WDI Forum für Verantwortungsbewusste
„erst bejubelt, dann beschimpft“
folgendes:
Ein jeder von uns handelt so, wie unser Verstand und/oder Bauchgefühl den Sachverhalt deuten. All das, was sich das Management von WDI und der AR an schlechter und irreführender Kommunikation hier leisten, ist für viele, auch für mich, nicht akzeptabel. Wenn du und andere mit der Kommunikation von MB und Eichelmann glücklich seid, dann ist es Eure Sache, ich habe meine Meinung und die kann ich begründen.
Ich halte nicht treu und brav zu einem Unternehmen, wenn ich merke, dass wesentliche Fragen weiterhin unbeanwortet im Raum stehen, der Sonderbericht eigentlich „für die Katz“ ist und besser nie erstellt worden wäre, wir nun nicht einmal mehr wissen, ob und wann die 2019er-Zahlen testiert werden, wann die 1Q-Zahlen kommen, an welchem Tag die verschobene Pressekonferenz stattfindet, etc. etc. Seit 2 Tagen herrscht bei MB nun ein verantwortungsloses Schweigen, mich enttäuscht dies sehr.
Das alles sind Umstände, die kein Vertrauen erwecken und genau das spiegelt sich im eingestürzten Aktienkurs wider.
Ich erwarte nicht, dass die Mitlesenden hier meine Meinung vertreten, aber ich bitte alle Mitlesenden, doch bitte auch konträre Meinungen zu akzeptieren, solange man sachlich und fair miteinander umgeht!
Ist ja nicht persönlich oder böse gemeint! Aber wir haben doch nun x-fach beschrieben, dass auch KPMG hier keine gute Rolle abgab, man den Bericht auch richtig zu deuten wissen muss (was naturgemäß quasi nur Leute können, die beruflich damit zu tun haben/hatten, wie z.B. hgschr, difi, TT und andere) und indem man auch mal die positiven Seiten durchaus verinnerlicht, nicht nur zur Kenntnis nimmt!
Mir ist das Resultat wichtiger, als der Lösungsweg.
Wirecard hat keinerlei Gesetze gebrochen, sondern nur (!!!!) die Erwartungshaltung von KPMG und von zahlreichen Aktionären enttäuscht. So what?
An Neocortex: ich hoffe, du liest das hier, bevor es begraben liegt unter 100 zukünftigen Posts. Mich würde wirklich mal interessieren, wie du auf Probleme mit dem Testat für 2019 kommst.
Denn wie gesagt, ich bin kein WP, noch nicht mal im entferntesten, und wüsste schon gerne, ob ich mir sorgen sollte. Mir fehlt nämlich die Vorstellungskraft dazu.
Und der Kursverlust hat viele Ursachen.
Gute Nacht, bis morgen
2., WDI sollte nun schleunigst eine Liste mit den bemängelten Punkten von KPMG aufstellen und den Status der Erfüllung nach Kalenderjahren ausweisen. Auch für 2019 und 2020. Also eine Art Roadmaps. So könnte jeder sehen welche der Mängel wann behoben sind oder sein werden...
Kopiert aus dem Bericht von Neo Cortes #4929
- TPA-Partner: Der KPMG Bericht hat EY und WDI m.E. in dieser Hinsicht in eine sehr schwierigen Situation gebracht. Es wirft ein schlechtes Licht auf die Prüfungen der letzten Jahre.
Das sehe ich auch so.
Für den Abschluss 2019 sehe ich das ( TPA Partner ) als Problem an. Und ich hoffe das daran das Testat nicht scheitert. Am liebsten wäre mir wenn EY und KMPG ( beide ) ein Testat ohne Einschränkungen erstellen. Scheiß auf das zusätzliche Geld. ( sorry )
Wenn WDI nur Aufzeichnungen der TPA Partner für 12/19 hat und die TPA Partner nicht mitarbeiten, wie will EY die Monate 1 - 11 /19 prüfen.
Ich bin kein Wirtschaftsprüfer und habe auch nichts mit Steuern zu tun.
Will damit sagen ich kann das nicht beurteilen. Nur mir stösst diese Aussage von KMPG bitter auf.
Vielleicht kann von den Fachleuten jemand etwas dazu sagen.
Ich denke nicht dass Wirecard einen Rechtsanspruch auf die Herausgabe der Daten hat. Das wäre eine Frage des Vertrages mit dem jeweiligen TPA. Wenn das dort nicht vereinbart wurde gibt es keinen Anspruch auf Herausgabe. Und das ist grundsätzliche Problem vor dem Wirecard hier steht. Es sind zwar die Umsätze auf den Konten vorhanden und auch zu 87% nachvollziehbar gewesen (Bericht Seite 20 ff) und damit konnte das alles auch von EY testiert werden. Denn du hast eine Rechnung bzw. Provisionsgutschrift und einen Zahlungseingang und das ist soweit ok. Einer forensischen Prüfung hält das aber nicht Stand, weil die Transaktionsprotokolle nicht vorliegen, da der TPA die Herausgabe verweigert. Deadlock.
@000111..
2016 und 2017 hat Wirecard diese Informationen nicht mit abgespeichert. Wie aus dem Bericht hervor geht, gibt es Screenshots von Transaktionsvoluminas. Mit der aktuellen Plattform speichert man diese Informationen nun ab und kann damit bis zum tatsächlichen Endkundenkauf nachvollzogen werden.
Meine Forderungen:
CFO sollte gehen, Testat 2019 muss da sein, Dez. 2019 muss in TPA Umsätzen zu 100% passen, Q1 nochmals hinlänglich TPA Umsätze forensisch prüfen zur Vertrauensbildung. Aber ich sehe wirklich nicht was Bafin oder Staatsanwaltschaft da machen sollten.
Vollständiges Desaster bla bla. Kurshalbierung mindestens bla.
Ich behaupte das Gegenteil , weil bla bla
Sie haben jeden untersuchten Vorgang dahingehend geprüft, ob es dafür Belege gibt, die über jeden Zweifel erhaben sind. Für jeden einzelnen Schritt. Von der Quelle bis zur Mündung.
Dass sie da bei manchen Drittpartnern gegen eine Wand laufen, überrascht mich nicht. - Das würde übrigens auch bei der von einer Anwaltssozietät beantragten Sonderprüfung nicht anders laufen.
Ein elektronisches Dokument kann man als Ersatz für ein physisches Dokument ansehen, oder auch nicht. Die GoBD erlauben es bspw. dass physische Dokumente vernichtet werden können, wenn die elektronische Kopie mit dem Original übereinstimmt. Das spart Platz, machen heutzutage fast alle größeren Firmen so.
Ich kann mich dann aber auch hinstellen und sagen, es konnten keine Originale vorgelegt werden, und den elektronischen Dokumenten traue ich im Zweifelsfall nicht.
Der Bilanzprüfer sagt sich dann, es ist alles plausibel, wenn die Buchungen zu den elektronischen Dokumenten passen.
Der forensische Prüfer kann aber trotzdem monieren, dass ihm keine physischen Belege vorgelegt werden konnten.
Das lässt die Interpretation des Berichts in einem schlechteren Licht erscheinen, als die Lage tatsächlich ist. Der tatsächliche Beweis der Richtigkeit ist die fehlende Notwendigkeit, die Bilanzen der letzten Jahre zu korrigieren. Das immerhin hat auch KPMG testiert.
Was man wohl erwarten kann, das ist ein einem DAX Konzern würdiges Auftreten in einem zivilisierten Rechtsstaat, und dazu gehört Respekt zu seinen Investoren. Das Verhalten des Vorstands und auch des Aufsichtsrates ist diesbezüglich beschämend und auf lange Sicht sicherlich kontraproduktiv. Mit anderen Worten "dumm". Zumal sich Wirecard hiermit wieder zum Spielball von Spekulanten macht und manch ein Investor vor dem auf und ab davonläuft. Auch fragt sich sicherlich der ein oder andere Kunde ob er mit einem Unternehmen das nicht vertrauenswürdig ist, zusammenarbeiten möchte. Der Konkurenz hat man ein gutes Argument geliefert um Kunden zu überzeugen.
Letztendlich: dumm, unnötig und eines DAX Unternehmes unwürdig
Ich komme selber aus der Wirtschaftsprüfung und es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ein Untersuchungshemmnis oder ein Prüfungshemmnis vorliegt. Wenn ein Prüfungshemmnis vorliegt, kann unter Umständen der Bestätigungsvermerk versagt werden. Aber hier hat KPMG keinen Bestätigungsvermerk erteilt! Sie haben lediglich eine forensische Untersuchung durchgeführt. Klar liest sich der Bericht nicht sonderlich gut, aber sowas reinzudichten wie ein Prüfungshemmnis, da wäre ich ganz vorsichtig. Bzgl. der TPA-Geschichte liegt auch "nur" insoweit ein Untersuchungshemmnis vor. Das liegt vor allen Dingen an den TPA-Partnern, die nicht bereit waren, Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Wirecard hat ja versucht, zu kooperieren, indem sie Saldenbestätigungen, Abrechnungen und Verträge vorgelegt haben. Weshalb das KPMG nicht gereicht hat, kann ich aus meiner Sicht nicht sagen.
Ich hoffe, dass WDI nun wirklich aus den Fehlern gelernt hat und bis die Maßnahmen greifen nicht noch stärker unter die Räder gerät.
Hier ein paar Auszüge:
Im Gespräch war aber auch eine Erweiterung des Aufsichtsrates von sechs auf acht Personen.
Wir sind uns auch mit weiteren Personen einig. Die Namen kann ich noch nicht nennen(...) Nur so viel: Das sind kompetente Persönlichkeiten, die eine echte Bereicherung darstellen werden.
Wie sieht es mit der Aufstockung des Vorstands von vier auf sechs Personen aus?
Den Vorstand werden wir ebenfalls erweitern. Hier sind zwei Positionen im Gespräch. Wir sind in Verhandlungen mit einem international anerkannten Compliance-Experten. (...)
VG Zucker
Aber müsste es nicht zumindest Veränderungen auf der Position des Finanzvorstandes geben? Die KMPG-Prüfer kritisieren schließlich die Rechnungslegung von Wirecard als chaotisch bis undurchschaubar?
Zur Personaldebatte habe ich alles gesagt. Eine Diskussion über einzelne Personen würde dem Unternehmen schaden. Sie dürfen aber nicht vergessen, dass alle Vorstandsverträge zum Jahresende zur Verlängerung anstehen. (Das nenne ich eine offensichtliche subtile Aussage)
Warum ist eine solche Stichprobe nicht auch für frühere Jahre möglich?
(...) Auf sie zuzugreifen ist nicht so einfach, wenn die Drittpartner nicht mitspielen. Hinzu kommt die schiere Menge der Daten. Dies hat womöglich selbst die Prüfer überrascht.
Der Monat Dezember 2019 allein enthielt 200 Millionen Datensätze, (...). Nun rechnen sie das Volumen auf drei ganze Jahre hoch, 2016, 2017, 2018. Wir müssen also darüber nachdenken, ob es wirklich möglich ist, jeden einzelnen Datensatz der Vergangenheit zu überprüfen, oder ob es andere Wege zur Verifizierung gibt.
Wäre es nicht ein konsequenter Schritt, zu sagen, Wirecard trennt sich von seinen Drittpartnern, oder zumindest von jenen, die keine Daten herausrücken möchten?
Das ist eine berechtige Frage und eine geschäftspolitische Überlegung. In meinen Augen sollte der Vorstand diesen Vorschlag durchdenken. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand erwarten, die Auswirkungen einer solchen Umstellung zu analysieren (...)
Am Donnerstag hätte Wirecard ja eigentlich seine Ergebnisse für das Jahr 2019 präsentieren sollen, warum wurde die Veröffentlichung erneut verschoben?
EY hat die Prüfung noch nicht abgeschlossen und benötigt noch mehr Zeit, um den KPMG-Report gründlich zu analysieren. (Warum nicht gleich so, von wegen Corona)
Ich hätte mir dieses Interview in Form einer Verlautbarung durch WDI, ohne Zutun vom HB, im Anschluss der Herausgabe des Berichts gewünscht (Explizit nicht Abschlussbericht, da dies für mich kein Abschlussbericht war, zumal KPMG Dez 2019 Zahlen noch prüft).
Eigentlich hatte ich auch HB und AR Aussagen gekennzeichnet.
Aber ihr könnt euch ja denken, dass die mit Fragezeichen vom HB sind ;)
und das VG Zucker gehört eigentlich nicht mitten in den Text
VG Zucker
@Pazan
Die Verträge und Salden haben der KPMG deshalb nicht gereicht, weil das genau der Kritikpunkt der FT war. Ich kann mit einem TPA einen Vertrag machen und der Partner überweist pro Quartal immer einen Betrag "frei Schnauze", wickelt aber gar keine Zahlungen ab. Damit wird der Umsatz und Gewinn der Wirecard Ag deutlich frisiert und es liegt Betrug vor, obwohl die Bilanzen, was KPMG ja auch bestätigt, stimmen.
Zu Beginn legten die Prüfer fest, wie sie diese Aufgabe lösen wollten. Dies natürlich vor dem Hintergrund der geltenden Bilanzierungsregeln. Sie hätten die Vorgehensweise der Jahresabschlussprüfer übernehmen können und wären vermutlich zu keinem anderen Ergebnis als E&Y gekommen. Es sollte hier aber eine forensische Prüfung stattfinden, d.h. die gezielte Suche nach Vorfällen, die als Straftaten bewertet werden können.
Neben der Aufdeckung von möglichen Straftaten kann eine forensische Prüfung auch unternehmerisch hilfreich sein, indem unbewußt begangene Arbeitsfehler oder auch Manipulationen durch Mitarbeiter aufgedeckt werden.
Die Prüfer sind wie an einigen Stellen geäußert mit ihrer Arbeit noch nicht fertig. Z.B. haben ja jetzt TPA Partner ihre Zusammenarbeit angekündigt, die fehlende Saldenbestätigung von Treuhänder 1 sollte noch nachgeliefert werden, die Auswertungen aus 12/2019 nach forensischen Gesichtspunkten hat im wesentlichen keine Anhaltspunkte für Vergehen gezeigt, ist aber noch nicht abgeschlossen.
Das im Bericht vermerkte Prüfungshemmnis wurde mit Sicherheit vorher kommuniziert. Ebenso sollte bei der Abfrage der Unterlagen durch die Prüfer bei WDI der Eindruck entstanden sein, dass längst nicht alle gewünschten Unterlagen beizubringen sind. Möglicherweise haben die Prüfer auch angedeutet wie sie diese Umstände bewerten werden. Also die Frage, warum WDI auf ein Prüfungsergebnis gedrängt hat?
Der Bericht kann im Ergebnis das Positivtestat das sich WDI erhofft hat nicht beibringen (die Vorwürfe der FT sind haltlos), deckt organisatorische Mängel auf, die bereits angegangen sind (Vertragsdokumentation, interne Prüfhandlungen) und , das ist das Entscheidende, liefert keine Hinweise auf betrügerische Handlungen. Das ist für mich mehr als ein Freispruch aus Mangel an Beweisen.
Immerhin haben die Prüfer das Transaktionsvolumen der TPA zu 87% aus zugrundeliegenden Verträgen und Provisionsvereinbarungen plausibilisieren können und irgendwoher müssen die TPA ja die Gelder haben, die sie an WDI weiterleiten. Mit Scheinfirmen läßt sich so ein Geldfluß m.E. nicht generieren. Ich denke, dass da noch was von den TPA's geliefert wird.
Sollen diese Umsätze ab 2019 nicht auch auf der neu geschaffenen Plattform nachvollziehbar sein ? Dachte ich hätte das gelesen. Somit wäre das Problem doch gelöst ?
Danke sehr, ich werde ihn mir nochmals durchlesen, obwohl ich das für meine Stimmung vermeiden wollte.
Es ist doch völlig irre die Grundlage für die WDI Gebühren ,also die Einnahmen, nicht abzuspeichern. Dazu noch nicht unterzeichnete Verträge und abweichende Gebühren. Es muss doch jedem verantwortlichen klar sein, dass auf dieser Basis Ungereimtheiten mit Partnern auftreten werden UND man den eigenen Anspruch nicht mal durchsetzen kann.
Und nun stellt Al Alam Ende 2019 auf einmal das Geschäft ein. Wer ist denn der Nachfolger? Der relevante Umsatz wird ja nicht weggefallen sein.
Ich sehe schon, das ich das Geschäftsgebaren in diesem Fall noch nicht verstanden habe. Ist nun al Alam derjenige den man unbedingt braucht weil nur er die nötigen Lizenzen hat oder hängen an Al Alam Partner in anderen Ländern die diese Lizenzen haben? Das würde das "dritt" erklären? Aber dann wäre es nicht so einfach einen zentralen Flaschenhals wie AlAlam einfach einzustellen. Die nächste Frage ist dann für was man Al Alam überhaupt braucht Wenn es eihe eigene Truppe in Dubai gibt?
Nichtsdestotrotz:
Aus meiner Sicht muss der CFO tatsächlich aus dem Amt aber von mir aus kann er im Unternehmen bleiben.
Außerdem müssen schnell die Daten ab Nutzung der neuen Plattform auf Vollständigkeit geprüft werden. Und es muss für die IR die "Roadmap der Verbesserung" erstellt werden. Unbedingt. Ich würde diese Idee gerne an WDI senden, aber nicht an die IR. Habt ihr eine Adresse die darüber geeignet wäre?
Aber ganz ehrlich, dann ist es doch das Problem des TPA-Partners, wenn er einfach so ohne Zahlungen Gebühren an Wirecard abführt. Ich sehe da kein Problem. Es ist ja tatsächlich Geld geflossen und entsprechend auch bilanziert worden. Bilanzfälschung wäre das in meinen Augen erst dann, wenn ein TPA-Partner womöglich ein Tochterunternehmen von Wirecard wäre und die Umsätze im Rahmen des Konzernabschlusses nicht konsolidiert hätte. Ja, dann würde Wirecard ihre Bilanz frisieren, aber das kann ich ebenfalls nicht beurteilen...
@wolfgangbirke
Ich bitte auch dich, das Wort Prüfungshemmnis nicht in den Mund zu nehmen. Es liegt hier kein Prüfungshemmnis vor! Lest dazu einfach mal vollständig den Bericht.