur ein Gerücht" ist, oder ob eben doch etwas Wahres dran ist. Nach Inkrafttreten der Richtlinie gegen Marktmissbrauch Ende 2003 können Kursmanipulationen künftig leichter verfolgt werden. Auch Gerüchte oder Prognosen dürfen nicht ausgestreut werden, wenn der Börsenpreis dadurch manipuliert werden soll.
Zu Bedeutung des Gerüchts auf den Finanzmärkten erfährt man aus den Berufsgrundsätzen (4e) des Deutscher Investor Relations Kreis e.V. (DIRK) nicht viel: "Gerüchten soll mit dem Instrumentarium der Investor Relations aktiv begegnet werden, in schweren, das Image und / oder die Geschäftsentwicklung schädigenden Fällen sollen Instrumente der Public Relations (Pressearbeit, Anzeigen etc.) einbezogen werden." Banaler geht es kaum, weil damit zum Ausdruck kommt, dass man sich in dieser Kommunikationsdisziplin mit der Funktion des Gerüchts bestenfalls oberflächlich auseinandergesetzt hat.
Einige deutsche Zeitungen und Zeitschriften haben eigene Rubriken eingerichtet, in denen sie Marktgerüchte wiedergeben. Damit geben sie den Gerüchten natürlich einen offiziellen Anstrich, ohne dafür presserechtlich in Anspruch genommen werden zu können. Aber auch in der täglichen Berichterstattung — und dies gilt für sämtliche Medien — finden Gerüchte einen breiten Raum, wie die folgenden, wenigen Zitate es belegen: "Gerüchte treiben Anleger in Bankentitel" (Financial Times Deutschland v. 12.06.2003, S. 19), "Es brodelt in der Gerüchteküche" (FAZ v. 29.11.2003, S. 17), "TUI-Aktie steigt trotz dementierter Gerüchte kräftig" (Financial Times Deutschland v. 17.09.2003, S. 6) oder "Gerüchte treiben Euro-Kurs über 1,24 Dollar" (FAZ v. 18.12.2003, S. 23).
Mithilfe der neuen Medien hat sich die Zahl der Verbreitungskanäle erhöht. Neben den zahlreichen redaktionellen Diensten, die analog zu Fernsehen und Print an der Verbreitung von Gerüchten teilhaben, können hier auch Privatpersonen effizient Gerüchte verbreiten, etwa in Investoren-Boards, über Mailverteiler, Newsgroups, in Blogs etc.

Gruß + Stöffen
 

23969 Postings, 8438 Tage lehnaNochmal,Börse...

 
  
    #134
8
22.10.06 15:20
ist der ehrlichste Platz der Welt.
Angst wird oft belohnt und Gier immer bestraft,deswegen auch die vielen Kritiker.
Ob Milliardär oder Klofrau,keiner braucht schleimen und jeder hat die gleichen Chancen.
Wer allerdings keine eigene Meinung entwickelt,auf "Experten" angewiesen ist und keine Stops setzt sollte seine Kohle lieber der Heilsarmee spenden...  

8485 Postings, 6638 Tage Stöffen@Lehna

 
  
    #135
22.10.06 16:00
Ist stimmig, schließlich ist die Heilsarmee für alle da !
 
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6270 Postings, 7074 Tage FundamentalDa steckt viel Wahrheit drin ...

 
  
    #136
24.12.06 10:53

Die Erfahrung (an der Börse) ist der erbärmlichste
aller Lehrer;
sie bittet zur Prüfung, noch bevor der Unterricht
begonnen hat.
 

6270 Postings, 7074 Tage FundamentalHAC Newsletter 12/2006

 
  
    #137
1
30.12.06 16:17

Das Editorial rifft den Nagel mal wieder auf den Kopf !


Dezember  2006


        Editorial


Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

Der Dezember ist der Monat der Aus- und Rückblicke. In vielen Tageszeitungen liest man jetzt, wer die Entwicklung des DAX, des Ölpreises oder des Bruttoinlandspro- dukts am besten vorhergesagt hat. Interessant ist dann immer die Klammerzahl. Sie gibt an, wie der jeweilige Prognostiker im Vorjahr abgeschnitten hat. Fast könnte man eine Regel aufstellen: Diejenigen, die im vergangenen Jahr die besten Prognosen abgegeben haben, liegen in diesem Jahr weit hinten. Und umgekehrt. Aus diesem Faktum habe ich gelernt, mit Prognosen sehr vorsichtig zu sein. Die Börse über ein Jahr vorherzusagen ist deshalb so schwierig, weil in diesem vergleichsweise kurzen Zeitraum viele Faktoren mit unterschiedlichen Ausprägungen, kausalen wie zufälligen, auf die Börse einwirken. Mikro- und makroökonomische, geo- und innenpolitische, steuerliche und währungspolitische Aspekte sind zu berücksichtigen und gegeneinan- der abzuwägen. Die Datenfülle ist immens. Eine punktgenaue Vorhersage ist praktisch unmöglich.

Amüsiert hat mich der nicht ganz ernst gemeinte Marktausblick für 2007 in der Financial Times Deutschland, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: "Besonders an den Aktienmärkten ist Vorsicht geboten. Spekulative Übertreibungen können die Kurse über ihren fairen Wert hinauskatapultieren. Entscheidend wird sein, die Fundamentaldaten nicht überzubewerten, um rechtzeitig kaufen oder verkaufen zu können. ... Neben Europa und den USA bieten Asien und Lateinamerika gute Chancen. Attraktive Alternativen sind ohnehin nicht in Sicht. Außer Makrodaten sprechen auch Mikrodaten für ein anhaltend hohes Growth-Exposure, solange es sich mit Value-Aspekten die Waage hält. Spannend wird es auf dem Rohstoffmarkt. Der Ölpreis wird auch 2007 schwanken. Spannen zwischen  30 $ und 100 $ sind möglich. Angebot und Nachfrage bleiben bestimmend, wobei Wetter und Naturkatastrophen die Notierungen befeuern können. Das Szenario bleibt bullish mit bearishen Zügen. Vorsicht ist geboten vor zyklischen Bewegungen der Industriemetalle. Dem Markt fehlen Impulse für eine Rallye, aber Auslöser für eine Korrektur sind nicht zu erwarten. Beruhigend ist, dass der Markt technisch gesehen eine feste Unterstützung bei 400 Basispunkten hat. Andererseits ist der Weg nach oben zu den alten Rekordständen frei, falls nicht vorher alle schwächeln." 

Köstlich. Diesem "Marktausblick" ist nichts hinzuzufügen.

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Neues Jahr und uns allen ein gutes Aktienjahr, mit dem ich die Hoffnung verbinde, dass die relative Unterbewertung unserer Marathonaktien gegenüber mittleren und kleineren Unternehmen von der Börse schon im Jahr 2007 erkannt wird.

Herzlichst
Ihr 
Wolfram Neubrander

 
Angehängte Datei: tem2.doc

6270 Postings, 7074 Tage FundamentalrohstoffSPIEGEL vom 31.12.2006

 
  
    #138
31.12.06 12:35
Einer der wenigen Lichtblicke zum Thema Seriösität
im Rohstoff-Bereich - und daher gleich in Fundamen-
tals Thread "Ehrlichkeit an der Börse" lobend erwähnt !  
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6270 Postings, 7074 Tage FundamentalInsider-Informationen

 
  
    #139
1
01.01.07 16:12
sind an der Börse häufig G(e)old wert.

Für alle, die Börsenradio Network noch nicht kennen,
hier mal der Link dazu:

http://brn-ag.de/brn.htm

Oben rechts könnt Ihr die WKN oder den Namen des
Unternehmens eingeben. Es sind ne ganze Menge Vor-
standsinterviews vorhanden, die teilweise unveröf-
fentlichte Insider-Informationen enthalten !  

6270 Postings, 7074 Tage Fundamental#138 Thema Rohstoff-Blättchen

 
  
    #140
1
27.01.07 13:53

und das krasse Gegenteil dazu sind solche Verbre....-Blättchen
wie der "Rohstoff-Trader" - man lese nur mal die ersten paar
Zeilen des aktuellen Newsletters:

 

*ACHTUNG: Geheime URAN-Rakete entdeckt

*Lassen Sie sich diese einmalige Chance nicht entgehen!

            >  Mittwoch 20:00 Uhr: Spottbillige Uran-Aktie vor Explosion!!!
            JETZT einsteigen: http://www.rohstoff-trader.de/abo.htm

.....

 

Manoman, nach nur zwei Zeilen wandert der Newsletter direkt in die große runde Tonne !

 

6270 Postings, 7074 Tage FundamentalSeriosität gehört hier rein !

 
  
    #141
28.01.07 11:20
Megatrend Uran!
Forsys Metals: Jetzt noch einsteigen?
Die Top-Werte der Woche

Sonntag, 28. Januar 2007

Megatrend Uran!


Marc Nitzsche,
Chefredakteur


Lieber Trader,

ich muss Ihnen ein Geständnis machen:

Vor etwa 20 Jahren (ich war gerade volljährig) wählte ich doch tatsächlich einmal "Die Grünen"! Zu jener Zeit war ich ein überzeugter Kernkraftgegner - wohl auch, weil es damals bei den Jugendlichen einfach "schick" war, gegen Atommeiler zu sein.

Glücklicherweise änderte sich meine diesbezügliche Einstellung in den folgenden Jahren gründlich. Denn ansonsten hätte ich seit 2001 wohl kaum verstärkt in Uran-Aktien investiert und damit ansehnliche Gewinne erzielt.

Immerhin war das "strahlende Metall" - abgesehen von einigen Exoten wie Molybdän - der absolute "Superstar" der laufenden Rohstoff-Hausse: In knapp sechs Jahren konnte sich der Preis für ein Pfund Uran von rund sieben auf aktuell über 70 US-Dollar rund verzehnfachen. Und ein Ende des Booms ist längst noch nicht abzusehen:

*Gigantisches Angebotsdefizit

Kein anderer „Naturschatz“ weist nämlich ein derart ausgeprägtes Angebotsdefizit auf: Die 440 derzeit weltweit existierenden Kernkraftwerke verbrauchen pro Jahr über 70.000 Tonnen Uran. Demgegenüber beläuft sich die Bergbau-Produktion gerade einmal auf gut 40.000 Tonnen.

Geschlossen wurde diese massive Lücke bislang hauptsächlich durch die Wiederverwertung alter russischer Nuklearsprengköpfe aus ausgemusterten Atomwaffen. Doch diese Reserven schwinden rapide und gehen bereits langsam aber sicher zur Neige. Eher früher als später könnte es daher zu echten Versorgungsengpässen kommen.

*Kurzfristig keine Steigerung der Minen-Produktion möglich

Denn kurzfristig lässt sich der Minen-Output kaum in einem nennenswerten Ausmaß steigern. Zwar belaufen sich die globalen Reserven (nach dem derzeitigen Stand der Technik wirtschaftlich abbaubaren Vorkommen) je nach Höhe der unterstellten Förderkosten auf circa 1,73 bis 3,17 Millionen Tonnen und reichen damit bei stagnierendem Verbrauch im günstigsten Fall noch mehr als 40 Jahre.

Allerdings haben neue Uran-Minen eine Vorlaufzeit von wenigstens vier bis fünf Jahren. In den allermeisten Ländern sind wegen der potenziellen Gefährlichkeit der Substanz komplizierte und langwierige Genehmigungsverfahren erforderlich. Auch wenn 2005 und 2006 in einigen Regionen teilweise mit der Planung neuer Minen begonnen wurde, wird frühestens 2010 neues substantielles Angebot in den Markt kommen.

*Explodierende Nachfrage

Die Nachfrage wird in dieser Zeit demgegenüber kontinuierlich dynamisch zunehmen. Allein China und Indien bauen momentan 26 neue Kernkraftwerke, um ihren explodierenden Strombedarf wenigstens ansatzweise sichern zu können. Aber auch in den USA, Russland und Europa (mit Ausnahme von Deutschland) findet Atomkraft angesichts der sich längerfristig abzeichnenden Energiekrise immer mehr Anhänger.

Schätzungen zufolge werden weltweit längerfristig zwischen 200 und 300 zusätzliche Meiler benötigt. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die nächsten Generationen von Kernkraftwerken effizienter arbeiten und somit für ihren Betrieb etwas weniger Uran benötigen sollten, dürfte die Nachfrage in einem absehbaren Zeitraum auf mindestens 100.000 Tonnen jährlich ansteigen.

*Uran immer noch spottbillig

Einige von Ihnen mögen vielleicht annehmen, dass der Uranbedarf auf Grund der massiven Preissteigerungen in der Vergangenheit zurückgehen könnte. Dieses Phänomen lässt sich an den Rohstoffmärkten in der Tat regelmäßig beobachten.

Bei Uran wird es jedoch meiner Ansicht nach aus zwei Gründen nicht dazu kommen: Zum einen können Atomreaktoren nun einmal nur mit dem „strahlenden“ Metall betrieben werden. Eine Substituierung ist daher schlicht und ergreifend – zumindest bislang – unmöglich.

Darüber hinaus verfügt „Yellow Cake“ (wie der Rohstoff in pulverisierter Form wegen seiner gelblichen Farbe genannt wird) über derart hohe Energieeffizienz, dass selbst Preise von deutlich über 100 US-Dollar je Pound noch günstig wären. Kanadische Analysten haben errechnet, dass die Notierungen bis auf 500 US-Dollar steigen könnten bevor Uran gleich teuer wie Erdgas werden würde. Erst dann wären höhere Strompreise für den Verbraucher notwendig.

*Die zweite Paladin Resources?

Unser heutiger "Hotstock der Woche" ist eine Aktie, die derzeit in aller Munde ist. In einschlägigen Internet-Börsenfornen wird das Papier von Forsys Metals bereits als zweite Paladin Resources mit Kurspotenzialen von einigen tausend Prozent gefeiert.

Auch wenn Eigenlob stinken mag, möchte ich nicht versäumen anzumerken, dass meine Wenigkeit in unserem Premium-Produkt "Rohstoff-Trader" (http://www.rohstoff-trader.de) bereits Ende 2005 zu Kursen unterhalb eines Euros die Aktie von Forsys Metals unseren Lesern zum Kauf empfohlen hat. Derzeit notiert der Wert etwa bei 4,70 Euro. Angesichts einer solchen Performance stellen Sie sich jetzt bestimmt die Frage: War es das oder steht eine nochmalige Vervielfachung an?

 


__________________________________________


2.) Forsys Metals: Jetzt noch einsteigen?


Nun, zumindest scheint es genügend Anleger zu geben, die von letzterem ausgehen. Immerhin gehört Forsys Metals bereits seit Wochen zu den umsatzstärksten Werten an der Frankfurter Börse. Und auch mein schneller Blick auf Deutschlands bekanntestes Internet-Börsenforum verrät mir, dass der Uran-Explorer unter den Top-Ten der meist diskutierten Werte zu finden ist.

Interesse ist an der Aktie also zweifellos vorhanden aber führt dieses auch zwangsläufig zu steigenden Kursen?

Ich persönlich orientiere mich bei meinen eigenen Aktien-Engagements mittlerweile fast ausschließlich an dem Grundsatz der "Investment-Legende" Warren Buffet: "Werthaltiges günstig kaufen" (frei interpretiert). Typische "Zocker-Werte" sind im Gegensatz zu früher nicht mehr mein Ding (man wird halt älter), auch wenn ich gelegentlich bei dem Gedanken, welche Gewinne mir mitunter dadurch entgehen, Tränen in den Augen habe.

Allerdings habe ich mit meinem konsequenten Value-Ansatz selbst die Baisse-Jahre 2000 bis 2002 relativ schadlos überstanden (und wer kann das schon von sich sagen?). Ich bevorzuge also Unternehmen, die im Vergleich zu ihrer gegenwärtigen Marktkapitalisierung einen echten Mehrwert zu bieten haben. Denn früher oder später - das hat mich meine langjährige Erfahrung gelehrt - steigen solche Aktien und zwar oft sogar unabhängig vom Marktumfeld!

*Ordentliche Uran-Vorkommen

Zu Kursen unter einem Euro entsprach das Papier von Forsys Metals unzweifelhaft meinen strengen Qualitätsansprüchen. Immerhin hat die kanadische Gesellschaft durch ihre 90prozentige Beteiligung an dem Valencia-Projekt in Namibia Zugang zu nicht unerheblichen Uran-Vorkommen.

Ende 2005 bestätige ein unabhängiger Bereicht nach allgemein anerkannten Bewertungsrichtlinien (43-101) Ressourcen von über 27 Millionen Pounds Uran-Oxid. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass die Liegenschaft das Potenzial einer profitablen Tagebaumine hat.

*Weiteres beträchtliches Explorationspotenzial

Doch damit nicht genug: Meiner Ansicht nach ist es nicht unwahrscheinlich, dass es Forsys Metals mittelfristig gelingt, noch weitere Ressourcen zu identifizieren.

Immerhin befindet sich das Valencia-Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Uranmine "Langer Heinrich" von Paladin Resources (40 Kilometer) und der Uranmine "Rössing" von Rio Tinto (35 Kilometer), die sieben Prozent der weltweiten Nachfrage nach Uran deckt. Geographisch ist das Gebiet von Forsys Metals also überaus viel versprechend. Denn dass es da Uran gibt, steht zweifelsfrei fest!

Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was möglicherweise noch alles im namibischen Wüstenboden "schlummert" gab es Mitte Dezember des vergangenen Jahres: Forsys Metals gab bekannt, dass man circa 1.500 Meter nördlich der Valencia-Main-Zone Alaska-Granit mit hohen Uran-Gehalten an der Oberfläche entdeckt hat.

19 Proben wiesen Uranoxid-Gehalte von bis zu 5,7 Kilogramm pro Tonne Gestein auf. In den nächsten Wochen kann mit weiteren Nachrichten zu dem laufenden umfangreichen Explorationsprogramm gerechnet werden.

*Solide Finanzsituation

Probleme, die entsprechenden Bohrarbeiten zu finanzieren, dürfte das Unternehmen jedenfalls keine haben. Aktuell verfügt Forsys Metals über einen Cashbestand von rund zehn Millionen Kanadischen Dollar. Zudem wurde Anfang Januar eine Kapitalerhöhung im Wert von 38 Millionen durch die Ausgabe von acht Millionen neuen Aktien zum Preis 4,75 Dollar beschlossen.

Erfreulich ist zudem, dass die Gesellschaft keinerlei Netto-Kreditschulden hat. Am Geld jedenfalls wird die weitere unternehmerische Tätigkeit vorerst sicher nicht scheitern

*Aktie längst nicht mehr billig

Allerdings - und damit kommen wir zum Knackpunkt - ist die Aktie auf dem jetzigen Kursniveau auf keinen Fall mehr billig: Bei bald 65 Millionen ausstehenden Papieren (inklusive aller Optionen) beträgt die momentane Marktkapitalisierung fast 300 Millionen Euro. Dem stehen die bereits angesprochenen 27 Millionen Pfund vorhandenes Uran gegenüber.

Mithin wird jedes Pound mit etwa 11,30 Euro bewertet. Im Branchenvergleich liegt dieser Wert am oberen Ende des für nicht produzierende Explorer üblichen. Wirklich günstige Unternehmen kommen beispielsweise auf vier bis sechs US-Dollar je nachgewiesenem Pfund.

*Übernahme zu jetzigen Kursen wenig wahrscheinlich

In einschlägigen Börsenforen lese ich immer wieder, dass Forsys Metals wohl demnächst übernommen wird. Als Käufer wird insbesondere der Minen-Gigant Rio Tinto genannt. Zugegeben: Auf Grund der räumlichen Nähe des Valencia-Projekts zur "Rössing-Mine" hat diese Spekulation durchaus ihren Charme.

Auch stehen die großen Produzenten in gewisser Weise unter Zugzwang, da sie in den letzten Jahren die Exploration neuer Vorkommen sträflich vernachlässigt haben und daher nunmehr kurzfristig unter Umständen neue Ressourcen käuflich erwerben müssen.

Ob es allerdings ausgerechnet eine Forsys Metals ist, die auf den "Einkaufszetteln" von Cameco & Co steht, wage ich allerdings doch mit Nachdruck zu bezweifeln. Die bedeutenden Uran-Förderer kennen den Markt genau. Und genau deshalb dürfte ihnen nicht verborgen geblieben sein, dass Forsys Metals nach der gewaltigen "Kurs-Rallye" alles andere als ein Schnäppchen ist.

*Kaufempfehlungen über Kaufempfehlungen

Wirklich nachdenklich stimmen mich aber die unzähligen Kaufempfehlungen zu Forsys Metals. Einige Unbedarfte unter Ihnen mögen jetzt vielleicht denken: Ist doch super, wenn alle Experten, die Aktie empfehlen. Dann kann die ja nur gut sein! Ganz so einfach ist es leider nicht:

Bereits zu Zeiten des "Neuen Markts" war es üblich, dass selbsternannte Börsen-Gurus - damals hauptsächlich in der 3-Sat-Börse - marktenge Titel zum sofortigen unlimitierten Einstieg empfahlen, mit denen sie sich vorher selbst günstig eingedeckt hatten. Die zahlreichen Kauforders trieben die Notierungen dann in ungeahnte Sphären und im Hoch des künstlich ausgelösten Hypes verkauften die "Frontrunner" (so der Fachbegriff) ihre Aktien teuer an die gutgläubigen Kleinanleger.

Ich möchte diese Thema an dieser Stelle nicht weiter vertiefen, da ich die Aktie von Forsys Metals nicht als den typischen "Pusherwert" erachte, da das Unternehmen wie oben geschildert durchaus etwas zu bieten hat. Trotzdem sollte man auf der Hut sein: Meines Erachtens spiegelt der raketenartige Anstieg der letzten Monate nicht die tatsächliche Unternehmensentwicklung wider.

Forsys Metals
WKN

A0ETPA

Börsenwert242 Mio. EUR
KGV 06e -
Div.-Rend. 06e-
Akt. Kurs4,76 EUR

MEIN FAZIT:

Wer bereist investiert ist, kann die Papiere sicherlich erst einmal weiter halten (schließlich gibt es keinen Grund, die Party zu verlassen, wenn sie gerade am schönsten ist). Aber bitte denken Sie in jedem Fall daran, Ihre Stopp-Kurse regelmäßig nachzuziehen. Für Neueinsteiger drängt sich der Wert auf dem aktuellen Niveau nach meinem Dafürhalten nicht mehr auf.

+ Tatsächlich vorhandene Uran-Ressourcen
+ Beträchtliches weiteres Explorationspotenzial
+ Hoher Cashbestand und schuldenfrei
+ Latente Übernahmefantasie

-  Im Branchenvergleich relativ hohe Bewertung
- Produktionsstart noch nicht wirklich absehbar
- Bis auf weiteres keine nennenswerten Umsätze/Gewinne zu erwarten
- Aktie wirkt nach "Kurs-Rallye" erheblich überhitzt
- Gefährlich viele Kaufempfehlungen

 

6270 Postings, 7074 Tage FundamentalMal wieder eine saubere fundamentale Analyse

 
  
    #142
1
28.01.07 19:39

vom Geldanlage Report. Gefällt mir seit längerer Zeit
äusserst gut, da kein Gepushe auf Basis von "heissen
Insider-Informationen", sondern sauber mit Fakten und
historischen Statistiken hinterlegt !

Daher einmal mal hier von Fundi "gewürdigt"  :-))

 

DAX: Noch 2007 über 8.000 Punkte?!
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Wo gibt es die höchsten Zinsen?

Samstag, 27. Januar 2007

Der DAX wird 2007 auf über 8.000 Punkte steigen!

 
Armin Brack, Chefredakteur


Lieber Geldanleger,

letzten Sommer wurde ich von vielen ausgelacht, als ich prognostiziert habe, dass der Ölpreis auf 50 US-Dollar fallen würde. Am 12.Januar war es dann soweit: Der Preis für OPEC-Öl sank auf 49,13 US-Dollar.

Zugegeben: meine neue Prognose ist nicht ganz so spektakulär, aber dafür nicht weniger erfreulich, wenn sie denn eintrifft: Ich rechne damit, dass der DAX in 2007 wieder die Marke von 8.000 Punkten und wahrscheinlich sogar das Allzeit-Hoch bei 8.136 Punkten aus dem Frühjahr 2000 überwinden wird. Lesen Sie nachfolgend, warum.

Gehen wir gleich in medias res: Aktien und Aktienindizes steigen, wenn die Gewinne der betreffenden Aktiengesellschaften steigen. Das ist die erste und wichtigste Grundregel im Börsen-1x1. Und derzeit steigen die Gewinne der Unternehmen so stark wie nie zuvor!

*DAX-Unternehmen profitabel wie nie

Eine Rückblende: Im Jahr 2000 blieb jedem DAX-Unternehmen im Durchschnitt von 100 Euro Umsatz ein Gewinn nach Steuern von 5 Euro. In den Jahren danach als der DAX - wie wir alle wissen bis auf 2.200 Punkte crashte - blickten Analysten und Konzernchefs mit einer Mischung aus Neid und Hoffnungslosigkeit auf diese Umsatzrendite von 5 Prozent zurück. Denn alle meinten, dass diese "Traummarke" so schnell nicht mehr wiederholbar sei.

Doch weit gefehlt: Bereits im ersten Quartal des vergangenen Jahres betrug die Umsatzrendite 5,6 Prozent, war also noch um 0,6 Prozentpunkte höher als im Jubeljahr 2000. Und die Umsätze selbst sind inzwischen ebenfalls wesentlich höher als damals.

Dies wurde in der skeptischen deutschen Wirtschaftspresse in den letzten Monaten allerdings kaum publiziert. Gesehen wurden vor allem die großen Gefahren allerorten. Und viele Privatanleger wollen seit dem Fiasko am neuen Markt mit Aktien nichts mehr zu tun haben, so dass die deutschen Fonds sogar mit Mittelabflüssen zu kämpfen hatten.

Als schick galten zuletzt vor allem Hedgefonds und auf Derivative basierende, so genannte strukturierte Produkte wie Garantiezertifikate. Wieder einmal setzte damit die Mehrheit der deutschen Anleger aufs falsche Pferd: Denn die Performance der Hedgefonds enttäuschte in den letzten Jahren auf ganzer Linie und die Verlustimmunität bei Garantiezertifikaten (die im übrigen meist nur bezogen aufs Ende der Laufzeit gilt) erkaufen sich Anleger mit massiven Einschnitten in Punkto Profitabilität.

So kommt es, dass auch nach einer Verdreifachung des DAX in nicht einmal vier Jahren von Euphorie am deutschen Aktienmarkt keine Spur zu finden ist und viele ehemalige Kleinaktionäre sich das Geschehen immer noch von außen ansehen.

Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass genau diese Klientel in diesem und im nächsten Jahr wieder in den Markt zurückfindet und selbigem damit weitere Liquidität zuführt, ist groß. Damit sind weiter steigende Kurse vorprogrammiert.

*Bewertungen im DAX immer noch relativ niedrig

Denn es kommt noch ein entscheidender Unterschied zum Jahr 2000 hinzu: Während die KGVs damals im Bereich von 26 bis 27 in der Spitze lagen, sind deutsche Aktien momentan immer noch billig. Das DAX-KGV auf Basis der für 2007 erwarteten Gewinne der 30 DAX-Unternehmen liegt aktuell gerade einmal bei 13, beträgt also nur die Hälfte von damals. Seit Einführung des DAX 1987 pendelten diese KGVs zwischen 10 und 20.

Während viele Werte aus der 2.Reihe inzwischen bereits recht teuer sind (wir berichteten darüber in unserer MDAX-Ausgabe vom 2.Dezember 2006) haben viele DAX-Werte noch enormes Nachholpotenzial. Ich erinnere an Werte wie die Deutsche Telekom, die jetzt endlich die Zeichen der Zeit erkannt haben und den Stellenabbau massiv vorantreiben, um so die Kosten zu senken.

Apropos Kostensenkungen: Bei diesem Punkt zeigt sich nämlich die positive Seite der von vielen verdammten Globalisierung. Nur die Globalisierung bietet beispielsweise VW die Möglichkeit, die Kosten in Deutschland einzudampfen und ein neues Werk im kostengünstigen Moskau wieder hochzuziehen. Natürlich kostet das 20.000 Arbeitsplätze. Aber zum einen erhalten diese Mitarbeiter großzügige Abfindungen und zum anderen kann nur so die Profitabilität des Unternehmens nachhaltig gesteigert werden.

Was spricht eigentlich dagegen, dass die 32.000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom, die bis Ende 2008 entlassen bzw. abgefunden werden sollen, einen Teil ihrer Abfindungen in die immer noch dahin siechenden Aktien des Rosa Riesen investieren, so Miteigentümer des Unternehmens werden und damit selbst von den steigenden Umsatzrenditen ihres ehemaligen Arbeitgebers profitieren?

*China bleibt Wachstumsmotor - bis 2008!

Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Ich gehöre sicher nicht zu den so genannten Perma-Bullen, die unreflektiert "Kaufen, Kaufen" herumschreien und dabei die Gefahren außer Acht lassen.

Ich gehe lediglich davon aus, dass das momentan stürmische und von Asien, speziell China, ausgehende Weltwirtschaftswachstum weiter anhalten und sich tendenziell eher noch beschleunigen wird. Gerade im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking steht China vor einem gewaltigen weiteren Investitionsschub.

Ich habe mich in den letzten Wochen sehr intensiv mit chinesischen Aktien aus der zweiten und dritten Reihe beschäftigt, die hierzulande noch völlig unbekannt und bisher teilweise nur direkt an den US-Börsen zu kaufen sind. Dabei habe ich auch einen Einblick bekommen, wie gigantisch beispielsweise die Investitionen in den Bereichen Überwachungs- und Sicherheitstechnologie oder auch in Punkto Umweltschutz (China will sich als "Grünes Land" präsentieren) in den verbleibenden gut 18 Monaten bis zum Beginn der Spiele sein werden.

Dieses große Ziel vor Augen habend, werden die ehrgeizigen Chinesen alles daran setzen, sich als tolle Gastgeber zu präsentieren und damit die eigene Konjunktur und indirekt auch die Weltkonjunktur weiter ankurbeln.

*Doch was kommt danach?

Bei aller Freude über die Management-Erfolge darf nicht vergessen werden, dass die hohe Profitabilität teilweise auch auf die Einführung des internationalen Bilanzierungsstandards IFRS in Deutschland zurückzuführen ist. Dieser lässt den deutschen AGs seit 2005 einige zusätzliche Freiheiten bei der Bilanzierung.

So können Vermögenswerte in der Bilanz niedriger angesetzt werden. Dies hat zur Folge, dass Abschreibungen auf immaterielle Werte wie den Goodwill (der bei der Übernahme anderer Unternehmen anfällt, wenn der Kaufpreis über deren Buchwert liegt und der als Aktivposten in der Bilanz steht) nicht mehr planmäßig vorgenommen werden. Erst wenn von den Bilanzprüfern eine hohe Gefährdung des bilanzierten Wertes festgestellt wird, besteht Handlungsbedarf.

Ralf Zimmermann, Aktienstrategie bei Sal. Oppenheim, sprach gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung davon, dass dieser Effekt die Gewinne der DAX-Unternehmen um rund 15 Prozent erhöht habe. Experten wie Bernhard Pellens, Professor für Internationale Unternehmensrechnung an der Ruhr-Universität Bochum, weisen darauf hin, dass sich dieser nicht cashwirksame Effekt in Konjunkturkrisen als Bumerang erweisen könnte. Klar, denn wenn dann auf einmal Goodwill-Abschreibungen in Serie angezeigt sind, wird dies die ausgewiesenen Gewinne entsprechend stärker drücken als bisher.

*Aussagekraft des KGVs umstritten

Hinzu kommt: Die Aussagekraft des Markt-KGVs ist stark umstritten. Der auch im Geldanlage-Report bereits häufiger zitierte US-Wirtschafts-Professor und Bestseller-Autor Robert Shiller behauptet, dass eine Prognose der künftigen Entwicklung eines Aktienmarktes - ausgehend vom aktuellen KGV - vollkommen sinnlos ist. Und zwar schlicht und einfach deshalb, weil die Unternehmensgewinne von Jahr zu Jahr extrem stark schwanken.

Zugleich fand er aber heraus, dass sich diese Schwankungen über einen längeren Zeitraum betrachtet relativieren und ein KGV, das auf Basis der durchschnittlichen Unternehmensgewinne der letzten zehn Jahre ermittelt wird (KGV10), eine erstaunlich hohe Aussagekraft über die zu erwartenden zukünftigen Kurssteigerungen eines Aktienmarktes hat.

*Mittelfristig droht unterdurchschnittliche Rendite

Genau dieses KGV10 liegt aber beispielsweise für den wichtigsten US-Aktien-Index, den S&P 500, momentan bei rund 25 und damit weit über dem historischen Durchschnitt von 17. Auch in Deutschland war dieser Index bis Oktober 2006 bereits auf rund 19 angestiegen. Besonders interessant: Weltweit liegt das KGV10 nach Berechnungen der Huber Portfolio AG bei 23,5.

Weltweit dürfte in den kommenden zehn bis 15 Jahren daher mit deutlich unterdurchschnittlichen Renditen am Aktienmarkt zu rechnen sein. Der Haken an der Geschichte: Kurzfristige Marktprognosen sind auch auf Basis des KGV10 nicht möglich.

Ich persönlich gehe davon aus, dass das oben aufgezeigte Bullenmarkt-Szenario noch bis 2007/2008 anhalten könnte und es anschließend dann zu einer heftigen Korrektur kommt. Das scheint auch volkswirtschaftlich begründbar: Denn irgendwann wird auch die scheinbar unaufhaltsame Wachstumslokomotive China heiß gelaufen sein und es werden Überkapazitäten entstehen, die in einer Kettenreaktion das weltweite Wirtschaftswachstum abwürgen könnten.

Bis dahin dürfte der DAX jedoch längst neue Allzeit-Hochs erklommen haben. In der Zwischenzeitlich können Sie speziell mit deutschen Aktien noch schöne Gewinne erzielen. Beispielsweise mit dem DAX-Schwergewicht Siemens, zu dem ich Ihnen nachfolgend eine aktuelle Einschätzung gebe.

Deutscher Aktien-Index (DAX) seit 1960
Index

DAX

Performance 52 Wochen

23,8%
Top-Performer 52 Wochen

ThyssenKrupp +81 %

Flop-Performer 52 Wochen

SAP AG
-11,2 %

Akt. Stand 6.690 Punkte
 

MEIN FAZIT:

+ Rahmenbedingungen für Fortsetzung des Bullenmarktes im DAX weiter intakt

+ Bewertungsniveau auf KGV-Basis ist weiter niedrig

+ Alte Höchstmarke von gut 8.100 Punkten dürfte 2007 erreicht werden

- Hohe Umsatzrenditen dürften nicht auf Dauer zu halten sein.

- Mittel- und langfristig droht unterdurchschnittliche Rendite am Aktienmarkt

 

6270 Postings, 7074 Tage FundamentalWahrheit der Explorer-Werte

 
  
    #143
16.02.07 18:00
16.02.2007 16:36

"Es gibt zu viele Zocker"

Exploreraktien sind ein Investment mit großen Chancen und großen Risiken. boerse.ARD.de sprach darüber mit dem Rohstoffexperten Joachim Berlenbach vom Tiberius Exploration Fund.
Joachim Berlenbach, Rohstoffexperte bei Tiberius Asset Management

boerse.ARD.de: Wie kann der Privatanleger vom Boom der Exploreraktien profitieren?

Berlenbach: Das ist natürlich sehr risikoreich. Etwa 70 bis 80 Prozent der Explorationsunternehmen sind überbewertet und das Geld für das Papier des Börsenprospekts nicht wert. Das ganz große Problem ist, dass viele Aktien schwierig zu bewerten sind.

boerse.ARD.de: Was muss der Anleger beachten?

Berlenbach: Im Laufe des Lebens einer Explorationsaktie nimmt das Risiko ab. Ganz am Anfang gehen Investoren ein hohes Risiko ein. Deshalb muss mindestens die Aussicht auf eine Verdoppelung oder Verdreifachung des Aktienkurses bestehen. Entscheidend ist: Sie müssen die Industrie kennen. In unserem Team arbeiten Geologen und andere Spezialisten eng zusammen.

boerse.ARD.de: Wo sind die Fallstricke?

Berlenbach: Es gibt zu viele Zocker. Jeden Tag kommen bei uns zwei, drei Firmen vorbei, die ihre Projekte vorstellen wollen. Es ist sehr leicht zu sagen: "Okay, die wollen Diamanten finden". Später stellt sich heraus, dass das Management nicht gut ist, dass das Länderrisiko zu hoch ist, und so weiter. Schauen Sie sich mindestens die Lagerstättenbeschreibung im Internet an. Wie gut ist die Webpage des Unternehmens? Schauen Sie sich die Finanzierung an. Wenn das Management keinen "Track Rekord", also keine ausgewiesene Erfahrung hat: Finger weg!

boerse.ARD.de: Welche Rolle spielen politische Risiken?

Berlenbach: Die sind ganz wichtig. Wir haben beispielsweise in ein Explorationsunternehmen in Ecuador investiert. Es gab Wahlen und es kam zu einem Linksrutsch, sofort ist die Aktie dreißig Prozent gefallen. In den Investmentmodell für Explorertitel müssen Sie einen Abschlag zwischen zwölf und Prozent für das politische Risiko einrechnen.

boerse.ARD.de: In welchen Ländern sind die Risiken am höchsten?

Berlenbach: Das hängt auch vom Rohstoff ab. Öl und Gas in Russland sind für Putin strategisch, wie Shell erfahren musste. Bei Gold sieht es in Russland anders aus. Ähnlich in Venezuela. Dort würde ich nicht in Öl investieren, während das Risiko bei Edelmetallen geringer ist. Auf keinen Fall investieren würde ich hingegen in Simbabwe oder Angola. Doch selbst in Nordamerika, das relativ risikofrei ist, gibt es Gefahren. So ist beispielsweise das operative Risiko in Alaska aufgrund von Permafrost und Unwegsamkeit hoch. Die Kosten werden für die Großen immer höher aufgrund der Lagerstätten. Immer unwegsamere Gebiete müssen erschlossen werden, um die Ressourcen zu ersetzen. Der Druck auf die Förderkosten ist enorm – beispielsweise können 60 bis 70 Prozent der Goldfirmen bei einem Preis von 400 Dollar nicht überleben.

boerse.ARD.de: Wann lohnt sich ein Investment in eine Explorergesellschaft?

Berlenbach: Wenn man sich die Value-Kurve ansieht, gibt es beim Aktienkurs einen ersten Spike, wenn das erste Bohrloch für Öl, Gas oder Gold gefunden ist. Danach fällt der Aktienkurs. Da fallen viele auf die Nase. Später setzt die nächste Phase ein, die Aktienchart bildet eine horizontale Linie aus. Da versuchen wir, Finanzmodelle zu bilden und wenden High-Tech-Methoden an. Wenn wir uns 200 Unternehmen ansehen, filtern wir davon 40 aus. Wir investieren unabhängig von Analysten oder Brokern.

boerse.ARD.de: Wie lautet die nächste Phase der Value-Kurve?

Berlenbach: Danach kommt die "Feasibility"-Studie, bei der Außenstehende kommen und das Projekt der Firma prüfen. Die Machbarkeitsstudie schafft Vertrauen, der Markt wird selbstsicherer. Danach nimmt das Unternehmen Schulden auf oder platziert Aktien, um den Ausbau zu finanzieren. Dann geht der Kurs hoch. Die Aktie wird vom Aschenputtel zum Mainstream – nirgends kann man so viel Geld verdienen. Doch 70 Prozent der Aktien gehen kurz nach der Entdeckungsphase auf der horizontalen Line verloren.

boerse.ARD.de: Welche Aktien sind unter den reiferen Explorationsunternehmen aussichtsreich?

Berlenbach: Es gibt ein paar Kupferaktien, wie etwa die kanadische Sherwood Copper. Bei Ölaktien sehen etwa Addax Petroleum oder AED Oil interessant aus, bei den Uran-Firmen Forsys Metals.

Das Interview führte Thorsten Fath.

 

6270 Postings, 7074 Tage Fundamentalpasst - wenn auch abstrakt - sehr schön hier her

 
  
    #144
21.02.07 07:52

16.02.2007 - 16:01 Uhr

 

Der schöne neue Konsum

 

Die Lebensmaximen des Schriftstellers Gottfried Benn beginnen so: „1. Erkenne die Lage! 2. Rechne mit deinen Defekten, gehe von deinen Beständen aus, nicht von deinen Parolen.“ Gehe von deinen Beständen aus! Die große Tragik des neuen Konsumzeitalters ist, dass man zwar alle Bestände, die man besitzt (=hat/Haben), stets auswechseln oder neu bestücken kann. Das, was man selbst verkörpert (=ist/Sein), lässt sich hingegen nicht austauschen. Daher: Erkenne die Lage! Es ist die Differenz von Haben und Sein, die die Probleme bereitet.

Sehr anschaulich dargestellt ist dieser Themenkreis in Thomas Bernhards wunderbarem Dramolett „Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“. Da sagt der Protagonist: „Schade, dass man sich nicht ohne weiteres einen neuen Kopf kaufen kann, Bernhard. Ich ginge jetzt im Augenblick gern mit Ihnen in einen Laden und kaufte mir einen neuen Kopf. Das ganze Leben laufen wir doch immer nur mit einem abgetragenen, ich will sagen, mit einem abgenutzten Kopf herum, mit einem schäbig gewordenen Kopf, Bernhard. Alle Leute haben einen schäbigen Kopf auf, alle Köpfe, die wir sehen, sind abgenützte Köpfe, ich selbst habe natürlich einen völlig abgenützten Kopf. Kaum haben wir einen Kopf, haben wir auch schon einen abgenützten, die Welt hat nur lauter abgenützte Köpfe. Das wäre doch eine tolle Sache, Bernhard, wenn wir jetzt in ein Geschäft gehen könnten und könnten uns neue Köpfe kaufen, und Sie trügen dann einen neuen und ich trüge Ihren alten abgenützten in der Plastiktasche.“

Natürlich geht das nicht, die Differenz von Haben und Sein ist schuld, doch die Rettung ist trotzdem bereits in Sicht: „Aber manchmal genügt es ja schon, wenn wir uns eine neue Hose kaufen, Bernhard. Es muss ja nicht ein neuer Kopf sein.“

In einer großen Straße im ehemaligen West-Berlin, in der ich als Jugendlicher oft einkaufen gegangen bin, wurde gerade am einen Ende ein Einkaufscenter für 200 Millionen Euro gebaut und am anderen Ende eines für 80 Millionen. Aktuell wird geplant, in der Mitte der Straße auf dem Grundstück eines schon existenten Kaufhauses nun ein neues für 390 Millionen zu errichten. Die Gesellschaft, die diesen Bau durchführt, heißt „Multi-Development“. Gekauft wurde das Areal vom KarstadtQuelle-Konzern, der nach dem Umbau im „Sale-and-lease-back“-Verfahren sich dort auf 27.000 Quadratmetern Verkaufsfläche mit seiner „Premium-Group“ einmieten wird.

Ich versuche mir das vorzustellen: Multi Development! Ganz Berlin ist überzogen von Einkaufsparadiesen. Und jetzt verzichtet man für drei Jahre Bauzeit auf sämtliche Umsätze, um anschließend auf einer neuen Riesenfläche die Baukosten von 390 Millionen Euro ... meine Güte, wie viele Köpfe wird man dafür pro Tag verkaufen müssen. Ein Glück wenigstens, dass das keine Milliardenpleite werden kann.

Dem Artikel neben demjenigen, dem ich diese Tatsachen entnehme, steht: „Frau von eigenem Wagen überrollt. Eine 67-jährige ist in einer Tiefgarage von ihrem eigenen wagen überrollt und schwer verletzt worden. Als die Rentnerin aus dem Wagen stieg, um das Garagentor zu öffnen, rollte der Wagen los.“ So etwas passiert anscheinend, selbst dann, wenn man bereits sehr erfahren ist. Und jetzt grübele ich, welcher Zufall oder welche Vorsehung diese beiden Artikel zusammen gefügt hat. Darum: Erkenne die Lage! Rechne mit deinen Defekten, gehe von deinen Beständen aus, nicht von deinen Parolen.


Bernd Niquet, im Februar 2007
berndniquet@t-online.de

 

 

80400 Postings, 7535 Tage Anti LemmingAnalyse in # 142

 
  
    #145
1
21.02.07 08:44
Eine interessante Analyse - vor allem im letzten Teil ab: "Doch was kommt danach?". Liest man sich den Text unbefangen durch, stellt man fest, dass das, was im ersten Teil davor versprochen wird, im zweiten Teil wieder komplett zurückgenommen wird. Denn dort steht:

"Weltweit dürfte in den kommenden zehn bis 15 Jahren daher mit deutlich unterdurchschnittlichen Renditen am Aktienmarkt zu rechnen sein. Der Haken an der Geschichte: Kurzfristige Marktprognosen sind auch auf Basis des KGV10 nicht möglich. Ich persönlich gehe davon aus, dass das oben aufgezeigte Bullenmarkt-Szenario noch bis 2007/2008 anhalten könnte."

Wir sind nun aber bereits in 2007, daher kann ein 2007/2008 endendes Bullenmarkt-Szenario für einen wirklichen Langfrist-Investor jetzt kein Einstiegsgrund sein - zumal "in den kommenden zehn bis 15 Jahren ... mit deutlich unterdurchschnittlichen Renditen am Aktienmarkt zu rechnen" ist.

Wenn dies zutrifft, scheint mir auch die These im ersten Teil fraglich, wonach die Neue-Markt-geprellten deutschen Kleinanleger nun ausgerechnet zu Höchstkursen zwischen hypothetischen 7000 und 8000 wieder in den DAX einsteigen sollen. Ohne fehlende Langfristperspektive wäre das Harakiri. Der finanzielle Flurschaden der 2001-2003-Baisse scheint mir noch nicht weit genug zurückzuliegen, als dass Kleinanleger nun wieder in Scharen an die Börse stürmen.

So bleibt der Text, obwohl er sich als Investment-Tip empfiehlt, letztlich eine relative kurzfristige Zocker-Empfehlung. Auf den Punkt gebracht: In einer vermuteten Endphase der gegenwärtigen Euphorie, die bis DAX 8000 gehen könnte, sind noch einmal schnelle 12 % drin, wobei man aber den Finger flink am Abzug halten sollte, um im nachfolgenden Taumel nicht kalt erwischt zu werden.

("Euphorie" steht in diesem Satz für ausländische Fonds - vor allem aus USA -, die den DAX derzeit hochkaufen. In einem globalen Markt ist "nicht nötig", dass deutsche Kleinanleger dazu aktiv werden.)



 

561 Postings, 6585 Tage weitwegwo steht der dax morgen? und wo übermorgen?

 
  
    #146
1
21.02.07 09:50
Man kann all diese Fragen "leicht" umgehen, indem man in sorgfältig ausgewählte Einzeltitel investiert. Dann freut man sich über Kursrückschläge genauso, weil sie ja Einstiegsmöglichkeiten für den Langfristinvestor darstellen, wie über Kursanstiege.
Einen Buffett interessiert es überhaupt nicht, wo der S&P oder der Dow steht, und was irgendwelche Analysten prognostizieren, er schaut noch nicht mal drauf, die ganzen Auf und Abs gehen ihm am A... vorbei. Er analysiert Firmen sehr intensiv, und pickt sich die Rosinen heraus, die seinen Kriterien entsprechen, die stehen quasi auf seiner watch. Diese Kriterien sind im Übrigen relativ leicht nachzuvollziehen (z.B. in Buffettology von Mary Buffett). Danach errechnet er den Preis, zu dem er gewillt ist, einzusteigen. Und jetzt kommt die Geduld. Und Baisse-Phasen sind seine Chance, die Perlen zu seinem Schnäppchenpreis einzusacken.

Also nochmal der Hauptvorteil: es ist ihm sowas von egal, ob die Märkte morgen korrigieren oder nicht. Und wenn sie es tun, ergeben sich vielleicht tolle Einstiegschancen.

so long, gruß, weitweg  

80400 Postings, 7535 Tage Anti Lemmingganz schön Weitweg

 
  
    #147
1
21.02.07 10:04
"Einen Buffett interessiert es überhaupt nicht, wo der S&P oder der Dow steht"

Buffett war 2002 SHORT auf den SP-500 und hat damit gute Gewinne erzielt.  

561 Postings, 6585 Tage weitwegkorrigiere mich..

 
  
    #148
21.02.07 10:12
im Sinne seiner Aktien-Investments ist es ihm egal, wo der Dow und der S&P stehen.

.... dass er nebenbei noch jede Menge anderer Einkunftsarten hat wie Arbitrage-Spekulationen, Spekulationen mit Festverzinslichen Wertpapieren, Short-Spekulationen und Devisenspekulationen habe ich nicht bestritten, es ging mir nur um seinen Investments in Aktien.

Gruß, weitweg  

23409 Postings, 6732 Tage Malko07Der jetzige Zyklus

 
  
    #149
2
21.02.07 10:46
der Weltkonjunktur soll angeblich bis 2010 andauern. Spätestens in 2009 wird der Ausblick auf den Abschwung sichtbar werden und eine dementsprechende Korrektur einsetzen.

Ende 2006 war eine leichte Abschwächung der Weltkonjunktur die wahrscheinlich bis dato anhält. Im Sommer soll es zu einer Erholung kommen. Darauf wird momentan spekuliert. Sollte sich diese Erholung nicht schon im 2. Quartal andeuten, wird es zu einer typischen Sommerkorrektur (könnte auch wesentlich stärker ausfallen) kommen. Sollte sich der erwartete Aufschwung bestätigen, ist nicht ausgeschlossen, dass wir in eine veritable Übertreibungsphase kommen und noch in diesem Jahr die 8000 im DAX fallen. Beim erreichen eines neuen Allzteithochs im DAX noch in diesem Jahr würde ich dann sicherlich ins Seitenaus wechseln und mich über Zinsen freuen.  

6270 Postings, 7074 Tage Fundamental@AL

 
  
    #150
21.02.07 11:04
"... Man kann all diese Fragen "leicht" umgehen, indem man in sorgfältig ausgewählte Einzeltitel investiert ..."

Ich stimme User weitweg zu 100% zu, genau das ist
meine Anlage-Stratgie. Wer gezieltes Stock-Picking
betreibt - und das im Idealfall auch noch der Value
Stratgie eines Warren Buffet - wird den Markt lang-
fristig gesehen (deutlich) outperformen.

Wer aber nur pauschal auf die Indizes setzt erwirt-
schaftet (immerhin noch) eine durchschnittliche
Jahresrendite von 6-8%.

However, AL ich schätze Deine globale Sichtweise und
höre gerne Stimmen, die - gerade derzeit - den Finger
heben und vor Rückschlägen warnen. Denn bei aller
Euphorie: Das ist die Normalität. Zwei Schritte vor
und 1 bis 1,5 Schritte zurück. Ich selber habe das
Fiasko im letzten Mai ebenfalls mit 25% Depot-Verlust
innerhalb weniger Wochen mit Fassungslosigkeit hin-
nehmen müssen. Allerdings stehe ich heute wieder mit
knapp 50% Depot-Plus stärker denn je da, denn ich
habe nie an der Richtigkeit der fundamentalen Anlage-
Strategie gezweifelt -  l a n g f r i s t i g .

P.S.:
Suche bis heute noch denjenigen, der nachweislich das
Thema Timing erfolgreich (= Trefferquote >50%) beherrscht.
Ausführliche Bewerbungsunterlagen mit Erfolgsnachweisen
bitte per Boardmail zu meinen Händen :-))


 

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