Der Antizykliker-Thread

Da hat Fitch echt eine Meisterleistung der Analyse geliefert. Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern.

Wieviel verdienen die Jungs eigentlich für das reine Verfolgen der Anleiherenditen? Mit Sicherheit zuviel.

Ein Übungsleiter hat mal gesagt, da man in der Makroökonomie keine expliziten Versuche machen könne, würden sich die Volkswirte freuen, wenn was passiert, damit sie sehen, was genau dann passiert.

Das Fitch-Ding ist ja keine große Überraschung, aber mal spannend, wie die Märkte damit umgehen:
Ob sie in den Mädchenmodus fallen und Roubini doch preisen und sein seltsames Buch kaufen.

Oder ob diese Scharte ganz schnell ausgewetzt ist.

Interessant ist nun, dass der Markt vielleicht schlimmeres erwartete und daher nach dem ersten Schock steigt. AA+ ist im Prinzip noch recht positiv zu sehen. Das BBB ist noch weit weg.

AA+ ist immernoch ziemlich gut:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fitch_Ratings

In ein paar Monaten wird Fitch irgendwas von "erfolgsversprechenden Maßnahmen" blubbern, das Rating gleich lassen und den Ausblick noch etwas höher schrauben.

Dann ist Bewegung in der Sache - ohne dass sich was Großartiges ändert.
Ist doch ein prima Geschäftsmodell.

 

ich habe vorhin gesagt dass ich eine linie sup bei 1090 sehe beim S&P. Zum zweite mal hat unser freund an der stelle gedreht (in etwa, ich glaube nicht an punktgenaue ereignisse). Dann wollte ich wissen was an der stelle verläuft..... und? Unser freund leonardo da pisa, mal wieder.....  

ich wollte mich bedanken hier sein zu dürfen. Hab einmal reingeschaut und bin hängen geblieben. Währen andere foren, leider, sich immer mehr zu bühne von idiotische ahnungslose selbstdarsteller entwickeln habe ich hier einige kompetente leute gefunden die die gleiche zielen verfolgen wie ich. Ich kann leider, auf grund mangelde wissen, nicht viel zum allgemeine niveau beitragen aber ich bin bereit zu lernen und danke im voraus fürs geduld und unterstutzung.  

hier die Nackenlinie einer möglichen iSKS verläuft.mMn  

Achtung, nichts für zarte Gemüter!

Du brauchst Dich nicht zu bedanken.

Ich glaube, Du bekommst hier eine bunte Mischung an fundamentaler Analyse, Markttechnik und Senitmentanalyse geboten. Und wenn eine Frage mal offen sein sollte, nur fragen - entweder per BM oder öffentlich.
Und immer selber denken, dann kommst Du sehr schnell dazu, dass Du Dich über irgendwas wunderst und selber Deine Meinung hier formulierst.

Schaut man sich die Spanien-Anleihen an, so fällt auf, dass die allesamt vor 3 Tagen abgeschmiert sind, siehe Beispielchart. (Der Spike ganz links kam durch die Griechenturbulenzen).

Also entweder Fitch hat sich einfach die Renditen angesehen und entsprechend geratet. Oder da wußten schon vorher welche etwas von der Herabstufung. In beiden Fällen sieht das sehr negativ für Fitch aus!

und geh einen heben. Es ist Wochenende.

Schönes Wochenende an alle!

It's not a V, it's a checkmark

http://finance.yahoo.com/tech-ticker/...p;pos=8&asset=&ccode=

ist Alcoa.
Wenn man dem vorlaufenden Charakter dieser Aktie/Branche glauben darf, sieht es nicht gut aus um die Alufolien dieses Landes.
Oder war Alcoa ein Antizykliker ;-)  ?

ps. Eidgenosse: Ich kann nun so lange und spät wie ich möchte posten, da ich mit dem neuen iPad immer online bin.
Toll, gell, ich weiß aber nicht, ob der aus Alu ist, glaube aber nicht.  

 

JA das gibt es auch eine inverse SKS oder SKS-Formation die nur ein kleines gezündetes Lüftchen war. Seht selbst, die Stochastik hat schon das Verkaufssignal.  

ist weder Früh- noch Spätzykliker, sondern Prozykliker. Prognosekraft für den Gesamtmarkt daher 0,0.

Viel Spaß mit dem iPad, auch wenn ich persönlich mir das Teil nie kaufen würde. Man liebt Apple oder man haßt es. Ich tue letzteres.

Roubin fokussiert - ähnlich wie der BT - auf wirkliche oder vermeintliche makroökonomische Fakten, die auf implizite Risiken im globalen Kapitalismus verweisen. Risiken, die dessen destruktive Seite offenlegen, sobald sie explizit werden. Seine damit bebilderten Doom-Prognosen ergeben sich jedoch erst durch die Hochrechnung expliziter Risiken in die Zukunft hinein, im Analogieverfahren die Destrutivität früherer Krisen dabei
potenzierend. ...



Der Einwand gegen die Analyse ist der, dass die destruktiven Erscheinungen in Krisen, platzenden Blasen, wertlos gewordenem Kredit und ausuferndem Deficit Spending aus ihrem funktionalem Zusammenhang gerissen werden.  Tatsächlich gehören diese Erscheinungen ebenso in die kapitalistische Kausalität wie ihr Gegenüber, die Boom- und Akkumulationsphasen. Kapitalismus reproduziert sich in Zyklen - Blasen werden aufgepumpt bis sie mit Getöse platzen und dann geht es genau so wieder von vorne los. Volkswirte können dies offenbar nicht wahrhaben. Sie glauben, es ist was faul im Staate Dänemark, wenn 'die Märkte' - anarchisch wie sie sind - sich nicht an ihr Modell einer risikolosen, rationalen, linear wachsenden und um alle Krisen bereinigte Wirtschaft halten. Deshalb verstehen sie auch nicht, dass sowohl Überakkumulation wie die auf diese folgende Kontraktion die Hebel liefern, die massgeblich den technologischen Fortschritt erzeugen - von dem wir alle leben. Obwohl auch dies per Analogie erfahrbar wäre...


Fill

Die Unvernunft ist eine conditio sine qua non. Übergeordnet offenbart diese sich jedoch als ihr Gegenteil...

Respekt,

was für ein geiler Text.
Eine Abrechnung mit Roubini, eine Abrechnung mit einer mechanistischen VWL und eine Abrechnung mit denen, deren Krise immer einmalig und besonders ist.

Meine Roubini-Kritik hätte, wenn Fitch nicht dazwischengekommen wäre und meine Freundin "komm, lass uns Essen gehen..." auf die trefferbedingte, mentale Verknöcherung dieses tollen Volkswirtes gezielt und danaben auf die sich - besonders in den USA beliebte - kommerzielle Auschlachtung dieses (einmaligen) Treffers, dieses lucky punch.

Roubini würde sich vom Geldfluß abschneiden, wenn er behaupten würde, die Krise wäre vorbei und alles würde gut. Dann würde ihn keiner mehr buchen, weil nicht mehr drinnen ist, was drauf steht. Kontinuität im negativen Sinn als conditio sine qua non.

die Roubinis von der instinktiven Ahnung aller sich aktiv äussernden, dass sie scheitern können. Weil diese aus einem psychologischen Bedürfnis heraus nicht auf den Gestus, streng nach Drehbuch zu handeln und dabei alles im Griff zu haben, verzichten können, stiftet die leichtzuhabende Entlarvung der Haltlosigkeit dieser Vorstellung den Broterwerb so manchen Kritikers...

 

Ansonsten: Gut gemacht, Deine Freundin dem Roubini vorzuziehen !

 

 

 

Fill

ist Armis Freundin auch hübscher als der Roubini. Obwohl der ganz offensichtlich auch "kompetente" Mitarbeiterinnen hat.

Man kann also auch mit doomigen Prognosen zu Geld und Frauen kommen. Solange die Kundschaft zahlt ist das ja auch kein Problem. Und die zahlt gerne, ihre Ängste bestätigt zu bekommen und Tipps zu erhalten, wie sie den "next Storm" heil überstehen könnten.

Aber mal ehrlich: Würdet ihr dieser Gebrauchtwagenverkäufer-Visage vertrauen?

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Noch so ein Geschäftsmann ist übrigens der hier: Harry Dent. Seine Bibliographie zeigt die stets mainstreamige, gewinnoptimierte Wandlung vom Paulus (2004: "Dow 40k bis 2010") zum Saulus (2009:"The Great Depression ahead")

The Great Depression Ahead (2009)
The Next Great Bubble Boom (2004)
The Roaring 2000s Investor (1999)
The Roaring 2000s (1998)

http://en.wikipedia.org/wiki/Harry_Dent

Da bin ich am KID Konjunktur-Indikator-Deutschland (Markt-Daten.de) immer vorbei getappt, weil das die hässlichste Farbgebung ist, die ich jemals gesehen habe. Aber ich war überaus beeindruckt, was Thomas A. Spörer (siehe Bild) so schreibt:

"Das was wir momentan erleben, kann man fachlich korrekt nur als "ziemliches Geraffel" bezeichnen, also eine durch und durch undurchsichtige Gesamtgemengelage. Wie oben geschildert, läuft die stetig V-förmige Erholung der Wirtschaft mit teils inzwischem sichtbarem Rekordtempo langsam heiß. Gleichzeitig drängen statt echter Begeisterung darüber aber "alte Themen" absolut in den Vordergrund des allgemeinen Bewusstseins - zunehmende Staatsverschuldung ist nichts wirklich Neues, und bereits 2004 hatte Herr Karamanlis die von Anno 2000 an gefälschten griechischen Zahlen öffentlich gestanden. Angst und Verunsicherung tragen nichts dazu bei, die tatsächlich vorhandenen Probleme erfolgreich lösen zu können, sondern reduzieren sogar noch die Chancen dafür. Nur relativ wenige Anleger haben von der Erholung seit März 2009 wirklich profitiert, die Mehrzahl ist weiter verunsichert oder inzwischen leidlich frustriert zwischen verpassten Chancen und seither mitgewachsenen Risiken. Fehlende Euphorie ist am Markt nicht zu sehen. Die geschickt verstärkte Echo-Welle der Krise trifft mit gutem Timing an einem sensiblen Punkt mitten in den Ansatz zu einem möglicherweise kräftigen Aufschwung. Somit ist im Fazit ein maximales psychologisches Durcheinander entstanden, in dem zuletzt bei sehr hohem Aktien-Umsatz große Ängste und große Hoffnungen offenbar frontal aufeinandertrafen. Wirtschafts-Stimmung und Markt-Stimmung klaffen jetzt außergewöhnlich kräftig auseinander, die Lage ist plötzlich noch viel besser als erwartet, jedoch die Zukunftserwartungen scheinen parallel akut schwer beschädigt."

http://www.markt-daten.de/kommentare/kid/archiv/kid-201005.htm