Global Fashion Group AG - Thread!
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Dann würde das irgendwie plausibler werden. So sind es ja nur reine Vermutungen, dass der Trend sich fortsetzt. Man macht ja evtl. dann nur den Umsatz von vor 2 Jahren, also kein echtes Wachstum.
dazu noch die Aussage im Q3 Conference Call das die Kundenzahl und Neukunden in Südamerika und Australien seit Q3/24 wieder wachsen,
genau diese beiden Töchter haben im Q4 auch schon Umsatzwachstum gesehen,
während die dritte Tochter in Asien noch einen deutlichen Umsatzverlust hatte,
:-D
Aber natürlich hast du recht mit der Frage. Immerhin sprechen wir über ein Unternehmen, dessen Management seine Unfähigkeit jahrelang bewiesen und in den letzten Quartalen ja weiterhin Verluste erwirtschaftet hat.
Um deine Frage zu beantworten, müsstest du dir die Märkte ansehen, die GFG bedient (hauptsächlich Brasilien und Australien), dir den Wettbewerb dort ansehen und dir eine Meinung darüber bilden, ob GFG in der Lage sein wird, entweder günstiger Ware einzukaufen (Verhandlungsmacht) und/oder Ware teurer zu verkaufen (Wettbewerb). Oder massiv Kosten zu senken.
Das Problem bei dieser Aufgabe ist, dass GFG nicht transparent über die Aktivitäten in den unterschiedlichen Ländern berichtet, sodass man nie weiss, in welcher Währung welcher Umsatz gemacht wird. Es wird schlicht unterschlagen, dass die Regionen unterschiedliche Währungen und Risikozonen haben.
Nach meiner Überzeugung kann GFG aufgrund des Marktumfelds und vergleichbar hoher Fixkosten (Headquarter im teuren Luxemburg) keine Überrenditen erzielen und wird nach meiner Erwartung weiter im Verlustbereich bleiben.
Ursprünglich wollte GFG deshalb ja auch ins Plattformgeschäft einsteigen, in dem anderen Händlern eine Plattform geboten werden sollte, ihre Ware online zu verkaufen und GFG Provisionseinnahmen erzielt. Das war theoretisch eine gute Idee. Davon lese ich gar nichts mehr und gehe daher davon aus, dass dieses Geschäftsfeld geschlossen wurde.
Weswegen der Kurs so einbrach, war mMn auf folgende Gründe zurückzuführen:
- niemals wurde ein Gewinn erzielt
- Plattformstrategie konnte nicht umgesetzt werden
- CIS musste verkauft werden
- Argentinien musste geschlossen werden
- Der Umsatz wird in Ländern mit extremen Preiswettbewerb gemacht (Ausnahme Australien)
- Der Umsatz ging jahrelang zurück, mit dem geringeren Umsatz schlagen die Fixkosten mehr ins Kontor
Dagegen steht der Umsatztrend der letzten Quartale, in denen der Umsatz langsamer schrumpfte als zuvor und Gewinne aus dem Rückkauf der Anleihe, der von vielen sehr positiv gesehen wird, weil dadurch nicht mehr die Gefahr der sofortigen Illiquidität besteht, falls die Anleihegläubiger in 2026 ihr Geld einfordern. Der Rest ist Mindset. GFG-Anleger sind derart durch die Hölle gegangen, dass die jetzige Situation im Vergleich dazu geradezu rosig aussieht.
Es ist eine Wette auf niedrigem Niveau.
Faites vos jeuz!
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Auf Seite 23 der Company Presentation H1/24 wird auf Platform Services eingegangen.
Als Zielwert werden 5-10% der Einnahmen genannt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lag der Anteil bei 5%. Also schon am unteren Rand des Zielbereichs.
Die Präsention ist im Übrigen informativ und beantwortet vielleicht die ein oder andere Frage zum weiteren Fahrplan.
folgendes habe ich in einem aktuellen Artikel im Manager Magazin gelesen:
Dazu kommen noch About Yous Handelsvolumen von rund 2 Milliarden Euro. Da die Übernahme insgesamt nur rund 1,1 Milliarden Euro kostet, sichert sich Zalando diesen Umsatz im Endeffekt für ein Umsatzmultiple von gut 0,5. Auch das ist ein guter Deal für Zalando.
ich rechne mal:
About You ist im Jahr 2024 gerade mal um 1,5% beim Umsatz gewachsen und hat einen Verlust erwirtschaftet.
Die Bilanz weist auch Netto Verbindlichkeiten von etwa 100 Mio. Euro auf.
Trotzdem war Zalando vor kurzem bereit dafür ein KUV von 0,55 zu bezahlen.
klar, strategisch passt About You sicherlich gut zu Zalando, und arbeitet nahe am break even,
aber About You war noch nicht Profitabel und hatte Netto Verbindlichkeiten,
ähnliche Kennzahlen die About You in 2024 erwirtschaftete, könnten wir bei der Global Fashion Group auch in 2025-2026 sehen,
dann eben wieder leichtes Umsatzwachstum und weitere Steigerung der Profitabilität,
on Top kommt eben noch der sehr hohe Cash Bestand bei GFG den About You so nicht hatte,
Würde man die GFG ähnlich wie About You also mit einem KUV von 0,5 bewerten wären das 400 Mio. oder 1,80 Euro je Aktie.
Aber da wir es ja mit Schwellenländern zu tun haben und About You schon ein reiferes Unternehmen ist, machen wir einfach mal einen Abschlag um die hälfte.
Auch bei einem KUV von nur 0,25 und 160 Mio. Netto Cash berücksichtigt hätten wir einen Wert von 1,60 Euro je Aktie.
Nur um hier mal das zukünftige Potential aufzuzeigen.
Aktuell wird die Global Fasion Group an der Börse nur mit einem KUV von 0,08 bewertet.
Wenn man die 164 Mio. Netto Cash bei der Bewertung mal einfach komplett ausblendet.
Das funktioniert natürlich nicht immer, aber man kann es ja versuchen. Kostet ja nix. Ich hab vor einigen Wochen zwei mal zwischen 0,22 und 0,24 getradet und dort hauptsächlich nur den Spread genutzt. Das sind keine Riesengewinne, aber das liegt weniger am Spread als am Volumen.
Was ich nicht verstehen kann sind die Pennyzocker bei GFG wenn wir von einem Turnaround sprechen. Nach oben hin scheinen mir nicht allzu viele bereitwillig ihre Aktien in größeren Paketen abgegeben zu wollen.
Wie hoch seht ihr denn die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme?
Mit einem schönen Aufschlag, wäre mir dieses Szenario eigentlich am liebsten.
1. Retail: GFG kauft Produkte (von Nike, adidas, etc.) ein und verkauft sie weiter, Umsatz fliesst in NMV und Umsatz ein, ca. 62% des NMV
2. Marketplace: Hersteller wie adidas oder Mango nutzen die Infrastruktur von GFG und GFG verkauft deren Ware auf Kommission und erhält dafür eine Provision (deren Umsatz fliesst in NMV, nicht aber in Umsatz ein, ca. 38% des NMV
3. Platform Services: GFG stellt nur die IT-Struktur zur Verfügung und andere Händler nutzen sie zum Absatz der eigenen Ware (deren Umsatz weder in NMV, noch in Umsatz einfliessen), ca. 4% des Umsatzes
- Der Ergebnisbeitrag in Relation zum Umsatz ist im Segment Marketplace naturgemäss viel höher als im Bereich Retail. Leider berichtet GFG dazu nur die Deckungsbeiträge (42% vs. 11%)
- Der Bereich Marketplace bindet kein Kapital und ist deswegen für GFG besonders vorteilhaft
- Der Bereich Platform Services spielt mit einem Umsatzanteil von 12% nur in SEA eine Rolle, in den beiden anderen Regionen sind sie mit jeweils 2% vernachlässigbar.
- Die Top-30 Marken haben einen Anteil am Geschäft von 83%
Was wir nicht wissen:
- Den Umsatzanteil der Geschäftsfelder, denn dieser wird nur nach Regionen berichtet
- In welchen Ländern das Marketplace-Segment einen hohen Anteil hat
- Wie viel Geld mit dem Bereich Marketplace verdient wird
- Der NMV-Anteil der grössten Kunden (Diversifikation)
Meine Vermutungen:
- GFG verdient in erster Linie im Bereich Marketplace Geld, wird aber von grossen Herstellern kurz gehalten und kann keine besseren Margen durchsetzen
- GFG ist in den einzelnen Märkten zu klein, um im Retailgeschäft zu reüssieren
- GFG erhält SEA künstlich am Leben, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass ihr Geschäftsbereich Platform Services gescheitert ist
Wie kann man unter diesen Prämissen auf eine Übernahme hoffen?
Welche Sichtweise habt ihr auf das Vorgesagte?
Gibt es offizielle Quellen, die die o.a. Wissenslücken schliessen?
Dass SEA nicht läuft liegt eben an den Gepflogenheiten in der Region, da braucht es GFG nicht,
aber das Geschäftsmodell ist deswegen nicht gleich obsolet ;-)
Bald wissen wir mehr, der Handel ist gräuslich, da reicht eine größere Order und schon ist wieder alles neu ;-)