die neue SGL Carbon - ein Turnaroundkandidat?
Schöne Rutschbahn heute von links oben nach rechts unten...
"Verlierer des Tages war gestern SGL CARBON, obwohl die Zahlen erst heute vorliegen werden. Die Trennung vom Graphit-Geschäft soll noch vor dem Jahresende erfolgen und kostet voraussichtlich einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Wir hatten dies bereits avisiert. Ok!
Nach minus 11 % gehen wir natürlich in Stellung, doch das Zahlenmaterial ist etwas schwierig zu interpretieren. Wir bleiben zunächst dabei: 14 bis 15 € sind eine brauch-bare Basis."
Technik: der Slow Stochastic ist bei nahezu Null angekommen. I.d.R. sollte der Kurs jetzt (wieder) nach oben drehen. Ich brüte über einem Turbo (long).
Sollte der Kurs erneut einbrechen, wäre zu überlegen, den Turbo bei Kursen <12,- Euro (mit Verlust) glatt zu stellen, um den KO sicher zu vermeiden.
Heute Abend werde ich selbst keinen Turbo mehr kaufen. Erstens, weil man nie weiß, was an Meldungen nach Feierabend noch lanciert wird. Zweitens, weil die Spreads (Bit /Ask) nach Xetra -bedingt durch die Unsicherheit- enorm ansteigen (3-4 statt 1 Ct).
Der preisgünstigste Turbo mit Strike unterhalb 11,40 Euro scheint im Moment der
UT2D3H von UBS zu sein. Hebel: ca. 5. BezVerh.: 1:10. SL: nein. Typ: open end.
Mal schauen, was der am Montag kostet.
SGL Carbon SE 11:20:58 13,92 € -0,89%
vor 36 Min (11:00) - Echtzeitrating
Schaut Euch mal den Chart des weltgrößten Stahlanbieters an: Arcelor-Mittal. Und dann den Chartvergleich mit SGL. Da staunste.
Aber logischerweise kann sich auch SGL dem Zyklus und Trend nicht entziehen. An den miesen Zahlen liegt das nur am Rande, denn die sind auch nur eine Folge des Zyklus.
Den relativ besseren Chartverlauf dürfte SGL seinem zweiten Standbein verdanken, dem Carbongeschäft. Apropos Carbon: Schachbrett meint (#1486):
"Der Verkauf dürfte auch nicht einfach sein, da die Wettbewerber".
Wer sagt denn, dass das Stahlgeschäft verkauft wird? Meines Wissens ist bisher nur die Rede davon, dass die zwei Unternehmensbereiche Grafitelektroden und Carbon eigenständig werden sollen. Zwar im Hinblick auf einen etwaigen späteren Verkauf, aber das ist Zukunftsmusik. Alleine die Aufspaltung dürfte den Kurs erheblich steigern.
Der positive Ausblick bzgl. Carbon und Akkutechnologie erfordert Geduld und ist aussichtsreich. Die Graphit Situation war doch allen klar. Bedenken hab ich schon eher dass wenn's hart auf hart kommt VW aussteigt. Denen wird das Wasser bis zum Hals stehen, von daher unberechenbar.
na das begründe bitte mal kurz.
Was nützt die Steigerung, wenn diese dann von (z.b.) Kurs 8 auf 12 erfolgt?
Ich traue auch der Klatten nicht über den Weg, wenn die eine Firma billig aufkaufen möchte, ist der alles recht, ich erinnere da nur an die Story mit Altana damals....
Das Graphitgeschäft wird sich kaum verkaufen lassen, da muss man wohl noch draufzahlen, wenn sich jemand erbarmen sollte....die Story ist doch vorbei.
Angeblich ist Carbonbeton das Baumaterial der Zukunft, wer braucht da noch Stahl in riesigen Mengen? Allerdings scheint SGL dahingehend noch keine Ambitionen zu hegen?!
Die Kurssteigerung bei Unternehmensaufspaltungen entspricht der Erfahrung. Umgekehrt notieren die Kurse von Unternehmenskonglomeraten nie analog der Summe der Einzelteile. Das habe ich erst neulich beim VW-Konzern vorgerechnet. Da hat er bei einem Fünftel der Summe der Einzelteile notiert. Der Gesamtkonzern hatte eine geringere MK als die Porsche AG, die ja nur ein Teil des Gesamtkonzerns ist. Die Kernmarke VW gab es quasi umsonst. Dazu als Gratisdreingabe die ganze Palette von Konzerntöchtern. Deren Wert lässt sich anhand des Umsatzprofils und des EBIT einigermaßen genau ermitteln.
Ähnlich dürfte es im Fall SGL laufen. Daran ändert auch die momentane zyklische Schwäche nichts, denn die wird sich wieder ändern. China und Russland werden eines Tages wieder anziehen und im Kontext auch Europa. Keine Hoch dauert ewig, aber auch kein Tief.
Auf Carbonbeton würde ich im Moment noch nicht setzen, das ist ein Thema für die kommenden Jahre. Aber die Frage "wer da noch Stahl braucht" ist -sorry- ziemlich einfältig. Jede Anwendung hat ihre Werkstoffe. Platz ist da für alle. Neue Werkstoffe machen alte nicht überflüssig, sondern ermöglichen neue Anwendungen. Oder hat etwa der Raketenantrieb die Dieselmotoren überflüssig gemacht?
Ich suche nach gründen weiter zu halten bzw. nochmal nachzukaufen!
Also bitte! Aber danke!
Carbon als Spezialbewehrung für Spezialbetone bleibt einigen Spezialanwendungen vorbehalten: zB. Brückenbau, Herstellung hochfester Pisten als Start- und Landebah-nen. Als Massengeschäft kann man das aber nicht bezeichnen. Ich gehe aber davon aus, dass es zur massenhaften Verwendung von Carbon in Massen von Kleinanwen-dungen geben wird, die heute noch gar nicht möglich sind, ergo Stahl oder andere Werkstoffe nicht verdrängen.
Übrigens hat man auch im Yachtbau vom Ende des Stahls gesprochen, als die GFK-Laminate aufkamen, oder die Polyester-Spritztechniken. Alles kalter Kaffee. Auch heute noch gibt es Yachten aus Stahl und auch (wieder) aus Holz. Und dass auch Rümpfe aus GFK ihre Tücken haben (Osmose) weiß jeder Yachtie.
Die Zeiten haben sich geändert, aber diejenigen, die sich eine Yacht leisten können, sind sehr viel mehr geworden. Somit hat jeder Werkstoff seinen Platz und seine Chance.
Das in Verbindung mit dem Verlust in 2016 wird die Eigenkapitalquote deutlich unter 20% drücken, vermutlich eher Richtung 10.
Die Story scheint tatsächlich vorbei zu sein, schleierhaft wie der Kurs noch zweistellig sein kann?
Das SGL die PP Sparte verkaufen könnte habe ich mehreren Meldungen entnommen.
Eine Abspaltung allein bring noch keine Fantasie. Neben der Zyklischen Schwäche gibt es bei den Graphit Elektroden eine Überkapzität am Markt. So das auch bei überwinden der Stahl Produktions Schwäche damit gerechnet werden muss, das in diesem Bereich nicht viel zu verdienen sein wird. Verluste sind Verluste. Daher denke ich, spricht einiges für Verkauf. Die Überpoduktion am Markt spricht dafür, das keiner diesen Teil benötigt. Allerdings läuft ja im Bereich PP das Geschäft mit den Kathoden für die Alu Produktion ganz gut. Hier scheint SGl einen technischen Vorsprung zu haben. Allerdings liegt die Lebensdauer einer Kathode bei 5-7 Jahren und die einer Graphit Elektrode 5-8 Stunden.
Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank bezeichnete die Ergebnisprognose für 2016 als enttäuschend. Seiner Einschätzung nach ergibt sich die geplante beschleunigte rechtliche Verselbstständigung des Grafitelektrodengeschäfts aus der Not heraus. Ein anderer Börsianer bewertete es zwar als positiv, dass das Geschäft schneller als geplant abgespalten werden soll. „Aber wer wird das zu einem vernünftigen Preis in diesem Branchenumfeld kaufen“, stellte er infrage.
SGL-Chef Jürgen Köhler hatte als Optionen für das Geschäft einen Verkauf, eine Partnerschaft und einen Börsengang genannt. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden, sagte ein Firmensprecher. SGL sei noch mitten im Prozess, die Abspaltung vorzubereiten. Diese soll nun bis Mitte 2016 abgeschlossen werden, das wäre ein halbes Jahr früher als bisher geplant.
Falls ja, sind die vielleicht doch bald Pleite