Meyer Burger Technology AG nach Fusion mit 3S
Der Aktionärsaktivist und grösste Einzelaktionär von Meyer Burger, Sentis, will an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. Oktober einen Vertreter in den Verwaltungsrat entsenden. Dieser hat nun «einstimmig» die Zuwahl abgelehnt. Der vorgeschlagene Mark Kerekes sei unerfahren und habe nicht überzeugend darstellen können, dass er eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat anstrebe, heisst es in einer Mitteilung. Das seit Frühling von Remo Lütolf geleitete Gremium darf dieser Ansicht sein und sich auch äussern.
Eine bedeutende Meinungsverschiedenheit über die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens würde deren Umsetzung gefährden, wenn die Aktivisten einen Vertreter im Gremium hätten, rechtfertigt die Meyer-Burger-Führung ihre Ablehnung. Aber kommt ein Aufsichtsgremium seiner Aufgabe nicht gerade dann am besten nach, wenn es seinen Standpunkt im intellektuellen Wettstreit ständig hinterfragen muss? Taktisch wäre es geschickter gewesen, die Kritiker einzubinden und sie dann in die Verantwortung zu nehmen. Wie jedes andere Verwaltungsratsmitglied muss sich auch ein Aktivist an die Geheimhaltungspflichten halten.
Nicht nur ungeschickt, sondern gar inakzeptabel ist es, dass Konzernchef Hans Brändle angekündigt hat, sein Amt niederzulegen, wenn ein Sentis-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt werde. Laut Meyer Burger haben die Aktivisten Brändles Rücktritt gefordert. Von Sentis wird dies vehement in Abrede gestellt. Brändle sei von ihnen lediglich wegen zu optimistischer Versprechungen zu Aufträgen kritisiert worden und dafür, dass er sich zu weit weg von Deutschland befinde, wo die operativen Geschäfte sind.
Mit ihrem Verhalten bringt die Meyer-Burger-Führung ihre leidgeprüften Publikumsaktionäre in eine Zwickmühle. Wollen sie den grössten Aktionär, der über einen Aktionärsbindungsvertrag 11,125% kontrolliert, in die Verantwortung nehmen, verlieren sie den Konzernchef. Eine finanziell fragile Firma wie Meyer Burger kann sich eine solche Schlammschlacht eigentlich nicht leisten.
Link: https://www.nzz.ch/wirtschaft/...m-solarfirma-hat-begonnen-ld.1510802
Der Verwaltungsrat der Solarindustriezulieferers Meyer Burger empfiehlt seinen Aktionären, keinen Vertreter des aktivistischen Aktionärs Sentis in den Verwaltungsrat zu wählen. Als Gründe für die Ablehnung werden mögliche Interessenkonflikte genannt. In einer Stellungnahme wies Sentis die vorgebrachten Argumente entschieden zurück.
23.09.2019 19:01
Meyer-Burger-Verwaltungsratspräsident Remo Lütolf ist der Ansicht, dass nach einer Zuwahl Kerekes' im obersten Führungs- und Aufsichtsgremium von Meyer Burger nicht mehr offen und konstruktiv gearbeitet werden könnte, wie er an einer Telefonkonferenz am Montag sagte. Hauptgrund für die ablehnende Haltung zu Kerekes' Kandidatur seien - neben den offenbar fehlenden Qualifikationen für den Posten - denn auch Interessenskonflikte.
Für den Fall, dass Sentis-Kandidat Mark Kerekes an der ausserordentlichen Generalversammlung Ende Oktober dennoch gewählt würde, hat Meyer-Burger-CEO Hans Brändle seinen Rücktritt angekündigt.
Als Mitglied des Gremiums bekäme Kerekes Zugang zu intimen Informationen der Gesellschaft, was zu unlösbaren Interessenskonflikten führen würde, hiess es in der Medienmitteilung von Meyer Burger vom Montag. Gegenüber Medienvertretern sprach Lütolf insbesondere von derivativen Geschäften mit Meyer-Burger-Wertpapieren, die von Sentis respektive der Gesellschaft nahestehenden Personen getätigt worden seien.
Der Meyer-Burger-Verwaltungsrat verwies in der Begründung, weshalb kein Sentis-Mann in den Verwaltungsrat gewählt werden solle, im Weiteren auf das Aktienrecht: Mit der Zuwahl eines erklärten Interessensvertreters eines aktivistischen Aktionärs würde dieses verletzt, weil es vorsehe, dass jeder Verwaltungsrat sich allein für die Interessen des Unternehmens und nicht für Partikularinteressen einzusetzen habe.
Kondrashev auf Putin-Liste des US-Finanzministeriums
Zweifel gegenüber einer Zuwahl von Kerekes bestehen aber auch aus einem weiteren Grund: So gehört die Sentis-Gruppe, deren Co-Geschäftsführer Kerekes ist, dem russischen Investor Petr Kondrashev. Dieser steht gemäss Angaben von Meyer Burger auf der sogenannten Putin-Liste des US-Finanzministeriums. Diese Liste von russischen Regierungsmitgliedern und Oligarchen wurde nach den angeblichen russischen Manipulationen der US-Wahl und der Annexion der Krim von den US-Behörden zur Vorbereitung von Sanktionen erstellt.
Kerekes selbst steht laut Lütolf nicht auf der Liste, er werde jedoch dem "identifizierbaren Kandidatenkreis" jener zugeordnet, die darauf landen könnten. Aus Risikoabwägungen ist es gemäss des Meyer-Burger-Verwaltungsrats daher klüger, kein Vertreter von Sentis im Verwaltungsrat zu haben.
Sentis wehrt sich gegen Vorwürfe
Den Ausführungen von Lütolf tritt Sentis entschieden entgegen. "Mark Kerekes wird als Vertreter wichtiger Aktionäre in den Verwaltungsrat vorgeschlagen, wie das in vielen Unternehmen üblich ist," schrieb Anton Karl, Co-Geschäftsführer und Verwaltungsratsmitglied von Sentis, am Montagabend in einer Stellungnahme. "Ein Interessenkonflikt liegt nicht vor, da sowohl für Verwaltungsrat wie die Aktionäre das Wohl und der Erfolg der Firma zuoberst stehen."
Was die Geheimhaltung von internen Informationen der MBT anbelangt, werde sich Herr Kerekes an Gesetz und Aktienrecht halten. "Die von MBT gestreuten Zweifel kommen einer grundlosen Vorverurteilung gleich", so Karl weiter.
Auch das von Remo Lütolf beschworene Sanktions-Risiko existiere nicht. "Petr Kondrashev steht auf keiner Sanktionsliste; noch war er je von Sanktionen betroffen. Dementsprechend figuriert Herr Kerekes auf keiner Kandidatenliste", so die Stellungnahme weiter.
Die Aktionäre hätten ihr Geld in die Firma investiert, weil sie an der Zukunft des Unternehmens glaubten und seinen Wert steigern wollten. Sentis sei kein aktivistischer Aktionär, sondern habe 2016 mitgeholfen, Meyer Burger vor dem Konkurs zu retten.
Mit 8 Prozent grösster Aktionär
Sentis ist mit 8 Prozent Aktienanteil Meyer Burgers grösster Aktionär. Ihm haben sich weitere Aktionäre angeschlossen, die zusammen nach aktuell vorliegenden Informationen rund 11 Prozent des Meyer-Burger-Kapitals auf sich vereinen.
Meyer Burger will sich aus dem margenschwachen Massengeschäft zurückziehen und seine Technologieführerschaft mit der Beschränkung auf exklusive Partnerschaftsvereinbarungen schützen. In der Vergangenheit sind technologische Errungenschaften von Meyer Burger oft kopiert worden.
Die Aktien von Meyer Burger gaben am Berichtstag in einem schwächeren Gesamtmarkt um 5,6 Prozent auf knapp 40 Rappen ab.
Link: https://www.cash.ch/news/boersenticker-firmen/...s-vertreters-1403893
Einfach unterirdisch was der Meyer Burger Verwaltungsrat da abzieht....
https://www.nzz.ch/wirtschaft/...m-solarfirma-hat-begonnen-ld.1510802
https://www.cash.ch/news/boersenticker-firmen/...s-vertreters-1403893
Wenn wir das nicht tun, dann knallt das Schiff in eine Wand und versinkt.
Nun muss man aber wissen, dass die Trump-Regierung die Liste Anfang 2018 mehr oder weniger dem Magazin «Forbes» abgekupfert hat. Es ist eine Liste der zweihundert reichsten Russen, und nicht alle, auch Kondrashev nicht, sind mit US-Sanktionen belegt. Weiter schreibt Meyer Burger, Sentis habe ohne nachvollziehbare Begründung den Rücktritt von CEO Hans Brändle gefordert – und droht im selben Satz mit genau diesem Schritt, würde Kerekes am 30. Oktober gewählt.
Was sollen die Aktionäre tun? Sie haben die Wahl zwischen einem kriselnden Unternehmen mit aktivistischem VR und erst einmal ohne CEO – oder weiter wie bisher. Wäre Kerekes im VR versorgt, würde es zumindest für Aussenstehende wieder ruhiger. Dieses Gekeife ist wahrlich nicht schön mit anzusehen.
https://www.fuw.ch/article/der-praktikus-vom-25-september-2019/
Wie schon mal im NEV Forum erwähnt kenne ich den Brändli persönlich war mal mein Chef. Das ist der Brändli wie er leibt und lebt, seine Wutausbrüche waren gefürchtet , konnte sehr sehr unangenehm werden, wenn jemand seine königliche Dominanz in Frage stellte, das hat ihn dann ja auch bei Oerlikon den Job gekostet.
Also keine Ueberraschung ..
Link: https://www.cash.ch/comment/680129#comment-680129
wenn ich mir die leute ansehe die dort sitzen, dann dürfte es dort kandidaten geben, die hinreichend einblick in die möglichkeiten mit hjt (rec, ...) haben und ehedem die strategische ausrichtung mitbestimmen ...
den eindruck zu vermitteln, das hier ein mann aus einem schweizer remote-standort heraus, das strategische wohl und wehe der firma bestimmt, wirkt befremdlich - und wenn ich bisher es noh für gangbar hielt, dass man so eine unnatürliches setup fährt wird jetzt offenbar, dass das wohl zu edgy ist ...
entweder brändle fängt sich - oder es ist allein deshalb wünschenswert das kerkeres in der vr kommt - irgendwie hat es ja den anschein, dass man da in der vergangenheit (und auch jetzt) noch ganz andere leute hat mitspielen lassen ...
was mich bei brändle am meisten stört ist die tatsache, dass bisher zwar harte turns gefahren werden, aber nicht wirklich eine klare roadmap für die nächsten jahre dargestellt wird ...
wenig liefern, die perspektivischen vorstellungen blurry lassen und eine grosse welle machen - hmm ...
Selbstverständlich geht es auch ohne Brändle. Die wirklich wichtigen Leute, davon massgebliche Kaderleute, sitzen in Hohenstein. Brändle ist 800 Kilometer entfernt in seiner Mini-Holding und kann nur hoffen dass die Leute in Hohenstein weiter in motiviert sind.
Das Verhalten was Brändle hier setzt ist vermutlich weltweit einzigartig. Es geht ja nicht um den Verwaltungsratspräsidenten, sondern um einen weiteren Verwaltungsrat!
Der quasi-CEO sitzt in Hohenstein und ist Treiber der neuen Strategie!
Artikel aus der Handelszeitung:
Das Unternehmen mit Sitz im Thuner Stadtteil Gwatt entwickelt Maschinen, mit denen Solarzellen und entsprechende Module industriell hergestellt werden. Das Ziel ist einfach: Die Innovationen werden vor allem getrieben von dem Versuch, mit Zellen und Modulen mehr elektrische Energie aus der Sonne zu gewinnen, bei gleichzeitig immer geringeren Kosten.
Den Wirkungsgrad von Solarzellen und Modulen zu erhöhen, gelingt in akademischen Laborversuchen in schöner Regelmässigkeit. Aber die industrielle Fertigung ist eine gänzlich andere Herausforderung. Es geht dabei nicht nur um die Technologie an und für sich, sondern um die Optimierung von Kernprozessen bei der Massenproduktion von Zellen und Modulen, die gleichzeitig auch marktfähig sind. Es sind vor allem «Verbesserungsinnovationen», mit denen versucht wird, sich technologisch von den Wettbewerbern zu differenzieren.
Wie werden aus Ideen marktfähige Produkte? Die Antwort auf die Innovationsmanagement-Kernfrage ist für den Solarzulieferer Meyer Burger ein entscheidender Faktor.
Selbst hocheffiziente Solarzellen können ihre gesamte Leistungsstärke erst dann ausspielen, wenn der gewonnene Strom möglichst verlustfrei abgenommen, weitergeleitet und damit die maximale Energieleistung des Moduls erreicht werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Smartwire Connection Technology (SWCT), das heisst die Verbindung einzelner Solarzellen in einem Modul mittels einer Spezialelektrode. Sie ist ein wesentlicher Schlüssel für eine möglichst hohe Energieausbeute des gesamten Moduls. Die patentierte Smartwire Connection Technology (SWCT) ermöglicht genau dies: Eine absolute Steigerung des Modulwirkungsgrads um etwa 2 Prozent – ein Wert, der in der Photovoltaikindustrie einem Quantensprung gleichkommt. Während Standardsolarmodule in der breiten Masse heutzutage Modulwirkungsgrade von 19,5 Prozent aufweisen, ermöglicht diese Modultechnologie fast 22 Prozent.
Industriealisierung
Die Smartwire-Technologie erfüllt neben dem technischen Fortschritt auch eine mindestens genauso wichtige Voraussetzung für Innovationsentscheidungen: das Geschäftspotenzial. Das bedeutet in erster Linie, dass sich die Lösungen zu wettbewerbsfähigen Kosten industrialisieren lassen. Um diese Frage möglichst früh zu klären, wird ein strikter und erprobter Innovations- und Entwicklungsprozess, der zuerst die bis zu dreissig Jahren Lebensdauer garantierte Zuverlässigkeit des fertigen Solarmoduls verfolgt und der auch dafür sorgt, dass die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung effizient und am Ende erfolgreich eingesetzt werden.
Nicht selten stehen am Anfang dieses Stage-Gate-Prozesses Technologietrends sowie Ideen und Wünsche, die von Kunden und anderen Stakeholdern geäussert werden. Diese technologischen Ideen werden gesammelt und hinsichtlich ihrer technischen Realisierbarkeit, ökonomisch attraktiven Umsetzung und der Marktrelevanz bewertet. Danach ist mit der Vorentwicklung der erste Meilenstein erreicht. Fällt die Bewertung hier positiv aus, geht es in die konkrete Produktentwicklung, und schliesslich erfolgt die Markteinführung. Insgesamt neun Phasen umfasst dieser Prozess bei Meyer Burger. Während dieses Verfahrens arbeitet ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Produktmanagement, Forschung und Entwicklung, Verkauf, externen Partnern und Instituten und zum Teil auch Kunden eng zusammen.
Dabei kommt dem Faktor Zeit eine besondere Bedeutung zu. Die Geschwindigkeit der Kostensenkung und damit der Produktentwicklung ist in der Solarindustrie deutlich höher als in anderen Branchen. Daher spielt die sogenannte Time-to-Market eine wesentliche Rolle bei der Bewertung der Umsetzbarkeit und damit für die Marktakzeptanz einer neuen Technologie und die daraus abgeleiteten Produkte. Deshalb ist ein gutes Innovationsmanagement wichtig, um nicht unnötigen Zeitverlust zu erleiden oder das Produkt am Markt oder am Kundenbedürfnis vorbeizuentwickeln.
Kunden als Partner
Überhaupt sind die Kunden ein wichtiger Partner bei der Entwicklung neuer Lösungen und Produkte. Erstkunden, sogenannte Early Adapter, helfen dabei, dass die Maschinen auch in der Praxis reibungslos laufen. Erst beim regelmässigen und realen Einsatz beim Kunden wird das endgültige Ergebnis sichtbar; so können noch eventuelle Schwachstellen verbessert werden. Laufende Innovationen bleiben für Meyer Burger wie für jedes Schweizer Hightech-Unternehmen essenziell, um seine führende Rolle zu sichern. Die Voraussetzungen dazu sind hierzulande gegeben. Das betrifft einerseits die Verfügbarkeit von gut qualifizierten Mitarbeitenden. Anderseits betreibt Meyer Burger eine enge internationale Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungsinstituten in der Schweiz und im Ausland.
Die Roadmap für die Weiterentwicklung der Smartwire-Technologie hält noch weitere Verbesserungen parat. Da laufend an effizienteren Beschichtungen für Solarzellen gearbeitet wird, verändern sich auch die Anforderungen an deren Verbindung, um den Energieertrag zu steigern. Time- to-Market, Kosten und Qualität komplettieren die Messlatte für die künftige Innovationsarbeit.
Gunter Erfurt, Chief Technology Officer (CTO), Meyer Burger Technology, Gwatt (Thun).
Quelle: https://www.handelszeitung.ch/specials/...gers-sonnenenergie-fur-alle
hierfür hat sentis eine schnell wachsende gruppe gegründet. wer sich uns anschliessen möchte, kann dies gern tun. bitte bm an mich und ich werde die nötigen informationen liefern.
wir freuen uns über jeden weiteren mitstreiter. je stärker die opposition, desto besser. gemeinsam für eine erfolgreiche und blühende meyerburger...
schönes we allen...
https://www.finanznachrichten.de/...ktionaersvertreters-deuts-016.htm
https://www.fuw.ch/article/...forderung-nach-eigenem-meyer-burger-vr/
und hier die detaillierte Entgegnung
https://www.dgap.de/dgap/News/corporateall/...9914&newsID=1201701
https://www.fuw.ch/article/leerverkaeufer-reduzieren-ihre-positionen/
Für den Fall, dass Mark Kerekes für die Aktionärsgruppe um Sentis Capital in den Verwaltungsrat gewählt würde, kündete CEO Hans Brändle seinen Rücktritt an. Ein Vorgehen, das beim Energieanalysten Eugen Perger auf Unverständnis stösst. Er sagt aber auch, dass eine Wahl von Kerekes unwahrscheinlich bleibt.
Das Unternehmen Sentis Capital PCC versucht, an der Generalversammlung einen Verwaltungsrat bei Meyer Burger zu installieren. Hat Sie das überrascht?
Nein, eigentlich nicht. Meyer Burger hat in seiner jüngeren Firmengeschichte mehrere Hochs und Tiefs erlebt. Sentis Capital hat vor einigen Jahren bei einer wichtigen Kapitalrunde bei Meyer Burger mitgemacht und so dem Unternehmen geholfen. Die Gesellschaft des Russen Pyotr Kondrashev signalisiert nun, dass man weiter dabei sein will und mehr mitbestimmen will.
Wie legitim ist der Anspruch von Sentis Capital auf diesen angestrebten Verwaltungsratssitz?
Die Aktionärsgruppe um Sentis Capital hält ungefähr einen Zehntel der Aktien von Meyer Burger. Sie hätten so gesehen durchaus ein legitimes Anrecht auf einen Sitz im Verwaltungsrat. Dieser Schritt zeigt aber auch, dass Sentis Capital nun nicht mehr Kapital einbringen, sondern mehr mitreden will.
Wie beurteilen Sie die Androhung des CEO von Meyer Burger, dass er zurücktreten werde, falls Sentis Capital diesen Sitz an der Generalversammlung zugesprochen bekäme?
Das ist eine sehr aussergewöhnliche Vorgehensweise des Managements von Meyer Burger. So etwas habe ich während meiner Tätigkeit als Analyst noch nie erlebt. Die Kündigungsandrohung ist unverhältnismässig und unverständlich.
Welche Erklärungen gibt es für diese Reaktion?
Es kann sich dabei nur um persönliche Animositäten zwischen dem CEO Hans Brändle und dem von Sentis Capital vorgeschlagenen Verwaltungsrat Mark Kerekes handeln. Denn auf der strategischen Linie liegen Sentis Capital und das Management von Meyer Burger gar nicht weit auseinander.
Inwiefern?
Beide wollen in Zukunft für die Herstellung der neuartigen Heterojunction-Solarzellen exklusiv mit ausgewählten Kernpartnern zusammenarbeiten. Mit einem sogenannten Revenue Splitting Agreement kommt der Erlös aus dem Geschäft dann sowohl Meyer Burger wie auch den Partnerunternehmen zugute. Einen Vertrag hat man ja bereits abgeschlossen.
Ausgerechnet mit einem chinesischen Hersteller – obwohl gerade aus China die Kopien stammen, welche Meyer Burger bei der Produktion von Solarzellen mit der etwas älteren Perc-Technologie das Leben schwer machen.
Ausgeschlossen ist es nicht, dass auch die neue Technologie ihre Kopierer findet. Wie gut die Exklusivität dieser Produktion durch das chinesische Unternehmen REC Solar geschützt ist oder nicht, hängt aber weniger von der Herkunft dieses Unternehmen ab. Entscheidend sind hierbei die Details der Verträge.
Besteht nicht vielmehr die Sorge, dass nun eine Gesellschaft eines russischen Oligarchen, der auf der Putin-Liste steht, ihren Wirkungskreis bei Meyer Burger mehr und mehr vergrössert? Auf der genannten Liste stehen führende russische Regierungsmitglieder und Oligarchen, gegen die das US-Finanzministerium 2018 Sanktionen vorbereitete.
Diese Gefahr der Einflussnahme der russischen Regierung besteht bei Kondrashev so nicht. Man hat eine falsche Vorstellung von Kondrashev. Klar, muss man als reicher Russe mit Präsident Wladimir Putin klarkommen. Aber wenn man es sich genauer anschaut, stellt man fest, dass er wohl nicht im Dunstkreis von Putin steht. Vielmehr ist es bei Kondrashev ähnlich wie bei Viktor Vekselberg, der auch kein Wasserträger des russischen Präsidenten ist. Beide stehen auf der Putinliste, nur schon allein aus dem Grund, weil sie reiche Russen sind – und nicht weil sie eine besondere Beziehung zum russischen Präsidenten haben. Dazu kommt: Mit einem Verwaltungsrat wäre die Macht von Sentis Capital bei Meyer Burger so oder so nicht derart stark, dass man sich darüber Sorgen machen müsste.
Die Produktion von Solarzellen ist weltweit ein wirtschaftlicher Boom. Weshalb geht es Meyer Burger trotzdem nicht gut?
Die Perc-Technologie ist am Auslaufen, weil die Produktion in China so viel billiger ist. Die Aufmerksamkeit gilt jetzt der nächsten Entwicklung, der Heterojunction-Technologie. Die Frage, die sich für Meyer Burger jetzt stellt, lautet: Wie kann man den Boom, den die Branche grundsätzlich erfährt, auch in diesem Unternehmen langfristig gewinnbringend umsetzen?
Etwas, das bis jetzt nicht gelungen ist. Liegt das eher an den Entwicklungen in der Branche oder an Fehlentscheiden auf Seiten von Meyer Burger?
Eine schwierige Frage. Meyer Burger hat strategisch eigentlich nichts falsch gemacht. Zurzeit warten aber viele noch ab, ob die neue Technologie hält, was sie verspricht – und ob sich allfällige Investitionen in einen neuen Maschinenpark lohnen. Gerade auch der Handelskonflikt mit dem impulsiven Vorgehen des US-Präsidenten dürfte die Planungssicherheit stark verringert haben, was gerade bei Investitionsgütern wie Produktionslinien für Solarzellen den Anschaffungsentscheid stark erschwert.
Wird Meyer Burger die Kehrtwende schaffen?
Über die nächsten zwei bis drei Jahre gesehen sieht es für das Unternehmen nicht schlecht aus. Es bietet ein gutes Produkt an – und aus den Verkäufen von Gebäuden und Geschäften hat man Kapital geschöpft. Die Aufträge werden zumindest kurzfristig sicher reinkommen. Die Gefahr ist, dass dies ein Strohfeuer bleibt. Denn langfristig gesehen bin ich skeptisch. Denn die neuen Maschinen sind teuer, und viele Unternehmen sind noch zufrieden mit der älteren Technologie. Diese Zurückhaltung könnte so lange dauern, dass sie für Meyer Burger zum ernsthaften Problem wird.
Kommen wir zuletzt noch einmal auf die Frage nach dem Verwaltungsratsmandat für Sentis Capital zurück. Wird Mark Kerekes am 30. Oktober im Stade de Suisse als neuer Verwaltungsrat gewählt?
Ich denke, dass dies ein sehr schwieriges Unterfangen wird. Ursprünglich wollten sie gar zwei Sitze, nun noch einen. Diese Vorsicht von Sentis Capital zeigt auch, wie sie selber ihre Chancen einschätzen.
Was passiert, wenn Mark Kerekes nicht in den Verwaltungsrat kommt? Ist es vorstellbar, dass die Sentis Capital ihre Aktien von Meyer Burger verkaufen wird – und was würde das für Meyer Burger bedeuten?
Ich denke eher nein. Sentis ist schon lange ein bedeutender Aktionär und hat mit Meyer Burger bereits mehrere Hochs und Tiefs erlebt. Sollten die Schwierigkeiten bei Meyer Burger zunehmen, wäre Sentis mit seinem finanzstarken Eigner im Hintergrund ohnehin in einer starken Position.
Link: https://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/176927/
•As noted above, this report is not a sanctions list. The inclusion of individuals or entities in any portion of the report does not impose sanctions on those individuals or entities. Nor does it create any other restrictions, prohibitions, or limitations on dealings with such persons by either U.S. or foreign persons.
•Furthermore, inclusion in the report does not constitute the determination by any agency that any of those individuals or entities meet the criteria for designation under any sanctions program.
https://home.treasury.gov/news/press-releases/sm0271
https://www.changemeyerburger.ch/
•As noted ab
Was die Teppichetage in Thun hier veranstaltet ist ganz klar: maximale Verunsicherung stiften aber andere dafür beschuldigen. Sie lügen, täuschen und verzerren.
Alleine die Sache mit den Sanktionen spricht Bände: 1) wohnt Petr Kondrashev seit vielen Jahren in Österreich (was für Sanktionen sehr relevant ist 2) ist er im Sinne von Sanktionen nie deliktisch aufgefallen, daher auch nicht sanktioniert und 3) sagt selbst das US Finanzministerium, dass diese komische Liste "für die Würste" ist, ie komplett sinnlos und nicht aussagekräftig.
Dass sich Lütolf und seine Kollegen einfach so mir nichts dir nichts hinstellen und derartige Verunsicherung und Falschbehauptungen aufstellen ist wirklich besorgniserregend.
Merkt Euch liebe Mitaktionäre: Dieses Mal ist es der Russische Pensionist mit Wohnsitz in Österreich (der Herr ist immerhin 70 Jahre alt wenn man nachforscht). Das nächste Mal ist es ein unliebsamer oder kritischer Aktionär aus China, oder aus Afrika? Oder vielleicht doch aus dem grossen Kanton Deutschland? Die "Dütschen" hat Lütolf als Innerschweizer vielleicht auch nicht gern? Ach wie schön ist es wenn man mit Klischees Politik machen kann. Haben die Herren für ihr Geld wirklich nichts besseres zu tun als hundertausende Franken auf Firmenkosten auszugeben um einen einzigen Aktionärsvertreter abzuwehren?
Da fällt mir nur eines ein: " Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht."
Macht hat diese Führungsriege - leider ja. Aber kein Risiko.
Gute Nacht Meyer Burger
was mir im Übrigen noch zu der Diffamierungskampagne der Meyer Burger gegenüber seiner grössten Aktionärsgruppe einfällt, ist
•Furthermore, inclusion in the report does not constitute the determination by any agency that any of those individuals or entities meet the criteria for designation under any sanctions program.
https://home.treasury.gov/news/press-releases/sm0271
Dr. Lütolf - Sie haben sich, die Meyer Burger aber vor allem den Schweizer Kapitalmarkt der Lächerlichkeit preisgegeben, und das international. Gratulation !
Der cash Insider berichtet von Spekulationen um eine mögliche Beteiligungsnahme von Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler am Solarzulieferer Meyer Burger.
https://www.cash.ch/insider/...f-spuhler-bei-meyer-burger-ein-1411859