against all odds
Seite 29 von 117 Neuester Beitrag: 08.04.20 16:14 | ||||
Eröffnet am: | 22.03.13 19:18 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 3.904 |
Neuester Beitrag: | 08.04.20 16:14 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 329.318 |
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Die einzige Überlebenschace besteht in der Metamorphose von Zanonimaus in Zanoni-Man!
* Theoretischer Ausgangspunkt der MMT ist die anerkannte Identitätsgleichung
GDP = C + I + G + (X — M), sprich GDP = consumption + investment + government spending + (exports − imports). Das IS / LM Modell wird sehr kritisch diskutiert, hier werd ich mich aber noch weiter einarbeiten müssen....
* 5 Jahre sind keine 'Momentaufnahme'. Die 5 Jahre QE haben keinen nachweisbaren Effekt auf Inflation / Wachstum gebracht. MMT hat dafür eine Erklärung (Asset Swap), die passt. Oldschool hat keine, die auch nur irgendwie passt. Die Zukunft bleibt offen, verläuft allerdings zyklisch...
* Eine Diskussion darüber, ob der Schwan da vorn auf der Wiese schwarz oder weiss ist, ist wenig fruchtbar. Eine konstruktive Diskussion beginnt möglicherweise dann, wenn Einvernehmen über die Evidenz hergestellt werden kann, deren Implikation dann kontrovers interpretiert werden. Diese Voraussetzung ist meiner Erfahrung nach in der Ariva-Diskussion nicht gegeben, wenn eine kontraktive Fiskalpolitik in den US bestritten, QE als Keynes-Programm oder wahlweise als Billionen $ Spende der Fed an private Kontoinhaber gehandelt wird...
"(vom Ariva-Stammtisch ganz zu schweigen)"
Du sprichst in der Betrachtung anderer Analysen und Denkrichtungen gerne vom Stammtisch oder vom Volksmund. Das ist etwas das mir im alten AZ schon immer ein wenig aufgestossen ist.
Eine Polemik, mit der Du den Leuten selten gerecht wirst. Damit machst Du es Dir zum einen sehr einfach, zum anderen schaffst Du damit auch ein Graben zwischen Dir und anderen Postern, bei dem eine Überhöhung Deiner eigenen Position und eine Herabsetzung der Position von anderen stattfindet, was eher eine Hürde darstellt, sich als Leser, der bei Dir unter Stammtisch läuft, auf Deine Gedanken einzulassen, als dass es zu Aufgeschlossenheit führte.
(Habe den Stamtisch nicht auf mich bezogen, wollte es aber einfach mal angemerkt haben. Die Haltung, Fill alleine gegen den völkischen Stammtisch, halte ich für kontraproduktiv....und nebenbei auch kontrafaktisch ;)))) Es ist in jedem Fall nicht gerade die habermassche ideale Sprechsituation)
* Die Moneybase ist, von der Currency abgesehen, eine Funktion a von Offenmarktoperationen (zB QE) und b der Nachfrage nach Reserves seitens der Geschäftsbanken. Damit einerseits Gegenstand der Geldpolitik und andererseits Gegenstand der Kreditnachfrage draussen, die den Bedarf der Geschäftsbanken nach Reserves massgeblich beeinflusst. Die entscheidenden Kausalketten sind a Zinsziel > Offenmarktoperation (Asset Swap) > Reserves und b Demand > Loans > Deposits > Reserves. Die Money Base ist also Resultat und nicht Voraussetzung...
* Zyklische Kreditblasen ergeben sich bereits aus der Kreditfunktion des Geldes. Die antizyklische Zentralbankpolitik - kurze Zinsen fallen um so deutlicher, je weniger Kredit draussen nachgefragt wird und umgekehrt - hebeln jedoch Kreditblasen wie Krisen...
* 'Gehortete' Liquidität, zu der Excess Reserves nicht gehören, wohl aber Tagesgeld und dergleichen, wird im Boom tendenziell prozyklisch investiert, ist damit jedoch noch kein kausaler Krisenfaktor. Kausal ist hingegen das im Boom expandierende private Kreditvolumen, welches bei gleichzeitig steigenden Zinsen die Divergence zwischen zukünftigen Ertrag und Kreditkosten eskaliert...
* Die antizyklische expansive Fiskalpolitik im Rahmen einer schweren Rezession, die für alle primären Industriestaaten charakteristisch ist, wechselt postrecessiv auf kontraktiv - dasselbe gilt für die Geldpolitik. Es gescheht also genau das, was Du vorschlägst: Im Aufschwung sparen. Genau dies liefert jeweils den Trigger für die kommende Recession und so wird es auch diesmal sein....
Suchbild: Finde den Multiplier
* Die Verschuldung der Privaten, nicht die des Staates hatte zu Subprime geführt. Dies gilt mit Abstrichen auch für die Europeripherie. Abstrich insofern, als mangels Kontrolle über Währung ein eigenständiges antizylisches Gegensteuern nicht möglich war. Subalterne Staaten wie die Piigs sind damit Bedingungen äquivalent denjenigen eines Privathaushaltes unterworfen...
* Nach G-T = S-I ernöglicht in einer ernsten Recession erst die Expansion des staatlichen Deficits das Saving der Privaten. Spart der Staat in dieser Situation ebenfalls, sinkt hingegen die Gesamtersparnis. Jeder Staat, der kann, macht deshalb antizyklische Konjunkturpolitik...
* Spanien und Irland hatten vor 08 Staatsdefizite radikal auf eine vergleichsweise sehr niedrige Staatsverschuldung reduziert. Weil G-T = S-I ging dies mit einer Eskalation der privaten Verschuldung einher, die diesen Staaten dann das Genick gebrochen hatte. Das Rogoff & Reinhard dazu nichts schreiben ist richtig, weil sie um Falsifikation bekanntlich einen Bogen machten...
* Die Gleichung lautet budget deficit (G-T) = private net saving (S-I), nicht = Vermögen. Saving ist der Def nach der Teil des Einkommens, der nicht verkonsumiert, an Steuern entrichtet oder investiert wird. 'Vermögen' ist breiter gefasst, allerdings wird Vermögen als angespartes Einkommen auch wesentlich in Staatsschuld angelegt. Bonds sind in dem Sinne identisch mit privater Ersparnis...
"AZ = trading the difference between fundamentals & expectations"
Denke mal, man sollte an der Börse seine (persönlichen) expectations hinten anstellen (und diese nur noch als groben Erwartungshorizont ins Kalkül einbeziehen), sich im Übrigen aber unbedingt darin versuchen, "die eigene Person hinter die Kurse zu stellen".
Soll heißen: Absolute Priorität sollte die Verfolung der gegenwärtigen "Strömungen" genießen, mögen sie einem persönlich auch noch so lächerlich (weil eben kurzfristig gedacht) erscheinen.
Andernfalls gerät man schnelle in die typische Traderfalle: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Mag zwar auf Dauer gutgehen, sofern man über ausreichend Mittel verfügt und diese gestaffelt (= clever) einsetzt.
Kostet aber letztlich unheimlich viel Nerven und setzt ein gesundes finanzielles Polster voraus.
Denn: Sich mit zahlreichen Postionen (conträr zur Kursentwicklung) im Minus zu befinden, erfordert eine extreme Gelassenheit, sowie Zuversicht und Selbstbewusstsein (inklusive nicht zu vergessender finanzieller "Stabilität"), um letztendlich nicht doch noch an einem Punkt anzugelangen, an dem die Nerven versagen und die Positionen geschmissen werden.
Von daher (als persönliches Fazit):
Nicht unbedingt versuchen, schlauer als der Markt zu sein und "Umkehrformationen" zu erahnen.
Sondern erst einmal (mühsam) erlernen, sich "hinter die Kurse stellen" und nur bei extremen Anzeichen für eine Trendumkehr sich diesen - dann allerdings ohne zu Zögern - anzuschließen.
Die korrekte Schlussfolgerung besteht darin, a seine Mentalität zu verstehen, b zu akzeptieren und c ein Trading-Design zu finden bzw zu entwickeln, welches zu dieser Mentalität passt. Damit sind die persönlichen Weichen für Performance gestellt. Meine eigene Mentalität tickt 'antizyklisch', was bedeutet, zu einer konträren Positionierung hingezogen zu werden. Dies um so mehr, je eindeutiger der Konsensus sich für eine Richtung entscheidet. Damit liegt das Risiko auf der Hand, das prozyklische Stadium III von Bull- wie Bärenmärkte teilweise zu verpassen und umgekehrt zu früh die Gegenposition einzunehmen. Mein persönliches Design berücksichtigt diese Schwäche...
#711 Tja Fill, den Call auf Dow, den ich bei 15300 verkauft habe, geht gerade richtig gut ab. Hätte ich entgegen meinem Bias gehalten wären es nochmals 200% mehr Gewinn gewesen als ohnehin schon. Stattdessen bin ich ja wieder zu früh short, auch wenn die Grundlage die EMA´s sind.
Das letzte Drittel der Hausse erweist sich als sehr zäh für einen Bären, wo man noch einmal so richtig in die Scheixxe greifen kann. Auch wenn wir vor den Toren des Bärenmarktes stehen, ist das Ausmaß des letzten Anstiegs nicht kalkulierbar. Deshalb ist der letzte grüne Pfeil rechts im Chart keine Garantie für den baldigen Absturz!
Hochkonjunktur erst 2015!
Ein signifikanter Anstieg der kurzen Zinsen triggert zyklisch grosse Bärenmärkte /Recessionen. Wie man sieht, ist ein solcher Anstieg jedoch auf kurze Sicht quasi ausgeschlossen, was damit ebenso für die Eintrittswahrscheinlichkeit eines grossen Bärenmarktes bzw einer ernsten Recession gilt. Der Grund für einen eher moderaten Abschlag bei den Aktien ist im wesentlichen nur der, dass Gewinnerwartungen, Sentiment und damit die Kurse bereits sehr weit vorgelaufen ist. Einer Neuauflage des 08'er Dramas fehlt hingegen die kausale Voraussetzung, nämlich die eskalierende Kreditblase...
Ich weiß, was du meinst.
Meine eigene Mentaliät tickt ebenfalls "antizyklisch", sprich auch ich werde (und wurde in der Vergangenheit) nahezu ausschließlich zu einer konträren Positionierung hingezogen. Und dies ebenfalls um so mehr, je eindeutiger der Konsensus sich für eine Richtung entscheidet bzw. entschieden hat.
Dies Einstellung liegt bzw. lag aber bei mir hauptsächlich darin begründet, dass ich mit ihr außerhalb der Börse (= beruflich) oftmals hervorragend gefahren bin und auf diese Weise gewissen Entwicklungen zuvorkommen konnte, die damals kaum jemand sonst "auf dem Schirm" hatte.
Mit der Zeit musste ich aber feststellen, dass sich beruflicher (= auf o.g. Art und Weise herbeigeführter) Erfolg sich nicht zwangsläufig auch mit (ähnlichem) Erfolg an der Börse gleichsetzen lässt.
Denn: Die Börse (= die Kursentwicklung) ist oftmals wesentlich "simpler" gestrickt, sprich Euphorie und Depression werden über die Maßen ausgelebt, sodass ein sachlich-nüchterner, analytischer Charakter mit diesem infantilen Gehabe große Probleme bekommen kann, wenn er seine eigenen Ansprüchen (= Maßstäbe) auf die Kursentwicklung übertragt. Motto: "Bin ich denn der Einzige, dies und jenes nicht sieht oder ignoriert?"
Hinzu kommt, dass das Kursgeschehen in den letzten Jahren zusehends von sachfremden Einflüssen begleitet wurde. Soll heißen: Bestimmte Interessengruppen mit gewaltigem finanziellen Background versuchten bzw. versuchen, die Kurse zu beeinflussen.
Nur mal ein Beispiel: Anfang 2009 (= in der Krise) gab es in den letzten 30 Handelsminuten nahezu permanent ein abruptes Aufbäumen der Kurse. Tja, wer war dafür wohl verantwortlich? ;-) Aber dies nur mal am Rande.
Zumindest die gegenwärtige Situation ist relativ einfach erklärbar (habe ich im Juni 2012 unter einer anderen = bereits abgemeldeten ID auch so gepostet, damaliger Dax-Stand war bei knapp über 6.000 Punkten):
Anlagenotstand lautet das Zauberwort.
Nicht mehr und nicht weniger verbirgt sich (im Wesentlichen) hinter der gegenwärtigen Kursentwicklung.
Zinsen (Anleihen, Tages- oder Festgeld) im Keller, Europas Peripherie äußerst labil.
Wohin soll das Geld also fließen, außer an die zentralen Börsen dieser Welt?
Als ich derartiges damals geschrieben hatte, wurde ich noch kritisiert nach dem Motto: "Die Überlegung ist zu "profan". Weiß doch ein jedes Kind. Und mit dem, was jeder weiß, kann man an der Börse kein Geld verdienen."
Tja, und heute weiß man: Großer Irrtum, die Börse tickt eben doch simpler als gedacht.
Wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich - obwohl diese Entwicklung gesehen - nicht konstant strong long gegangen bin.
Warum? Ganz einfach: Mir erschien diese Beobachtung ebenfalls zu "simpel" und "primitiv", als dass man damit an der Börse Geld verdienen könnte.
Aber wie gesagt, ein großer Fehler meinerseits.
Und nicht zuletzt durch diesen Fehler, sehe ich inzwischen die Dinge etwas anders.
Soll nicht heißen, dass ich damit den Trendfolge-Deppen das Wort reden möchte, aber eine gewisse Flexibilität = geistige Beweglichkeit erscheint mir schon angebracht.
Oder anders formuliert: Wenn ich sehe, dass der Markt unaufhörlich von einem Höchststand zum nächsten eilt (und dies nicht ganz ohne Hintergrund, s.o. Anlagenotstand), ja dann klink ich mich einfach mal (ganz) kurzfristig mit ein und hole mir dadurch die Gelder, die ich anschließend wieder (sukzessive) auf mein Ego (= Put) setzen kann.
Die sachliche Begründung für prozyklisches Trading ( QE, Anlagenotstand usw) ist dagegen irrelevant, denn diese ist kausal einfach nur die Funktion eines fortgeschrittenen Trends. Mit 'den Wölfen heulen' gewinnt im letzten Stadium III eines fortgeschrittenen und damit konsensual bestätigten übergeordneten Trends und verliert in allen anderen Stadien. Für die Antizyklik gilt tendenziell das Gegenteil. In Summe gewinnt die Antizyklik, daran hab ich keinen Zweifel....
Eruptive Bewegungen zum Handelsende sind Resultat der Schlussauktion, in der tagsüber liegengebliebene, aber vor allem auction only Aufträge abgewickelt werden. Diese sind häufig von hohen Volumnia gekennzeichnet, weil der amtliche Schlusskurs in der Schlussauktion ermittelt wird. Typischerweise übernimmt Smartmoney hier die Kontrolle, während Dumb den Handelstag dominiert. Weil Smart gerne die Gegenposition zu Dumb eingeht, verläuft die Kursentwicklung in den letzten Handelsminuten häufig invers zum Tagesverlauf. Es gibt auch hier keine übergeordnete Zentrale, die den Markt kontrolliert....
The Smart Money Flow Index is therefore calculated according to a special formula by taking the action of the Dow in two time periods: the first 30 minutes and the last hour. The first 30 minutes represent emotional buying, driven by greed and fear of the crowd based on good and bad news. There is also a lot of buying on market orders and short covering at the opening. Smart money waits until the end and they very often test the market before by shorting heavily just to see how the market reacts. Then they move in the big way.
These heavy hitters also have the best possible information available to them and they do have the edge on all the other market participants. It is a clear buy signal if the Dow falls to a new low which is not confirmed by the SMFI. But whenever the Dow makes a high which is not confirmed by the SMFI there is trouble ahead.
http://www.wallstreetcourier.com/port/...oney-flow-index-overview.htm
sample
The stock in the chart above is Sotheby's with a NYSE symbol BID. It is a very interesting stock for me personally as it seems to do an above average job at foretelling stock market peaks and troughs. Consider the fact that Sotheby's peaked before the 1990, 2000-02, 2007-09 and 2011 bear markets. While it is not a perfect indicator (which one is?), it still does a decent job and is definitely a worthy candidate to track on your watch list.
The recent spike and a parabolic rise in the price is a perfect example of yet another speculative activity thanks to on going awful policies coming out of global central banks, which will most likely put going the global stock market in trouble (especially in the Developed Markets like the US). It is also a sign that rich and wealthy are outbidding themselves at various auctions for alternative assets such as rare art, collectables, fine wine and so forth.
And just like always, every speculative boom ends in a bust, but the question is how long can this go on for?