Die US Schuldenuhr


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Neuester Beitrag: 21.07.21 14:11
Eröffnet am:30.10.10 18:20von: MathouAnzahl Beiträge:294
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3024 Postings, 7547 Tage Mathounoch 6 Tage laut Focus

 
  
    #76
2
10.05.11 23:11

 

Staatsverschuldung In sechs Tagen sind die USA pleite Dienstag, 10.05.2011, 11:03 · von FOCUS-Redakteur Uli Dönch  
 
Blick durch eine US-Flagge zum Weißen Haus in Washington
dapd Blick durch eine US-Flagge zum Weißen Haus in Washington
 
Am kommenden Montag reißen die Vereinigten Staaten  ihre Schulden-Höchstgrenze. Dann sind sie so gut wie insolvent. Muss die  Weltmacht einfach nur sparen oder droht eine neue Finanzkrise?

Alle Welt sorgt sich um Euroland. Genauer: Um die  27 EU-Mitgliedsstaaten mit ihren insgesamt 9,8 Billionen Euro Schulden.  Eine Zahl, die immerhin 13 Stellen hat. Und 33-mal so hoch ist wie der  gesamte deutsche Bundeshaushalt 2011.

Die Nöte der Vereinigten  Staaten von Europa sind also durchaus beachtlich. Noch viel dramatischer  ist indes die finanzielle Lage der Vereinigten Staaten von Amerika. Die  Weltmacht Nummer eins ist nur noch sechs Tage von einer Staatspleite  entfernt: Am kommenden Montag, dem 16. Mai überschreiten die USA die  gesetzlich festgelegte Schulden-Höchstgrenze von 14,3 Billionen Dollar  (umgerechnet: etwa zehn Billionen Euro).

Dann darf die Regierung  keine neuen Staatsanleihen mehr ausgeben, Steuerschecks verschicken oder  Krankenhilfen auszahlen. Die einzige Lösung: Das Parlament erhöht bis  nächsten Montag die offizielle Schuldengrenze – wie schon einige Male  geschehen. Doch dieses Mal sind die Dinge offenbar komplizierter.  Republikaner und Demokraten streiten seit Monaten erbittert darüber, ob  der Staat lieber sparen oder höhere Steuern erheben soll.

Was passiert nach dem 16. Mai?

Die  USA werden daher wohl erst einmal versuchen, ihre Pleite noch ein wenig  aufzuschieben. Mit ein paar Not-Tricks: Die Regierung verzögert  Einzahlungen in zwei staatliche Pensionsfonds und überweist einem  anderen Fonds für Staatsrentner nicht mehr die täglich erforderlichen  Gelder. Außerdem könnte das Finanzministerium die Ausgabe bestimmter  regionaler Staatsanleihen stoppen.

Mit all diesen kleinen und  großen Manipulationen lässt sich die Insolvenz aber höchstens noch ein  paar Monate verschleppen. Spätestens am 2. August ist „High Noon“. Die  USA wären offiziell pleite – so die Berechnungen amerikanischer  Haushaltsexperten.

„Katastrophale wirtschaftliche Auswirkungen“

Dann  müsste man dort schneiden, wo es richtig weh tut: Die staatlichen  Angestellten bekämen weniger oder gar kein Gehalt, die Bürger keine  Zahlungen mehr von den sozialen Sicherungssystemen und die weltweiten  Gläubiger keine Zinsen mehr für ihre US-Staatspapiere. Finanzminister  Timothy Geitner warnt: „Die Zahlungsunfähigkeit der USA hätte  katastrophale wirtschaftliche Auswirkungen.“

Das dürfte noch  untertrieben sein. Deshalb geht die Finanzwelt auch davon aus, dass sich  Opposition und Regierung bis August doch noch irgendwie einigen. Aber  wie? Die Extrempositionen erscheinen bisher unvereinbar:

– Die  Republikaner verlangen für ihr „Ja“ zu einer automatisch höheren  Schuldengrenze, dass der Staat seine aktuellen Ausgaben drastisch kürzt  und dass auch künftige Haushalts-Defizite deutlich geringer ausfallen.

–  Die Demokraten spielen bei dieser Ausgabenkürzung aber nur dann mit,  wenn sie gleichzeitig die Steuern für Besserverdiener erhöhen dürfen –  ein absolutes k.o.-Kriterium für die Republikaner.

 

 

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3024 Postings, 7547 Tage MathouSchwellenländer gründen Gegenmacht zum Dollar

 
  
    #77
1
10.05.11 23:19

 

Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sagen  der Allmacht des Dollars den Kampf an: Sie handeln künftig in ihren  eigenen Währungen.

                                                               

Etwas erstaunt ist er immer noch. „Als ich den Begriff schuf, hatte ich  nicht erwartet, dass sich als Ergebnis ein Club der Führer der  BRIC-Staaten bildet”, sagt Jim O’Neill, heute Chef von Goldman Sachs  Asset Management. Vor zehn Jahren prägte er die Abkürzung. Damit fasste  er die Länder Brasilien, Russland, Indien und China zusammen, von denen  er erwartete, dass sie in der Zukunft der Weltwirtschaft ein völlig  neues Gesicht geben.

                   
                                           
                                            Foto: REUTERS                                             Hinter dem Kürzel BRICS  stehen die neuen Wirtschaftsmächte Brasilien, Russland, Indien, China  und Südafrika
                         

Inzwischen ist es so weit – die Schwerpunkte der globalen Wirtschaft  haben sich dramatisch verschoben, die BRIC-Staaten haben sich  zusammengeschlossen – und nun spielen sie ihre neue Macht auch erstmals  gemeinsam aus. Auf der chinesischen Ferieninsel Hainan trafen sich zum  dritten Mal die politischen Führer der vier Staaten. Dabei holten sie  sich diesmal auch noch Verstärkung, indem sie Südafrikas Präsidenten  Jacob Zuma offiziell dazu luden – aus BRIC wird damit BRICS.

                   

Gemeinsam sagten sie in ihrem Schlusskommuniqué der Vorherrschaft der  Industrieländer und insbesondere der Dominanz des Dollar im  Weltwirtschaftssystem den Kampf an. Künftig wollen die fünf Länder sich  in ihren Handelsbeziehungen untereinander vor allem der eigenen  Währungen bedienen und sich auch gegenseitig Kredite geben. Den Dollar  brauchen sie dann nicht mehr. Gleichzeitig forderten sie eine umfassende  Reform des internationalen Devisensystems, verlangten ein breiter  aufgestelltes und damit stabileres System der Reservewährungen.

                         

„Die gegenwärtige Ära verlangt eine Stärkung des Dialogs und der  Kooperation unter den BRICS-Ländern“, sagte hinas Präsident Hu Jintao.  Die Finanzkrise habe gezeigt, dass das bisherige, vom Dollar dominierte  System zu schwach sei. Das klingt stark. Dahinter verbirgt sich  allerdings auch Furcht. Denn vor allem China, aber auch andere Staaten,  haben Angst um ihre riesigen Devisenreserven, die sie meist in  amerikanischen Staatsanleihen angelegt haben. Mit dem wachsenden  Schuldenturm der USA vergrößert sich jedoch die Gefahr, dass diese  Anleihen irgendwann kaum noch etwas wert sind, zerfressen von einem  Wertverfall des Dollar.

                   

Diese Rekordverschuldung ist aber eben nur möglich, weil die USA mit der  Stellung des Dollar als führender Reservewährung privilegiert ist. „Der  Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem“, sagte einst John  Connally, Finanzminister unter Richard Nixon. Jedes andere Land wäre  angesichts einer Haushaltspolitik wie in zuletzt in den USA schon längst  pleite. Amerika kann es sich jedoch erlauben, weil es eben keine  Alternative für globale Investoren gibt.

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3024 Postings, 7547 Tage MathouVeränderung zum Start des Threads

 
  
    #78
1
10.05.11 23:37
622 Millionen Dollar seit Oktober letzten Jahres  
Angehängte Grafik:
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3024 Postings, 7547 Tage MathouUSA spielen russisches Roulette

 
  
    #79
1
11.05.11 23:10

Historiker  Ferguson sieht Amerika vor dem Abstieg. „Amerika hat ein Riesenproblem,  denn die Regierungen spielen seit fast zehn Jahren russisches Roulette  mit dem Staatshaushalt." Die Gelddruckmaschine läuft heiß und die  Schulden bei China steigen immer höher.

   


Der britische  Historiker Niall Ferguson fordert von den USA schnelle und entschlossene  Korrekturen in der Haushaltspolitik. „Amerika hat ein Riesenproblem,  denn die Regierungen spielen seit fast zehn Jahren russisches Roulette  mit dem Staatshaushalt. Es ist eine ziemlich gefährliche Strategie, wenn  die gesamte Haushalts- und Fiskalpolitik darauf basiert, riesige  Konjunkturpakete zu schnüren, wenn die Gelddruckmaschine der wichtigsten  Leitwährung heiß läuft und wenn sich die USA bei den Chinesen immer  mehr verschulden“, sagte der Wissenschaftler der ZEIT.

 

Nach Ansicht von  Ferguson zeigten die USA „keine große Eile“ bei der Sanierung, was vor  allem daran liege, „dass die Amerikaner sich an ihren Status als  Supermacht zu sehr gewöhnt haben.“ Der Historiker sagte, ein  wirtschaftlicher Niedergang der USA als Folge der Schulden könne viel  schneller kommen, als bisher angenommen: „Bei einer Analyse der  amerikanischen Wirtschaftskrise wird oft ein willkürlicher Zeithorizont  gesetzt. 2050 könnten unsere Enkelkinder ein Problem haben, heißt es  dann. Aber wenn der Anleihenmarkt die Risikoprämie für US-Staatsanleihen  nächste Woche verdoppelt, wird das Problem schon nächste Woche verdammt  ernst.“ Als Konsequenz müssten sich dann viele Amerikaner „mit einem  wesentlich niedrigeren Lebensstandard abfinden müssen“

 

Ferguson sagte,  die Amerikaner hätten die Wahl: „Entweder kehren sie zu dem alten Modell  zurück, senken die Steuern und führen die Staatsquote zurück, oder sie  entscheiden sich für den europäischen Weg, den Obama gehen will. Der  bedeutet hier und da ein paar Einsparungen und höhere Steuern. Ich würde  ihnen zu der ersten Alternative raten. Die Republikaner müssen einen  neuen Ronald Reagan finden. Gesucht: Hollywoodschauspieler fürs  Präsidentenamt. Charaktereigenschaften: jovial, volkstümlich und  genial“.

 http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/...elen-russisches-roulette

 

3024 Postings, 7547 Tage MathouBernanke fordert USA auf, mehr Schulden zu machen

 
  
    #80
13.05.11 21:03

 

US-Notenbank

                                                               09:41
Bernanke fordert USA auf, mehr Schulden zu machen

Der Streit um die Schulden-Grenze im US-Haushalt spitzt  sich zu. Notenbank-Chef Ben Bernanke plädiert dafür, das Limit  auszuweiten.

US-Notenbankchef Ben Bernanke hat den Kongress ermahnt, bei der Anhebung  der Schuldenobergrenze nicht zu zögern. Anderenfalls könnten höhere  Zinsen die Folge sein, sagte Bernanke. Schlimmstenfalls drohten „extrem  düstere Konsequenzen für die US-Wirtschaft“.
Foto: AFP                                             US-Notenbankchef Ben  Bernanke: Kann Amerika vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt werden?

Der republikanische Senator Tom Coburn sagte nach einem Treffen mit  Präsident Barack Obama, es gebe nicht viel, worin man übereinstimme. Vor  allem bei den Themen Steuern und Medicare, der staatlichen  Krankenversicherung für Ältere, liege man weit auseinander.

                         

Die US-Regierung darf noch bis Montag neue Schulden aufnehmen.  Danach kann das Finanzministerium noch bis zum 2. August mit  Sondermaßnahmen dafür sorgen, dass der Staat seine Rechnungen begleichen  kann. Danach droht eine Zahlungsunfähigkeit, sollte die Schuldengrenze  von 14,3 Billionen Dollar nicht angehoben werden.

                       
Drohende Abwertung der USA
         
                                                    USA Staatsschulden Japan DWO iPad                    
                        Foto: Infografik Welt Online                         Wie sich die Rendite der US-Staatsanleihe seit April 2010 entwickelt hat.
             
Reuters/tat
                                                                               
 
 http://www.welt.de/wirtschaft/article13369181/Bernanke-fordert-USA-auf-mehr-Schulden-zu-machen.html
 
                                                             

 

 

3024 Postings, 7547 Tage MathouDritter Rating-Warnschuss für die USA

 
  
    #81
08.06.11 21:46
New YorkNach Standard & Poor's sowie Moody's erhöht nun auch die Ratingagentur Fitch den Druck auf die USA bei der Schuldenbewältigung. Die USA könnten die höchste Bonitätsnote "AAA" einbüßen, wenn die Schuldenobergrenze nicht rechtzeitig angehoben werde, kündigte Fitch am Donnerstag an. Die Zahlungsunfähigkeit der weltgrößten Volkswirtschaften würde nicht nur die Finanzstabilität der USA sondern der gesamten Welt bedrohen, warnte die Agentur weiter. Eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit führt dazu, dass die Refinanzierung für das Land teurer wird.

Das US-Finanzministerium sagte zur Fitch-Warnung, dies sei "eine weitere starke Mahnung". An den Märkten sorgte sie kaum für Unruhe. Im April hatte bereits die mächtige Agentur Standard & Poor's die USA überraschend vor einem Entzug der Bonitäts-Höchstnote "AAA" gewarnt: Ihre Analysten senkten den Ausblick für die Bewertung der Kreditwürdigkeit auf "negativ" von zuvor "stabil". An der Wall Street gehen die meisten davon aus, dass Demokraten wie auch Republikaner den Ernst der Lage erkannt haben und es nach dem üblichen rituellen Zähnefletschen noch rechtzeitig zu einer Einigung kommt.

Der Regierung in Washington droht am 2. August die Zahlungsunfähigkeit, sollte es im Kongress keine Einigung zur Anhebung der Schuldenobergrenze geben. Die USA hatten Mitte Mai die gesetzlich erlaubte Schuldengrenze erreicht. Sie dürfen sich nun kein frisches Geld mehr leihen. Das Finanzministerium kann nach eigenen Angaben mit Hilfe von Sondermaßnahmen nur noch bis zum 2. August Mittel auftreiben, um Rechnungen zu bezahlen. Wird die Schuldengrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar bis zum Fristablauf nicht erhöht, droht der Staatsbankrott

....

http://www.handelsblatt.com/finanzen/...uss-fuer-die-usa/4267388.html  

3024 Postings, 7547 Tage MathouUS-Schuldenkrise könnte weltweiten Schock auslösen

 
  
    #82
08.06.11 22:45
Für die schuldengeplagten USA wird die Lage nach dem dritten Rating-Warnschuss immer bedrohlicher. Und nicht nur das: auch die Weltwirtschaft könnte bei einem Zahlungsausfall ins Wanken geraten, warnt ein Fed-Banker.

St. Louis/New YorkDie größte Gefahr für die Weltwirtschaft besteht nach den Worten des Präsidenten der Fed von St. Louis, James Bullard, in einer Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung. "Die US-Haushaltslage könnte, wenn sie nicht richtig gehandhabt wird, einen weltweiten Makro-Schock auslösen", sagte Bullard am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Idee, dass die USA zahlungsunfähig werden könnten, ist eine gefährliche."

Einige republikanische Kongressabgeordnete hatten erklärt, eine kurzzeitige Zahlungsunfähigkeit der Regierung könne hingenommen werden, wenn sie das Präsidialamt dazu zwinge, das riesige Haushaltsdefizit anzugehen. Eine kurzzeitige Zahlungsunfähigkeit ist im August unvermeidlich, wenn die Abgeordneten vorher nicht einer Erhöhung der nationalen Schuldengrenze zustimmen.

Hintergrund der Fed-Befürchtungen sind die desaströsen Bonitätsbewertungen der Ratingagenturen. Nach Standard & Poor's (S&P) und Moody's hat heute auch Fitch eine Herabstufung der US-Bonität in Betracht gezogen. Sollte der Kongress in Washington es bis Anfang August nicht schaffen, die gesetzliche Schuldenobergrenze für den Haushalt zu erhöhen, könnte dies eine Abwertung zur Folge haben, schrieb das Unternehmen in einem am Mittwoch veröffentlichten Report.

Konkret würde man die Kreditwürdigkeit der USA von der Bestnote "AAA" auf "B+" ändern. Fitch begründete den Schritt ähnlich wie die Konkurrenten: Könnten sich die Parteien nicht auf den als Routine geltenden Schritt einigen, würde das eine Regierungskrise bedeuten. Theoretisch würde der erste Zahlungsausfall der USA in der Geschichte drohen - mit möglicherweise dramatischen Konsequenzen auf den Finanzmärkten.

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http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...loesen/4267742.html  

30642 Postings, 6503 Tage Kroniosachne..

 
  
    #83
08.06.11 22:46
das HB weiss aber auch Sachen..  

3024 Postings, 7547 Tage Mathouich sammel hier nur, is wie ne Briefmarkensammlung

 
  
    #84
1
08.06.11 23:04
Vieles davon ist Panikmache aber "der Markt" interessiert sich für derartige Horrorszenarien (siehe Goldpreisentwicklung).

Realer ist im Moment wohl der Blick auf die Schuldenkrise der EU.
Griechenland scheint ja mit der ersten Tranche von 110 Mrd EUR nicht auszukommen. Man redt von 30 bis 60, seit kurzem sogar über nochmals 90 Mrd EUR.

Bei 110 + 65 Mrd EUR sind das bei 11 Millionen Griechen ca. 16.000 € pro Kopf.
Wohlgemekt ist das ja nur eine Hilfe. Würde das alles gezahlt wäre Griechenland dennoch nicht Schuldenfrei. Der Wahnsinn vor der Haustür.

Dennoch, auch die Amis haben da Ihren Stress. Find ich was interessantes oder Plakatives sammel ich das hier. Dürfen sich auch gern andere beteiligen.

Wer diskutieren will findet ja so einige Threads zum Thema. Ich hätte nicht die Zeit das zu betreuen. Also bleibts beim "Sammelthread".  

3024 Postings, 7547 Tage MathouUS-Aufsicht warnt vor Finanzkrise made in Europe

 
  
    #85
16.06.11 23:00
Die Griechenland-Krise könnte Europas Banken - und damit die Welt - in eine neue Finanzkrise stürzen, fürchtet die US-Einlagensicherung FDIC. Die US-Banken findet ein weiterer Experte aber weniger bedroht als gedacht.

WashingtonIn den USA geht die Furcht vor einer neuen Finanzkrise um. Die europäischen Banken drohen nach Einschätzung einer US-Aufsichtsbehörde die Stabilität des gesamten Finanzsystems in Gefahr zu bringen. „Ich bin sehr besorgt darüber, dass Europas Bankensystem der Ausgangspunkt für künftige finanzielle Instabilitäten werden könnte“, erklärte die Chefin der staatlichen US-Einlagensicherung FDIC, Sheila Bair, in einem Redetext für eine Kongressanhörung in Washington. Dort wollten die Parlamentarier am Donnerstag wissen, wie es um das weltweite Finanzsystem steht.  

Im Falle von Europa zeichnete Bair ein düsteres Bild: Sie sei nicht nur über die Kreditwürdigkeit einiger Staaten besorgt und über das Engagement der Banken in diesem System. Es sei beunruhigend, dass Europas Kreditinstitute nach eigenem Gutdünken ihre Kapitalanforderungen für den Krisenfall festsetzten, die auf internen Risikoschätzungen basierten und die Vertreter wichtiger europäischer Regierungen sie letztlich gewähren ließen. Dadurch fehlten objektive und strenge Beschränkungen. Angesichts dessen sei „die Wahrscheinlichkeit für weitere Probleme bei den Banken beunruhigend hoch“.  

...

Dies sei unter anderem über Kreditausfallversicherungen und die Einforderung von Sicherheiten geschehen. Daher dürfte das Kredit-Engagement der amerikanischen Großbanken in Griechenland unter dem Strich deutlich unter den von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) genannten 32,7 Milliarden Dollar liegen.

Die meisten US-Banken hatten in den jüngsten Quartalsbilanzen ihr Griechenland-Engagement nicht konkret ausgewiesen. Die Citigroup bezeichnete es nun auf Anfrage lediglich als tragbar. Die Bank of America erklärte, sie habe Bonds aus Krisenländern wie Griechenland in den vergangenen Quartalen abgebaut. Ein Sprecherin von Wells Fargo sagte, das Institut halte keine griechischen Staatsanleihen, und ihr Hellas-Portfolio im Kreditgeschäft mit Banken und Firmen sei minimal. Andere Banken wollten sich nicht dazu äußern.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/...ope/4293990.html  

3024 Postings, 7547 Tage MathouEl-Erian warnt vor Finanzkollaps in den USA

 
  
    #86
16.06.11 23:29
Die Weltwirtschaft beruhe auf dem Fundament eines starken Amerikas, sagt der Chef des Anleihehändlers Pimco. Radikale Ausgabenkürzungen dort hätten deshalb schlimme Folgen für die Weltkonjunktur.

"Amerikas Schuldengrenze ist Gegenstand riskanter Verhandlungen hinter verschlossenen Türen geworden", schreibt Pimco-Chef Mohamed El-Erian in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt.  "Was dabei herauskommt, hat Folgen, die weit über die USA hinausreichen." De facto sei die Schuldengrenze bereits erreicht; gegenwärtig behelfe sich das US-Finanzministerium damit, Geld von A nach B zu verschieben und verschiedene Töpfe mit ungenutzten Mitteln anzuzapfen, um seine Rechnungen zu bezahlen. In ein paar Wochen sei es mit dieser „Flexibilität“ vorbei. "Angesichts der Tatsache, dass die US-Regierung derzeit etwa 40 Prozent von jedem ausgegebenen Dollar über Kredite aufbringt, würde eine wirklich rechtsverbindliche Schuldengrenze die Regierung sofort zwingen, ihre Ausgaben radikal und in ungeordneter Weise zurückzuschrauben", befürchtet El-Erian.

...

Die nächsten Wochen, so El-Erian, würden "jede Menge an politischer Dramatik" bieten. Die politische Paralyse in zentralen Wirtschaftsfragen sei für den privaten Sektor in den USA und auch für andere Länder, die auf ein starkes Amerika als Herz der Weltwirtschaft angewiesen sind, Grund zu zunehmender Beunruhigung. Die Weltwirtschaft beruhe auf dem Fundament eines starken Amerikas, und die Amerikaner profitieren davon. "Doch je mehr sich ihre Politiker über die Schuldengrenze streiten, desto größer wird die Gefahr, dass dieses Fundament irreparabel bröckelt", schreibt der Pimco-Chef.

http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...en-usa/4293140.html  

3024 Postings, 7547 Tage MathouPräsidentschaftskandidat zweifelt an US-Goldreserv

 
  
    #87
29.06.11 22:08

 

Fort Knox: Präsidentschaftskandidat zweifelt an US-Goldreserven                                                    
In der Trutzburg Fort Knox lagern seit 1937 die Goldbarren der US-Notenbank. Behauptet sie. Der Republikaner Ron Paul fordert eine unabhängige Untersuchung.                      
© Bild:               2011              AP/Jim Cole
                     

                In der Trutzburg Fort Knox lagern seit 1937 die  Goldbarren der US-Notenbank. Behauptet sie. Der Republikaner Ron Paul  fordert eine unabhängige Untersuchung.                                                                                        von Barbara Schäder Frankfurt              

Mauern aus Granit  und Stahlbeton, eine 20 Tonnen schwere Tür und absolutes Besuchsverbot:  So beschreibt das US-Finanzministerium seinen legendären Goldspeicher  Fort Knox. Seit 1937 lagern in dem Gebäude nahe einem Militärstützpunkt  Tausende Gold- und Silberbarren, die eiserne Reserve der Vereinigten  Staaten. Auf einen Marktwert von 321 Mrd. Dollar schätzte Washington  allein die Goldreserven nach dem letzten internen Audit im September  2010. Seither ist der Goldpreis noch einmal um rund 15 Prozent gestiegen. Ein bombensicheres Investment also - sollte man meinen.
                                                                                                                                                   
 
Den republikanischen Abgeordneten Ron Paul  kann das alles nicht beruhigen. Der Texaner, der bei der  Präsidentschaftswahl 2012 gegen Amtsinhaber Barack Obama antreten will,  fordert eine unabhängige Überprüfung der Goldbestände. "Es wäre für das  amerikanische Volk schon schön zu wissen, wieviel Gold dort wirklich  ist", heißt es in einem auf seiner Website veröffentlichten Interview.  "Eine ernsthafte Kontrolle hat es vermutlich seit mehr als 60 Jahren  nicht mehr gegeben", kritisierte Paul im Herbst auf einer Konferenz des  Edelmetallhändlers Kitco.
Nicht, dass Paul  an der Sicherheit von Fort Knox zweifelte. Sein Misstrauen richtet sich  vielmehr gegen die US-Notenbank Federal Reserve, der er auf seiner  Website die Hauptverantwortung für die weltweite Finanzkrise zuschreibt -  und nicht nur dafür. "Seit der Schaffung der Fed im Jahr 1913 hat der  Dollar mehr als 96 Prozent seines Wertes verloren", schreibt der  Republikaner. Denn die US-Notenbank pumpe ohne Rücksicht auf Verluste  Geld in den Markt.

 

 

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3024 Postings, 7547 Tage MathouS&P droht USA mit radikaler Herabstufung von Anlei

 
  
    #88
30.06.11 23:01

 

Drohende ZahlungsunfähigkeitS&P droht USA mit radikaler Herabstufung von Anleihen

Am  4. August muss die USA Staatsanleihen zurückzahlen. Doch dafür müssen  die Amerikaner die Schuldenobergrenze anheben. Sollte der Kongress dies  ablehnen, droht die Ratingagentur S&P mit drastischen Konsequenzen.

Am 4. August muss die USA die Staatsanleihen zurückzahlen. Ansonsten wird die Ratingagentur S+P das Land sofort auf „D“ heruntergestuft. Quelle: AP
Am  4. August muss die USA die Staatsanleihen zurückzahlen. Ansonsten wird  die Ratingagentur S+P das Land sofort auf „D“ heruntergestuft. Quelle: AP

New YorkDie  Ratingagentur Standard & Poor's droht den USA im Fall der  Zahlungsunfähigkeit mit einer radikalen Herabstufung ihrer  Kreditwürdigkeit. Sollten die USA am 4. August fällig werdende  Staatsanleihen nicht zurückzahlen können, würden diese unmittelbar auf  „D“ heruntergestuft, sagte S&P-Geschäftsführer John Chambers der  Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Die Bonitätsnote werde sofort  gesenkt, es gebe keine Schonfrist.

Auch andere US-Schuldscheine  würden herabgestuft, aber nicht in diesem Ausmaß. S&P hatte die USA  im April vor einem Entzug ihrer bisherigen Bonitäts-Höchstnote „AAA“  gewarnt. Chambers betonte, eine Zahlungsunfähigkeit sei aber extrem  unwahrscheinlich.

In  den USA streiten sich seit Monaten Demokraten und Republikaner über die  Anhebung der Schuldengrenze. Die USA hatten Mitte Mai die gesetzlich  erlaubte Schuldengrenze von 14,3 Billionen Dollar erreicht und dürfen  sich kein frisches Geld mehr leihen.  Derzeit kann die US-Regierung ihre  Rechnungen nur mit Hilfe von Sondermaßnahmen bezahlen. Das  Finanzministerium kann nach eigenen Angaben so jedoch nur noch bis zum  2. August Mittel auftreiben, um Rechnungen zu begleichen. Sollte sich  der Kongress nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen,  droht der Regierung in Washington die Zahlungsunfähigkeit. Experten  warnen vor einem Rückfall in die Rezession und gravierenden Folgen für  die internationalen Finanzmärkte. Zuletzt hatte sich Präsident Barack  Obama als Vermittler zwischen den Konfliktparteien versucht, die kaum  Bereitschaft zu Kompromissen erkennen lassen.

SchuldenkriseZehn unangenehme Wahrheiten über die USA

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S&P  hatte im April als erste der drei großen Ratingagenturen das  Spitzenrating "AAA" für die USA in Frage gestellt und mit einer  Herabstufung gedroht, falls das Land seine Schuldenprobleme nicht  entschlossen angehe.

Inzwischen haben sich auch die Konkurrenten  Fitch und Moody's kritisch zu den USA geäußert. Der Internationale  Währungsfonds (IWF) fordert ebenfalls ein schnelles Handeln. „Natürlich  sollte die Schuldenobergrenze schnell angehoben werden, damit ein  ernsthafter Schock für die Wirtschaft und die weltweiten Finanzmärkte  vermieden werden kann“, erklärte der IWF am Mittwoch in seiner  jährlichen Bestandsaufnahme der US-Wirtschaft. Die entscheidende  Herausforderung für die amerikanische Politik sei es, den Schuldenstand  bis Mitte des Jahrzehnts zu stabilisieren und danach schrittweise zu  reduzieren, ohne das Wachstum zu belasten, das noch einige Zeit schwach  bleiben dürfte.
Sollten die USA ihr Spitzenrating verlieren,  fürchtet der IWF weltweit negative Folgen: „Diese Risiken haben auch  bedeutende globale Auswirkungen wegen der zentralen Rolle der  US-Staatsanleihen in den weltweiten Finanzmärkten“, warnte der  Währungsfonds. Wichtig sei, die Schuldenstandsquote zu stabilisieren und  mittelfristig zu senken.

 

 

146 Postings, 4904 Tage I Geniehmmmmmmmmmmmmmm

 
  
    #89
30.06.11 23:10
.........."Chambers betonte, eine Zahlungsunfähigkeit sei aber extrem  unwahrscheinlich"

............diese Satz ist doch sehr, sehr verdächtig.  

3024 Postings, 7547 Tage MathouAlles ein grßer Bluff

 
  
    #90
1
30.06.11 23:18
So wie die Griechen Gestern und heute positiv abgestimmt haben wird es auch in den USA laufen. Die feilschen halt bis zuletzt unf wenn kein Verfahrensfehler dazwischen kommt wird der Deckel angehoben. Kann man sich dann ja schon mal als Beispiel für den deutschen Deckel merken.

Moodys und Standard & Poors wetzen die Zähne. Das schlicht um zu behaupten Sie würden auch die States herunterstufen. Ich denke das ist das letzte was die tun würden. Die erhaschen sich jetzt etwas Glaubwürdigkeit, kost ja nix.

Nachdem die Griechen zugestimmt haben (was sollten die auch anderes tun, mal abgesehn davon das Sie in Kürze davon einige Details vielleicht wieder ablehnen) und der Deckel in den USA angehoben wurde, gehts in die angedachte Richtung: alle Kurse nach oben, das doch auf dem wege der amerikanische Konsum und damit auch die Industrie wieder anspringen mag.

Ist ein bisschen das letzte Streichholz, nicht nur für die Amis.  

3024 Postings, 7547 Tage MathouKurz vorrm Ablauf mal der aktuelle Stand

 
  
    #91
1
12.07.11 23:46
der US-Schulden.

Hab grad erst vor Kurzem ein Vergleich der States mit Griechenland gelesen. Wäre Griechenland wirtschaftlich so groß wie die USA hätten Sie umgerechnet 480 Milliarden € Schulden. Die Staaten haben 14,x Billionen.

Nachdem heut Italien dran war, was aus meiner Sicht ein absoluter Witz war, da die Verschuldung seit 10 Jahren in Höhe von 120% liegt (zum Eintritt waren es 121,xx, was natürlich zu viel ist, und dennoch hat Italien seine Zinsen immer bezahlt) und sich nichts, außer der Analyse der Agenturen, geändert hat (wenn das so richtig ist, haben die also die letzten 10 Jahre falsch gelegen).

Mal wieder der Blick auf die States die hinsichtlich Ihrer Finanzsituation in der Presse ja nahezu keine Rolle spielen.  
Presse liebt negative Nachrichten. Ein gut gelungener Kompromiss wird niemals die Schlagzeilen erobern, im Sommerloch vielleicht. Jetzt, so kurz vor dem "Ende" der USA macht man sich warm. Ich denke zu spät. Es wird gefeilscht, und während in Europa die Feuer lodern, wird, nebenbei, der Deckel angehoben.

Fazit: Geschrei um nix, Opfer ist eben das leider havarierte Europa  
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3024 Postings, 7547 Tage MathouObama spricht über Staatspleite,

 
  
    #92
1
13.07.11 22:05

diesmal gehts ausnahmsweise also nicht um  Europa oder Griechenland.

 

Barack Obama spricht offen über eine Staatspleite  

Die USA steuern auf einen Showdown im Schuldenstreit zu.  Hunderte Manager versuchen in einem Brief, die Politiker zur Vernunft  zu bringen.

Bislang sind zumindest die hochrangigen Politiker im Schuldenstreit  halbwegs höflich miteinander umgegangen. Das ist jetzt vorbei. Je näher  der Stichtag rückt, ab dem der amerikanische Staat seine Schulden nicht  mehr begleichen kann, desto rauer wird der Ton.  Senator Mitch McConnell sprach nun das aus, was die meisten seiner  republikanischen Parteifreunde ohnehin denken: „Nach jahrelangen  Diskussionen und den Verhandlungen der vergangenen Monate scheint es  unwahrscheinlich, dass eine tragfähige Lösung gefunden wird, solange  dieser Präsident im Oval Office sitzt.

Foto: AFP                                             US-Präsident Barack Obama: Er fürchtet um die Zahlungsfähigkeit seines Staates

Anstatt sich ganz auf die Sache zu konzentrieren, ist Washington  damit beschäftigt, sich die Schuld für das drohende Scheitern der  Gespräche gegenseitig anzulasten. Präsident Obama steht seinem  politischen Gegner da in nichts nach. Er versuchte in einem  Fernsehinterview klar zu machen, was eine Staatspleite bedeuten würde –  etwa dass Sozialhilfeempfänger und die Familienangehörigen gefallener  Soldaten ab Anfang August vergeblich auf ihre monatlichen Schecks warten könnten. „Das Geld dafür könnte ganz einfach nicht in der Staatskasse sein“, so der Präsident.

Wie groß das Problem ist, hat das Bipartisan Policy Center in Washington  vorgerechnet. Demzufolge ist der Staat auf Bundesebene ab dem 2. August  verpflichtet, 307 Milliarden Dollar an Bürger und öffentliche  Einrichtungen auszahlen. Im selben Monat nimmt er aber nur 172  Milliarden Dollar durch Steuern und Gebühren ein. Irgendjemand wird also  zwangsläufig leer ausgehen.

Eine Woche bleibt Obama noch, um die größte Volkswirtschaft der Welt vor  der Pleite zu bewahren. Spätestens am kommenden Freitag muss ein  entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht werden. Andernfalls reicht  die Zeit nicht aus, um das Gesetz von beiden Kammern des Kongresses  absegnen zu lassen.

Ab dem 2. August braucht der amerikanische Staat frisches Geld am  Kapitalmarkt. Dies darf er sich nicht mehr besorgen, seit er im Mai die  Schuldengrenze von 14,3 Billionen Dollar überschritten hat. Eigentlich  sollte schon damals eine Lösung gefunden werden. Doch der endgültige  Stichtag wurde durch finanzpolitische Tricks immer weiter  hinausgezögert.US-HaushaltFoto: Infografik Welt Online                                     Entwicklung der amerikanischen Staatsschulden

Nun könnte möglicherweise ein weiterer Trick zum Einsatz kommen, der es  den beiden Parteien erneut erspart, sich zu einigen und den öffentlichen  Haushalt langfristig zu sanieren. Mitch McConnell, der die Republikaner  im Senat anführt, brachte nun eine Idee ins Gespräch, derzufolge  Präsident Obama die Verschuldung bis Herbst 2012 in einem dreistufigen  Verfahren um weitere 2,5 Billionen Dollar anheben könnte. Dies würden  die Republikaner im Kongress natürlich ablehnen.

Doch Obama könnte den Plan am Ende eines komplizierten Verfahrens mit  einem Präsidenten-Veto durchsetzen. Damit wäre das Thema für den  anstehenden Präsidentschaftswahlkampf definitiv gesetzt. Denn eine  Einigung müsste dann zwangsläufig kurz vor den Wahlen erzielt werden.

Ratingagenturen und Ökonomen warnen schon lange davor,  dass selbst eine kurze Zahlungsunfähigkeit der USA zu erheblichen  Unruhen an den Finanzmärkten führen kann, deren Folgen sich ähnlich wie  bei der Pleite von Lehman Brothers im Vorfeld nicht richtig abschätzen  lassen. Nun sind auch die Chefs der großen US-Konzerne nervös geworden,  und haben an das Weiße Haus und den Kongress einen Brief geschrieben, in  dem sie eindringlich vor einer Staatspleite warnen.

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3024 Postings, 7547 Tage MathouHaushaltskrise:Wie sich die USA dem Abgrund nähern

 
  
    #93
15.07.11 15:46

 

Haushaltskrise: Wie sich die USA dem Abgrund nähern                                                    
Die Deadline 2. August rückt näher, doch die Parteien können ihren Schuldenstreit nicht beilegen. Auch die Warnungen der Ratingagenturen haben bisher nicht gefruchtet. Eine Analyse der verzwickten Lage.                      
© Bild:               2011              Bloomberg/Andrew Harrer
                     

                Die Deadline 2. August rückt näher, doch die Parteien  können ihren Schuldenstreit nicht beilegen. Auch die Warnungen der  Ratingagenturen haben bisher nicht gefruchtet. Eine Analyse der  verzwickten Lage.                                                                                       von Frank Bremser, Frankfurt,                                                                  Kai Beller                                                                   und Fabian Löhe, Berlin              

Bis August müssen  sich die Demokraten von Präsident Barack Obama entweder die Zustimmung  der Republikaner zu mehr Schulden sichern - oder Washington kann seine  Rechnungen nicht mehr begleichen. Wegen des anstehenden  Präsidentschaftswahlkampfs wollen es die konservativen Hardliner  offenbar darauf ankommen lassen. Doch vor allem die Ratingagenturen sind  besorgt.  S&P droht bereits offen mit der schlechtesten Ratingnote D  für die betroffenen Anleihen. Ein Blick auf die Schuldenproblematik.
                                                                                                                                                                                                 
               
Bei sagenhaften  14.300 Mrd. Dollar liegt in den USA die Schuldenobergrenze. Der  Gesetzgeber hat dieses Limit vorgegeben. Allerdings ist die Marke nicht  in Stein gemeißelt. Der US-Kongress könnte sie anheben. Da jedoch im  Repräsentantenhaus die oppositionellen Republikaner die Mehrheit haben,  muss der demokratische Präsident Barack Obama eine Verständigung mit  ihnen suchen.
               
          US-Präsident Obama ist genervt von dem Parteienstreit                                US-Präsident Obama ist genervt von dem Parteienstreit
Bereits Mitte Mai wurde die Obergrenze  erreicht und die USA schlittern immer tiefer in den Schuldensumpf. Im  Etat des laufenden Jahres klafft ein Loch von 1650 Mrd. Dollar. Die  Ausgaben für die Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die  Kosten für die Kriege im Irak und in Afghanistan haben das Defizit, das  durch frische Kredite ausgeglichen werden muss, anschwellen lassen.
Durch  einige Sonderregelungen gewährleistet das Finanzministerium zurzeit die  Zahlungsfähigkeit Washingtons. So wurden die Zuwendungen an einen  Beamten-Pensionsfonds vorübergehend gestoppt. Zudem hat die Regierung  die Ausgabe von bestimmten Schuldtiteln auf Eis gelegt.
Bis  zum 2. August bleibt der Staat auf diese Weise noch flüssig. Ist bis  dahin keine Lösung gefunden, kann das Finanzministerium keine Rechnungen  mehr begleichen. US-Finanzminister Timothy Geithner  warnt für diesen Fall vor katastrophalen Folgen.
 
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Fünf Anläufe hat  Obama unternommen, um einen Kompromiss zwischen seinen Demokraten und  den oppositionellen Republikanern herbeizuführen - ohne Erfolg. Die  Republikaner im Kongress wollen einer Anhebung der bisherigen Grenze nur  unter der Bedingung zustimmen, dass zugleich drastische  Ausgabenkürzungen beschlossen werden. Sie werfen Obama vor, Geld für die  Reform des Gesundheitssystems zu verschleudern. Eine Defizitreduzierung  über Steuererhöhungen für Gutverdiener - eine Forderung der Demokraten -  lehnt die US-Opposition ab.
               
 
Obamas wichtigster Gegenspieler in dem  Poker ist der republikanische Mehrheitsführer des Repräsentantenhauses  Eric Cantor. "Wir werden keine Steuererhöhungen akzeptieren. Ende der  Diskussion", sagte er zur Freude der Konservativen in seiner Partei.  Kompromissbereiten Parteifreunden wie dem Mehrheitssprecher John Boehner  lässt er keine Chance.
Seit ihrem Sieg bei  den Kongresswahlen im November pochen die Republikaner auf drastische  Einschnitte im Budget. Sie wollen 6000 Mrd. Dollar in zehn Jahren kürzen  und dies vor allem über die Kappung staatlicher Ausgabenprogramme  erreichen. Die Parteiführung fordert etwa eine Reform der staatlichen  Krankenversicherungsprogramme für Rentner und arme Bürger, Medicare und  Medicaid. Kürzungen im Verteidigungshaushalt, den Obama nicht außen vor  lassen will, sind unter Konservativen umstritten.
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Mit einem  Ultimatum will der Präsident eine Einigung erzwingen. Die Parteiführer  sollen erst wieder bei ihm vorstellig werden, wenn sie einen Kompromiss  ausgehandelt haben. Bis Samstag gibt Obama ihnen Zeit dafür. Noch aber  weiß niemand, wie eine Einigung aussehen könnte.
Die  Demokraten halten ein Sparpaket im Umfang von 2000 Mrd. Dollar für  möglich. Wenn sich die Parteien darauf verständigen, könnte das  Schuldenlimit um die gleiche Summe steigen - also auf 16.300 Mrd.  Dollar. Doch selbst dieser vergleichsweise moderate Vorschlag könnte am  Veto der Ultrakonservativen scheitern.
               
          Gegen jede Anhebung: Michele Bachmann, republikanische ...                                Gegen jede Anhebung: Michele Bachmann, republikanische Präsidentschaftsbewerberin
Michele Bachmann, eine der  "Tea-Party-Bewegung" nahestehende republikanische  Präsidentschaftsbewerberin, will einer Anhebung des Schuldenlimits auf  keinen Fall zustimmen. Ähnlich äußerte sich Ron Paul, der ebenfalls im  Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur ist.
Wegen  der festgefahrenen Positionen verhandeln die Parteien im Hintergrund  über eine Lösung, die es Obama ermöglichen würde, das Schuldenlimit ohne  Zustimmung des Kongresses zu erhöhen. Allerdings müsste der Präsident  dann auch die Verantwortung dafür tragen - Munition für seine  Widersacher im Wahlkampf
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Kritik an der  Schuldenpolitik der USA gibt es schon sehr lange. Die größten Geldgeber  der Vereinigten Staaten sind neben der amerikanischen Notenbank vor  allem asiatische Staaten, allen voran Japan und China. Für diese war  dies lange Zeit eine lohnende Investition: Indem sie die Anleihen der  verschuldeten USA kauften, finanzierten sie den Konsum in einem ihrer  wichtigsten Absatzländer.
               
          Pimco-Manager Bill Gross während eines Interviews in New York                                Pimco-Manager Bill Gross während eines Interviews in New York
Doch inzwischen äußern auch diese Staaten  immer häufiger Unmut über die US-Politik. Die chinesische Regierung  sprach angesichts der US-Haushaltsdebatte kürzlich von einem "Spiel mit  dem Feuer". Auch bedeutende Finanzmarktakteure machen aktiv Front gegen  die US-Verschuldung, allen voran der größten Anleihefondsmanager der  Welt, Pimco. Dessen Chef Bill Gross  hat schon vor Monaten verkündet, dass er keine US-Anleihen mehr in  seinem Depot wolle. Auch weitere bekannte Investoren wie Marc Faber  raten von den Treasuries ab.
Auch aus der  Wissenschaft mehren sich kritische Stimmen,  allen voran von Nouriel  Roubini und Nassim Taleb, die durch ihre Voraussagen zu Finanzkrisen  bekannt wurden. Anfang Februar sagte Taleb: "So skeptisch ich Europa  auch sehe, ziehe ich es doch bei weitem den Vereinigten Staaten vor."
Den  größten Druck bauen aber die Ratingagenturen auf, die Washington mit  einer Herabstufung drohen. Der Verlust des "AAA" und damit das  Herausfallen aus der Topliga der zuverlässigsten Kreditnehmer wäre für  Amerika auch ein erheblicher Imageverlust. Zuletzt mahnten Moody's und  Standard & Poor's die USA ab. Laut S&P könnte das Land das  Toprating auch bei einer Einigung verlieren: Washington müsse die  Schuldenstruktur auf mittelfristige Sicht stabilisieren.
                                                                                                                                                                                     
               
Die drei großen  Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch haben ein  Notensystem für die Bonität, also die Kreditwürdigkeit, von Unternehmen  und Staaten aufgestellt: Je besser die Note, desto vertrauenswürdiger  der Schuldner, desto geringer die Ausfallswahrscheinlichkeit der  Anleihen, desto niedriger die Zinsen, die der Emittent zu zahlen hat.  Die Höchstnote "AAA" haben derzeit Staaten wie Deutschland und  Frankreich oder eben die USA. Ein Zahlungsausfall gilt bei einer Note  "AAA" als praktisch ausgeschlossen.
               
          Ein Firmenschild der Ratingagentur Moody's                                Ein Firmenschild der Ratingagentur Moody's
Kommt es zu einer Staatspleite, senken die  Agenturen die Note auf "D", den niedrigsten Wert für default (Ausfall)  oder in den Bereich der "C"-Noten für einen teilweisen Ausfall wie  gerade bei Griechenland. Die Ratingagentur Standard & Poor's will  bei einem Zahlungsausfall der USA keine Gnade walten lassen. Sollten die  Vereinigten Staaten am 4. August fällig werdende Staatsanleihen nicht  zurückzahlen, würden diese unmittelbar auf "D" heruntergestuft, sagte  S&P-Geschäftsführer John Chambers. Er betonte allerdings, er rechne  nicht mit einem Zahlungsausfall. "Wir glauben, dass die Schuldengrenze  angehoben wird."
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Es gibt  grundsätzliche Unterschiede zwischen den beiden Staaten: Die USA sind  immer noch die größte Wirtschaftsmacht der Welt, Griechenland nur ein  relativ kleiner Staat. Dementsprechend fallen Ausmaß und Auswirkungen  einer Pleite anders aus. Ein Bankrott der Hellenen würde zwar  Schockwellen durch die Finanzmärkte senden und viele Banken und Staaten  insbesondere der Euro-Zone schwer belasten. Aber ein solches Szenario  ist immer noch weitgehend beherrschbar, auch weil sich die jeweiligen  Parteien schon seit längerem auf einen derartigen Ausgang der  griechischen Tragödie einstellen können.
               
          Die Nationalflagge Griechenlands in Athen                                Die Nationalflagge Griechenlands in Athen
Der Kernunterschied zwischen den beiden  Staaten ist, dass Griechenland wirtschaftlich schwach ist, während es  bei den USA um einen technischen Schritt geht. Denn im Vergleich zu den  Hellenen sind zumindest die Wirtschaft und das Bankensystem Amerikas  relativ gesund. Die USA sind in vielen Bereichen Weltmarktführer oder  zumindest mit an der Spitze. Entscheidend ist aber, dass die USA derzeit  noch absolut problemlos für einen Zins in normaler Höhe Geld an den  Kapitalmärkten erhalten können, die Griechen jedoch nicht. Athen ist der  Bondmarkt zurzeit quasi versperrt. Auch 2012 wird sich daran kaum was  ändern. Die Griechen müssten derzeit ungewöhnlich hohe Zinsen zahlen,  aktuell rund 30 Prozent für zweijährige Anleihen.
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Eines vorweg: Eine amerikanische  Staatspleite ist aktuell sehr unwahrscheinlich, eigentlich  ausgeschlossen. Zu stark ist das Land in seiner Wirtschaftskraft.
Die  USA sind ein weitestgehend homogener Währungsraum, der zudem über die  Leitwährung der Welt verfügt. Aus diesem Grund wird seit Jahren das  Haushaltsdefizit der USA von anderen Staaten finanziert. Diese kaufen  US-Treasuries und nutzen den Dollar als Reservewährung. Dadurch steht  Amerika zwar finanziell - also quasi auf dem Papier - schlecht da, muss  aber trotzdem minimale Zinsen auf Anleihen zahlen, weil eine große und  zuverlässige Abnehmerschar existiert.
Auch  wenn die USA eine Pleite verkraften könnten, wären die Folgen verheerend  - auch für die Weltwirtschaft. Sollte es wirklich zur  Zahlungsunfähigkeit kommen, könnte den Finanzmärkten ein Desaster  drohen, gegen das die Pleite von Lehman Brothers wie der Konkurs einer  Kreissparkasse anmuten würde. An den Märkten könnte ein Kreditereignis  ausgerufen werden, so dass alle Kreditausfallversicherungen (CDS) auf  die USA ausgelöst werden würden.
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3024 Postings, 7547 Tage MathouObama will Lösung im Schuldenstreit erzwingen

 
  
    #94
15.07.11 15:58

3024 Postings, 7547 Tage Mathoutoller Editor

 
  
    #95
15.07.11 16:00

3024 Postings, 7547 Tage MathouVier Szenarien für die Zukunft Amerikas

 
  
    #96
15.07.11 22:22

 

 

 

Szenario 1: Keine Einigung – Die USA sind zahlungsunfähig,  Staatsbedienstete bekommen kein Gehalt mehr, schwerer Schaden für die  Konjunktur. Und Obama wird wiedergewählt.

 

Die Drohung für den Fall, dass sich die Verhandlungen weiter verzögern, war deutlich: Die Ratingagentur Standard & Poor's erklärte, dann läge die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA binnen drei Monaten bei 50 Prozent.

                         

Die Ratingagenturen Moody's sowie Fitch drohen Washington ebenfalls  mit dem Verlust seiner bisherigen "Triple A"-Bonität, der  höchstmöglichen. Auch die chinesische Dagong Global Credit Rating  verlangt von Washington eine Einigung auf eine Erhöhung der  Schuldenobergrenze sowie Maßnahmen zur Gesundung der Staatsfinanzen.

                   

Peking ist der größte Gläubiger der Vereinigten Staaten. US-Notenbank-Chef Ben Bernanke  warnte vor dem Kongress, eine Zahlungsunfähigkeit würde sich verheerend  auf die angeschlagene Konjunktur und die Weltwirtschaft auswirken.

                   

Vergleichbare Fälle gab es in der jüngeren US-Geschichte. Im Jahr 1979  einigte sich Präsident Jimmy Carter zwar in letzter Minute mit dem  Kongress auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze (damals bei  überschaubaren 830 Milliarden Dollar). Aber Pannen bei der Ausarbeitung  sorgten in Tausenden Fällen für verzögerte Auszahlungen von  Schatzanweisungen.

                   

 

Klageflut von Anlegern und Erhöhung der Zinsrate

                     

Das wiederum führte zu einer Klageflut von Anlegern und zu einer  Erhöhung der Zinsrate um einen halben Prozentpunkt – was die Schulden  der USA insgesamt um mehrere Milliarden Dollar erhöhte.

                   

Im Jahr 1995 kam es zu einem "Government Shutdown", zu einem Ausfall der  Zahlungsfähigkeit, als Bill Clinton harten Einsparforderungen der  Republikaner im Kongress seine Zustimmung verweigerte. Davon profitierte  der demokratische Präsident, der im folgenden Jahr wiedergewählt wurde.  Die Wähler gaben den Republikanern die Schuld an der verzögerten  Auszahlung von Renten und Sozialleistungen.

                   

Dieser Tage erinnerte Mitch McConnell, der gemäßigte Führer der  republikanischen Minderheit im Senat, an diesen Fall und warnte seine  Partei vor einer "Selbstzerstörung", wenn sie sich jedem Kompromiss  verweigere. Diesmal würde mutmaßlich Präsident Barack Obama von einer  derartigen Blockade profitieren.

                   

 

Szenario 2: Die Republikaner setzen sich durch – Obama lässt die  Steuererleichterungen für Reiche unangetastet, kürzt die  Sozialleistungen. Damit brächte er seine Partei gegen sich auf.

                     

Um vier Billionen Dollar will Barack Obama die Staatsschulden in der  kommenden Dekade reduzieren. Dazu möchte der Präsident nicht nur  Ausgaben streichen, sondern auch die von der Regierung George W. Bush  verfügten Steuererleichterungen beenden – zumindest für die  Gutverdienenden mit Einkommen oberhalb von 250.000 Dollar pro Jahr. Aber  das haben die Republikaner Ende vergangenen Jahres blockiert.

                   

In einem populistisch eingefärbten Vorschlag forderte der Präsident  darum vor wenigen Tagen Steuererhöhungen für "Millionäre, für  Hedgefonds-Manager, Besitzer von Firmenjets und Öl- und Gaskonzerne".

                       

Doch die Republikaner, getrieben von der Tea Party  und Fiskalkonservativen wie der Präsidentschaftskandidatin Michele  Bachmann, argumentieren, nicht ein Mangel an Steuereinnahmen, sondern  die Sucht zu immer höheren Regierungsausgaben hätten die Vereinigten  Staaten in die Schuldenfalle getrieben.

                   

Diese Kritik trifft allerdings, zumeist unausgesprochen, den vorigen  Präsidenten Bush noch wesentlich stärker als den Amtsinhaber.

                   

Sollte sich Obama am Ende dieser Sicht anschließen und bei den  ausgeuferten Sozialprogrammen Medicare (vor allem für Ältere) und  Medicaid (vor allem für Arme) sowie Social Security massiv kürzen, aber  auf zusätzliche Staatseinnahmen verzichten, hätten sich die Republikaner  durchgesetzt.

                   

 

Republikaner setzen auf kurzfristige Abmachung

                     

Doch dieses Szenario ist unwahrscheinlich. Denn Obama gäbe damit das  wichtigste Argument für seine Wahlkampagne im kommenden Jahr aus der  Hand, nämlich die sozialen Standards gegen die Kürzungspläne der  Republikaner zu verteidigen.

                   

Zudem würden die Senatoren und Abgeordneten der demokratischen Partei  bei einer solchen Einigung zu Gunsten der Republikaner und unter  Verzicht auf jegliche Steuererhöhungen ihrem Präsidenten die  Gefolgschaft verweigern.

                   

Auch die Republikaner sehen einen solchen Deal nicht als wahrscheinlich  an. Sie setzen nach eigenen Worten inzwischen auf eine kurzfristige  Abmachung und nicht mehr auf einen großen überparteilichen Kompromiss,  der sich auf die kommenden zehn Jahre beziehen würde.

                   

 

Szenario 3: Großer Kompromiss – Überparteiliche Lösung aus Sparen und höheren Steuern.

                     

Am Anfang war die Hoffnung. Dann wurde der Präsident allmählich  ungehalten. Seine Töchter Malia und Sasha würden mit ihren Hausaufgaben  auch nicht bis zur letzten Minute warten. Dementsprechend sollten nun  die Abgeordneten endlich "ihre Arbeit erledigen", forderte Barack Obama  vor den Journalisten im Weißen Haus.

                   

Die Verhandlungen sind in der Tat verhärtet. Eigentlich wollte Obama  spätestens vergangene Woche zum Abschluss der Gespräche kommen. Das hat  er nicht geschafft – aber mutmaßlich auch nicht wirklich erwartet. Der  Präsident möchte sich in diesem Poker als der konziliante Vermittler  präsentieren, der über den Parteien steht und sowohl bei den  Einsparungen ernst macht, als auch bei der Erhöhung der Steuereinnahmen.

                       
Renditen der Staatspapiere
         
                                                                       
                        Foto: Welt Online Infografik                         Entwicklung der Rendite
             

Umfragen geben Obama recht. Eine klare Mehrheit der Amerikaner spricht  sich für einen Mix aus Ausgabensenkungen und Einnahmensteigerungen aus.  Doch nachdem auch das fünfte Treffen der Unterhändler beider Seiten  nicht zum Durchbruch führte, ist die Zuversicht in Washington gesunken,  dass es am Ende einen großen, überparteilichen Kompromiss geben werde.

                   

Einzelne Vertreter der Republikaner scheinen durchaus  verhandlungsbereit. Dazu gehört neben Senator Mitch McConnell auch John  Boehner, der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses und in  der US-Polithierarchie die Nummer3 nach Präsident und Vizepräsident.

                   

 

Bedingungsloses Nein zu jeder Form von Steuererhöhung

                     

Doch der konservative Flügel der Partei fordert bislang ein  bedingungsloses Nein zu jeder Form von Steuererhöhung. Und die  Demokraten wollen Kürzungen bei Sozialprogrammen, bei der Bildung und  bei Projekten wie Umweltschutz und der Reduzierung von CO*-Emissionen  nur bis zu einem gewissen Grad mittragen.

                   

Jeder Erfolg geht mit dem Amtsinhaber nach Hause. Von einem großen  Kompromiss würde darum der Präsident stärker profitieren als die  Republikaner. Diese Perspektive im Jahr vor dem Kampf um das Weiße Haus  ist der Hauptgrund dafür, dass in der verbleibenden Zeit mutmaßlich kein  umfangreiches Paket geschnürt werden kann. Immerhin versicherte Obama  am Freitag, er erhalte weiterhin positive Signale von beiden Seiten.

                   

 

Szenario 4: Kleiner Kompromiss – Ein juristischer Winkelzug, der das Problem vertagt

                     

Der große überparteiliche Kompromiss ist in die Ferne gerückt. Die  Demokraten können sich nicht einseitig durchsetzen, und die Republikaner  dürfen sich nicht einseitig durchsetzen. Doch ein Scheitern der  Gespräche und eine Zahlungsunfähigkeit der USA samt Herabstufung der  Kreditwürdigkeit und internationalen Kollateralschäden müssen verhindert  werden.

                   

Die USA sind schließlich "keine Bananenrepublik", wie ein gereizter  Präsident Obama anmerkte. Und auch die Republikaner wollen nicht, dass  Staatsbedienstete, Polizisten, Soldaten und Rentner, die plötzlich keine  Schecks mehr erhalten würden, im kommenden Jahr bei den Wahlen zeigen,  was sie von diesen Machtspielen in der Hauptstadt halten.

                   

 

Juristischer Winkelzug

                     

Darum spricht nun viel für einen kleinen Kompromiss in letzter Minute.  Er wird derzeit in Washington zwischen führenden Vertretern von  Demokraten und Republikanern diskret als "Rückfallplan" sondiert und  könnte wie folgt aussehen:

                   

Der Kongress würde den Präsidenten mittels eines juristischen Winkelzuges ermächtigen, aus  eigener Autorität und ohne Zustimmung der Abgeordneten die  Schuldenobergrenze anzuheben. Im Gegenzug müsste die Regierung im selben  Umfang Ausgaben in Etats reduzieren, die sie selbst auswählt.

                   

 

Diskussion über eine Summe von zwei Billionen Dollar

                     

Diskutiert wird bei diesem Szenario über eine Summe von zwei Billionen  Dollar. Technisch würde dies eine Anhebung der Schuldenobergrenze von  14,3 auf 16,3 Billionen Dollar bedeuten. Zugleich würde die Regierung  verbindlich erklären, an welchen Stellen sie diese Summe im Haushalt  einsparen will.

                   

Dem Präsidenten würde eine solche Operation zumindest vorübergehend  wieder Handlungsfähigkeit verschaffen. Er trüge aber ganz allein die  Verantwortung für schmerzhafte Kürzungen.

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4005 Postings, 5252 Tage BundesrepWelch ein Theater

 
  
    #97
15.07.11 22:30
Dabei hat's doch jeder längst begriffen. Es ist noch nicht das Ende, sondern nur die Gewissheit, dass das Ende unausweichlich kommen wird.  

3024 Postings, 7547 Tage MathouNächstes Krisentreffen am Wochenende

 
  
    #98
15.07.11 23:41

unterschätzt mal die Amis nicht.

 

Nächstes Krisentreffen am Wochenende

 

Gespräche des Weißen Hauses mit Vertretern des Abgeordnetenhauses  verliefen am Donnerstag das fünfte Mal in Folge ergebnislos, für Freitag  setzte Obama kein weiteres Treffen mit Abgeordneten an. Aus dem Weißen  Haus verlautete, die Unterhändler wollten sich voraussichtlich auch am  Wochenende treffen.

 

Zwei führende Senatoren beider Lager bereiten derzeit einen  juristischen Ausweg für Obama   vor. Der demokratische Mehrheitsführer Harry Reid und der  republikanische Minderheitsführer Mitch McConnell arbeiteten an einem  gesetzlichen Winkelzug, mit dem der Präsident die Schuldengrenze  einseitig anheben könnte.

 

Ein Notfall-Plan - denn die Situation hat sich in den vergangenen  Tagen zugespitzt. Eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA würde  höhere Zinsen für Staatsanleihen, teurere Hypothekendarlehen und  Verbraucherkredite zur Folge haben. Demokraten und Republikaner  diskutierten bereits, welche  Empfänger von staatlichen Zahlungen bevorzugt behandelt werden sollten   , falls die Verhandlungen scheitern. Ein Demokrat setzte sich für die  Rentenempfänger ein, drei Republikaner für die Mitglieder der  Streitkräfte.

 

Die chinesische Rating-Agentur Dagong hatte sogar noch deutlicher als  die Agenturen Moody's und Standard & Poor's gedroht, die  Kreditwürdigkeit der USA herabzusetzen.  Selbst wenn sich der Kongress und das Weiße Haus noch über die Erhöhung der Schuldengrenze einigten   , werde die Maßnahme voraussichtlich erfolgen, hieß es am Donnerstag aus Peking.

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3024 Postings, 7547 Tage MathouDer Vorschlag von McConnell

 
  
    #99
15.07.11 23:51

 

Gegen Obama und gegeneinander                

15.07.2011, 19:59

                         
Von                     Reymer Klüver                            

Im Billionen-Poker  um Amerikas Schuldengrenze scheint die Geduld von US-Präsident langsam  am Ende - er will am Wochenende eine Einigung sehen. Doch nicht nur die  Demokraten und die Republikaner streiten - es geht auch darum, wer bei  den Republikanern das Sagen hat.

                                                                               

Noch stehen Sieger und Verlierer im  Billionen-Poker um Amerikas Schulden nicht fest. Auf lange Sicht  zumindest ist völlig offen, ob die US-Bürger Barack Obama und seine  Demokraten für das Desaster verantwortlich machen werden, wenn sie den  drohenden Staatsbankrott ihres Landes nicht abwenden können oder das  Problem mit einem faulen Kompromiss auf die lange Bank schieben. Oder  aber, ob die Amerikaner am Ende doch die Republikaner haftbar machen  werden für ihre Sturheit, mit der sie bisher jeden vernünftigen  Kompromiss verhindern. Kurzfristig aber gibt es schon einen Sieger nach  dieser Woche fruchtloser Endlosverhandlungen zwischen Kongress und  Weißem Haus, zwischen Republikanern und Demokraten. Es ist Eric Cantor,  der junge, ambitionierte Fraktionsführer der Republikaner im  Repräsentantenhaus.

                                           
        US Treasury Secretary Timothy Geithner                  

Der alte Konservative und der junge Wilde: John Boehner (r.) und Eric Cantor.         (© dpa)

                                                 

Er hat praktisch im Alleingang eine Einigung  im großen Stil torpediert, die sich zwischen Obama und John Boehner  abzeichnete, dem republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses. Und  er hat auch seinem Parteifreund Mitch McConnell, dem Führer der  Republikaner im Senat, Sand ins Getriebe gestreut, um dessen Vorschlag  zur Lösung des Problems zu verhindern. Harry Reid, der Chef der  Demokraten im Senat, hat sicherlich die Gefühle vieler Altvorderer in  Washington (und nicht nur bei den Demokraten) zum Ausdruck gebracht, als  er am Donnerstag indigniert feststellte, Cantor dürfte eigentlich bei  den Verhandlungen um die Schuldengrenze im Weißen "gar nicht am Tisch  sitzen", weil er "den Unverantwortlichen in der Republikanischen Partei  eine Stimme verleiht".

...

Einen eigenen Weg hat indes der  republikanische Senatsvormann McConnell eingeschlagen. Sein Vorschlag  scheint zurzeit - trotz Cantors Widerstand - noch am meisten Chancen zu  haben, die Grundlage für einen Kompromiss zu bilden. Und der dürfte,  wenn überhaupt, zwischen Demokraten und Republikanern im Senat  ausgehandelt werden.

Harry Reid, der Chef der Demokraten, hat  signalisiert, zu Verhandlungen über McConnells Plan bereit zu sein. Und  selbst wenn der Präsident am Freitag noch einmal betonte, dass er die  Hoffnung auf einen großen Deal mit den Republikanern nicht aufgegeben  habe, so sagt er doch, dass es nun "Zeit für einen Entschluss" sei -  also für eine Lösung, wie sie etwa McConnell vorgeschlagen hat.

Es  ist ein komplizierter Vorschlag, den McConnell ersonnen hat: Obama soll  eine Vollmacht bekommen, in drei Tranchen bis Ende 2012 die  US-Verschuldungsgrenze um 2,5 auf dann 16,8 Billionen Dollar zu erhöhen.  Er müsste allerdings Einsparvorschläge in gleicher Höhe machen. Und der  Kongress müsste dem dann zustimmen. Sollte der Kongress das aber  verweigern, könnte Obama dann den Kongress schlicht mit seinem Veto  überstimmen. Eine Zweidrittelmehrheit, ihn wiederum zu überstimmen, wird  es im Kongress nicht geben.

                                                             

Damit, so McConnells Kalkül, wäre zweierlei  erreicht: Eine Zahlungskrise in den USA mit unvorhersehbaren Folgen für  die Wirtschaft wäre vermieden - und Obama hätte die politische  Verantwortung für die Megaschulden Amerikas, weil schließlich der  Präsident es wäre, der sie mit einem Veto erzwingen würde. McConnell  rechnet sich aus, dass die Republikaner am Ende nur mit seinem Plan als  Sieger dastehen werden - und nicht, wenn sie wie Cantor und die Tea  Party mit dem Kopf durch die Wand wollen.

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3024 Postings, 7547 Tage MathouDie Kehrseite der Medaille

 
  
    #100
17.07.11 22:07

 

Die  Schuldenkrise in den Euroländern und den USA hat dem Schweizer Franken  einen deutlichen Wertzuwachs beschert. Verlierer sind allerdings die  Schweizer Unternehmen, denn Exporte werden immer teurer.

Der starke Franken bereitet den Schweizer Unternehmen zusätzlich Sorgen. Quelle: dpa
Der starke Franken bereitet den Schweizer Unternehmen zusätzlich Sorgen. Quelle: dpa

DüsseldorfSchweizer  Unternehmen sind die großen Verlierer der Schuldenkrise in Euroland und  den USA. Weil Anleger weltweit den Franken als Fluchtwährung  bevorzugen, ist die Währung gegenüber dem Dollar und dem Euro so viel  wert wie noch nie. In zwölf Monaten stieg der Franken zum Euro um 20  Prozent Insgesamt rechnen die Analysten der internationalen Finanzhäuser  damit, dass die Nettogewinne der 20 größten Schweizer Unternehmen in  diesem Jahr um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken. Das zeigt eine  Analyse des Handelsblatts (Montagsausgabe). Anfang des Jahres lagen die  Prognosen noch bei 11,4 Prozent Wachstum. Solch ein Verfall zeichnet  sich sonst nur bei den griechischen Unternehmen ab.

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www.handelsblatt.com/unternehmen/...chweizer-unternehmen/4403014.html

 

 

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