Solar Millennium vor dem Durchbruch ?
@bossi:
Klar kann man aus Sicht eines möglichen Investors so denken.
Nur bleibt dann die Frage ob man jemals zum Zug kommt.
Wie bei der Charttechnik halt auch, entweder die Zielzone wird erreicht oder halt nicht.
S2M hat einige werthaltige Assets, das dürfte schon mehr als einen Investor anziehen.
Im CSP Markt sind ja auch nicht nur Abengoa, Siemens und Areva unterwegs.
Der verbrannte Name spielt dem Investor doch absolut in die Hände, und das spielt für die Zukunft auch keine Rolle. AR austauschen, Wechsel in den geregelten Markt, Werbekampagne "S2M reloaded..."
Due to the change to PV technology, Solar Trust of America will be able to roll out construction of the Blythe facility in phases, rather than 250 MW at-a-time as was planned with CSP. Solar Trust of America has one of the largest project pipelines in the solar industry with 2,250 MW of sites in advanced stages of development in the U.S. The company also has signed agreements for 1,500 MW of transmission access.
http://www.green-energy-news.com/arch/nrgs2011/20110068.html
Die Beispiele kennt ihr alle: RWE, Rhein Innogy, MAN, Münchner Stadtwerke, ACS Cobra Group, DoE (z.B. Forschungsfinanzierung des Heliotrough und conditional commitment), das Bundesland NRW, die I.C.M. Investmentbank Berlin und neuerdings die EIB (185 Mio. Förderung genehmigt) und die Deutsche Bank um mal ein paar aus dem Gedächtnis zu holen. Nicht zu vergessen sind die tausenden von Privatanleger, die seit Jahren bei den Inhaberteilschuldverschreibungen der Solar Millennium zugreifen.
Besser läßt sich eine wachsende Projektpipeline und damit auch ein beständiges Geschäftsmodell nicht einschätzen, als durch das Bekenntnis von etablierten Großunternehmen, die wiederholt Millionen investieren. Gerade wie zu Zeiten der Finanzkrise, wo die Meisten der oben genannte Unternehmen eingstiegen sind.
In manchen Branchen, wie bei den Banken, könne Ratings der einzige Anker sein, weil es schwer ist die Branche und ihre Produkte überhaupt zu verstehen. Es ist dann einfach "alles was man hat". Ich kann mich noch gut an die Einschätzungen über die Societee Genreale erinnern. Gut platziert. Fast 20 Mrd. € Umsatz und ein Stapel von Töchterunternehmen. Klang echt gut. Topratings. Trotz der damals schon schwere Marktlage mit Eurokrise etc. Ebenso die BNP Paribas. Der Aktienkurs liegt heute bei einem Drittel bzw. bei der Hälfte des Vorjahreskurses.
Nicht aber bei mittelständischen Unternehmen, die eine übersichtliche Konzernstruktur und ein einfaches Geschäftsmodell haben. Vor allem, wenn das jeweilige Unternehmen schon mehrfach gezeigt hat, dass es liefern kann.
Ein Rating begeistert heute vielleicht noch einzelne Privatanleger oder Verwalter, die ein Invest nicht einschätzen können. Nicht aber wer das branchenbekannte alljährliche "Rating-Shopping" kennt.
Wenn man eine aufrichtige Analyse möchte, dann muss man meiner Meinung darauf schauen, ob Geld investiert wird.
Möchte mal am Beispiel von Solarhybrid zeigen was eigentlich das Wort Projektpipeline überhaupt aussagt. Der Solarhybrid-Vorstand sagte vor ein paar Wochen etwas über eine Projektpipline von 1,2 GW. Jetzt stellt sich halt die Frage wie dieser Klein diese Projektpipline definiert. In Süd-Afrika kann z.B. Solarhybrid noch gar kein Projekt haben, da alle PV-Kraftwerke über ein Auktion ersteigert werden müssen wie auch CSP-Kraftwerke. Für die Auktion haben sich über 400 Unternehmen beworben und die beginnt Ende November und wird wohl bis März 2012 gehen, da es fünf Auktionsrunden gibt. In den USA kann Solarhybrid zwar ein Projekt auf dem Papier haben, aber weit können sie damit noch nicht sein, denn alleine für die Genehmigung eines PV-Kraftwerkes über 20 MW braucht es in den USA schon gut und gerne 9 Monate und Solarhybrid hat erst vor ein paar Tagen überhaupt eine US-Tochter gegründet. In Italien ist es genau so, denn erst Mitte November gibt es von der dortigen Netzagentur ein Liste welche PV-Kraftwerke überhaupt in 2012 eine Einspeisevergütung bekommen werden, denn in Italien sind PV-Karftwerke mittlerweile schon ab 0,2 MW gedeckelt. Soviel mal zum Wort Projektpipeline. Sagt eigentlich gar nichts aus.
Sollte Solarhybrid wirklich eine solche Projektpipeline in sagen wir innerhlab 3 Jahren realisieren können, dann ist der Kurs bei Solarhybrid sicher aktuell zu niedrig, aber Solarhybrid müsste dann mal ganz sicher die eine oder andere größere Kapitalerhöhung vornehmen, denn allzu viel Geld haben die auch nicht. Dann würde bewertungstechnisch wieder alles anders aussehen.
Das Wort Projektpipeline sollte mit aller Vorsicht genossen werden und sehr skeptisch bzw. kritisch beäugt werden.
Bin jetzt etwas abegeschweift vom Thema, aber ich finde es schon wichtig, dass man erklären muss was überhaupt eine Projektpipeline aussagt. Im Prinzip nicht viel.
Bin auch der Meinung wie sonnenschein und publicaffairs, dass man eigentlich das Engagement der Deutschen Bank zu wenig Beachtung schenkt. Für mich kann es eigentlich fast kein Zufall sein, dass sich in der jetzigen Situation von SM und in dem erst vor kurzem begonnenen Arenales-Kraftwerk schon der Infrastrukturfonds der Deutschen Bank an Arenales mit 50% beteiligt. Zufälle gibt es zwar, aber an Zufälle an der Börse glaube ich nicht unbedingt. Auf der anderen Seite muss man aber schon auch sehr kritisch die Situation von Ibersol beäugen. Hier scheint trotz schon sehr langer Projektvorlaufszeit immer noch kein oder mehere Investoren in Sicht zu sein. Kann natürlich auch am Staus Quo mit Ferrostaal liegen. Bei Andasol 3 sind RWE und die Münchner Stadtwerke beteiligt, aber bei Ibersol tut sich bislang nichts. Ist dann schon auch ein wenig merkwürdig, denn gerade die deutschen Energiekonzerne RWE oder die EnBW stehen bei den Erneurbaren schon unter mehr oder weniger kräftigen Zugzwang.
Ob ein Investor auf eine Insolvenz von SM wartet, kann ich mir nicht vorstellen. Erstens weiß er gar nicht ob vorher ein anderer Investor bei SM einsteigt und zweitens weiß er doch überhaupt nicht ob er bei Insolvenz Chancen hat an Projekte oder andere Filetstücke (US-Projekte, Ibersol, Flagsol) ran zu kommen. Ein Insolvenzverfahren ist überhaupt nicht einzuschätzen und deshalb ist es sehr leicht hergesagt wie das von bossi mit "ein denkbarer Investor braucht nur zu warten, bis das Geld knapp wird", aber die Realität sieht natürlich ganz anders aus. Außerdem viel billiger wie jetzt wirds fast nicht mehr gehen (Marktkapitalisieriung beträgt ja nur noch um die 40 Mio. €) und wenn ein Investor zu lange wartet, dann ist wohl das Ibersol-Projekt Geschichte, damit auch eines der Filetstüke von SM, und SM kann es nicht bauen. Ist alles mal gar nicht so einfach wie das der Eine oder Andere sieht bzw. gerne sehen möchte, denn bei genauerem Hinschauen sieht die wirtschaftliche Realität halt ganz anderes aus. Wo bossi natürlich Recht hat, ist, dass SM die Zeit langsam davon läuft. Könnte auch glatt von mir stammen.
Auf Patente möchte ich nicht allzu groß eingehen, da die für PV-Kraftwerke und für CSP-Kraftwerke nicht von allzu großer Bedeutung sind. Die Patente kommen bzw. müssen großteils von den Hersteller kommen wie Schott Solar mit den Receivern, Flabeg mit den Parabolspiegel bzw. 3M mit den Folienspiegel oder die Turbinen von Siemens, Alstom. General Elctric oder ABB. Außerdem sind in schnellwachsenden Branchen Patente sehr schnell Makulatur und sind sehr schnell von neuen Technologien überholt worden. Ich kann mich z.B. nicht erinnern, dass Solarworld mit ihren Patenten jemals nachweisbar Geld generiert hat. Mich würde mal interessieren wieviel Patente von Solarworld überhaupt noch wichtig sind für PV. Da gibt sicherlich zig Patente, die heute längst nicht mehr Stand der Technik sind. Aber eines ist auch ganz klar, SM hatte noch nie das Geld und auch nicht die Personalresourcen um in Forschung und Entwicklung viel Geld rein zu stecken. Denke mal, dass SM mit der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrtszentrum und dem Frauenhofer Institut für ihre Verhältnisse gut bis sehr gut aufgestellt ist bei der Forschung und Entwicklung.
...schon komisch, wenn man bedenkt, wie schnell alles bei Arenales geht und wie lange Ibersol schon vor sich hin dümpelt...immerhin sind ja beides Spanienprojekte, d.h. Vergütung, Subventionen und andere Rahmenbedingungen sind die gleichen (anders als bei Blythe)...für mich als "Außenstehender" fällt mir da kein rationaler Grund ein, warum sich Ibersol so zieht, während Arenales fast in trockenen Tüchern ist..,kann ja fast nur mit ferrostal zusammenhängen
Kreditzusage der EIB dazu. Das war ja schon eine kleine Dr.-Arbeit von Ulm000. Man sollte ihn in Dr. SM umbenennen.
Schätze auch, das Problem bei Ibersol heisst Ferrostaal.
S. 17 und S 37 Nr. 19 (kurzfristige Verbindlichkeiten): Ein ca. 40 Mio. € Darlehen der Ferrostaal AG an die Flagsol GmbH zur Zwischenfinanzierung des Ibersol Projektes. Geld fließt. Wo ist das Problem?
dann muss das Problem vielleicht doch woanders liegen, aber dass es ein Problem bei dem Finanzierungsabschluss Ibersol geben könnte ist bei der Verzögerung kaum abzustreiten.
Gruß
Rhapsodie
Hast Du Dich mal gefragt, wieso das technologische Prunkstück, der Heliotrough-Kollektor in den USA für nicht mehr konkurrenzfähig erklärt wurde, wo man ihn doch vorher so gefeiert hat und sich große Einsparungen beim Bau der Kraftwerke versprochen hat? Auf diese Weise mindert man den Kaufpreis des STA! Die Parabolrinne ist tot (zumindest befristet), .... lang lebe die Parabolrinne! Gleichzeitig erhält man die Anteile Ferrostaals am STA günstiger zurück. Außerdem wird durch diesen Schritt der Wert der Projektgesell-schaften des STA stark vermindert, weil die fast alle mit Parabolrinne geplant haben. Solar Millennium hat doch das meiste Geld gerade in den USA investiert. Man darf in der Betrachtung auch den potentiellen Wert der gesicherten Projektstandorte nicht vergessen, die ja immerhin Land für den Aufbau von wenigstens 5 GW an Solarkraftwerken umfassen.
Ich könnte jetzt noch weiter machen. Meiner Meinung nach wird hier zweigleisig geplant. Übrigens, die alten Geschäftsführer haben, nachdem der Konkurs gelaufen und Gras über die Sache gewachsen war, in einer der Tochtergesellschaften des neuen Investors gut bezahlte Positionen erhalten.
Gruß
Rhapsodie
Wer soll den so was behauptet haben??
Rhapsodie, du bist jetzt aber nicht sauer weil ich auf deine Post nicht näher eingehe. Ich gebe dir nur mal ein Tipp: Schau dir die Böwe-Systec Insolvenz vor zwei Jahren an, da sind so ähnliche Dinger gelaufen wie du beschrieben hast, gegen die Vorstände und gegen den Aufsichtsrat laufen da jetzt Klagen über Klagen und der Insolvenzverwalter hat die alle Töchter einzeln verkauft und hat den Vorstand gar nicht mehr in die Firma gelassen. Sollte SM die Ferrostaal-Anteile von Flagsol und der US-Tochter wirklich kaufen und dann in 3 Monate in die Insolvenz gehen, dann wäre das viel zu offensichtlich. Bei einer börsennotierten AG halte ich das für komplett ausgeschlossen. Außerdem wäre das strafbar und ich denke mal, dass da der Wolff wie auch das restliche obere Management vor Gericht müsste.
Bei einem Unternehmen, das so im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht wie Solar Millennium, halte ich die beschriebene Vorgehensweise für ausgeschlossen.
Vorstand und Aufsichtsrat werden sich nicht schnurstracks in Untersuchungshaft begeben wollen.
verhindern wollen - wenn hier was in Vorbereitung ist wovon wir noch nichts wissen sollen, dann eher eine Übernahme, dass macht dann auch im Zusammenhang mit dem Rückkauf der Anteile von Ferrostaal wieder Sinn - oder es ist eine Bedingung des Investors, mit dem man in Verhandlung sein soll (mehr kann man dazu ja leider immer noch nicht sagen). Diese Heimlichtuerei von SM führt nur zu Rätzelraten und Misstrauen. Lächerlich, bei Blythe hat sie auch nur eine große Blamage verheimlicht. Also Wolff nochmal, die 4 Wochen sind um, Zeit auszupacken !!!
der aufgrund der niedrigen Marktkap. S2M gleich vom Markt nehmen könnte oder das S2M Kartenhaus fällt komplett in sich zusammen.
Hinter den Kulissen wird Blythe vielleicht gar nicht als Drama betrachtet. Ohne Speicher sowieso fehlgeplant und in Zukunft wird CSP eventuell marktfähiger als derzeit. Rhapsodies Gedanke macht auch Sinn. Günstiger als jetzt kann man die Ferrostaal-Anteile sicher nicht loseisen.
Also Geduld, Geduld:
"Wir entwickeln die Zukunft"
Energiewende, selbstverständlich ist auch eine "Übernahme" denkbar. Fakt ist aber, Solar Millennium möchte die Anteile an den Tochtergesellschaften aus welchen Gründen auch immer zurückerwerben, und das kostet nun mal kurzfristig Geld. Solar Millennium muß es von der noch vorhandenen Liqudität irgendwie abzweigen. Von einem neuen Investor wird noch nichts kommen, denn er wurde uns bisher nicht präsentiert.
Publicaffairs, mit dem Schwenk auf die Photovoltaik haben sie das eingestanden, so wird es zumindest von der photovoltaikorientierten Presse gesehen. Ich habe das in den letzten Wochen mehrfach so gelesen, daß Parabolrinnen-Kraftwerke im Spitzenlastbereich nicht mehr konkurrenzfähig zu Photovoltaik-Kraftwerken sind. Dr. Wolff hat gesagt, daß die Rechnung mit CSP einfach nicht mehr aufgegangen ist. Siehe hierzu auch:
http://www.daf.fm/video/...hoehere-returns-50147007-DE0007218406.html
Ab 1:48min. kommt es. Bei 2:35min. die Begründung. Der aktuelle Aktienkurs spricht des weiteren Bände. Die Anleger haben das Vertrauen verloren. Weiterhin noch:
http://www.daf.fm/video/...interview-teil2-50147044-DE0007218406.html
Ab 3:24min. kommt es. Ab 4:08min. die Begründung. Die Konkurrenzfähigkeit ist bis 2015/2016 nach der Einschätzung von Dr. Wolff nicht mehr gegeben.
Jochen-nbg, tatsächlich sind solche Dinge schon mehr als einmal vorgekommen. Der Hannes Kuhn hat zur Zeit andere Sorgen. Wenn er von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft angeklagt wird, was wahrscheinlich ist, droht im Falle einer Verurteilung der Totalverlust seines Privatvermögens durch geschädigte Anleger der DM-Immobilien. Da spielen die 10%, die er zur Zeit noch an Solar Millennium hält auch keine große Rolle mehr, denn sie wären weg. Das Damoklesschwert ist mehr als real!
Ich weiß, daß meine Äußerungen von heute nachmittag lediglich Indizien sind, die auch andere Hintergründe haben können. Es gibt noch andere Indizien wie z.B. die ausgeschriebenen Stellen im Konzern (wo da genau?) und die Kündigung von CFO Oliver Blamberger, der nicht mal den Zwischenbericht mit unterschrieben hat.
Da ich Berufsoptimist bin, hoffe ich immer noch auf die Lösung mit einem strategischen Investor. Nur die Zeit verrinnt und wir haben auch auf die Finanzierungslösung von Blythe sehr lange gewartet und was kam?
Gruß
Rhapsodie
Firmenkassen werden geplündert, Luftgeschäfte um Geld zu verschieben usw. Strafverfolgung findet nicht statt, wenn dann schickt man die Ermittler in den Ruhestand. Kreative Buchführung ist Normalität.
mfg
Kalle