Mox AG
das aktienpaket der hauptaktionäre hat sich bis heute von €2,4mio (vor notierungsaufnahme am 06.12.2006) auf lediglich €2,7mio erhöht
aktienzahl /kapitalerhöhungen
2.400.000 bei notierungsaufnahme (ohne kapitalerhöhung) am 06.12.2006
http://www.daf.fm/video/interview-zu-mox-telecom-6222169.html
+ 240.000 kapitalerhöhung (privatplatzierung) zu €7,15 am 19.06.2007
http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...anyID=690&newsID=101247
+ 880.000 kapitalerhöhung zu €5,65 am 29.09.2009
http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...anyID=690&newsID=601567
+ 352.000 kapitalerhöhung (privatplatnzierung) zu €5,95 am 04.03.2010
http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...anyID=690&newsID=618506
+ 1.000.000 kapitalerhöhung zu €6,15 am 18.11.2010
= 4.872.000
http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...anyID=690&newsID=649765
./. 16.200 eigene Anteile der Mox
= 4.855.800
davon hauptaktionäre 1.685.934 (34,72%)
x €1,62 aktueller kurs
= €2,7mio
Fristen beachten (vorläufiges und eröffnetes Verfahren nach §270b InsO.
Sehr gut auch der Vortrag von Buchalik/Brömmekamp, 2014:
http://www.buchalik-broemmekamp.de/fileadmin/...rnehmenssanierung.pdf
So langsam sammelt sich Erfahrung mit der neuen InsO an... ;-)
....werde genau beobachten... was uns hier vorgegaukelt wird ?
Die Seite sollte man wirklich sperren.
http://www.geldanlage-report.de
Lieber Geldanleger,
diesen Dienstag meldete Mox Telecom, nach eigenen Angaben Global Player und Technologieführer für Calling Cards, Money Share und Deal Business (sic!), die drohende Zahlungsunfähigkeit.
Nur wenige Wochen zuvor, am 9. Mai, hatte man noch vorläufige Zahlen für 2013 veröffentlicht, die prozentual zweistellige Umsätze und Gewinnzuwächse auswiesen und damit den Eindruck eines kerngesunden Unternehmens erweckten.
Die Finanzpresse schreibt von einer Insolvenz aus heiterem Himmel. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, denn die Warnsignale leuchten bereits seit Jahren grell am Börsenhimmel. Es hat nur – wie so oft in solchen Fällen - kaum jemanden interessiert.
Bereits am 18. Januar hatte ich zu Mox Telecom an dieser Stelle geschrieben:
„Mox Telecom dagegen lässt bei mir etwas ungute Erinnerungen an die inzwischen insolvente GetGoods.de aufkommen. Ähnlich wie das in Frankfurt/Oder ansässige E-Commerce-Unternehmen weist auch Mox in den Zwischen- und Geschäftsberichten hohe Gewinne aus, ohne dass sich selbige aber in den Cash-Flows widerspiegeln würden.
gesamter Bericht
http://www.ariva.de/news/kolumnen/...-Sie-was-noch-uebrig-ist-5078140
Piepe machts nach bewährter Methode. Siehe IVG und Pfleiderer....
artikel wie der des "Geldanlage-Reports" sind wie die faust aufs auge des entnervten anlegers
-- kein wort zur (inzwischen "unterirdischen") bewertung der aktie und anleihe
-- kein wort zur (kritikwürdigen) kapital- und finanzierungsstruktur der AG
-- kein wort zu sinn und zweck des "schutzschirms"
statt dessen eine irreführung der anleger: >>... weist ... Mox in den Zwischen- und Geschäftsberichten hohe Gewinne aus, ohne dass sich selbige aber in den Cash-Flows widerspiegeln würden <<
die wahrheit ist (s. oben #344):
>> der brutto-cashflow [der gewinn und ertragskraft in cash widerspiegelt] ergibt sich aus der KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG (geschäftsberichte 2012 [seite 28], 2011 [seite 15] und zwischenbericht H1/2013 [seite 11) ***:
er betrug:
2011: €6,7mio
2012: €16,1mio
H1/2013: €5,9mio
***das ist der operative cash-flow vor veränderung des working capital (working capital bei Mox sind vorräte, forderungen/verbindlichkeiten aus lieferungen+leistungen sowie andere aktiva/passiva, die nicht der investitions- oder finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind)
würde man --wie der "Geldanlage-Report"-- auf den operativen cash-flow n a c h veränderung des working capital abstellen, hätte Mox 2011 einen großartigen operativen cash-flow von €20,3mio erzielt - auch das verschweigt der "Geldanlage-Report", s. anhang
Und da scheinen die uns nicht bekannten Zahlen wohl anders auszusehen!!
Banken liegen dies vor, darum werden die Kredit wohl auch nicht prolongiert!!
... ist nicht bekannt, das weiß nicht mal der 'Geldanlage-Report' Mox macht nur halbjahresabschlüsse
vom 'Geldanlage-Report' weiß man, dass er (zu recht) vor aktien in insolvenz warnt (z.B.Paragon AG: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Geldanlage-Report-Aktienkauf-Lesen-Sie-zwischen-den-Zeilen-747189 und http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Geldanlage-Report-Aktienkauf-Lesen-Sie-zwischen-den-Zeilen-Teil-2-748051 ),
um nach einem "Plus von 1.600 Prozent binnen nur 18 Monaten" wieder zum kauf zu raten (Paragon AG: http://www.ariva.de/news/kolumnen/Paragon-AG-Jetzt-einsteigen-4250085 )
in Monaco gesehen und wurden zur letzten
Formel 1 Party mit Bändchen am Arm nicht eingeladen ?
Ergebnis - Hähne zu....
:-))
... War ein GAG :-))
Nachdem es zu keiner Einigung mit den Banken gekommen war, hatte der paragon-Vorstand am 5. Oktober 2009 mit dem bewussten Einleiten eines Planinsolvenzverfahrens einen Schlussstrich unter die Verhandlungen gezogen.
Die paragon AG hat die Phase der Insolvenz wie erwartet beendet. Das Amtsgericht Paderborn hat das Insolvenzverfahren mit Beschluss vom 28. Mai 2010 zum 1. Juni 2010 aufgehoben. Die Grundlage dafür hatte die Gläubigerversammlung mit der Annahme des vom Unternehmen aufgestellten Insolvenzplanes am 16. April 2010 geschaffen.
http://www.dgap.de/dgap/News/adhoc/...agon-ist-beendet/?newsID=631336
seit wiederaufnahme des anleihe-handels am 19.06.2014 07:40 wurden n o m i n a l weniger als €6mio umgesetzt***, d.h. weniger als 20% der ausgegebenen anleihe (nominal €32mio, soweit bekanntl)
über 80% der anleiheinhaber verhalten sich also abwartend !
*** börse Frankfurt:
schlusskurs(%) nominal-umsatz(€) kurs-umsatz(€)
23.06.2014 18,47 0,982mio 188.589
20.06.2014 24,60 1,20mio 288.894
19.06.2014 23,45 1,19mio 252.775
andere börsen: geschätzt max. 70% von Frankfurt
z e i c h n e r der anleihe haben möglicherweise erst (nominal) €5mio (von geschätzt 32mio) abgestoßen
hier wurde seit wiederaufnahme des aktienhandels am 17.06.2014 13:39 schon mehr als hälfte des freefloats umgesetzt - für trader eine wichtige information, da bei ausbleiben von news die verkaufsbereitschaft nach und nach wieder abnehmen könnte
Mittelstands-Anleihen: Was Anleger aus dem Fall Mox lernen, http://www.boersennews.de/nachrichten/thema/...fall-mox-lernen/782297
aus diesem schlecht recherierten beitrag kann man tatsächlich nahezu n i c h t s lernen
der autor schreibt:
1.
"Die Anleihe ... hat nur 22 Mio. € eingespielt. 11 Mio. davon sind dem Unternehmen 2013 zugeflossen."
richtig ist: €29mio per 24.09.2013, s. anhang (zwischenbericht 2013, konzern-lagebericht, seite 29 oben)
2.
"Sollte der Plan darin bestehen, die momentan nicht rückzahlungsfähigen 30 Mio. € Bankkredit durch Kapitalschnitt wenigstens teilweise loszuwerden, dann müssten die Anleihegläubiger im gleichen Ausmaß dran glauben."
ob banken und anleihegläubiger "im gleichen ausmaß" bluten werden, ist fraglich, sonst stünde der kurs der anleihe kaum unter 20% (Mox wäre bei einem gläubigerverzicht dieser höhe weitgehend entschuldet)
der autor scheint mit dem system der gruppenbildung in der insolvenz nicht vertraut zu sein und auch nicht die möglichkeit des debt-to-equity-swap nach der Insolvenzordnung zu kennen (§225a Abs. 2, satz 1 InsO: umwandlung von "Forderungen von Gläubigern in Anteilsrechte am Schuldner")
oben #317 schrieb ich:
über den insolvenzplan stimmen die gläubiger nach gruppen ab (§ 222 InsO)
es gibt drei wichtige gruppen (§ 222 InsO):
die Mox-anleihebesitzer (§ 222 Abs. 1 Nr. 2 InsO; die Mox-anleihe ist eine unbesicherte, nicht nachrangige verbindlichkeit der Mox, s. seite 12 (unter C.8) und seite 63 (unter VI. §1(2)) des anleihe-wertpapierprospekts, https://www.boerse-stuttgart.de/files/mox_ag_wertpapierprospekt.pdf
die Mox-aktionäre, wenn der insolvenzplan ihre rechte berührt (§ 222 Abs. 1 Nr. 4 InsO )
die banken, die kreditsicherheiten (absonderungsrechte) haben (absonderungsberechtigte gläubiger, § 222 Abs. 1 Nr. 1 InsO), aber nur, wenn ihre kreditsicherheiten nicht ausreichen, ausfallen oder aufgegeben oder sonst vom insolvenzplan tangiert werden
der gleichbehandlungsgrundsatz gilt nur i n n e r h a l b der jeweiligen gruppe (§ 226), nicht z w i s c h e n den gruppen (s. oben #319 sowie kommentar zu § 226 InsO: http://www.jusline.de/...040d46fcd6b03d3ee8&lawid=74&paid=226 )
Im Herbst 2009 hatte sich paragon [AG] mit dem Finanziererkreis nicht einigen können, obwohl eine durchschnittliche Quote von 61 Prozent auf die Bankverbindlichkeiten in Höhe von 46,7 Mio. Euro [von paragon AG] angeboten worden war.
Die Quote [des genehmigten insolvenzplans] von ca. 12,7 Prozent bedeutet[e] einen erheblichen Einschnitt vor allem für die Banken.
http://www.dgap.de/news/adhoc/...nzplan-der-paragon-ag_697_624169.htm
die verhandlungsposition der banken ist schwach, weil sie ihre quote sofort ausgezahlt erhalten
eine gruppe von anleihegläubigern gab es bei der paragon-insolvenz nicht; diese gruppe hat nach meiner einschätzung eine starke verhandlungsposition, weil Mox sie unmöglich auszahlen kann
nicht unmittelbar, aber mittelbar durch kapital- und gewinnverwässerung ihrer aktien (s. oben #310) im falle einer (im insolvenzplan angeordneten)
kapitalerhöhung zu schlechten kursen (2 oder 3 € wären bereits schlechte kurse !)
teilweisen umwandlung der anleihe in aktien*** oder in eine wandelanleihe ("mezzanine-kapital", s. oben #310)
*** ein swap (eines teils) der anleihe in neue aktien ist nicht gegen den gruppenwillen der anleihegläubiger möglich (§ 225a Abs. 2, Satz 2 InsO: "Eine Umwandlung gegen den Willen der betroffenen Gläubiger ist ausgeschlossen."); auch die hauptaktionäre werden sich dagegen stemmen, weil dieser swap nicht nur die verwässerung ihrer anteile, sondern auch den verlust ihrer präsenzmehrheit in der hauptversammlung (s. oben #343) zur folge hätte
häufig werden die geschäftswerte der konzernbilanz als "argument" gegen die "werthaltigkeit" des konzernvermögens der Mox angeführt (konzerneigenkapital rd. €43mio zum 30.06.2013)
das ist ein pseudo-argument, da i. w. nur der originäre geschäftswert der Mox Deals FZ-LLC, Dubai, bilanziert ist (mit €17,7mio zum 31.12.2013, abschreibung über 8 jahre = 2,729mio p.a.)
die anderen positionen des immateriellen anlagenvermögens bestehen i.w. aus angeschafften softwareprodukten im buchwert von rd. €19mio, die ebenfalls über 8 jahre abgeschrieben werden
börsenwerte ('marktkapitalisierung'):
Mox Telecom AG:
6,8mio (€1,40 x 4,8558mio aktien ohne eigene)
Mox Deals AG:
€6mio (bid/ask €0,406/€0,545 x 12mio aktien)
einfach zum lachen !