Crash nach den US-Wahlen
Als "schockierend" bezeichnet ein anderer Teilnehmer die Zahlen. "Der Abschwung der US-Wirtschaft verstärkt sich. Dies könnte zu weiteren Zinssenkungen durch die Federal Reserve führen", fügt er hinzu. Die Renditen zeigen sich dagegen trotz der leichten Erholung am Berichtstag weiter auf historischen Tiefstständen. So liegt die Rendite der zehnjährigen Papiere auf dem Niveau der 50er Jahre.
Jochen Steffens
Weiterhin werden katastrophale Wirtschaftsnachrichten aus den USA gemeldet. So ist die Zahl der Beschäftigten in den USA im November um mehr als eine halbe Millionen (533.000 (!)) zurückgegangen. Analysten hatten mit einem Rückgang von „nur“ 320.000 gerechnet. Dies ist der stärkste Rückgang seit 34 Jahren und gleichzeitig der 11. Rückgang in Folge. Auch die Zahlen vom September und Oktober mussten drastisch revidiert werden. Im September: statt der zuvor gemeldeten minus 284.000 nun minus 403.000, im Oktober: statt minus 240.000 nun minus 320.000.
Dies sind natürlich sehr schlechte Nachrichten für den US-Konsum. Da die Märkte in Erwartung schlechter Nachrichten bereits im Vorfeld dieser Zahlen deutlich gefallen sind, war der Abschlag nach den Zahlen nicht so drastisch, wie man zunächst hätte meinen können. Kurzzeitig versuchten die US-Indizes sogar tatsächlich ins Plus zu kommen. Erstaunlich genug. Doch anschließend setzte sich offenbar doch die Erkenntnis durch, dass diese Zahlen wirklich schlecht sind. Abgerechnet wird aber erst zum Handelsschluss. Wenn die Märkte diese Nachricht auch noch wegstecken, wäre das ein weiteres positives Zeichen.
Notenbanksitzung und großer Verfallstag
Die Börse spielt Zukunft. In zwei Wochen sind die Fed-Leitzinssitzung und der große Verfallstag. Die Fed wird die Leitzinsen weiter senken, das steht wohl außer Frage. Was den Verfallstag betrifft, muss man sich darüber bewusst werden, dass zurzeit große Short-Positionen im Markt liegen. Die Stillhalter könnten dazu verleitet werden, die Märkte im Vorfeld nach oben zu treiben, um die Short-Positionen nicht ins Geld laufen zu lassen. Allerdings sollte der Dax dann besser nicht unter die 4.100 / 4.000 Punkte Marke fallen. Dann müssten sich die Stillhalter absichern und es käme zusätzlicher Verkaufsdruck auf.
Es gibt also zwei Szenarien. Entweder die Märkte schaffen es, sich trotz dieser schlechten Zahlen zu fangen. In diesem Fall sollten wir davon ausgehen, dass wir tendenziell eher positive Wochen sehen. Das Kursziel für den Verfall läge dann bei 4500-4600 Punkten im Dax.
Oder es kommt zu einer Kapitulation, die entsprechend starke Kursverluste zur Folge hätte, die nicht genau zu prognostizieren sind. Das ist die entscheidende Frage der nächsten Woche.
Horrorszenarien
Wäre es ein normaler Börsenzyklus, ein normaler Abwärtstrend, ich würde nach wie vor alles investieren, was ich habe. Heute ist überall zu lesen, dass die Deutsche Bank ein „Horrorszenario“ malt. In einem Interview mit der Bild-Zeitung soll der Chefsvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, gesagt haben, dass es im nächsten Jahr einen Rückgang des Wirtschaftswachstums um bis zu 4 % geben könne. Das wäre die tiefste Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik.
Normalerweise sind solche Nachrichten, gerade wenn sie in der Bild getitelt werden, der klassische Kontraindikator. Es fehlt noch die Schlagzeile: „Raus aus allen Aktien“ oder „Rette sich wer kann!“.
Aber es handelt sich nicht um einen normalen Abwärtstrend, wir erleben einen der schärfsten Kurseinbrüche seit langer Zeit. Und hier kann es sein, dass die Stimmung erst noch wesentlich schlechter werden muss, als sie schon ist. Im Moment ist vieles nicht mehr „normal“.
Das kleine schwarze Loch
Interessanterweise ist es zurzeit immer noch so, dass die Stimmung vergleichsweise schnell wieder bullish wird, sobald sich ein, zwei positive Tage zeigen. Das hat man in der letzten Woche gesehen. Dabei ist zurzeit immer noch nicht realistisch zu prognostizieren, wann das ganze Drama enden wird. Einfach weil man nicht weiß, wann und ob die Milliardenprogramme und die Zinssenkungen in der Wirtschaft ankommen. Zunächst einmal hat die Finanzmarktkrise offenbar dazu geführt, dass ein kleines schwarzes Loch entstanden ist, in dem Liquidität einfach absorbiert wird.
Weltweit wird nun versucht, diesem schwarzen Loch so viel Materie zuzuführen, dass es implodiert und aufhört „Geldwert“ zu vernichten. Das ist das Ziel. Um aber zu wissen, wann das geschehen wird und ob es überhaupt möglich ist, müsste man wissen, wie groß dieses schwarze Loch eigentlich ist. Nun ist es unmöglich, ein schwarzes Loch genau zu umschreiben, wo ist die Grenze, welche Summen werden ihm noch zum Opfer fallen, bevor es satt ist. Analysten fragen sich, wie viel Geld fehlt. Es werden gigantische Summen genannt. 8-9 Billionen in den USA. Eine andere Quelle schreibt: Weltweit sollen 10 Billionen fehlen (die Zahlen passen zwar nicht zusammen, ich zitiere sie trotzdem). Doch das alles sind nur Schätzungen. Fakt ist: Wir wissen es nicht, und offenbar weiß es niemand.
Charttechnik im Sog der Krise
In solchen Situationen neige ich dazu, wie viele von Ihnen sicherlich wissen, mich auf die Charttechnik zu berufen. Doch selbst dieser, in den letzten Jahren auch in extremen Situationen ansonsten vergleichsweise zuverlässige Zweig der Börsenanalyse, ist im Moment in den Sog des schwarzen Lochs geraten. Wie ich hier in den letzten Tagen belegen konnte, hat die Signalqualität erheblich gelitten.
Man kann also nichts weiter tun, als mit den Schultern zu zucken und abzuwarten, bis sich nach dem Unwetter erste Sonnenstrahlen zeigen. Dann kann man nur noch hoffen, dass diese Sonnenstrahlen nicht aus dem Auge des Hurrikans zu uns herunter scheinen.
Trübsal blasen ist dabei keine Lösung. Es gilt viel mehr, sich fit zu machen und mit der Geduld eines Anglers genau aufzupassen. Denn nach jedem Unwetter, nach jeder Krise, nach jedem Crash, mag er noch so schlimm ausgesehen haben, kam auch immer wieder der Sommer und in diesem werden nach wie vor die großen Gewinne gemacht. Deswegen, wie in den letzten Wochen so oft mein Tip: Riskieren Sie zurzeit nicht zu viel, damit Sie zum Schluss noch Geld übrig haben, um daran teilzuhaben.
Unvorstellbare Zahlen
Zu diesen gigantischen Zahlen, die zurzeit durch die Medien geistern, habe ich eine Leserzuschrift erhalten, die ich Ihnen nicht vorenthalten will, da ihr eine interessante Betrachtungsweise zugrunde liegt:
Hallo Herr Steffens,
Gigantische Zahlen, die keiner mehr versteht.[...]
Anbei mal mein Versuch, mir eine Vorstellung zu machen...
Unterstellt, ich könnte jede Sekunde einen Dollar auf einen Haufen werfen,
würde ich in einem Jahr (60Sek.x60Min.x24Std.x365Tage) 31.536.000 Dollar (31,5 Millionen) anhäufen können (was ich mir bildlich auch nicht mehr vorstellen kann).
Für die berichteten 800 Milliarden würde ich schon 25.367 Jahre brauchen (800.000.000.000:31.536.000).
Für die 9 Billionen 285.388 Jahre (9.000.000.000.000:31.536.000).
Unterstellt ich lebte 80 Jahre und täte in dieser Zeit 24 Stunden von der Geburt bis zum Tod täglich nichts anderes als sekündlich einen Dollar auf einen Haufen zu werfen, würde das Anhäufen dieser Summe außer meinem Leben
weitere 3.567 Menschen (3567,35) mit gleicher Lebenszeit von der Geburt bis zum Tod vollständig auslasten. [Anm. d. Red.: 3.568 Menschen müssten demnach 80 Jahre lang 24 Stunden täglich jede Sekunde einen Dollar auf einen Haufen werfen.]
Mit freundlichen Grüßen
P.K.
Falls Sie noch einen anderen eindrucksvollen Vergleich haben, der diese Zahlen mit "Leben" füllt, senden Sie ihn uns doch zu. Die besten werden wir hier veröffentlichen. Mail an: info@stockstreet.de
Ein schönes Wochenende und einen besinnlichen 2. Advent auch trotz dieser trüben Börsenzeiten
Ihr
Jochen Steffens
P.S. Heute möchte ich Sie noch auf den höchst interessante Gastbeitrag meines geschätzten Kollegen Stephan Heibel zum Thema Automobilgiganten in den USA aufmerksam machen. Siehe weiter unten.
Schwere Entscheidung über Rettung für BIG 3
von Stephan Heibel
Es geht ums nackte Überleben in diesen Tagen für die Autoindustrie der USA. 34 Mrd. USD an staatlichen Hilfen wollen die Big 3 inzwischen, vor zwei Wochen waren es „nur“ 25 Mrd. USD. Der US-Kongress, der dieses Geld zur Verfügung stellen soll, möchte diesmal genauere Informationen haben.
Denn beim letzten mal als jemand mit herunter gelassener Hose vor dem Kongress stand, es war damals Hank Paulson, wurde der Druck für ein umgehendes Handeln so groß, dass man kaum Bedingungen an das Rettungspaket i.H.v. 700 Mrd. USD stellte. Paulson injizierte 25 Mrd. USD in jede Bank, und dennoch musste er letztlich die Citigoup mit weiteren Milliarden auffangen, der Immobilienmarkt hat sich entgegen dem Versprechen Paulsons nicht stabilisiert und eine Rezession ist inzwischen zur Gewissheit geworden.
Verständlich also, dass der Kongress diesmal genau wissen will, warum die Kapitalspritze von 34 Mrd. USD den Big 3 das Überleben sichern soll. Vor zwei Wochen verlangte der Kongress daher, dass die Big 3 einen verlässlichen Plan vorlegen sollten, der die Befürchtung ausräumt, dass später nochmals Geld nachgeschossen werden müsse.
Populär wurde natürlich die Kritik, dass die drei CEOs jeweils mit Privatjet eingeflogen wurden. Tipp: Wenn Sie einmal einen Offenbarungseid schwören müssen, fliegen Sie bitte nicht im Privatjet ein.
Statt eines gemeinsamen Planes reichten die Big 3 jeder einen eigenen Plan ein. Statt gemeinsam mit einem Flieger, oder mit einem Linienflug einzufliegen, kam jeder mit einem eigenen Fahrzeug: Eine 10-stündige Anreise von Detroit nach Washington.
Auch für uns in Deutschland ist das Ergebnis der Verhandlungen extrem wichtig. Es ist erschreckend, wie viele der DAX Unternehmen mittelbar an der Automobilindustrie hängen. Würde General Motors beispielsweise nicht gerettet werden, so könnte der Reifenhersteller Continental 3,25 Euro je Aktie abschreiben: Das ist fast der gesamte für 2009 prognostizierte Gewinn.
Eine Reihe von Zulieferern gingen pleite, so dass es auch bei BMW, Volkswagen und Daimler zu Lieferausfällen käme. Und Produktionsprobleme bei unseren Autokonzernen würden natürlich auch die anderen Zulieferer beschneiden, wie BASF und Bayer für Kunststoffteile, Infineon für Autochips (oh man, als ob die eine weitere Hiobsbotschaft vertragen könnten!), SAP als Softwarelieferant, E.On und RWE würden weniger Strom liefern dürfen, wenn die Produktion zurück gefahren wird. Linde könnte keine Gase mehr liefern, die für die Produktion eingesetzt werden und ThyssenKrupp sowie Salzgitter (herzlich willkommen im DAX!) blieben auf ihren Autoblechen sitzen.
Warum kommen die Big 3 nicht der Bitte nach und liefern ein gemeinsames Konzept ab? Nun, die drei haben vollständig unterschiedliche Standpunkte, symptomatisch für das Gezeter der Branche.
FORD
CEO Alan Mulally ist ein guter Mann. Er hat zuvor die völlig verfahrene Situation zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern bei Boeing gelöst: Als CEO hat er die Weichen auf Wachstum gestellt und Boeing erstmals wieder Gewinne beschert.
Ähnlich verfahren war oder ist die Situation im Automobilsektor, und so war es keine schlechte Idee, Mulally vor anderthalb Jahren zu Ford zu holen. Er hat dort auch sofort begonnen, die Modellstrategie auf kleinere Fahrzeuge auszurichten, wobei er wohl die großen nicht schnell genug abgestoßen hat. Aber er hat einen langfristigen Plan eingeführt und dieser Plan sieht vor, dass Ford im Jahr 2010 wieder kräftig Gewinne schreiben soll.
So war Mulally auch der erste, der seinen Plan dem Kongress übermittelte. Darin gibt er ausdrücklich an, derzeit keine finanzielle Hilfe zu benötigen. Lediglich, falls sich die Autoindustrie im Jahr 2009 weiter verschlechtern sollte (und das ist schwer nach dem Absatzrückgang von 47% im November), würde er finanzielle Hilfen benötigen. Kreditbürgschaften in Höhe von 9 Mrd. USD möchte Mulally in diesem Fall haben. Bargeld braucht er nicht.
Mulally hat seine Hausaufgaben gemacht. Ford steht derzeit unter den Big 3 am besten da.
GENERAL MOTORS
Rick Wagoner ist schon ein alter Haudegen und seit ewigen Zeiten an der Spitze von GM. Ich kann ihn nicht leiden, denn er scheint vollkommen realitätsfern zu sein. Seit Jahren hält er die Umsätze hoch und verkauft Autos unter den Produktionskosten, schreibt pro verkauftem Auto einen Verlust von 2.000 USD. Dennoch hat er die grundsätzliche Strategie, dicke Autos und mit leistungsstarken Motoren, niemals in Frage gestellt.
Vor einem Jahr wurde er gezwungen, über eine Fusion mit Renault nachzudenken. Seine Aktivitäten beschränkten sich darauf, die Verhandlungen, zu denen Renault-Chef Carlos Ghosn mit ernsthaften Vorschlägen erschien, als in lächerliche zu ziehen. Es gelang ihm, dass Ghosn die Verhandlungen nach wenigen Wochen abbrach.
Ein toller Erfolg für Wagoner: Bei einer Fusion wäre er überflüssig geworden, denn zwei CEOs braucht keine Firma. So konnte er seinen Stuhl retten. Als selbstherrlicher Herrscher ist er vermutlich auch wirklich davon überzeugt, dass nur er weiß, was am besten für GM ist.
Nun, inzwischen ist ihm das Geld ausgegangen. Seine Autos werden gar nicht mehr gekauft und wenn er nicht bis zum Jahresende 4 Mrd. USD Soforthilfe vom Staat erhält, dann muss er Insolvenz anmelden. Weitere 4 Mrd. USD braucht er dann schon im Januar und bis 2010 kommen dann noch 11 Mrd. hinzu.
Was mich am meisten ärgerte war ein Interview, das ich gestern life sah, als er mit seinem Elektrofahrzeug (als wenn er von Detroit mit diesem Fahrzeug gefahren wäre) beim Kongress ankam. Seine Aussagen ließen nicht die Spur der Reue erkennen. Er machte die allgemeine wirtschaftliche Lage für die Probleme verantwortlich. Und er wünschte, die Wirtschaftskrise hätte GM nicht in diese Lage gebracht. Er sieht nicht den geringsten Fehler bei sich selbst.
Also ehrlich, wenn ich im Kongress säße, würde ich als erstes einmal einen neuen Gesprächspartner von GM anfordern. Mag sein, dass die Krise die Probleme vergrößert hat. Doch ein umsichtiger Manager muss in der Lage sein, sein Unternehmen auf schwere konjunkturelle Zeiten vorzubereiten. Wagoner ist ein machtbessener Sturkopf. Ihm traue ich den Wandel bei GM nicht zu.
CHRYSLER
Kommen wir zu Bob Nardelli von Chrysler: es spielt seine „Geheimnis-Karte“ voll aus. Während GM und Ford an der Börse notiert und damit öffentlich sind, ist Chrysler mehrheitlich in der Hand von privaten Investoren, die ihr Geld in Cerberus gesteckt haben.
Cerberus hat Chrysler von Daimler abgekauft, als die Verluste ausuferten und die Schreckensnachrichten eigentlich nicht mehr schlimmer werden konnten, glaubte man. Daimler hält übrigens noch 19% der Chrysler-Anteile und hofft, diese noch an Cerberus verkaufen zu können. Doch diese Hoffnung schwindet so langsam.
Chrysler profitiert schon seit Monaten von der Möglichkeit, keine Informationen an die Öffentlichkeit zu geben. Während Ford und GM von Absatzeinbußen berichten mussten, war von Chrysler nur zu hören, dass diese Probleme nicht auf das eigene Unternehmen zuträfen. Lächerlich!
Nun, in seinem Plan, den er dem Kongress mit ausdrücklichem Verweis auf die Geheimhaltungspflicht übermittelte, stellte er seinen Restrukturierungsplan vor. Details sind, entsprechend der Geheimhaltungspflicht, nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Lediglich der Betrag: Bis Ende des Jahres möchte er 7 Mrd. USD.
Ich weiß nicht, ob die US-Bevölkerung einem Unternehmen 7 Mrd. USD geben möchte, also pro Bürger 23 US-Dollar, das nicht einmal kund tut, was es damit vor hat. Und profitieren würden von dieser Hilfe nicht zuletzt die Eigentümer, also die Millionäre, die ihr Risikokapital an Cerberus gegeben haben.
Der Kauf von Chrysler seitens der Private Equity Firma Cerberus war eine Spekulation. Cerberus hat keinen Schimmer, wie die Automobilindustrie funktioniert. Man sah nur, dass alles am Boden liegt und wollte den Laden billig einkaufen und teuer verkaufen. Das ist misslungen.
FINANZIERUNG
Unabhängig davon, ob die Hilfe überhaupt fließen wird, gibt es schon Streit, welcher Topf damit belastet werden soll: Der 700 Mrd. USD Rettungsfonds von Hank Paulson? Oder ist es nicht eine Investition in umweltfreundliche und damit zukunftsträchtige Fortbewegungsmittel, so dass das Energieministerium das Geld aufbringen könnte? Oder könnte nicht Bernanke einfach ein paar US-Dollarscheine mehr drucken?
Nun, greift man auf Bernanke zurück, so wird der US-Dollar fallen, da die Geldmenge weiter steigt. Greift man auf Paulson zurück, so wird das Rettungspaket weiter zweckentfremdet, sofern in den wilden Aktionen Paulsons überhaupt ein Zweck zu sehen war. Und warum sollte das Energieministerium die US-Autowirtschaft vor dem Untergang retten müssen? Ist das nicht eine Aufgabe für alle, also die Regierung?
Bush jedoch hält sich raus aus der Geschichte. Er versteht die Implikationen ohnehin nicht. Bleibt zu hoffen, dass sich Obama mit einem guten Konzept zu Wort meldet.
POLITISCHE REIBUNGEN
Härtester Gegner einer Rettung der Big 3 ist Senator Shelby aus Alabama. Wussten Sie, dass Toyota und Honda riesige Produktionsstandorte in Alabama unterhalten? Unterstützt wird Shelby von Senator Graham aus South Caroline – ja, das ist, wo BMW seine Fabrik gebaut hat. Na, und so lässt sich natürlich die Interessenlage der Senatoren auf individuelle Vorlieben für den Heimatstaat zurückführen. Da ist es schwer, eine ökonomisch und sozial sinnvolle Lösung zu stricken.
MEINE LIEBLINGSLÖSUNG AUS VOLKSWIRTSCHAFTLICHER SICHT
Chrylser wurde mit Risikokapital gekauft, das war nichts weiter als ein Zock. Chrysler kann daher in meinen Augen abgewickelt werden, so leid mir das für die 19% Anteile im Daimler-Bestand tut. Es gibt zu viele Autos in den USA und Chrysler ist das Paradebeispiel für eine Modelpolitik, die am Kunden vorbei zielte. Sie brauchen sich nur die Schlachtschiffe von Chrysler anschauen!
GM kann nicht mit einem Sturkopf an der Spitze weitermachen, Wagoner muss weg. Um Arbeitsplätze zu sichern, sollte GM sodann tatsächlich Konkurs nach Chapter 11 anmelden. Es wird damit Gläubigerschutz beantragt und GM bekäme zur Neustrukturierung seiner Geschäfte Kredite vom Staat. Die Aktien würden wertlos verfallen, die Unternehmensanleihen könnte man abwerten (ich habe im Kongress schon den Vorschlag von 30% Restwert gehört) und die Arbeitsverträge könnten zu deutlich günstigeren Konditionen neu geschlossen werden.
Dieser Prozess sollte im Vorfeld ausgearbeitet und sofort veröffentlicht werden, inklusive Endetermin der Restrukturierung und inklusive einer Staatsgarantie, dass die inzwischen gekauften GM-Autos weiter ihren Garantieanspruch behalten. Solange dies nicht garantiert wird, kauft niemand mehr ein Auto von GM und dann nutzen die ganzen Anstrengungen nichts.
Ford hat keine Hilfe beantragt, also braucht Ford auch nichts. Höchstens kurzfristige Kreditlinien im Falle von Marktverwerfungen bei der Neustrukturierung von GM sollte man Ford zusagen.
Mit diesem Weg die ewige Subventionierung kranker Wirtschaftszweige vermieden werden. Chryslers Auflösung würde die Überkapazitäten beseitigen und Chancen für Wachstum in ein paar Jahren eröffnen. Leider würde jedoch ein Teil der Ausfallkosten von Zulieferern in aller Welt, also auch in Deutschland, getragen werden.
DIE WAHRSCHEINLICHE LÖSUNG
Keine Ahnung. Es geht wohl leider nicht um eine sinnvolle Lösung, sondern darum, seine eigene Machtposition zu demonstrieren. Demzufolge müsste ich für die uneingeschränkte Rettung der Big 3 votieren, damit unsere Zulieferer nicht auf ihren offenen Rechnungen sitzen bleiben.
Viele Grüße
Stephan Heibel
New York (BoerseGo.de) - Eine derart bravouröse Leistung bringt wohl nur die Wall Street zustande: Der Markt musste heute gleich zwei herbe Nackenschläge einstecken - und dennoch raffte er sich zu einer Rallye auf und schloss mit markanten Tagesgewinnen. Aber alles der Reihe nach.
Der mit Bangen erwartete Arbeitsmarktbericht vom November fiel noch düsterer aus als sogar wohl die meisten Pessimisten erwartet hatten. Im vergangenen Monaten gingen in den USA 533.000 Arbeitsplätze verloren. Der Konsens hatte mit einem Verlust von 335.000 gerechnet (Laut Bloomberg fächerten sich die Schätzungen von 220.000 bis 470.000). Der Novemberrückgang war der größte seit Dezember 1974 (Ölkrise, die damals von der OPEC ausgelöst wurde).
Aber es kam noch schlimmer. Die ohnehin schon krottenschlechten Zahlen der Vormonate wurde deutlich in die Höhe korrigiert: Der Oktober wurde auf einen Verlust von 320.000 Jobs revidiert (zuvor wurden 240.000 gemeldet). Der September wurde auf 403.000 verschlimmert (von 284.000). Damit gingen in den vergangenen drei Monaten insgesamt 1,28 Millionen Arbeitsplätze in den USA verloren (außerhalb der Landwirtschaft, die nicht mitgerechnet wird). Die Arbeitslosenquote kletterte im November von 6,5 Prozent auf 6,7 Prozent (Konsens: 6,8 Prozent).
Noch ein Nackenschlag
Die Jobdaten waren noch gar nicht verdaut, da musste die Wall Street im Laufe des Nachmittags einen weiteren Nackenschlag hinnehmen: Der Branchenverband Mortgage Bankers Association meldete, dass die Zahl der Hypotheken-Schuldner, die in Zahlungsverzug geraten sind, im dritten Quartal auf einen neuen Rekord geklettert ist. Danach waren 6,99 Prozent der Hypotheken-Kredite in Verzug. Deshalb war die Zahl der Zwangsvollstreckungen ebenfalls auf Rekordhöhe, hieß es. Die Ursache sei die wachsende Arbeitslosigkeit in den USA.
Blick in den Rückspiegel
Warum dann die Rallye? Die Antwort heißt, die heutigen Zahlen waren - wie alle Konjunkturdaten - ein Blick in den Rückspiegel. Die Börse blickt aber stets nach vorne. Stets versucht sie die Zukunft in die Kurse einzupreisen.
Seit Montag wissen wir, dass die USA seit Dezember 2007 in einer Rezession steckt. Die Optimisten glauben, dass die Krise etwa Mitte nächsten Jahres zu Ende ist. Als Faustformel wird eine durchschnittliche Rezessionsdauer von 18 Monaten genannt (die milden Rezessionen nach dem 2. Weltkrieg waren sogar deutlich kürzer). Da die Börse schon Monate vor dem konjunkturellen Aufschwung wendet, laut einer Studie von Fidelity etwa sechs Monate vorher, wäre jetzt dafür der Zeitpunkt gekommen. Die Rallye der Vor-Woche war möglicherweise bereits das Startzeichen.
Übrigens: Die Börse in China scheint es vorzumachen. Der Infodienst Bespoke weist darauf hin, dass der Shanghai Composite schon seit einem Monat konsolidiert.
Das übliche Paradox
Der heutige Anlass für die Schluss-Rallye war wohl auch ein Paradox, das für die Wall Street fast schon üblich ist: Die Job-Daten waren so krottenschlecht, dass sie bereits wieder Mut machen. Das Motto hieß: Jetzt bleibt der Regierung gar nichts anderes mehr übrig, als noch mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen und beispielsweise die angeschlagene Autoindustrie (und die notleidenden Kreditenkarten-Schuldner und noch viele mehr zu retten). Besonders auffällig war, dass heute viele Aktien kräftig stiegen, die von den Analysten heruntergestuft wurden. Anscheinend ist die Wall Street längst nicht so (konjunkturell) kurzsichtig, wie es das Gros der Bilanzauswerter derzeit ist.
Steffens: "Weltweit wird nun versucht, diesem schwarzen Loch so viel Materie zuzuführen, dass es implodiert und aufhört „Geldwert“ zu vernichten. Das ist das Ziel." (aus # 706)
Diese Aussage Steffens ist sowohl physikalisch als auch ökonomisch unzutreffend, um nicht das böse Wort "unsinnig" zu verwenden.
Zunächst die Physik: Wenn ein Schwarzes Loch mit Materie gefüttert wird, wächst es und wird immer größer. Dieses Wachstum wirkt keinesfalls destabilisierend - und es gibt auch keinen Punkt, an dem es wegen "Überfütterung" im- oder explodiert. Im Gegenteil: Es wird immer "gefräßiger", weil sein Gravitionsfeld zunimmt und es damit immer entferntere Objekte "ansaugen" kann.
Fette "Schwarze Löcher" sind daher kerngesund, wie gut gefütterte Mast-Bullen (hehehe...). Ein vor Gesundheit strotzendes Riesen-Exemplar sitzt seit Jahrmilliarden im Zentrum unserer Milchstraße. Es frisst Alles, was an intergalaktischem Müll in seinen Schlund fällt (Gesteinstrümmer, Sternenreste, Gasschwaden) mit nimmersattem Appetit in sich rein. Ab und zu gibt es "Strahlungs-Bursts" ab, die aber lediglich ein Art galaktischer Furz sind. Ansonsten verhält es sich wie ein VW-Käfer: Es saugt und saugt und saugt.
Damit sind wir wieder an der Börse und der US-Wirtschaft angelangt. Wenn die "Schwarzen Geld-Löcher" der US-Industrie (Autobauer) und erst recht die der US-Finanzindustrie zu saugen beginnen, werden sie ebenfalls immer fetter, ohne dass es zu einer Ex- oder Implosion kommt. Die Gelder für Unternehmen wie General Motors, deren Modellpolitik (riesige Spritschlucker) am Markt vorbei gingen und die wegen der starken US-Autogewerkschaften die weltweit höchsten Löhne zahlen, können mit den "Fed-Zuwendungen" lediglich ihre defizitären Laden ein wenig länger am Laufen halten. Eine "Geldverbrenn-Maschine" wie GM benötigt einen ständigen Zustrom von Materie - hier: Dollars - um am Leben zu bleiben. Die Bailout-Dollars decken aber lediglich die Löcher, die dadurch entstehen, dass GM im Schnitt mit jedem verkauften Auto 2000 Dollar VERLIERT. Je mehr Dollars in diesem Moloch versenkt werden, desto länger kann er seinen defizitären Betrieb aufrechterhalten. Das ist aber keine Genesung und erst recht keine nachhaltige Lösung.
Wenn man schon im Kosmos nach vergleichbaren Objekten sucht, böten sich eher alternde Sterne an (passt auch gut zur US-Flagge). Sterne strahlen und "scheinen" so lange, wie der Fusions-Ofen in ihrem Innern brennt. In unserem Heimatstern (Sonne) werden Wasserstoffkerne zu Heliumkernen verschmolzen, was gewaltige Energiemengen freisetzt. Irgendwann ist der Vorrat an Wasserstoff aber aufgebraucht, bei unserer Sonne in rund 4 Mrd. Jahren. Größere Sonne können wegen ihrer höheren Masse (die für höheren Druck und höhere Temperaturen sorgt), auch noch weitere Elemente erbrüten: Neon, Kohlenstoff, Sauerstoff und Silizium.
Die letzte erreichbare Fusions-Stufe hängt von der Masse des jeweiligen Sterns ab. Die höchstmögliche ist Eisen - selbst bei schwersten Sonnen. Danach ist "mangels Masse" buchstäblich der (Fusions-)Ofen aus. Die Sonnen implodieren dann (hier ist Implosion der richtige Ausdruck, nicht bei Schwarzen Löchern), weil sie unter dem Druck ihrer gigantischen Schwerkraft, die kein "Ofen-Druck" von innen her mehr bremst, in sich zusammenstürzen. Das sind die so genannten Supernova-Explosionen, die so heftig sind, dass sie teils mit bloßem Auge von der Erde aus sichtbar sind, selbst wenn der implodierende Stern Milliarden km entfernt ist. (Die Implosion wird zur Explosion, weil sich nicht alle einstürzenden Teile in der Mitte treffen...)
Der Fusions-Ofen, der die US-Wirtschaft vor der Implosion bewahrte, waren während der letzten 20 Jahre zu tiefe Zinsen. Sie sorgten dafür, dass - nachdem das organische Wachstum der USA (IT-Blase ausgenommen) allmählich zum Erliegen kam (Firmen wie GM haben in der Globalisierung keine Chance...) - für eine Pseudo-Blüte auf Pump. Das Ganze ist ein dynnamischer Prozess, der immer tiefere Zinsen "verlangt", um dem Ofen neues Feuer zu geben. Wenn jedoch Null-Zinsen erreicht sind, droht der US-Wirtschaft - wie nach 1990 der japanischen - die "Implosion". Sie manifestiert sind als Deflation.
An dem Punkt sind wir jetzt. In USA ist buchstäblich der Ofen aus, egal wieviel Geld die Regierenden noch in ihren verbleibenden industriellen "Schwarzen Löchern" versenken.
Erst nach einem starken und schmerzhaften Prozess der Gesundschrumpfung, der sich auch mit der aktuellen Inflationierungs-Politik nicht wirksam verhindern lassen wird, könnten sich die Amis irgendwann wieder als Phönix aus der (Sternen-)Asche erheben. Bis dahin werden allerdings noch einige Jährchen ins Land gehen - wenn nicht gar ein Jahrzehnt oder mehr (wie in Japan). Und die US-Aktienkurse werden in der Zwischenzeit auch noch ihre Supernova-Implosionen erleben.
alles nur Stundentrader, Montag werden die Karten völlig neu gemischt. Hier werden im Tagesverlauf die Autobauer enttäuschen, da die Rettung nur ein kleines Strohfeuerchen ist. Auch das riesige Obama Paket, dessen Finanzierungsbedingungen usw. noch völlig unbekannt sind, ist eigentlich schon seit 10 Tagen bekannt.
Im Gegenteil: Die Absatzkrise frisst sich weiter durch die Welt, jeder Markt ist betroffen: Selbst die Recylingfirmen
brechen wegen Nullpreisen in sich zusammen. Auftragsstornierungen weltweit in einem nicht gesehenen Ausmaß.
Bond- und Ölmarkt preisen das bereits ein, die Aktienmärkte hingegen werden sich vielleicht noch bis zum Jahresende retten können, vielleicht ........
Damit machen sie sich aber zum Kanonenfutter:
http://www.ariva.de/Boden_erreicht_t283343?pnr=5165717#jump5165717
Seit 14 Tagen haben wir ja die Merkwürdigkeit, dass wie von Geisterhand die Kurse ab ca. XETRA-Schluss um teilweise 150 Punkte wieder hochziehen. Dabei spielt die Börse in NY eine nicht unerhebliche Rolle. Die IntraDay-Volatilität ist krass überhöht vs. Tagesschluss und hebelt das Arbeiten mit Stoppkursen aus (damit auch Handelssysteme, die mit SL arbeiten) , da nun Stoppkurse mehrfach täglich neu festgesetzt werden müssen. Konsequenz ist doch, dass das Halten von Positionen über 24h hinaus bereits ein "Mittelfrist-Investment" darstellt, ein ziemlich stressiges übrigens.
Imho: Eröffnung am Mo. unter Tagestiefstkurs vom Fr. unwahrscheinlich. Da im Late DAX sogar die 4500 überschritten wurden, müsste der Eröffnungskurs bei ca. 4450 liegen.
u. selbst die analysten wissen es nicht die liegen auch meistens falsch,aber etwas
optimismus sollte man uns vielleicht zugestehen ,schönen sonntag allen
molly malon
Die Frage ist doch, ob am Montag überhaupt eine long-Posi eröffnet werden soll. Wenn doch, dann wird man sich am Mo. schnell entscheiden müssen.
Am liebsten wäre mir bereits ein hoher Beginn mit Tendenz nach oben. Ab 4650 würden sukzessiv short-positionen aufgebaut werden. Das Risiko, dass die 5100 kommen, muss man in Kauf nehmen. Glaube ich aber nicht.
Es bleibt spannend. Und es ist aktuell (sehr) schwer, den richtigen Einstiegspunkt zu finden.
Montag wieder korrigiert und der Dax wieder mit seinen 4300 kämpfen kann. Wehe denen, die dann morgens auf Long setzten..... und natürlich nicht zu vergessen, dass die Big 3 wohl nur eine kurze Infusion bekommen,
könnte sein, dass der Markt in Verbindung mit schlechten Aussichten für die Nasdaq Werte daraus einen kleinen Downer macht, kurzum, das Risiko, Verluste zu produzieren ist derzeit ziemlich groß, wer sideline bleibt, kann nichts verlieren!
FRANKFURT/HAMBURG - Im Fusionskarussell der großen Börsenbetreiber hat die Deutsche Börse einen neuen Anlauf unternommen, entsprechende Gespräche mit dem weltweiten Branchenprimus NYSE Euronext aber inzwischen ergebnislos beendet. Ein Sprecher der Deutschen Börse bestätigte am Sonntag in Frankfurt, dass es Gespräche mit der NYSE über eine Partnerschaft gegeben habe. Man habe "regelmäßige Kontakte mit unterschiedlichen potenziellen Partnern, wie etwa auch der NYSE", teilte der Sprecher mit. "Soweit solche Gespräche mit der NYSE geführt wurden, sind diese aber ohne jedes Ergebnis beendet."
Kongress will US-Autobranche helfen - Streit um 'Auto-Zar'
WASHINGTON - US-Kongress und Weißes Haus wollen den ums Überleben kämpfenden amerikanischen Autoherstellern mit etwa 15 Milliarden Dollar eine Atempause bis zum Frühjahr 2009 verschaffen. Der Durchbruch war möglich geworden, nachdem die Demokraten - auch angesichts der alarmierend gestiegenen Arbeitslosigkeit in den USA - ihren Widerstand gegen die Finanzierung der Überbrückungskredite aus einem Programm zur Entwicklung sparsamerer Autos aufgegeben hatten.
Medien: Bundesregierung erwägt Erweiterung des Bankenschirms
BERLIN - Die Bundesregierung erwägt nach Medienberichten eine Erweiterung des Rettungsschirms für die Banken. Die Kreditvergabe zwischen den Banken könne dabei staatlich abgesichert werden, etwa durch die Zwischenschaltung der Bundesbank oder der staatlichen KfW Bankengruppe, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Die verleihende Bank würde dabei ihren Kredit an die staatliche Vermittlungsstelle geben, die das Geld dann an die Empfängerbank weiterreicht. Damit wäre die Rückzahlung der Kredite für die Verleiherbank garantiert.
Streit zwischen Infineon und Freistaat um Qimonda verschärft sich
DRESDEN/MÜNCHEN - Im Überlebenskampf des Speicherchip- Herstellers Qimonda ist zwischen dem Mutterkonzern Infineon und dem Freistaat Sachsen ein heftiger Streit entbrannt. Infineon müsse zur Verantwortung für seine Tochter Qimonda stehen und für die Rettung konstruktive Vorschläge auf den Tisch legen, forderte Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) am Sonntag in einer Mitteilung. In der Sache habe Infineon-Chef Peter Bauer bisher zur Rettung nichts Neues beizutragen. Bauer lehnte Forderungen nach einer Finanzspritze zur Rettung der Konzerntochter mit Blick auf die Lage von Infineon ab.
Microsoft will Yahoo! immer noch das Suchgeschäft abkaufen
NEW YORK ? Microsoft ist weiterhin am Suchmaschinengeschäft des Internet-Konzerns Yahoo! interessiert. Der Windows-Hersteller wolle einen solchen Deal "lieber früher als später", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer dem "Wall Street Journal". Gespräche gebe es derzeit nicht. Nach Informationen der Zeitung ist der Yahoo!-Verwaltungsrat unentschlossen, ob er auf das Microsoft-Angebot eingehen soll.
Post will trotz roter Zahlen Vorjahres-Dividende zahlen
BERLIN/BONN - Trotz der erwarteten roten Zahlen wegen der Milliarden-Verluste im US-Geschäft will die Deutsche Post für 2008 eine Dividende auf Vorjahresniveau zahlen. "Vergangenes Jahr haben wir rund eine Milliarde Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Das war eine Dividende von 90 Cent pro Aktie. Ich sehe derzeit keinen Grund, warum wir das nicht wieder so machen könnten", sagte Post- Finanzvorstand John Allan der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Er bekräftigte, dass es Sparmaßnahmen geben müsse. "Das werden einige harte Maßnahmen sein. Wir werden zwar in Deutschland niemanden entlassen. Aber wir müssen nicht jede freie Stelle wieder neu besetzen."
BMW will 2008 in Deutschland so viel verkaufen wie 2007
BERLIN - Die BMW-Group will 2008 auf dem deutschen Markt ungeachtet der Absatzkrise etwa so viele Fahrzeuge verkaufen wie im Rekordjahr 2007. "In Deutschland liegen wir aktuell noch über dem Vorjahresabsatz. Ende des Jahres werden wir wohl annähernd auf dem Niveau von 2007 landen", sagte Philipp von Sahr, Leiter des Deutschland-Vertriebs, dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Im vergangenen Jahr hatte der Hersteller mit den Marken BMW, Mini und Rolls-Royce 285.000 Autos und Motorräder in Deutschland abgesetzt, dem nach den USA zweitgrößten Markt für BMW.
'Spiegel': Murdoch prüft Befreiung vom Pflichtangebot für Premiere-Aktionäre
HAMBURG - Die Anleger des Abo-Senders Premiere hoffen einem Pressebericht zufolge womöglich vergebens auf ein Übernahmeangebot des Großaktionärs Rupert Murdoch. Zwar erwäge Murdoch auf Druck der Banken, Anfang nächsten Jahres eine Kapitalerhöhung in gut dreistelliger Millionenhöhe bei dem angeschlagenen Sender mit zu finanzieren, berichtete ?Der Spiegel?. Der Anteil seiner News Corp. stiege damit von 25,01 Prozent über die Schwelle von 30 Prozent, die ihn gesetzlich verpflichte, den übrigen Anlegern ein Angebot vorzulegen. Doch im Unternehmen heiße es, News Corp. erwäge, sich von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von der Verpflichtung befreien zu lassen. "Es wäre fahrlässig, diese Option nicht zu beachten", heiße es bei Insidern.
Prozess gegen Freenet-Manager im Januar
HAMBURG - Zwei Vorstände des Telekommunikations-Unternehmens Freenet müssen sich nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" (Samstagausgabe) vom 9. Januar an vor Gericht verantworten. Gegen den Vorstandsvorsitzenden Eckhard Spoerr und den Finanzvorstand Axel Krieger bestehe der Verdachts des Insiderhandels, hieß es in der Zeitung. Für den Prozess ist die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Hamburg zuständig. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hatte Unregelmäßigkeiten im Handel mit Freenet-Anteilen vor Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 9. August 2004 festgestellt.
Daimler startet Großserienproduktion von Elektroautos 2012
STUTTGART - Der Autobauer Daimler will einem Pressebericht zufolge die Großserienproduktion mehrerer Elektrofahrzeuge im Jahr 2012 starten. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, soll der Smart-EV ab 2012 an die Händler gehen. Wenige Monate später sollen dann auch Elektroversionen auf Basis der Mercedes A- und B-Klasse folgen. Als Produktionsort für die Mercedes- Elektroautos sei das Werk im baden-württembergischen Rastatt vorgesehen, schreibt das Blatt.
Libyen will Anteil bei italienischem Öl-Riesen Eni massiv ausbauen
ROM - Libyen will seinen Anteil am größten italienischen Öl- und Gas-Konzern Eni massiv ausbauen. Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" berichtete am Sonntag, in Tripoli stünden drei Milliarden Euro bereit, um die Beteiligung von bislang 0,2 Prozent auf mindestens 5 Prozent zu erhöhen. Der libysche Botschafter in Rom, Hafez Gaddur, halte bis zu 10 Prozent für möglich. Die Regierung in Rom bestätigte in einer Mitteilung: "Die libysche Regierung hat Interesse bekundet, zu einem noch zu definierenden Zeitpunkt einen Anteil des Eni-Konzerns zu übernehmen, sofern keine Einwände von italienischer Seite bestünden."
BOSS-Chef verteidigt Mehrheitsaktionär gegen Vorwürfe
METZINGEN/HAMBURG - Der Vorstandsvorsitzende des Modekonzerns HUGO BOSS , Claus-Dietrich Lahrs, hat den Mehrheitseigner Permira gegen Vorwürfe verteidigt, er nehme den Konzern aus. In einem Gespräch mit dem Magazin "Der Spiegel" sagte Lahrs: "Ich sehe uns bei den Investitionen im Wachstum nicht behindert." Zudem sei Permira "ein langfristiger Investor". Man habe sich auf "nachhaltiges Wachstum verständigt." Lahrs betonte, er habe große Handlungsfreiheit in der Führung des Konzerns. "Permira mischt sich nicht in das operative Geschäft ein", stellte Lahrs fest.
'FTD': Merckles Verhandlungsbasis verschlechtert
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Verhandlungsposition des in Finanznot geratenen Milliardär Adolf Merckle gegenüber den Banken hat sich nach Informationen der Zeitung "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe) verschlechtert. Grund ist laut dem Bericht, dass sich der Marktwert des Pharmaherstellers Ratiopharm aufgrund von Einbußen im Geschäft mit Krankenkassen verringern werde. Ratiopharm stellt günstige Medikamente her, für die der Patentschutz abgelaufen ist. Der Konzern sei beim Wettbieten um Rabattverträge für solche Medikamente bei Deutschlands größter Krankenkasse AOK leer ausgegangen, berichtete die "FTD" (Montagausgabe).
Frankfurt am Main - Um 4 Prozent hatte der Deutsche Leitindex Dax zum Wochenschluss am Freitag nachgegeben - eine Reaktion auf die katastrophalen Arbeitsmarktdaten aus den USA, wo allein im November mehr als 500.000 Jobs gestrichen worden sind.
Doch die späte Erholung an der Wall Street dürfte am Montag auch den Dax wieder deutlich ins Plus treiben. Der Dow Jones , der zum Xetra-Schluss am Freitag noch in der Verlustzone notierte, schloss 3 Prozent höher, und auch der Technologieindex Nasdaq Composite schloss nach einer Schlussrally auf Tageshoch.
17 Milliarden Dollar Überbrückungskredit für die Big Three
Ein weiterer positiver Impuls sind die Berichte vom Wochenende, dass eine Entscheidung über staatliche Hilfen für die schwer angeschlagenen US-Autobauer naht. Bereits am Montag könnten im Kongress die Beratungen darüber beginnen, wie den "Großen Drei" GM, Ford und Chrysler geholfen werden soll.
Nach Angaben von zwei ranghohen Kongressmitarbeitern haben sich der scheidende US-Präsident George W. Bush und der Kongress bereits auf staatliche Hilfen von 15 bis 17 Milliarden Dollar geeinigt.
Damit würde zwar das Überleben der führenden Autobauer bis ins nächste Jahr gesichert, das Paket wäre jedoch nur etwa halb so groß wie von den Konzernen erhofft.
Obama schürt die Hoffnung
Was die Stimmung außerdem aufhellt: Der designierte US-Präsident Barack Obama will die Wirtschaft mit umfassenden Investitionen in die Infrastruktur wieder ankurbeln. "Wir brauchen Taten - und zwar jetzt", sagte Obama am Samstag in der wöchentlichen Radiobotschaft seiner Demokratischen Partei. Durch die höchsten Infrastruktur-Investitionen seit den 50er Jahren sollen nach den Plänen Obamas zahlreiche neue Stellen geschaffen werden.
Weitere Arbeitsplätze sollen im Zuge der Sanierung von öffentlichen Gebäuden entstehen. Die Installation von neuen Heizungen und Energiesparlampen dort werde überdies Milliarden Dollar an Steuergeldern einsparen, sagte Obama. Zudem will der Demokrat landesweit den Zugang zu schnellen Internet-Anschlüssen ausbauen und Schulen modernisieren lassen. Obama tritt sein neues Amt am 20. Januar an.
Neue Zahlen vom Arbeitsmarkt und vom Einzelhandel
Doch auch mit schlechten Nachrichten ist in der kommenden Woche zu rechnen. Die Konjunktur trübt sich immer weiter ein, und zahlreiche Unternehmen dürften ihre Gewinnprognosen noch bis Weihnachten der tristen Realität anpassen, sprich reduzieren.
Weitere Zahlen von Arbeitsmarkt und Einzelhandel die schwierige wirtschaftliche Lage untermauern.
So wird das Arbeitsministerium am Donnerstag wohl verkünden, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die vierte Woche in Folge über der Marke von 500.000 geblieben ist.
Ende der Woche werden auch neue Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen gemeldet: Es wird erwartet, dass sie im November bereits den fünften Monat in Folge gesunken sind. Dies wäre der längste ununterbrochene Rückgang in Folge seit Beginn der Datenaufzeichnungen durch die Regierung im Jahr 1992.
"Jeder rechnet mit schlechten Nachrichten"
Börse in Frankfurt: Es bleibt holprig
Es sei klar, dass die Wirtschaft mindestens in den kommenden Monaten sehr schwach bleiben werde, sagte Eric Kuby von North Star Investment Management. "Die Nachrichten werden weiterhin schlecht sein und jeder weiß das."
In der vergangenen Woche hatten wegen der schwachen Nachfrage bereits zahlreiche Unternehmen ihre Ausblicke heruntergeschraubt und Stellenstreichungen angekündigt.
Analysten glauben, dass die Hiobsbotschaften auch in der kommenden Woche nicht abreißen werden. "Wir werden noch von mehr (Unternehmen) hören, dass es schlechter als erwartet läuft oder dass sie ihre Prognosen nicht mehr halten können", sagte Kuby.
Dow seit Jahresbeginn um 35 Prozent schwächer
Am Freitag hatten die US-Börsen beflügelt von einem Rückgang des Ölpreises zwar fester geschlossen. Im Wochenverlauf gaben die wichtigsten Indizes jedoch deutlich nach. So fiel der Dow-Jones-Index 2,2 Prozent, der S&P-500 verlor 2,3 Prozent und der Nasdaq-Index sank 1,7 Prozent. Wenige Wochen vor Jahresende hat der Dow in 2008 bislang bereits 34,9 Prozent nachgegeben, der S&P-500 40,3 Prozent und der Nasdaq 43 Prozent.
gehe am Montag und Dienstag von weiter steigenden Kursen aus.
710. Fehleinschätzung Caroline2008 06.12.08 15:38
Meine zu wissen, dass Top1 mit seinen Longprognosen für Mo und Di ziemlich falsch liegt. Der Freitagsanstieg war doch lediglich das Ergebnis einer kleinen Zockerparty...
Aktien Tokio Schluss: Sehr fest
Die Aktienbörse in Tokio ist am Montag mit deutlichen Kursgewinnen in die neue Handelswoche gestartet. Marktteilnehmer sahen darin die Hoffnung auf nachhaltig positive Wirtschaftsimpulse aus weltweit in Gang gebrachten Konjunkturpaketen gespiegelt. Der Nikkei-225-Index sprang um 5,20 Prozent 8.329,05 Punkte nach oben. In der Vorwoche hatte der Leitindex 6,99 Prozent verloren. Der breiter gefasste TOPIX stieg um 3,22 Prozent auf 811,35 Zähler.
DAX WKN: 846900 ISIN: DE0008469008
Börse: Xetra / Kursstand: 4.381,47 Punkte
Intraday Widerstände: 4.700 [+ 4.825 + 4.900]
Intraday Unterstützungen: 4.550 + 4.290/4.308
Rückblick: Der DAX sollte am Freitag bis 4.290/4.308 fallen, wenn 4.560 nicht mehr überschritten werden. Das Tageshoch wurde markiert bei 4.531. Das sich anschließende Tagestief sah den DAX bei 4.322. Der Tagesplan ging auf.
Charttechnischer Ausblick: Der DAX wird heut mit einer kapitalen Kurslücke von Format eröffnen. Der DAX springt mit dem 1. Kurs voraussichtlich fast 300 DAX Punkte zur Oberseite. Mit diesem Kurssprung ist die bärische Konstellation von Freitag sofort vom Tisch. Der DAX hat nun die Chance bis 4.750 zu steigen. Unterstützend wirkt heute die DAX Marke 4.550. Solange sich der DAX nicht wieder unterhalb von 4.550 etabliert, ist der Tagesstatus bullisch.
Ins Bild passten optimistische Aussagen aus dem Einzelhandel zu einem zufriedenstellenden Weihnachtsgeschäft. Aus technischer Sicht treffe der DAX bei 4.800 Punkten auf Widerstand und sei bei 4.300 Punkten unterstützt. Um 8.16 Uhr wird der DAX mit 4.675 Punkten indiziert, das sind 294 Punkte oder 6,7% über dem Xetra-Schluss vom Freitag. Vorbörslich werden alle 30 DAX-Werte höher gestellt.
Finanzwerte dürften sich nach Aussage von Händlern überproportional erholen. Allianz könnten zusätzlich von der Kursexplosion der Aktien von Hartford Financial profitieren. Diese waren am Freitag nach einem Ausblick des Finanzdienstleisters um 102,4% haussiert. Die Allianz ist an Hartford beteiligt. Obwohl Gespräche zwischen Deutsche Börse und der Euronext NYSE laut Kreisen gescheitert sind, könnten die Konsolidierungsfantasien für Börsenbetreiber die Deutsche-Börse-Aktie stützen.
Laut der "Welt" will die Deutsche Post 2008 je "Aktie Gelb" 0,90 EUR ausschütten, was laut Händlern die Aktie stützen dürfte. Die Aussicht auf Überbrückungskredite für die US-Automobilhersteller könnte das Sentiment auch für BMW, Daimler&Co aufhellen. Ein Großauftrag für die australische Tochter Leighton Holdings könnte die Hochtief-Aktie antreiben.
8. Dezember. Frankfurt (Börse Frankfurt). Positive Signale aus den USA und wenige verbleibende Handelstage in diesem "gruseligen" Börsenjahr beruhigen die Aktienmärkte. Rezession oder Depression bleibt die Gretchenfrage der Konjunkturanalysten.
Die Startposition in die Woche ist vergleichsweise freundlich, nach einem "sehr schönen Intraday-Reversal in den USA am Freitag", wie es ein Börsianer beschreibt. Trotz sehr schlechter Arbeitsmarktdaten hatte der Leitindex Dow Jones während des Handelsverlaufs ins Plus gedreht und mit gut 3 Prozent Gewinn geschlossen. Die asiatischen Börsen haben sich dieser Tendenz heute Morgen angeschlossen. Die Profis lehnten sich jetzt zurück und warten ab, Fonds und Versicherungen würden in diesem Jahr außer technischen Anpassungen ohnehin nicht mehr viel machen, erklärt der Händler. "Die Performance in diesem Jahr ist eh hin und nächstes Jahr gilt ?Neues Spiel, neues Glück. Deswegen sind jetzt im Markt nur noch Freizeit-Trader übrig."
"Sichtlich erholt, wenn auch kurzfristig übergekauft", schätzt Klaus Stabel von ICF Kursmakler den Markt ein. Seine Indikatoren zeigten ihm eine schöne Formation mit Chancen auf Erholung bis zu 4.800 DAX-Punkten im Verlauf der Woche. "Auslöser sind die Zuwendungen an die Automobilindustrie in den USA. Das rettet nicht die Branche, hilft ihr aber über den Monat hinweg." Ein wenig Zug für die Kurse erwartet Stabel auch von den Privatanlegern an den verbleibenden 12 Börsentagen in diesem Jahr. "Das ist die letzte Gelegenheit, sich abgeltungsteuerfrei zu positionieren." Das Motiv reiche aber sicher nicht aus, um die Märkte nachhaltig vor dem Jahreswechsel anzutreiben.
Wichtige Konjunkturtermine der Woche
Das sich die europäische Industrie in einer schweren Krise befindet, darüber herrscht inzwischen Konsens. Über die konjunkturelle Position zwischen Rezession und Depression erwarten Marktteilnehmer von den Veröffentlichungen dieser Woche, wobei die pessimistischen Ausblicke überwiegen.
Montag, 8. Dezember
12.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion Oktober. Nach einem Einbruch von 3,6 Prozent Monatsvergleich rechnet die HSBC jetzt mit einem leicht schwächeren Rückgang um 0,5 Prozent. Mit Blick auf die bereits gegebenen Produktionsstopps sei ein deutlicher Einbruch im vierten Quartal unabwendbar. Das sehe in den Nachbarländern nicht besser aus.
Dienstag, 9. Dezember
8.00 Uhr. Handelsbilanz Oktober. Nach einem Überschuss von 13,7 Milliarden Euro im September rechnen Analysten der HSBC mit einem Rückgang auf 12,5 Milliarden Euro. Insbesondere die Exporte würden unter einer Abkühlung der Weltkonjunktur leiden und gerade die USA fielen zunehmend als Nachfrage aus.
11.00 Uhr. Deutschland: ZEW-Erwartungen. Dieser Indikator basiert auf den mittelfristigen Erwartungen von Analysten und institutionellen Anlegern bezüglich der Konjunkturaussichten für die nächsten sechs Monate. Der Marktkonsens rechnet mit -57,5 Punkten nach -53,5 in der Vorperiode, die HSBC erwartet -65 Punkte, was das bisherige Tief vom Juli unterschreiten würde. Ein negativer Wert zeigt eine kontrahierende Wirtschaft an.
Freitag, 11. Dezember
14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsätze. Von ?erschöpften Verbrauchern' in den USA sprechen Marktbeobachter. So wird auch erwartet, dass die Einzelhandelsumsätze im November um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen sind.
16.00 Uhr. USA: Vorläufiges Konsumklima der Uni Michigan für September. Der Marktkonsens rechnet nicht mit einer Belebung, sondern damit, dass sich der Indikator auf dem Wert des Vormonats bei 55,3 Punkten bewegt. Das Verbrauchervertrauen ist ein Frühindikator für die künftigen Konsumausgaben.