Warren Buffett - Thread
Seite 2 von 4 Neuester Beitrag: 26.02.18 11:43 | ||||
Eröffnet am: | 05.06.06 21:35 | von: Fundamental | Anzahl Beiträge: | 91 |
Neuester Beitrag: | 26.02.18 11:43 | von: Cosha | Leser gesamt: | 18.158 |
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--> was liegt da näher, als sich Anteile von Impfstofffirmen zuzulegen?!?
"Der Markt für Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten hat sich in den letzten drei Jahren auf rund 5 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt, bis 2009 erwartet man eine Steigerung auf über 15 Milliarden Dollar (zum Vergleich: der Markt für traditionelle und kombinierte Impfstoffe stagniert bei 6,6 Milliarden Dollar)"
Mein Favourit in dieser Hinsicht ist im Moment Intercell: auch Bill Gates ist auf diese Firma schon aufmerksam geworden, denn immerhin entwickeln sie gerade einen Impfstoff gegen Hepatitis C mit einem Marktvolumen von 3 Milliarden € pro Jahr. Intercell wird nächstes Jahr ihr erstes Produkt, einen Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis, auf den Markt bringen und wenn der ein Erfolg wird (ist schon absehbar), dann könnte es durchaus sein, dass Gates dieses Unternehmen stärker unterstützen wird.
offensichtlich laut über seinen Rück-
tritt nachdenkt ...
Werden wohl in Kürze Zeitzeugen des
größten Retirements in der Börsenge-
schichte werden ...
FTD - 26.6.06
Warren Buffett spendet 40 Milliarden Dollar
Der zweitreichste Mann der Welt, der amerikanische Investor Warren Buffett, will seinen Milliardenreichtum für gute Zwecke spenden. Ein Großteil des Geldes soll dabei an die Bill & Melinda Gates Stiftung gehen.
Das berichtete die Zeitschrift "Fortune" nach einem Interview mit Buffett. Zur Disposition stünden rund 40 Mrd. $. Der größte Teil solle der Bill & Melinda Gates Stiftung zu Gute kommen, die vom reichsten Mann der Welt, Microsoft-Gründer Bill Gates, gegründet wurde.
Buffett (75) wolle im Juli damit beginnen, 85 Prozent der Aktien seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway an fünf Stiftungen zu verteilen. Fünf Sechstel seien für die Gates Stiftung gedacht, der Buffett, ein Freund der Gates', dann auch als Kurator beitreten werde. Die Anteile sollen demnach über mehrere Jahre überschrieben werden. Die erste Spende im Umfang von 500.000 Aktien hätte nach dem Schlusskurs vom 23. Juni einen Wert von rund 1,5 Mrd. $.
Größte Stiftung der Welt
Die Bill & Melinda Gates Stiftung hat zurzeit ein Kapital von rund 27 Mrd. $. Sie ist bereits die größte Wohltätigkeitsorganisation der Welt. Bill Gates hatte im Juni seinen Rückzug aus dem Tagesgeschäft bei Microsoft angekündigt, um sich noch stärker um die Stiftung zu kümmern. Ihre Schwerpunkte sind Krankheitsbekämpfung in armen Ländern, Entwicklung von Impfstoffen und Bildungsinitiativen.
Buffett wolle in diesem Jahr weitere Aktien im Wert von rund 315 Mio. $ an kleinere Stiftungen vergeben, in denen seine Kinder engagiert sind. Er habe sich nach dem überraschenden Tod seiner Frau Susie entschlossen, sich schneller von seinem Reichtum zu trennen, sagte Buffett.
Buffett: Aktienspende schadet Berkshire-Aktien nicht
Wall Street-Legende Warren Buffett sagte am Montag, dass die Spende des Großteils seiner 30 Milliarden Dollar schweren Berkshire Hathaway-Beteiligung an die Bill and Melinda Gates Foundation dem Aktienkurs von Berkshire nicht schaden werde. Vielmehr werde die Übergabe die Liquidität der Aktie verbessern. Aktuell sei das Handelsvolumen der Aktie sehr dünn, so Buffett. Er zitierte seine Kinder, die zustimmten, dass der Wohlstand der Eltern nicht an ihre Nachkommen vererbt werden solle. Sie zeigen sich laut Buffett erfreut über die Möglichkeit, in der Bill and Melinda Gates Foundation mitarbeiten zu dürfen.
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Wir alle wissen, dass ein Unternehmen nur dann längerfristig überleben kann, wenn es Gewinne erwirtschaftet. Damit sind dann auch Schulden abzahlbar, Steuern gezahlt und Abnutzungen berücksichtigt ( I+T+A )
Wir sollten uns, wenn wir von einem KGV schreiben angewöhnen das Jahr anzugeben, z.B. 2011 rechne ich mit einem KGV von ... alternativ können wir uns auch auf ein EPS einigen aber dann bitte auch das Jahr mit angeben.
Also lasst uns Unternehmen suchen, bei denen wir sicher sind, dass sich die Netto-Gewinne sehr positiv entwickeln. Eine Begründung unserer Gewinnentwicklungsüberzeugung wäre klasse.
Auch gut sind Unternehmen, die in den letzten Jahren bereits eine Kursverdoppelung hingelegt haben und wegen der starken Gewinnentwicklung trotzdem ein KGV 2006 von unter 10 haben.
Mir fallen da gleich 20 Stück ein und hab heute ein paar Alexanderwerk dazugekauft.
Der Netto-Gewinn für letztes Jahr war schon über 1 Mio, bei einer MK von ca. 6 Mio, die Auftragslage hat sich weiter verbessert, die neue Vertriebsorgansisation sei in den letzten Monaten immer besser geworden, man hat Kapital um Wachstum zu kaufen, Sünden der Vergangenheit seien erkannt und die Problemfelder würden abgearbeitet.
Fazit: der Boss meinte im Mai, dass auf das gute Ergebnis von 2005 im Jahr 2006 noch was draufgesattelt werden wird und...
ich glaube ihm dies. Im übrigen bedeuted dies dann für 2006 ein EPS von ca. 1,00 = KGV von 5.
Habe am Wochenende gelesen man solle ein Team bilden mit klugen Köpfen also Jungs profiliert Euch nicht so häufig sondern seid fruchtbar.
- In allen Standardmedien ist zu lesen, dass Aktien (vor allem in Deutschland) überhaupt nicht überteuert sind aufgrund der niedrigen KGV-Bewertung. Warum stiegen die Gewinne in den letzten Jahren? Aufgrund von immensen "Kostensenkungen", also hauptsächlich Massenentlassungen! Wichtig ist dabei, dass dieser Job-Abbau nichts mit organischen Umsatz- und Gewinnsteigerungen zu tun hatten. Über einen gewissen Zeitraum läuft dieses "Abspecken" ganz gut, aber irgendwann kommt die Stunde der Wahrheit...
- Noch fragwürdiger wird die KGV-Bewertung, wenn man herausfindet, auf welche Weise die "günstigen" KGV´s zustande gekommen sind: Überteuerte Firmenwerte sind in der Bilanz aktiviert worden und werden über einen viel zu langen Zeitraum abgeschrieben. Weitere Tricks: Teure Optionen für Führungskräfte werden einfach nicht als Aufwand ausgewiesen (diese "Maßnahme" ist vor allem in den USA sehr beliebt); sehr hohe Pensionsaufwendungen für Mitarbeiter (welche für das börsennotierte Unternehmen effektiv Verbindlichkeiten darstellen!) sind vielfach einfach aus der Bilanz herausgenommen worden etc. Es gibt genug Tricksereien, die von Bilanzexperten angewendet werden.
Zum Schluss noch drei weitere kurze Hinweise zur Bewertung:
1. Man sollte immer bedenken, dass es sich bei den KGV´s für 2006 und 2007 um Schätzungen handelt. Die Vergangenheit hat beeindruckend gelehrt, dass zwischen diesem Konsens und der künftigen Realität Welten liegen können (siehe auch die im Frühjahr 2000 kursierenden KGV-Schätzungen für das Jahr 2001!).
2. Niedrige Kurs-/Gewinnverhältnisse sind keine Garantie für steigende Kurse. Im Jahr 1974 hatte der Dow ein KGV von 6 und viele Spitzen-Firmen ein KGV von 3 - trotzdem wollte niemand Aktien haben. Umgekehrt sind hohe KGV's kein Indiz für fallende Kurse (siehe Punkt 1).
3. Man sollte sich vor Augen führen, dass nicht alles Preiswerte in dieser Welt auch wirklich gut ist. Anders ausgedrückt: Verfügen bestimmte Artikel im Alltagsleben über niedrige "Ramsch"-Preise, so würde man auch nicht auf den Gedanken verfallen, dass man mit dem Kauf dieser minderwertigen Waren ein Schnäppchen gemacht hätten. Wenn etwas sehr billig ist, gibt es meistens auch einen guten Grund dafür (mangelhafte Qualität)!
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!
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Ich halte es ähnlich wie Buffet: Um langfristig erfolgreich sein zu können, darf man nur in Spitzenfirmen investieren. Ich bevorzuge da aber eher Nischenfirmen bzw. Firmen im Aufbau, denn da ist viel mehr zu holen!
Mein Favourit für die nächsten Jahre ist Intercell: derzeit schreiben sie noch Verluste, aber wenn nächstes Jahr der erste Impfstoff auf den Markt kommt, wird sich das Blatt schnell wenden! Und wenn ihnen beim Hepatitis C-Impfstoff der Durchbruch gelingt, dann wird diese Firma überhaupt zu einem Big Player der Branche aufsteigen mit unvorstellbarem Potenzial!
Ich glaube, dass Warren Buffett ein Value-Investor ist/war.
Suchte er nicht nach Unternehmen deren "innerer Wert" aktuell schon höher war als der Marktwert?
Ein Unternehmen, dass erst dann wertvoll wird, "wenn... dann" funktioniert hat mehr innere Hoffnung als innere Werte.
Ich glaube, der Ansatz bei Intercell ist Growth, nicht Value, was aber auch zum Erfolg führen kann.
Der Unterschied ist: der Erfolg ist nicht zwingend.
Warren Buffett würde eine Aktie nur kaufen, wenn er auch bereit ist das ganze Unternehmen zu kaufen.
Value-Investoren sind bereit Ihr ganzes Vermögen auch in nur 5 verschiedene Unternehmen zu investieren. Begründung: der Erfolg ist zwingend, braucht aber Geduld (Growth auch).
„Warum stiegen die Gewinne in den letzten Jahren? Aufgrund von immensen "Kostensenkungen", also hauptsächlich Massenentlassungen!“
Korrekt, bestes Beispiel dafür ist der milliardenschwere Restrukturierungs-Plan von VW, der die Gewinne gesteigert hat/ steigern wird. Genau aus diesem Grunde ist es mir so immens wichtig, dass die Umsätze wachsen ! Ohne Umsatzwachstum wird langfristig kein (überproportionales !) Gewinnwachstum zu erzielen sein – insbesondere bei den derzeit steigenden Rohstoffkosten. Und Umsatz kommt nun einmal aus dem Geschäftsmodell (organisch) oder über anorganisches Wachstum (Firmen-Zukäufe).
„Überteuerte Firmenwerte sind in der Bilanz aktiviert worden und werden über einen viel zu langen Zeitraum abgeschrieben.“
Daher sollte sich jeder intesiv mit den Bilanzen und der GuV seiner Investments auseinandersetzen und diese quartalsweise screenen ! Natürlich, das bedarf eine ganze Menge an Erfahrungen, aber jeder sollte sich – nicht zuletzt über Foren wie ARIVA – schnellst beginnen damit auseinanderzusetzen, um diese „faulen Eier“ zu erkennen !
„dass es sich bei den KGV´s für 2006 und 2007 um Schätzungen handelt. Die Vergangenheit hat beeindruckend gelehrt, dass zwischen diesem Konsens und der künftigen Realität Welten liegen können“
Exakt. Daher meine Strategie des „nachhaltig erfolgreichen Geschäftsmodells“ ! Ich investeiren nur in Unternehmen, die eine Technologieführerschaft besitzen oder überproportional von ihrem Innovationsgrad oder ihrer Branche profitieren. Bestenfalls haben dies die Unternehmen schon nachhaltig über mehrere Jahre bewiesen (Conti, Catalis, Leoni, Wire Card). Hier liegt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Wachstums (= KGV Anstieg) wesentlich höher.
„Niedrige Kurs-/Gewinnverhältnisse sind keine Garantie für steigende Kurse“
Das ist leider so – und für mich ehrlich gesagt auch häufig nicht nachzuvollziehen. Aber nur ein geringes KGV (Hannover Rück, Arques, Carthago) ohne ein nachhaltiges Wachstum des Unternehmens bringt wirklich sehr wenig. Dennoch: Warum sollte ich für vergelichbare Wert hinsichtlich des EPS sowie des zu erwartenden Gewinnwachstums einmal ein KGV von 8 und einmal 24 bezahlen ?! Das Rückschlagspotenzial ist aber bei höher bewerteteten Unternehmen deutlich größer (siehe die derzeitige Rohstoff-Balse sowie den ehemaligen Neuen Markt). Aber für nachhaltig überproportional wachsende Unternehmen ist ein höheres KGV durchaus gerechtfertigt (Wire Card, einige Solarwerte).
"Man sollte sich vor Augen führen, dass nicht alles Preiswerte in dieser Welt auch wirklich gut ist. ... Wenn etwas sehr billig ist, gibt es meistens auch einen guten Grund dafür (mangelhafte Qualität)!"
Auch da steckt etwas Wahres drin – aber genau aus diesem Grunde habe ich oben die Anlage-Kriterien detailliert beschriben, um unter den „billigen“ Werten die echten Schnäppchen herauszufinden !
Oder einen 2. , der beim Trabrennen den Abstand im Ziel aus Metern in 1/10 Sekunden umgerechnet hat - und auf das nächste Rennen übertragen.
Deshalb liebt der Dt. auch extrem den Chart; - da gibt es Linien, schräg und quer - und für jeden Sch. = Quatsch einen extra Begriff.
Andere lesen Fachbücher - es gibt tausende!! - Magazine - besuchen Seminare. Sie glauben Weissagern, Horoskopen, Analysten und sogar Bäckergesellen.
Manche glauben an den Erfolg, wenn sie Gewinnern (Kosto, W.B., usw) nacheifern; die ihre Hauptgewinne zu völlig anderen Zeiten mit völlig anderen Titeln und Börsenmärkten gemacht haben.
Zugegeben, von Erfolgreichen kann man etwas lernen; aber das wichtigste: Man muß es auf sich selbst und jetzt übertragen können!
Und niemals vergessen: Die Börsenkurse macht kein Halter sondern der Zukäufer - und der ist meist ein ganz anderer.
Guten Abend - "Euer" Kritiker.
hat nicht nicht Warren Buffett sein Vermögen ähnlich aufgebaut wie die kleinen Beteiligungsgesellschaften die wir heute kennen es auch machen?
Wo siehst Du Parallelen zu den Beteiligungsgesellschaften wie GCI, Arques, Heliad, Bavaria, Balaton, Navigator, Deutsche Beteiligung u.a.?
Wo liegen die Unterschiede zu Warren Buffet?
Du kannst Dich auch kurz fassen,wenn Du magst, obwohl ich Deine Ausführungen immer sehr schätze.
Im voraus schon vielen Dank für Deine Antwort.
Aktienwolf
Grundsätzlich sind natürlich Ähnlichkeiten zu Beteiligungs-
gesellschaften vorhanden. Auch Buffett hat sich an Unternehmen
beteiligt bzw. diese ganz gekauft.
Aber der wichtigste Aspekt ist die Auswahl der Unternehmen,
die Buffett vorgenommen hat - und hier liegt sein Schlüssel
zum überdurchschnittlichen Erfolg. Und darüber haben wir hier
ja immer wieder (kontrovers) diskutiert.
Natürlich muss man bei dem Milliarden-Vermögen von Buffett
beachten, dass seine durchschnittliche jährliche Rendite bei
knapp 25% lag und das über einen Zeitraum von 50 Jahren -
dieser Zinseszins-Effekt ist natürlich der pure Wahnsinn !
Stelle anschliessend nochmal eine Biographie für alle rein
= Biographie =
Buffett, der auch den Spitznamen "Orakel von Omaha" trägt, hat sich und die ihm vertrauenden Anleger durch in der Summe überragende Anlageentscheidungen zu wohlhabenden Menschen gemacht. Als Investitionsvehikel dient dabei die von ihm 1965 erworbene Firma Berkshire Hathaway, die von Buffett im Laufe der Zeit von einer Textilfirma in eine Holdinggesellschaft mit Schwerpunkt im Versicherungsgeschäft, mittlerweile 66 eigenen Firmen und vielen weiteren Beteiligungen umgewandelt wurde. Buffett besitzt derzeit 31 % der Anteile von Berkshire Hathaway.
Warren Buffett wurde am 30. August 1930 als zweites Kind des Brokers und späteren Kongressabgeordneten (1942 - 1948, 1950 - 1952) Howard Buffett und dessen Frau Leila (geb. Stahl) in Omaha, Nebraska, geboren.
Der junge Warren zeigte sich schon als Kind von Zahlen fasziniert und sehr geschäftstüchtig, so verdiente er sein erstes eigenes Geld als Zeitungsbote, mit der Vermietung von Flipperautomaten und dem Verkauf gebrauchter Golfbälle. Seine ersten Erfahrungen mit Geldanlagen und dem Aktiengeschäft machte er in der Firma seines Vaters. Dort erwarb er auch im Alter von 11 Jahren seine ersten drei Aktien.
Nach Studien an der Wharton School der University of Pennsylvania und der University of Nebraska erwarb er 1951 an der Columbia University in New York den "master in economics". Dort war einer seiner Lehrer der "Vater der Fundamentalanalyse", Benjamin Graham. Buffett erhielt das einzige A+, das Graham in 22-jähriger Lehrtätigkeit vergeben sollte. Zunächst arbeitete er in der Firma seines Vaters, Buffett-Falk. 1954 nahm er dann das Angebot seines ehemaligen Lehrers Graham an, in dessen Brokerfirma Graham-Newman als Wertpapieranalyst zu arbeiten.
Nachdem sich Graham 1956 ins Privatleben zurückgezogen hatte, gründete Buffett am 1. Mai 1956 in Omaha seinen ersten privaten Investmentpool (Limited Partnership) mit einer eigenen symbolischen Einzahlung von US$ 100. Weitere US$ 105.000 wurden von sieben Verwandten und Bekannten beigesteuert. Der im Laufe der Jahre nach Teilnehmern und Einlagen kräftig wachsende Investmentpool erzielte von 1956 bis 1969 ein durchschnittliches jährliches Anlageergebnis von 29,5 % (dabei verdiente Buffett 25 % des über 4% hinausgehenden Anlageergebnisses). Für die Anfangsinvestoren wurden so (nach Abzug von Buffetts Erfolgsanteil) aus US$ 10.000 sagenhafte US$ 150.000, im gleichen Zeitraum hätte eine Investition in den Dow Jones Industrial Average lediglich einen Betrag von etwas mehr als US$ 15.000 ergeben.
Gegen Ende der 60er Jahre beunruhigte Buffett die immer stärker auf kurzfristige Kurssteigerungen und hochspekulative Aktien setzende Atmosphäre an der NYSE. So schrieb er schon 1967 in einem Brief an seine Anleger : "Ich kann mit den herrschenden Bedingungen nichts mehr anfangen". Nach dem Zusammenbruch der hochriskanten Aktien und Investmentfonds 1969 bis 1971 sollten die 60er Jahre in der Rückschau als "Go-Go-Years" bekanntwerden (benannt nach dem gleichnamigen Buch des bekannten Autors John Brooks), besonders personifiziert durch Personen wie Fred Carr (Enterprise Fund), Fred Mates (Mates Fund), Gerald T'Sai (Manhattan Fund) und nicht zuletzt Bernard Cornfeld und sein Investors Overseas Services Imperium.
Konsequenterweise löste Buffett 1969 den Investmentpool auf und bot seinen Investoren an, ihr Geld in Anteile von Berkshire Hathaway zum damaligen Kurs von etwa 43 US$/Anteil (ein solcher Anteil war Ende 2004 ungefähr US$ 87.000 wert) zu tauschen (er hatte 1965 für seinen Investmentpool die Mehrheit an der Firma erworben). Zu diesem Zeitpunkt hatte er durch den Kauf einer Versicherung (National Indemnity), einer Zeitung (Sun Newspapers of Omaha) sowie einer Bank (Illinois National Bank&Trust) das noch vorhandene Kapital von Berkshire Hathaway bereits teilweise in textilfremde Beteiligungen investiert (er wiederholte damit ein Verhalten, das er bereits 1962 nach dem Erwerb der Mehrheit an der Firma Dempster Mill gezeigt hatte: Das Kapital eines wenig aussichtsreichen Firmengeschäftes in vielversprechendere Beteiligungen fließen zu lassen). Buffett besaß Anfang 1970 neben Berkshire Hathaway noch Beteiligungen an den Firmen Diversified Retailing und Blue Chip Stamps. Diese beiden Unternehmen fusionierte er später mit Berkshire Hathaway (1979 Diversified Retailing, 1982 Blue Chip Stamps), nachdem es nicht zuletzt aufgrund vermuteter Interessenkonflikte (Blue Chip Stamps war ebenfalls eine Art Investmentholding) Mitte der 70er Jahre zu einer Ermittlung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC gegen ihn gekommen war.
Einer breiten Öffentlichkeit war Buffett lange Zeit unbekannt. Das änderte sich erst, als der bekannte Finanzbuchautor George W. Goodman (besser bekannt unter seinem Pseudonym "Adam Smith") 1972 Warren Buffett und Benjamin Graham ein eigenes Kapitel in seinem Buch "Supermoney" widmete.
An der Wall Street hatte der Zusammenbruch der hochspekulativen Aktien Ende der 60er zu einer Flucht in Aktien von soliden Firmen mit guten Gewinnen und bewährten Erfolgsgeschichten geführt. Durch die Massenbewegung in die sogenannten "Nifty-Fifty" oder "Vestal-Virgins" wurden jetzt deren Kurse, wie vorher die der spekulativen Aktien, in immer unwahrscheinlichere Höhen getrieben. Schließlich sollte auch diese Blase 1973/74 platzen. Erst Ende 1974, fast am Ende eines 5-jährigen Bärenmarktes, der die schlimmsten Kursverluste seit der Weltwirtschaftskrise gebracht hatte, sollte sich Buffett zu Wort melden. In einem Forbes Interview sagte er: "Jetzt ist die Zeit zu investieren und reich zu werden". Buffett selbst hatte schon vor 1974 viele Beteiligungen erworben. Als bis heute hochprofitable Investitionen sollten sich dabei die 1973 erfolgte Beteiligung an der Washington Post und der Erwerb des Süßwarenherstellers See's Candies 1972 (über Blue Chip Stamps) erweisen.
Seither ist Buffett nicht mehr aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwunden. Er erstaunt immer wieder durch seinen unprätentiösen Lebensstil (Buffett lebt noch heute in dem Haus in Omaha, das er 1958 für 31.500 US$ erworben hat) und erregt immer wieder Aufmerksamkeit durch scharfsinnige, selbstkritische und humorvolle Bemerkungen in den Jahresberichten von Berkshire Hathaway. Die Jahreshauptversammlungen, die zuletzt von mehr als 20.000 Menschen besucht wurden, tragen mittlerweile den Namen "Woodstock für Kapitalisten".
In den 80er Jahren machte Buffett Schlagzeilen durch den Aufbau größerer Aktienbestände in Coca-Cola, American Express und The Gillette Company. Daneben erwarb Berkshire Hathaway auch immer wieder Firmen komplett (so 1983 die erfolgreiche Möbelfirma Nebraska Furniture Mart). Weiterhin erregte er großes Aufsehen, als er 1991 das durch einen Skandal um Manipulationen bei der Versteigerung amerikanischer Staatsanleihen in existentielle Not geratene Wall Street Haus Salomon Brothers vor dem Untergang rettete.
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Berkshire Hathaway liegt heute neben passiven Beteiligungen im Geschäft der mittlerweile über 60 in verschiedensten Geschäftsfeldern tätigen Eigengesellschaften und im Erst- und Rückversicherungsgeschäft, dokumentiert durch die Eigengesellschaften Berkshire Hathaway Reinsurance Group und Berkshire Hathaway Primary Group sowie GEICO (fünftgrößter Kfz-Versicherer der USA) und General Re (viertgrößter Rückversicherung der Welt).
Trotz der mittlerweile erreichten Größe von Berkshire Hathaway ist es Buffett immer wieder gelungen, überdurchschnittliche Anlageergebnisse zu erzielen, wenn auch das jährliche Anlageergebnis auf mittlerweile "nur noch" 21,9 % seit 1965 gesunken ist. Buffetts Vermögen wird zu 99 % durch seine Beteiligung an Berkshire Hathaway repräsentiert.
Warren Buffett war mit Susan Buffett (geb. Thompson) von 1952 bis zu ihrem Tod am 29. Juli 2004 verheiratet. Aus der Ehe sind die drei gemeinsamen Kinder Howard, Susan und Peter hervorgegangen.
= Anlagegrundsätze =
Buffetts Anlagestrategie ist vor allem durch die Anlagegrundsätze seines Lehrers Benjamin Graham geprägt, die dieser in den Büchern Security Analysis und The Intelligent Investor aufgestellt hat.
Zentrales Anlagekriterium ist dabei das Konzept der "Sicherheitsmarge". Der Erwerber eines Wertpapiers soll demnach den inneren Wert des Papiers ermitteln und prüfen, ob der Preis dieses Wertpapiers an der Börse zu seinen Gunsten niedriger ist als der ermittelte Wert. Der innere Wert wird dabei durch viele Faktoren bestimmt, die bei Graham vor allem nach quantitativen objektiven Kriterien (Liquidationswert des Unternehmens, KGV, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Verschuldungsgrad, Ertragskraft der Vergangenheit, Dividendenrendite) ermittelt werden.
Häufig ist zu lesen, dass nicht er von Grahams Lehren mit der Zeit abgerückt sei, da er bei vielen Käufen stark auf qualitative Elemente Wert legte (Fähigkeiten und Integrität des Managements, Qualität des Geschäftes, Ertragskraft der Zukunft). Bei der Bewertung qualitativer Elemente wurde Buffett von Philip Fishers Buch Common Stocks and Uncommon Profits, vor allem aber von seinem Freund Charles Munger beeinflusst. Munger und Fischer fordern die Bereitschaft, das zu investierende Kapital stark in wenigen Beteiligungen zu konzentrieren und lehnen eine starke Diversifikation ab. Der qualitative Ansatz zeigte sich bei Buffett schon früh, als er beispielsweise 1964 Anteile der durch den Salatöl-Skandal in große Schwierigkeiten geratenen Bank American Express erwarb oder 1976 eine erste Beteiligung im vom Zusammenbruch bedrohten Versicherer GEICO aufbaute. In beiden Fällen betrachtete Buffett die momentanen Probleme als überwindbar und das eigentliche Geschäft der Firmen als gesund und hochprofitabel.
Zwar hat Buffett immer wieder bei der Beurteilung des inneren Wertes eines Unternehmens starken Wert auf subjektive Kriterien gelegt, er hat aber die Grundlagen von Benjamin Grahams Anlagephilosophie nie verlassen. Kernpunkt bleibt, dass der Erwerb einer Firma zu einem sehr attraktiven Preis erfolgen muss.
Buffett selbst wird nicht müde zu erklären, dass sein Anlagerfolg kein Einzel- oder Zufallserfolg ist, sondern auf den Lehren von Graham beruht. Die "Sicherheitsmarge" und der innere Wert einer Firma können seiner Meinung nach von verschiedenen Investoren verschieden ermittelt werden. So präsentierte er 1984 bei einer Rede an der Columbia University mehrere Investoren (Stan Perlmeter, Bill Ruane, Walter Schloss), die durch die Beachtung von Grahams Prinzipien überragenden Anlageerfolg über lange Zeiträume gehabt haben. Buffett hat demgemäß lediglich einen weitergefassten und vielseitigeren Ansatz zur Ermittlung des inneren Wertes entwickelt, als das bei Graham der Fall ist.
Immer wieder legt Buffett beim Erwerb einer Firma deutlich mehr Wert auf subjektive Elemente als Graham. So ist er bereit, für eine Firma und ihren in einem von ihm als großartig beurteilten Geschäft enthaltenen "Goodwill" einen deutlich über dem eigentlichen Buchwert liegenden Preis zu bezahlen (im Geschäftsbericht 1983 erläuterte er diesen Ansatz ausführlich sowohl allgemein als auch speziell am Beispiel von See's Candies). Die subjektive Ausrichtung zeigt sich auch darin, dass Buffett den Vorsitzenden der Firmen, in die er investiert, großes Vertrauen entgegenbringt, sie und ihre Arbeitseinstellung sehr schätzt und ihnen fast völlige Freiheit bei der Führung der Geschäfte lässt, wobei er sich wünscht, dass sie so lange wie möglich weiterarbeiten.
Außerdem sollen Anleger nach Buffett nur in solche (möglichst "simple") Firmen investieren, deren Geschäft sie verstehen. Buffett, der nach seiner Ansicht nichts von Technologie versteht, hat deshalb so gut wie nie in technologielastige Firmen investiert. 1997 lehnte er das Angebot des damaligen Microsoft-Vizepräsidenten Jeff Raikes ab, in die Firma seines Freundes Bill Gates zu investieren, obwohl sich Raikes alle Mühe gab, ihn von den Vorzügen von Microsoft zu überzeugen.
Weiterhin soll sich der Investor immer als Teilhaber des Geschäftes und nicht als auf kurzfristige Kurssteigerungen schielender Spekulant sehen. Konsequenterweise soll der Anleger die Marktschwankungen ignorieren, da er bei einem wohldurchdachten Erwerb nach den Regeln der "Sicherheitsmarge" darauf vertrauen kann, dass sich diese irgendwann zu seinen Gunsten realisiert. Nach Buffett soll es ihm egal sein, wenn die Börse jahrelang geschlossen bleibt und er soll die erworbenen Aktien im Idealfall "für immer" erwerben.
Buffett selbst fasst die Charakteristiken eines lohnenden Investitionszieles immer wie folgt zusammen: "Wir investieren nur in eine Firma, wenn wir (1) die Geschäfte verstehen, (2) die langfristigen Aussichten des Unternehmens gut sind (bewiesene Ertragskraft, gute Erträge auf das investierte Kapital, keine oder nur geringe Verschuldung, attraktives Geschäft), (3) die Firma von kompetenten und ehrlichen Managern geleitet wird und (4) sehr attraktiv bewertet ist."
Buffetts Abneigung gegenüber Verschuldung zeigte sich, als er einmal sagte, dass selbst eine 99 %-Wahrscheinlichkeit mit geliehenem Geld eine höhere Rendite zu erzielen nicht das 1 %-Risiko rechtfertigt, durch die Schulden in einem unvorhergesehenen Fall in Schwierigkeiten zu geraten. Man darf niemals vergessen, so Buffett, dass einem das Geld anderer Menschen anvertraut wurde, daher sollte auch der kleinste Geldbetrag mit äußerster Sorgfalt verwaltet werden.
Buffetts 100.000-Dollar Papier
Teuerste Aktie aller Zeiten.
Die Aktien der amerikanischen Holdingfirma Berkshire Hathaway des legendären amerikanischen Investors Warren Buffett haben am Montag an der New Yorker Börse mit 100 000 Dollar (79.000 Euro) geschlossen. Es war das erste Mal in der Wall-Street- Geschichte, dass eine Aktie diesen astronomischen Kurs erreicht hat.
Den Kurs von 100 000 Dollar hat Berkshire Hathaway erreicht, weil Buffett nach der Übernahme der kleinen Textilfirma Berkshire Hathaway im Jahr 1962 nie einen Aktiensplit vorgenommen hat. Bei der Übernahme kosteten die Berkshire-Aktien seinerzeit sieben Dollar. Deshalb schlug sich der stetige und meist überdurchschnittliche Kursanstieg der Berkshire-Aktie voll in dem Kurs nieder. Die Berkshire-Aktien sind damit momentan insgesamt rund 154 Milliarden Dollar wert.
Für Kleinanleger schuf Berkshire 1996 eine eigene Aktienklasse. Die Aktien der „Klasse B“ kosteten am Montag 3 333 Dollar oder ein dreißigstel des 100.000 Dollar-Kurses der Aktien der „Klasse A“.
Buffett hat Berkshire Hathaway mit Sitz in Omaha (US-Staat Nebraska) zu einer der erfolgreichsten Investmentfirmen aller Zeit ausgebaut. Der 76-Jährige aus Omaha (Nebraska) ist dank des Höhenflugs der Berkshire-Aktien auf der Rangliste des US- Wirtschaftsmagazins „Forbes“ mit einem Vermögen von 46 Milliarden Dollar zweitreichster Mann der Welt nach dem Microsoft-Gründer Bill Gates (53 Milliarden Dollar).
Buffett hatte im Sommer überraschend angekündigt, dass er im Laufe der Zeit 85 Prozent seines Vermögens an die Stiftung von Bill und Melinda Gates sowie vier Familienstiftungen verschenken wird. Der Löwenanteil geht an die Gates-Stiftung.
Als Anleger hatte der von seinen Bewunderern gern als „Orakel von Omaha“ bezeichnete Buffett immer getreu seinem Motto gehandelt, dass er nur Unternehmen kauft oder sich daran beteiligt, deren Geschäfte er tatsächlich versteht, die beim Kauf günstige Kurse oder Preise haben und die über gute langfristige Geschäftsaussichten verfügen.
Er beteiligte sich nie an der Internet-Spekulation der neunziger Jahre, weshalb die Berkshire-Aktien auf dem Höhepunkt der Spekulationsblase im März 2000 auf 41.300 Dollar gefallen waren. Inzwischen sind sie um 142 Prozent gestiegen, während der mit Internet- und Technologiewerten gespickte NASDAQ-Index seither rund die Hälfte seines Werts verloren hat.
Der Berkshire-Umsatz legte im ersten Halbjahr 2006 massiv auf 46,9 (Vorjahresvergleichszeit: 35,8) Milliarden Dollar und der Gewinn auf 4,7 (2,8) Milliarden Dollar zu. Der Gewinn je Aktie betrug 3023 (1827) Dollar. Berkshire profitierte vor allem von den höheren Gewinnen im Versicherungs- und Energiegeschäft, den beiden wichtigsten Sparten, sowie enormen Investmentgewinnen aus Wertpapieranlagen.
Dutzende anderer Berkshire-Unternehmen, die von Möbel- und Baumaterialherstellern über Lebensmittel-Großhändler und Baufirmen bis hin zu Industriegesellschaften reichen, verdienten ebenfalls ausgezeichnet. Die Berkshire-Hauptsparten sind Versicherungen wie die rasant expandierende US-Autoversicherung Geico und die riesigen Rückversicherer Berkshire Hathaway Re und General Re sowie der Energiesektor mit Pipelinefirmen und Stromversorgern.
Der Wert der Berkshire-Aktienpakete und Wertpapieranlagen stieg innerhalb von sechs Monaten um mehr als fünf Milliarden auf 52 Milliarden Dollar. Berkshires ist unter anderem Großaktionär bei American Express, Coca-Cola, Anheuser-Busch und anderen US- Großkonzernen.
[25.10.2006]
http://www.lingohr.de/de/video/video.html
Muss hier nochmal zwei Sachen klarstellen. Vorab aber nochmal
mein Dank an User Fredo, Kat und Wolf, weil Ihr hier ganz wenige
seid, die mit ihren Strategien langfristig Erfolg haben werdet.
@Fredo
"... In letzter Zeit habe ich mehrer Werte verfolgen können, wo viele von euch aufgrund guter Fundamentaldaten begeistert waren. I-D gehörte dazu aber auch VEM, GCI, CATALIS, IBS, ... . Ich habe mich teilweise auch belehren lassen müssen, dass es garnicht sosehr auf Substanz, Buchwert uä ankommt, wenn denn nur die Fundamentaldaten und das Geschäftsmodell stimmen. ..."
Buffet spricht in seiner klassischen Strategie so gut wie gar
nicht über die Substanz von seinen Investments (Buchwert etc.),
sondern vom sogenannten "Inneren Wert". Neben den Kennzahlen
wie KGV usw. geht er sehr stark auf das Geschäftsmodell ein, d.h.
sein Schwerpunkt liegt eindeutig auf der operativen Entwicklung.
Ich gehe hier vollkommen konform mit ihm (weil auch ich aus dem
Unternehmensmanagement komme). Was nützen die die neuesten
und teuersten Maschinen und Gebäude, wenn Du damit kein Wachs-
tum im opertiven Geschäft erzielen kannst ? Eine Investition in das
Anlagevermögen bringt erst dann Effekte, wenn ich damit die Produk-
tivität steigern kann – was sich wiederum in der GuV in den Ergeb-
niskennzahlen widerspiegelt. Alles andere sind nur Kosten bzw. der
Abfluss von CashFlow aus Investitionstätigkeit.
Ich gehe noch einen Schritt weiter. Wenn ich für mein Geschäfts-
modell immer wieder Investitionen in Anlagevermögen benötige (z.B.
um den technischen Stand zu aktualisieren), entziehe ich mir immer
wieder und dauerhaft Cash bzw. belaste mein Ergebnis durch Ab-
schreibungen. Lange Rede kurzer Sinn: Schwerpunkt der Fundamental-
Strategie nach Buffet ist das operative Geschäft.
Nun zu den o.a. Werten.
Ich bin aus allen Werten konsequent ausgestiegen, als das operative
Wachstum stagnierte (I-D, IBS, VEM usw.). Unabhängig von der
Aktuellen Bewetrung (alle KGV`s sind sehr günstig) straft der Markt
nach der Veröffentlichung derartiger Stagnationen die Werte über-
durchschnittlich stark ab. Das ist Fakt.
Buffet sagt, er verkauft solange nicht, solange er keine nachhaltige
Veränderung in einem Wirtschaftszeig sieht. D.h. 1-2 schwächere
Jahre stören ihn solange nicht, solange der „Innere Wert“ mit samt
Seinem Geschäftsmodell günstig ist. Erst wenn er feststellt, dass z.B.
Die Druckerei-Branche aufgrund des Multimedia-Zeitalters immer
weniger Aufträge bekommen muss, verkauft er seine Investments.
Und hier liegt mein wesentlicher Unterschied zu Warren Buffett. Ich
möchte diese Zeit nicht aussitzen, auch wenn ich vom Inneren Wert
meiner Werte überzeugt bin, weil ich weiss, dass der Markt erst wieder
positiv auf den Kurs reagiert, wenn die Zahlen wieder anziehen (zumin-
dest in den allermeisten Fällen). Und schau Dir die Kursverläufe von
IBS, I-D oder VEM nach den letzten (enttäuschenden) Zahlen an –
der Kurs gibt mir Recht.
Werte wie GCI haben mir persönlich aber auch gelehrt, dass das KGV
nicht das einzige Kriterium sein darf. Buffet schaut sich sehr genau die
CashFlow-Entwicklung an. Ist ja auch logisch, denn was nützt der
schönste (bilanzierte) Gewinn, wenn ich keine Kohle verdiene !
Ich persönlich werde in dieses Thema zukünftig bei meinen Investments
auch noch intensiver einsteigen, denn eine KGV-Betrachtung ohne die
CashFlow-Analyse birgt noch zu viele Risiken. Aber dazu dann später
Mehr in diesem Kino :-)
Viele Grüße,
- Fundamental -