Mox AG
ich sehe drei gründe:
a) die hauptaktionäre Schamel und Zwingmann befürchteten, auf einem teil der neuen aktien sitzen zu bleiben; leider sind beide (privat) nicht so betucht, dass sie diese aktien hätten übernehmen (mitzeichnen) können
b) die dividendenhöhe, das aushängeschild der aktie, hätte sich nach einer kapitalerhöhung reduziert (weil mehr aktien zu bedienen gewesen wären)
c) der bezugskurs der neuen aktien erschien zu niedrig, weil der aktienkurs drei jahr lang schwächelte
War nur eine technische Gegenreaktion, bin mit kleinen Gewinn raus.
Zock ja, mehr aber auch nicht...........gibt genug Beispiele
Leidtragende sind wie immer die Altaktionäre.
das "Schutzschirmverfahren" wird Schamel und Zwingmann zum umdenken zwingen !
an "alternative Finanzierungsmodelle" o h n e neue, potenziell mehrheitsfähige investoren glaube ich nicht
*** aktionärsstruktur:
26,33 % Günter Schamel
6,30 % Christoph Zwingmann
1,27 % Claudia Zwingmann
https://www.boersen-zeitung.de/...l=0&li=22&isin=DE0006605801
in erster linie wohl das das lächerliche grundkapital von €4,9mio für einen (im wahrsten sinne des wortes) global agierenden konzern wie Mox
warum hat Mox keine kapitalerhöhung aus gesellschaftsmitteln durchgeführt: umwandlung der rd. €20mio kapitalrücklagen und gewinnrücklagen in grundkapital (= haftkapital) ?
meine antwort: weil Mox dann kein dividendenhit mehr gewesen wäre, denn auch die auszugebenden "gratisaktien" wären dividendenberechtigt gewesen
erste sanierungsmaßnahme daher: kapitalerhöhung aus gesellschaftsmitteln (ausgabe von"gratisaktien"), mit der dividendenfähigkeit ist es einstweilen ohnehin vorbei
http://www.finance-magazin.de/geld-liquiditaet/...telecom-ist-pleite/
diese im prime standard notierte aktie hatte 2009 von den banken "die schnauze voll", http://www.paragon.ag/2010/12/22/...ninsolvenz-in-eigenverwaltung-an/
... und ließ am 1. Juni 2010 die planinsolvenz hinter sich, http://www.dgap.de/dgap/News/adhoc/...agon-ist-beendet/?newsID=631336
31.12.2012 Mox Telecom AG - einzelabschluss
verbindlichkeiten gegenüber kreditinstituten: 30,2mio
darunter ein schuldscheindarlehen über 19mio (platziert anfang 2011)
Das endfällige Schuldscheindarlehen ist augeteilt in eine
dreijährige fixe Tranche über Euro 7,0 Mio.,
eine dreijährige variable Tranche ebenfalls über Euro 7,0 Mio. und
eine fünfjährige fixe Tranche über Euro 5,0 Mio.
Die durchschnittliche Verzinsung aller Tranchen lag [2013] um 4,0% nominal
Quelle: Jahresabschluss der Mox Telecom AG [Einzelabschluss] zum Geschäftsjahr 2012, veröffentlicht im Bundesanzeiger (BAnz) am 02.08.2013
es geht also um die rückzahlung der ersten beiden, in H1 2014 fälligen, schuldschein-tranchen von €14mio
die planinsolvenz zwingt die finanzierungsgläubiger (kreditinstitute und anleihegläubiger) oft zu schuldnachlässen und debt-equity-swaps (umwandlung von schulden in eigenkapital/aktien)
die bis 2017 laufende mox-anleihe stand zum 31.12.2012 mit €11,7mio in der bilanz und ist 2013 auf €33mio aufgestockt worden (die anleihe haben ca. 80% kleinanleger und ca. 20% institutionelle anleger gezeichnet), http://www.kapitalerhoehungen.de/...ensanleihe-und-Perspektiven
2012 waren es bereits über 100 Betriebe, die sich in Eigenverwaltung sanieren konnten. Auch der vorläufige Gläubigerausschuss, die Vereinfachungen beim Insolvenzplanverfahren und die Umwandlung von Schulden in Eigenkapital (Debt-Equity-Swaps) finden in der Sanierungspraxis Anklang und geben insolventen Unternehmen eine reale Überlebenschance.
Stimmt die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zu und werden keine Rechtmittel eingelegt, bestätigt das Gericht den Insolvenzplan und hebt das Verfahren anschließend auf. Mit der Aufhebung ist das Insolvenzverfahren beendet. In der Folge wird der Insolvenzplan durch Zahlung der im Plan vereinbarten Beträge an die Gläubiger erfüllt. Mit Erfüllung der im Insolvenzplan vorgesehenen Vorgaben wird der Schuldner von sämtlichen restlichen Verbindlichkeiten befreit.
Die beiden endfälligen Schuldscheindarlehen die du vorhin erwähnt hast machen Sinn, die Frage ist nur wieso wird dann von "30 Millionen Euro Bankenfianzierung" gesprochen? War eine schlechte Liquiditätsplanung schuld, bei der man Kreditverträge über 30 Millionen abgeschlossen hat, die alle gleichzeitig in kurem Zeitraum fällig werden, in so einem kleinen Unternehmen, und man wartet bis zum Schluss und hofft auf eine Verlängerung der Kredite?
Wird spannend ob ein Jahresabschluss für 2013 erscheint und was der Wirtschaftsprüfer dazu sagt, immerhin muss ja doch schon die Prüfung (fast) abgeschlosssen sein.
A. Eigenkapital der AG (s. oben #266, einzelbilanz 31.12.2012)
I. Gezeichnetes Kapital 4.872.000
eigene Anteile 16.200-
eingefordertes Kapital 4.855.800
II. Kapitalrücklage 13.610.338
III. Gewinnrücklagen
1. andere Gewinnrücklagen 7.005
IV. Bilanzgewinn 23.902.688
Summe: 42.375.831
./. 1.213.950 dividendenausschüttung vom 09.07.2013 (€0,25 x 4.855.800)
+ ca. €10mio dividende 2013 der Mox Telecom Arabia FZ-LLC, geschätzt wie 2012 (2011: €7mio)
+ ca. €2mio zinserträge aus forderungen gegen konzerngesellschaften (s. unten), geschätzt wie 2012
./. ca. €3mio "holdingkosten", geschätzt wie 2012
= ca. €50mio eigenkapital der AG (einzelbilanz)
wie werthaltig ist dieses eigenkapital ?
der mit abstand größte aktivposten der einzelbilanz 2012 sind die anteile (€1,0mio) und forderungen (€74,7mio) an die konzerngesellschaften
diese beiden positionen (zusammen rd. €76mio) repräsentieren das konzernvermögen, das bei einem vorläufigem konzern-EBITDA 2013 von €22mio, http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...anyID=690&newsID=800721 , nach mM als voll werthaltig anzusehen ist
die wesentlichen assets der holding sind die --für eine bank schwer verwertbaren-- anteile und forderungen an die konzerntöchter (s. oben #289)
sollten sich die hauptaktionäre Schamel und Zwingmann um persönliche sicherheiten gedrückt haben (persönliche bürgschaften, verpfändung ihrer aktienpakete), werden sich die kreditgeber, die ja kein investorenrisko eingehen wollen, naturgemäß gegen eine dauerfinanzierung sträuben
es müssen also --meine meinung-- neue investoren her; vielleicht gelingt Piepenburg-Gerling (den vom amtsgericht bestellten vorläufigen sachwaltern, § 270a Abs.1 Satz 2, § 270b Abs. 2 InsO) eine verhandlungslösung
einfache antwort:
damals (2011) bestanden nur kreditverbindlichkeiten von rd. €10mio, die sich durch das schuldscheindarlehen auf €29mio erhöhten
heute betragen die finanzverbindlichkeiten mehr als das doppelte (30mio kredit plus €33mio unternehmensanleihe, diese verzinst zu 7,25%)
Der Vergleich mit Paragon wäre schön, allerdings hatten die als Automobilzulieferer möglicherweise mehr werthaltige "Assets" anzubieten als ein, mit Verlaub, Telefonkartenhändler ;)
Vielleicht sollte man zukünftig sofort Aktien verkaufen wenn eine Firma "Mittelstands"anleihen begibt...Gruß an ALNO und Beate Uhse...
die planinsolvenz der Mox bringt die gläubiger des schuldscheindarlehens (s. oben #286) in verlegenheit: sie haben die wahl zwischen "Skylla und Charybdis", zwischen verlust des schuldscheindarlehens und schuldnachlass
verzichten sie z.B. auf die h ä l f t e ihrer fälligen schuldschein-tranchen (€14mio, s. oben #286), könnten die verbleibenden €7mio durch eine kapitalerhöhung der Mox aufgebracht und aus dem emissionserlös getilgt werden
bei einem bezugskurs der neuen aktien von z.B. 3 €, würden 2,33mio neue Mox-aktien ausgegeben werden (€7mio /€3,00 pro aktie = 2,33mio aktien)
aktienzahl dann:
4,8558mio (altaktien)
+ 2,3333mio (neue aktien)
= 7,1891mio gesamtzahl
aktionärsstruktur dann:
1,686mio aktien = 23,45% Schamel, die Zwingmanns, Schulz (bisher 34,72%)
2,333mio aktien = 32,46% neuzeichner/neuinvestoren
da sich in entsprechendem umfang auch die anleihegläubiger am schuldenschnitt beteilgten müssten, würde sich das eigenkapital der Mox-holding von bisher ca. €50mio (s. oben #289) auf mindestens €70mio erhöhen