WDI Forum für Verantwortungsbewusste
Aber in einem Punkt sind wir nun alle schlauer: Wir haben uns die letzten Tage gefragt, warum die HFs fast schon provokativ gelassen sind und sich nicht eindecken. Jetzt wissen wir es.
Nach Ansicht von KPMG hätte diese Vermögensposition anders ausgewiesen werden müssen.
Daran erinnere ich mich noch ziemlich gut.
Und jetzt ist genau der von KPMG beschriebene worst case eingetreten: WDI hat keinen Zugriff auf das Vermögen.
Es tut schon weh, wenn sowas on top zur Corona-Krise noch dazukommt.
Ich war auf alles gefasst (un/eingeschränktes Testat), nur nicht darauf, dass es keines gibt!
Es tut verdammt weh zu sehen, (abgesehen von eigenen Geld) wie WDI in eine solche Situation kommen kann. Hätte ich so nicht vermutet, da der Eindruck entstanden ist, die Anschuldigungen sind/wären nur ein Gerücht, ohne jeglichen faktischen Hintergrund.
Ich für meinen Teil hab den Verlust in Kauf genommen und werde erst wieder investieren, wenn WDI keine Versäumnisse zugesprochen werden können und sichergestellt ist, dass Derartiges nicht mehr vorkommen kann. Sollte dies der Fall sein, würde ich dies auch frohen Herzens wieder tun.
Aber erst, wenn die ganzen Konjunktive für dieses Investment endlich vollständig beseitigt sind!
Und jetzt gehe ich wieder raus und lebe!
Ich bin heute mit ca. 20% Verlust dank Stop-Loss noch rausgekommen, hätte aber gestern niemals gedacht das er heute noch ausgelöst wird. Trotzdem Scheiße!
Meine Meinung zu Wirecard:
1. Öffentlichkeit wurde bewußt getäuscht. Anklage wegen Falschmeldungen ist berechtigt.
2. Das Problem mit den Treuhandkonten ist ja nicht erst heute morgen aufgetaucht, sondern wurde mit Sicherheit schon länger diskutiert. Spätestens seit KPMG war das Problem bekannt.
3. Fassade wurde absichtlich nur nach außen gewahrt. AD-Hoc pflichtige Informationen wurden wohl nicht veröffentlicht.
4. Jetzt wird noch schnell versucht sich selbst als der Betrogene darzustellen, aber wahscheinlich ist Wirecard der Verursacher. Dann ist der Indien-Deal bestimmt auch nicht sauber gewesen!
5. Investoren sind alle raus, Shortseller haben gewonnen, Rating-Abstufung ist unverweidbar, Geldgeber könnten Kredite kündigen und Großkunden werden sofort alternative Zahlungsabwickler suchen.
Mein Fazit: Wirecard ist jetzt nicht mehr investierbar.
Entweder wird der Geschäftsbetrieb unter neuen Namen
und ohne Alt-Vorstand weiterlaufen und dabei "kleine Brötchen backen"
oder es geht jetzt dann ganz schnell das Licht aus ( Kündigung der Kreditlinie, Abspringen erster wichtiger Kunden)
Den Namen Wirecard wird man zukünftig
nur noch in Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten sehen/hören.
Der FCF beträgt angeblich 580,8 Mio. EUR. Damit wären 1,9 Mrd. nach 3 Jahren (mit Steuerabzug) ausgeglichen. Natürlich schmerzhaft, aber welche Bank würde Kredite abschreiben, wenn das Unternehmensmodell funktioniert? Die Frage ist ABER: Kann man den aktuellen Zahlen vertrauen.
Zeitpunkt: 24.12.22 10:40
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
- 1,9 Milliarden sind wohl weg und die Chance besteht nun, dass bestehende Kredite gekündigt werden.
Andererseits verdient das Unternehmen jährlich 3-stelligen Millionenbeträgen, was ja wohl auch von der WP'lern so bestätigt wird.
Würde eine Bank in Anbetracht dessen wirklich Ihre Kredite mit WireCard kündigen und Gefahr laufen auf dem Geld sitzen zu bleiben?
Das halte ich persönlich für eher unwahrscheinlich.
Als gehe ich davon aus, dass es bei WireCard weitergeht, der Aktienkurs aber sicherlich sehr lange Zeit brauchen wird, um sich wieder zu erholen.
Die Frage ist wo ist der Hund begraben.
Können nur die Gelder auf den Treuhandkonten nicht nach gewiesen werden?
Alles andere wäre ok ?
Dann könnte ( wenigstens nach meinem Empfinden ) WDI auf der PK Rede und Antwort stehen, zusammen mit EY .
Gab ja die Meldung von EY dass alle Auslandstöchter geprüft sind.
Im KPMG-Bericht steht hierzu bei Bank 2:
Im Rahmen unsereres Besuches vor Ort [...] dass die entsprechenden Kontoguthaben für Rechnung von Wirecard gehalten werden.
[...]
Die nun folgenden Scan weisen Wirecard als wirtschaftlichen Berechtigten aus.
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Ich verstehe es nicht. So wie der Text klingt, konnte man vor Ort KPMG ja etwas mündlich berichten. Jetzt würde ich davon auch ausgehen, dass es so stimmt.
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Interessant der FT-Artikel vor einigen Tagen zwecks Prüfungspflichten der Wirtschaftsprüfer. Auch insbesondere wie die vor-Ort-Prüfer teils wegschauen.
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Ich bin gespannt, was am Ende die betrügerischen Aktivitäten sind. Das die Aktienrückkäufe aber tatsächlich am 03.06 eingestellt worden sind, ist in der Rückschau wohl das Warnsignal zum Ausstieg gewesen, genauso wie der Einbruch heute Morgen...
Neutral betrachtet ist das Anlegervertrauen im Eimer, WDI ist definitiv ein Zockerwert (schon länger), niemand kauft das Ding bevor nicht klar ist, dass die Sicherheitskredite nicht gecancelt werden. Wenn die (wie kolportiert) bei der Deutschen Bank oder Commerzbank liegen, ist es schwer zu glauben, dass sie wirklich den Stecker ziehen. Der Reputationsschaden wäre für sie selber unüberschaubar.
Es scheint zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlicher, dass WDI mit der eigentlichen Betrugsmasche nichts zu tun hat, sondern die asiatischen Konten die jetzt nicht mehr zugeordnet werden können. Darum die Anzeige. Aber das wussten sie halt schon länger, und so einen Supergau am Tag der Bilanzvorlage zu verursachen, wenn man vorher schon die Ad Hoc hätte rausgeben können...
Also wenn sie jetzt nicht einen auf Ende mit Schrecken machen, müssten sie die notwendigen Rückstellungen eigentlich haben, und der Kurs sollte sich ab morgen dann irgendwo einpendeln.
Wer hat dazu eine Meinung?
Es gibt Ad-hoc Pflichten für Unternehmen die klar geregelt sind.
WDI hat keine Ad-hoc im Vorfeld geschickt, bedeutet:
a) man wusste bis heute Morgen um 11 Uhr nicht dass Kontennachweise fehlen
b) man wusste es und hat sich bewusst gegen eine ad-hoc entschieden, wohlwissend dass man damit Marktmanipulation begeht! Wie kann das sein?
Da a) m.E. nach völlig unrealistisch da: am Tag vor Vorlage des Abschlusses sichtet der AR eig. diesen, kann eigentlich nur b) der Fall sein.
Es haben einige Anleger gestern Abend noch zu über 100€ gekauft, "wohlwissend" dass es bei keinem Testat eine ad-hoc hätte geben müssen.
Was davon zu halten ist? Dafür gibts für mich eig. keine 2 Meinungen (sollte sich das so bewahrheiten).
Armasar #8853...hab zwischendurch mal aus Spass auf die Seite der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger zur Sammelklage geklickt. Sie wollen sich über ne Klage "austauschen" und bieten einen kostenlosen Newsletter an
Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger ? Den Bock zum Gärtner machen? Die SdK steckt gerne mit der unseriösen Börsenbrief-Mafia und anderen "Marktakteuren" zu oft unter einer Decke. Diese abzockende Pseudoschutzvereinigung SdK ist bezüglich Wirecard selber schon krimminell unterwegs gewesen. Zur Erinnerung unten die Links. Grundregel Nr.1 an der Börse: traue niemandem außer dir selber. Und "schützen" will dich keiner, sondern jeder nur selber verdienen.
27.07.2008 Euro am Sonntag Ausgabe 30/08 - Chronik einer Schlammschlacht - https://www.finanzen.net/eurams/bericht/...er-schlammschlacht-1296160 ".. Streit zwischen der SdK und Wirecard zeigt vor allem eines: Wie Funktionäre der Anlegerschützer über Jahre kräftig in die eigene Tasche gewirtschaftet haben..."
24. September 2010,Die SdK im Zwielicht:Kriminelle Kursmanipulationen https://www.sueddeutsche.de/geld/...kurse-manipuliert-haben-1.1004471 "...Ein Netzwerk von 31 Beschuldigten soll illegal Millionengewinne erzielt haben....Wie berichtet hatte SdK-Vorstand Klaus Schneider kritische Fragen zur Bilanz des Abwicklers von Zahlungsverkehr im Internet gestellt. Zwei Tage danach brach der Aktienkurs um über 20 Prozent ein, später lag er in der Spitze um 40 Prozent im Minus. ... Wirecard warf SdK-Verantwortlichen Insiderhandel und Kursmanipulation vor und erstattete ihrerseits Anzeige. Das Pikante daran: Tatsächlich war Straub short in der Aktie . Der SdK-Vize verdiente also an dem Kursrutsch von Wirecard, den die SdK-Beschuldigungen auslösten. ... insgesamt 914368,88 Euro Gewinn gemacht haben soll.
20. März 2012, Haftstrafe nach Kursmanipulationen: SdK-Vize Straub verurteilt - https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...straub-verurteilt-1.1313739 "... wegen Manipulation von Aktienkursen verurteilt.... Eine Clique von Finanzjournalisten, Herausgebern von Börsenbriefen und Anlegerschützern soll damit Geld verdient haben. Darüber hinaus sollen gezielt Aktienkurse manipuliert worden sein... Seitdem sitzt der ehemalige Vizechef der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger SdK in Untersuchungshaft.
Rein technisch gesehen gäbe es - trotz des heute schon heftigen Rutsches - die nicht geringe Gefahr für weitere Abgaben. Solange da kein Testat erfolgt und sich der Nebel über dem Sumpf wieder lichtet, ist das hier eher ein Lotteriespiel, wo es zwar Zwischenerholungen geben kann, jedoch die Zocker auch schnell wieder verkaufen sobald wieder irgendwas an neuer "Bad News" kommt. Sollte CEO Braun selber etwas nachgewiesen werden an möglicher Mitwisserschaft, dann könnte es nochmal ähnlich rappeln wie heute. Mal beobachten wie die LV sich die nächsten Tage verhalten, d.h. ob die sich nun eindecken bei den Kursen oder ebenfalls noch tiefere Stände erwarten.
"Dann liegt es womöglich an dem Umstand, dass das Konto nicht auf Wirecard lautet."
Was ich bei den Treuhandguthaben nicht verstehe ist, dass die Handhabung bei diesen Geldern doch schon von der KPMG kritisiert worden ist. Das ist doch jetzt schon eine Weile her, wieso muss man heute erneut feststellen, dass das was nicht stimmt?
Gerade bei Buchgeld kann das m.E. nicht so schwierig sein (im Normalfall).
Da ist jede Menge Zeit gewesen um auch in Übersee die KPMG-Feststellungen zu klären.
In D. würde das Treuhandkonto auf den Treuhänder lauten. Wie das allerdings in Asien ist weiß ich nicht.
Irgendwie ist das schon seltsam. Und wenn die Konten/Auszüge -Stand heute- nicht zuzuordnen sind, dann könnte ja evtl. der Treuhänder u.U. i.V.m einem Bänker in Übersee krumme Dinge gemacht haben. Aber 1,9 Mrd. die kann man m.E. auch nicht so einfach von einer Bank nach sonst wo transferieren, ohne dass da weitere Personen involviert sind.
Wert gestern: ca. 860 Mio €
Wert heute: ca. 270 Mio ( diese wahrscheinlich komplett verpfändet )
Fast 0,6 Mrd. Buchverlust für ihn
Seine Vorstandskollegen und seine Führungsriege haben bestimmt auch sog. Aktienoptionen.
Die haben den gleichen Verlust zu tragen.
Ich bin mir bei diesen Zahlen nicht sicher, bzw. kann es mir nicht vorstellen, dass der Vorstand ( AR mal ausgeklammert ) hier kriminell gehandelt haben.
Dämlich ja, wenn man sich 1,9 Mrd. klauen lassen kann.
Ich bin doch stark verunsichert was ich glauben soll !
Setzt man als M.Braun 0,5 Mrd. für was ( ?????? ) aufs Spiel ??
Wenn ich an 5800 verunsicherte Mitarbeiter denke :-(
Ich habe jetzt mal bewusst uns Aktionäre nicht genannt !