Warren Buffett - Thread
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 26.02.18 11:43 | ||||
Eröffnet am: | 05.06.06 21:35 | von: Fundamental | Anzahl Beiträge: | 91 |
Neuester Beitrag: | 26.02.18 11:43 | von: Cosha | Leser gesamt: | 18.183 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
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gekommen sind, nochmal mit dem erfolgreichsten Anleger aller
Zeiten beschäftigt:
WARREN BUFFETT
Ich möchte hier die in der Literatur beschriebene Anlage-
Strategie vorstellen, die ihn in seiner 50jährigen Karriere
am Markt eine durchschnittliche jährliche Performance von
23% PRO JAHR
beschert hat - eine Erfolgsgeschichte, die vor und nach ihm
nie wieder ein anderer Anleger erzielen konnte.
Demnach kann es im Grunde kaum eine erfolgreichere Strategie
als die des Warren Buffett geben - und die hat es meiner
Meinung nach verdient, im Detail betrachtet zu werden !
(Das heisst, wenn Buffet von der Werthaltigkeit eines Unternehmens / Investments mathematisch überzeugt ist, sind ihm die Kurschschwankungen vollkommen egal: "Von mir aus könnte die Börse ab heute für 5 Jahre geschlossen werden, da ich vollkommen davon überzeugt bin, dass der W e r t meiner Investments weiter deutlich stiegen wird !")
Trotz Computerprogrammen sind es noch immer Menschen, die den Markt beherrschen. Weil aber ihre Gefühle stärker sind als die Vernunft, treiben Angst bzw. Gier die Aktienkurse über bzw. unter den i n n e r e n W e r t einer Gesellschaft. Das Gefühl von Investoren hat eine stärkere Auswirkung auf die Aktienkurse, als die Hintergrunddaten einer Firma.
(Das heisst, dass der Aktienkurs nichts mit dem wirklichen Wert einer Firma zu tun haben muss ! Buffet bezeichnet den tatsächlichen Wert einer Firma als den sogenannten "inneren Wert", den Buffet mathematisch aus den Unternehmenzahlen wie Umsatz, Gewinn, Buchwert usw. ermittelt. Für Buffet zählte bei all seinen Investment ausschließlich der "innere Wert" zur Beurteilung eines Unternehmens bzw. dem aktuellen Aktienkurs, der ein Investment a k t u e l l als günstig oder teuer macht)
Zentrales Anlagekriterium ist dabei das Konzept der "Sicherheitsmarge". Der Erwerber eines Wertpapiers soll demnach den inneren Wert des Papiers ermitteln und prüfen, ob der Preis dieses Wertpapiers an der Börse zu seinen Gunsten niedriger ist als der ermittelte Wert. Der innere Wert wird dabei durch viele Faktoren bestimmt, die bei Graham vor allem nach quantitativen objektiven Kriterien (Liquidationswert des Unternehmens, KGV, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Verschuldungsgrad, Ertragskraft der Vergangenheit, Dividendenrendite) ermittelt werden.
Häufig ist zu lesen, dass nicht er von Grahams Lehren mit der Zeit abgerückt sei, da er bei vielen Käufen stark auf qualitative Elemente Wert legte (Fähigkeiten und Integrität des Managements, Qualität des Geschäftes, Ertragskraft der Zukunft). Bei der Bewertung qualitativer Elemente wurde Buffett von Philip Fishers Buch Common Stocks and Uncommon Profits, vor allem aber von seinem Freund Charles Munger beeinflusst. Munger und Fischer fordern die Bereitschaft, das zu investierende Kapital stark in wenigen Beteiligungen zu konzentrieren und lehnen eine starke Diversifikation ab. Der qualitative Ansatz zeigte sich bei Buffett schon früh, als er beispielsweise 1964 Anteile der durch den Salatöl-Skandal in große Schwierigkeiten geratenen Bank American Express erwarb oder 1976 eine erste Beteiligung im vom Zusammenbruch bedrohten Versicherer GEICO aufbaute. In beiden Fällen betrachtete Buffett die momentanen Probleme als überwindbar und das eigentliche Geschäft der Firmen als gesund und hochprofitabel.
Zwar hat Buffett immer wieder bei der Beurteilung des inneren Wertes eines Unternehmens starken Wert auf subjektive Kriterien gelegt, er hat aber die Grundlagen von Benjamin Grahams Anlagephilosophie nie verlassen. Kernpunkt bleibt, dass der Erwerb einer Firma zu einem sehr attraktiven Preis erfolgen muss.
Buffett selbst wird nicht müde zu erklären, dass sein Anlagerfolg kein Einzel- oder Zufallserfolg ist, sondern auf den Lehren von Graham beruht. Die "Sicherheitsmarge" und der innere Wert einer Firma können seiner Meinung nach von verschiedenen Investoren verschieden ermittelt werden. So präsentierte er 1984 bei einer Rede an der Columbia University mehrere Investoren (Stan Perlmeter, Bill Ruane, Walter Schloss), die durch die Beachtung von Grahams Prinzipien überragenden Anlageerfolg über lange Zeiträume gehabt haben. Buffett hat demgemäß lediglich einen weitergefassten und vielseitigeren Ansatz zur Ermittlung des inneren Wertes entwickelt, als das bei Graham der Fall ist.
Immer wieder legt Buffett beim Erwerb einer Firma deutlich mehr Wert auf subjektive Elemente als Graham. So ist er bereit, für eine Firma und ihren in einem von ihm als großartig beurteilten Geschäft enthaltenen "Goodwill" einen deutlich über dem eigentlichen Buchwert liegenden Preis zu bezahlen (im Geschäftsbericht 1983 erläuterte er diesen Ansatz ausführlich sowohl allgemein als auch speziell am Beispiel von See's Candies). Die subjektive Ausrichtung zeigt sich auch darin, dass Buffett den Vorsitzenden der Firmen, in die er investiert, großes Vertrauen entgegenbringt, sie und ihre Arbeitseinstellung sehr schätzt und ihnen fast völlige Freiheit bei der Führung der Geschäfte lässt, wobei er sich wünscht, dass sie so lange wie möglich weiterarbeiten.
Außerdem sollen Anleger nach Buffett nur in solche (möglichst "simple") Firmen investieren, deren Geschäft sie verstehen. Buffett, der nach seiner Ansicht nichts von Technologie versteht, hat deshalb so gut wie nie in technologielastige Firmen investiert. 1997 lehnte er das Angebot des damaligen Microsoft-Vizepräsidenten Jeff Raikes ab, in die Firma seines Freundes Bill Gates zu investieren, obwohl sich Raikes alle Mühe gab, ihn von den Vorzügen von Microsoft zu überzeugen.
Weiterhin soll sich der Investor immer als Teilhaber des Geschäftes und nicht als auf kurzfristige Kurssteigerungen schielender Spekulant sehen. Konsequenterweise soll der Anleger die Marktschwankungen ignorieren, da er bei einem wohldurchdachten Erwerb nach den Regeln der "Sicherheitsmarge" darauf vertrauen kann, dass sich diese irgendwann zu seinen Gunsten realisiert. Nach Buffett soll es ihm egal sein, wenn die Börse jahrelang geschlossen bleibt und er soll die erworbenen Aktien im Idealfall "für immer" erwerben.
Buffett selbst fasst die Charakteristiken eines lohnenden Investitionszieles immer wie folgt zusammen: "Wir investieren nur in eine Firma, wenn wir (1) die Geschäfte verstehen, (2) die langfristigen Aussichten des Unternehmens gut sind (bewiesene Ertragskraft, gute Erträge auf das investierte Kapital, keine oder nur geringe Verschuldung, attraktives Geschäft), (3) die Firma von kompetenten und ehrlichen Managern geleitet wird und (4) sehr attraktiv bewertet ist."
Buffetts Abneigung gegenüber Verschuldung zeigte sich, als er einmal sagte, dass selbst eine 99 %-Wahrscheinlichkeit mit geliehenem Geld eine höhere Rendite zu erzielen nicht das 1 %-Risiko rechtfertigt, durch die Schulden in einem unvorhergesehenen Fall in Schwierigkeiten zu geraten.
Man darf niemals vergessen, so Buffett, dass einem das Geld anderer Menschen anvertraut wurde, daher sollte auch der kleinste Geldbetrag mit äußerster Sorgfalt verwaltet werden.
"... Jesse Livermore war in der ersten Hälfte des 20. Jh. ein amerikanischer Großspekulant mit recht wechselhaftem Erfolg an der Börse. Mal gelangen ihm so tolle Coups, das er die Schlagzeilen der Zeitungen füllte, mal stand er nahe am Bankrott. Sein ihm zugeschriebener Einfluss auf das Börsengeschehen war so groß, das ihn manche Kreise sogar für den Börsencrash 1929 verantwortlich gemacht hatten. So bewegt sein Leben auch war, so tragisch war sein Ende: Er starb durch eine Kugel aus eigener Hand. ..."
Immer wenn er sich an seine Regeln hielt gewann er. Verluste erlitt er nur, wenn er sich nicht an sein Tradingsystem hielt. Er gilt als das mit Abstand größte Börsengenie, das jemals gelebt hat.
Einmal kaufte er den gesammten Baumwollmarkt auf. Daraufhin wurde er ins White House gebeten. Auf die Frage, weshalb er das gemacht habe, sagte er :
Ich wollte sehen, ob ich es schaffe!
Dass er den Crash of 1929 verursacht habe ist leider absoluter Schwachsinn, wundert mich, dass gerade Du, als fundamental orientierter Anleger das rezitierst. Eine Aktie kann man nicht dauerhaft unter ihrem fair value drücken, einen Markt schon gar nicht. 10 jahre nach dem Crash waren die Nachwirkungen immer noch zu spüren.
Fakt ist, dass J.L. immer alles gegeben hat. In den 1920er-1930er Jahren ging auch alles gut, leider lag es zum Teil an seiner Depression, wie auch an seinen sonstigen Umständen, bspw hat seine Ex Frau auf seinen Sohn geschossen und wurde später wegen Mord angeklagt, dass er sich das Leben nahm.
Das mit dem angeschossenen Sohn geschah in dem Haus von J.L. , das er seiner Ex-Frau Dorothy überlassen hatte und geschah als beide angetrunken waren. Er kam gerade vom feiern wieder und stritt, wie oft mit seiner Mutter, da sie auch betrunken war und ihm sagte er solle nichts trinken, daraufhin nahm er eine Whiskeyflasche, das ganze nahm ziemlich stressige Formen an, ihr neuer Lover war übrigens mit von der Partie, jedenfalls ging er , Jesse Jr. íns Zimmer von seinem jüngeren Bruder (Paul) und holte ein Gewehr, welches nur einen Schuss hat, damit kam er runter, drückte es seiner Mutter in die Hand und sagte sie solle doch schießen. Alle Livermore´s waren ausgezeichnete Schützen, jedenfalls sie legt den Finger um den Abzug, er greift das Gewehr und in dem Getümmel fällt dann der Schuss.
J.L. hat ihren Verteidiger (einer der besten Anwälte des Landes, aus Kalifornien) bezahlt und die Sache im Sinne aller Gerecht verlaufen lassen. Jesse Jr. betonte, dass es ein Unfall war.
Is nich so, dass er daran zugrunde ging, aber ihm passierten laufend solche Sachen. Da er ohnehin depressiv veranlagt war, wurd´s ihm eben auch irgendwann zu viel
"... Jesse Livermore hat beispielsweise mit 5 USD angefangen und wurde zum reichsten Mann der Welt. ..."
Ich habe die Aussage gefunden,
"... dass ihn manche Kreise sogar für den Börsencrash 1929 verantwortlich gemacht hatten ...!
Was nach Deiner Aussage mit dem "gesamten Baumwollmarkt" nicht einmal unrealistisch sein würde.
However, frage mich nun allen Ernstes, wie ein Mensch, der 3x pleite gewesen ist, der reichste Mann der Welt gewesen sowie ein erfolgreicher "Spekulant" gewesen sein soll - fällt mir nicht wirklich viel dazu ein ... *kopfschüttel
Du hast behauptet, es wäre einer der besten Spekulanten und der
reichste Mann der Welt gewesen. Nach dem was ich gefunden habe wage
ich das mehr als anzuzweifeln ...
Dazu würde ich Dir "Jesse Livermore" von Richart Smitten oder "Edwin Lefevre : Spiel der Spiele" nahelegen..
... wollen wir nicht davon abkommen. Habe mir ausnahmsweise "Börse Online" Nr. 20 (11. - 18.05.06) gekauft, weil ein Interview von Warren Buffett darin erschienen ist.
Der 75-jährige Chef der Holding Berkshire Hathaway besitzt über seine Anteile an der Firma ein Prvatvermögen von rund 42 Milliarden Dollar uns ist damit nach Bill Gates der zweitreichste Mann der Welt. Sein Vermögen machte er zunächst mit Aktieninvestitionen und Versicherungen.
Seine markanten Aussagen:
"Für einen Masterplan bin nicht klug genug."
"Vor allem der riesige Umfang in dem Derivate benutzt werden, macht sie gefährlich."
"Wir besitzen eine Menge Euro. Ich bin wesentlich skeptischer für den Dollar."
Einfach gute Firmen kaufen, das ist das Patentrezept von Warren Buffett.
Seine Strategie:
Seit einigen Jahren bevorzugt er den Kauf ganzer Unternehmen. Dennnoch nutzt er alle Möglichkeiten der Finanzmärkte: Sobald er einen Gewinn erwartet, investiert er auch heute noch in Aktien, aber auch in Renten, Rohstoffen oder auf dem Derivatemarkt. Warren Buffett lebt fern von der Wall Street in Omaha, Nebraska, und gibt so gut wie keine Interviews. Während der Hauptversammlung 2006, am 06. Mai, sprach Börse Online mit ihm.
Nachzulesen, wie gesagt, in Nr. 20. (Ich erhalte keine Honorar von BO).
Warren Buffett wurde am 30. August 1930 als zweites Kind des Brokers und späteren Kongressabgeordneten (1942 - 1948, 1950 - 1952) Howard Buffett und dessen Frau Leila (geb. Stahl) in Omaha, Nebraska, geboren.
Der junge Warren zeigte sich schon als Kind von Zahlen fasziniert und sehr geschäftstüchtig, so verdiente er sein erstes eigenes Geld als Zeitungsbote, mit der Vermietung von Flipperautomaten und dem Verkauf gebrauchter Golfbälle. Seine ersten Erfahrungen mit Geldanlagen und dem Aktiengeschäft machte er in der Firma seines Vaters. Dort erwarb er auch im Alter von 11 Jahren seine ersten drei Aktien.
Nach Studien an der Wharton School der University of Pennsylvania und der University of Nebraska erwarb er 1951 an der Columbia University in New York den "master in economics". Dort war einer seiner Lehrer der "Vater der Fundamentalanalyse", Benjamin Graham. Buffett erhielt das einzige A+, das Graham in 22-jähriger Lehrtätigkeit vergeben sollte. Zunächst arbeitete er in der Firma seines Vaters, Buffett-Falk. 1954 nahm er dann das Angebot seines ehemaligen Lehrers Graham an, in dessen Brokerfirma Graham-Newman als Wertpapieranalyst zu arbeiten.
Nachdem sich Graham 1956 ins Privatleben zurückgezogen hatte, gründete Buffett am 1. Mai 1956 in Omaha seinen ersten privaten Investmentpool (Limited Partnership) mit einer eigenen symbolischen Einzahlung von US$ 100. Weitere US$ 105.000 wurden von sieben Verwandten und Bekannten beigesteuert. Der im Laufe der Jahre nach Teilnehmern und Einlagen kräftig wachsende Investmentpool erzielte von 1956 bis 1969 ein durchschnittliches jährliches Anlageergebnis von 29,5 % (dabei verdiente Buffett 25 % des über 4% hinausgehenden Anlageergebnisses). Für die Anfangsinvestoren wurden so (nach Abzug von Buffetts Erfolgsanteil) aus US$ 10.000 sagenhafte US$ 150.000, im gleichen Zeitraum hätte eine Investition in den Dow-Jones-Index lediglich einen Betrag von etwas mehr als US$ 15.000 ergeben.
Gegen Ende der 60er Jahre beunruhigte Buffett die immer stärker auf kurzfristige Kurssteigerungen und hochspekulative Aktien setzende Atmosphäre an der Wall Street. So schrieb er schon 1967 in einem Brief an seine Anleger : "Ich kann mit den herrschenden Bedingungen nichts mehr anfangen". Nach dem Zusammenbruch der hochriskanten Aktien und Investmentfonds 1969 bis 1971 sollten die 60er Jahre in der Rückschau als "Go-Go-Years" bekanntwerden (benannt nach dem gleichnamigen Buch des bekannten Autors John Brooks), besonders personifiziert durch Personen wie Fred Carr (Enterprise Fund), Fred Mates (Mates Fund), Gerald T'Sai (Manhattan Fund) und nicht zuletzt Bernard Cornfeld und sein Investors Overseas Services Imperium.
Konsequenterweise löste Buffett 1969 den Investmentpool auf und bot seinen Investoren an, ihr Geld in Anteile von Berkshire Hathaway zum damaligen Kurs von etwa 43 US$/Anteil (ein solcher Anteil war Ende 2004 ungefähr US$ 87.000 wert) zu tauschen (er hatte 1965 für seinen Investmentpool die Mehrheit an der Firma erworben). Zu diesem Zeitpunkt hatte er durch den Kauf einer Versicherung (National Indemnity), einer Zeitung (Sun Newspapers of Omaha) sowie einer Bank (Illinois National Bank&Trust) das noch vorhandene Kapital von Berkshire Hathaway bereits teilweise in textilfremde Beteiligungen investiert (er wiederholte damit ein Verhalten, das er bereits 1962 nach dem Erwerb der Mehrheit an der Firma Dempster Mill gezeigt hatte: Das Kapital eines wenig aussichtsreichen Firmengeschäftes in vielversprechendere Beteiligungen fließen zu lassen). Buffett besaß Anfang 1970 neben Berkshire Hathaway noch Beteiligungen an den Firmen Diversified Retailing und Blue Chip Stamps. Diese beiden Unternehmen fusionierte er später mit Berkshire Hathaway (1979 Diversified Retailing, 1982 Blue Chip Stamps), nachdem es nicht zuletzt aufgrund vermuteter Interessenkonflikte (Blue Chip Stamps war ebenfalls eine Art Investmentholding) Mitte der 70er Jahre zu einer Ermittlung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC gegen ihn gekommen war.
Einer breiten Öffentlichkeit war Buffett lange Zeit unbekannt. Das änderte sich erst, als der bekannte Finanzbuchautor George W. Goodman (besser bekannt unter seinem Pseudonym "Adam Smith") 1972 Warren Buffett und Benjamin Graham ein eigenes Kapitel in seinem Buch "Supermoney" widmete.
An der Wall Street hatte der Zusammenbruch der hochspekulativen Aktien Ende der 60er zu einer Flucht in Aktien von soliden Firmen mit guten Gewinnen und bewährten Erfolgsgeschichten geführt. Durch die Massenbewegung in die sogenannten "Nifty-Fifty" oder "Vestal-Virgins" wurden jetzt deren Kurse, wie vorher die der spekulativen Aktien, in immer unwahrscheinlichere Höhen getrieben. Schließlich sollte auch diese Blase 1973/74 platzen. Erst Ende 1974, fast am Ende eines 5-jährigen Bärenmarktes, der die schlimmsten Kursverluste seit der Großen Depression gebracht hatte, sollte sich Buffett zu Wort melden. In einem Forbes Interview sagte er: "Jetzt ist die Zeit zu investieren und reich zu werden". Buffett selbst hatte schon vor 1974 viele Beteiligungen erworben. Als bis heute hochprofitable Investitionen sollten sich dabei die 1973 erfolgte Beteiligung an der Washington Post und der Erwerb des Süsswarenherstellers See's Candies 1972 (über Blue Chip Stamps) erweisen.
Seither ist Buffett nicht mehr aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwunden. Er erstaunt immer wieder durch seinen unprätentiösen Lebensstil (Buffett lebt noch heute in dem Haus in Omaha, das er 1958 für US$ 31.500 erworben hat) und erregt immer wieder Aufmerksamkeit durch scharfsinnige, selbstkritische und humorvolle Bemerkungen in den Jahresberichten von Berkshire Hathaway. Die Jahreshauptversammlungen, die zuletzt von mehr als 20.000 Menschen besucht wurden, tragen mittlerweile den Namen "Woodstock für Kapitalisten".
In den 80er Jahren machte Buffett Schlagzeilen durch den Aufbau größerer Aktienbestände in Coca-Cola, American Express und Gillette. Daneben erwarb Berkshire Hathaway auch immer wieder Firmen komplett (so 1983 die erfolgreiche Möbelfirma Nebraska Furniture Mart). Weiterhin erregte er großes Aufsehen, als er 1991 das durch einen Skandal um Manipulationen bei der Versteigerung amerikanischer Staatsanleihen in existentielle Not geratene Wall Street Haus Salomon Brothers vor dem Untergang rettete.
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Berkshire Hathaway liegt heute neben passiven Beteiligungen im Geschäft der mittlerweile über 60 in verschiedensten Geschäftsfeldern tätigen Eigengesellschaften und im Erst- und Rückversicherungsgeschäft, dokumentiert durch die Eigengesellschaften Berkshire Hathaway Reinsurance Group und Berkshire Hathaway Primary Group sowie GEICO (fünftgrößter Kfz-Versicherer der USA) und General Re (viertgrößter Rückversicherer der Welt).
Trotz der mittlerweile erreichten Größe von Berkshire Hathaway ist es Buffett immer wieder gelungen, überdurchschnittliche Anlageergebnisse zu erzielen, wenn auch das jährliche Anlageergebnis auf mittlerweile "nur noch" 21,9 % seit 1965 gesunken ist. Buffetts Vermögen wird zu 99 % durch seine Beteiligung an Berkshire Hathaway repräsentiert.
Warren Buffett war mit Susan Buffett (geb. Thompson) von 1952 bis zu ihrem Tod am 29. Juli 2004 verheiratet. Aus der Ehe sind die drei gemeinsamen Kinder Howard, Susan und Peter hervorgegangen.
Um die Irritationen von Aktienkursen zu verstehen, stellen Sie sich einmal vor, Sie und Mr. Market seien Partner in einem Aktien-Geschäft. Jeden Tag wird Mr. Market einen Wert benennen, zu dem er bereit ist, Ihre Anteil zu kaufen oder Ihnen seine Anteile zu verkaufen.
An einigen Tagen ist Mr. Market fröhlich und ist der Meinung, dass es in Zukunft nur schöne Tage geben wird. An diesen Tagen ist er bereit, besonders hohe Kurse für Ihre Aktien zu bezahlen. An anderen Tagen wiederum ist Mr. Market völlig entmutigt und notiert nur sehr niedrige Kurse für Ihre Aktien.
Darüber hinaus macht es Mr. Market nichts aus, brüskiert zu werden. Wenn seine benannten Kurse an manchen Tagen ignoriert werden, kommt er morgen mit anderen Notierungen wieder zurück. Graham wies seine Studenten darauf hin, dass nur Mr. Markets Tagebuch, und nicht seine Strategie nützlich seien. Wenn Mr. Market in einer verrückten Stimmung ist, steht es Ihnen frei, ihn zu ignorieren oder ihn sich zu Nutze zu machen - aber es wäre katastrophal, wenn Sie seinem Einfluss unterlägen.
Buffett erinnerte seine Aktionäre daran, dass man ausschließlich ein gutes Urteil über seine Investments benötigt, um langfristig und dauerhaft erfolgreich zu sein. Dazu ist es elementar wichtig, sich vor den emotionalen Wirbelstürmen, die Mr. Market entfacht, zu schützen. Buffett hat immer wieder zugegeben, dass er sich sehr oft an Grahams Allegorie erinnerte, um sich vor der Dummheit des Marktes zu schützen.
Andererseits: Wer 1975 eine Berkshire-Aktie für 19 Dollar gekauft hat, darf sich bis heute über einen Anstieg auf 91.800 Dollar freuen - einen Stocksplit gab es nie. Das ist immerhin ein Anstieg um fast das 5000-fache!
In der Zwischenzeit verplemperten ganze Generationen von Investoren ihre Zeit mit der Suche nach den "elusive ten-baggers" - den ach-so-schwer zu findenden "Verzehnfachern".
Langzeit-Chart der Berkshire-Hathaway-Aktie (BRK.A)
http://www.trader-legenden.de/jesse_livermore.php
"BRK.A ist wohl die einzige Aktie, die im Jahr-2000-Crash 40.000 Dollar an Wert verloren hat (Sturz von 80.000 auf 40.000). Sie ist aber wohl auch die einzige, die dann bei 40.000 Dollar "ein Schnäppchen" war - und sich seitdem mehr als verdoppelt hat."
Es hat in der Historie immer wieder Übertreibungen, Baisses und Hausses gegeben. Es gab den Schwarzen Freitag 1929, den 19.Oktober 1987 und den Neuen Markt. Hier wurden unzählige "Investments" verbrannt, die nie wieder aufgestanden sind. Dass es aber tatsächlich einen einzigen (!) Investor gab/gibt, der durch alle Desaster hindurch eine durchschnittliche Performance von knapp 25% pro Jahr (!!) erzielen konnte, spricht doch uneingeschränkt für dessen Strategie.
Soll auch nur allen ähnlich strukturierten Anhängern dieser Philosophie in Tagen wie heute über die Rückschläge hinweghelfen und Sicherheit geben, dass Ihr im Grunde alles richtig macht und dauerhaft von Eurer Disziplin belohnt werdet.
So long - rock on !
Möchte nur mal in der Zwischenzeit einen anderen Aspekt beschreiben, der ebenso wahr wie bemerkenswert ist: Buffet hat bereits in jungen Jahren sein Vermögen errechnet - und es ist eingetreten !
Er hat seine (absolut sichere !) Strategie hergenommen und mit der Wahrscheinlichkeit der durchschnittlichen Performance exponiert - quasi XYZ Dollar x 25% x XYZ Jahre. Er hat mit seiner Strategie dabei nicht in Monaten oder Jahren gedacht, sondern in Dekaden.
Natürlich ist unsereins ungeduldige, wenn`s 5 Schritte vorwärts und 4 Schritte zurück geht - er aber hat`s realistisch gesehen und somit seine 25% als maximale Obergrenze betrachtet. Jeder von uns, der seine Investments anders betrachtet, müsste besser als Buffet sein - zumindest mit Sicht auf Dekaden ...
"... Darüber hinaus macht es Mr. Market nichts aus, brüskiert zu werden. Wenn seine benannten Kurse an manchen Tagen ignoriert werden, kommt er morgen mit anderen Notierungen wieder zurück. Graham wies seine Studenten darauf hin, dass nur Mr. Markets Tagebuch, und nicht seine Strategie nützlich seien. Wenn Mr. Market in einer verrückten Stimmung ist, steht es Ihnen frei, ihn zu ignorieren oder ihn sich zu Nutze zu machen - aber es wäre katastrophal, wenn Sie seinem Einfluss unterlägen. ..."
Warren Buffett will größten Teil seines Vermögens stiften
NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Milliardär Warren Buffett will den größten Teil seines auf rund 44 Mrd USD geschätzten Vermögens wohltätigen Zwecken stiften. Der als zweitreichster Mann der Welt geltende Buffet versprach in einer Pressemitteilung vom Sonntag, sich von 85% seines Vermögens zu trennen und dieses fünf Stiftungen zuzuführen.
Werbung Der Löwenanteil erhält die Bill & Melinda Gates Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates. Dieser hatte erst vor kurzem angekündigt, sich aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und sich stärker um soziale Belange zu kümmern. Das Vermögen der Gates-Stiftung beträgt derzeit rund 30 Mrd USD. Sie konzentriert sich auf Gesundheits- und Bildungsrojekte in Entwicklungsländern in Asien und Afrika.
Gates gilt als reichster Mann der Welt. Er ist Mitglied im Board von Berkshire Hathaway, der von Buffett gegründeten und geführten Investmentgesellschaft. Der 75-jährige Buffett will nun Berkshire-Aktien der Klasse B im Wert von 30 Mrd USD der Gates-Stiftung zuführen. Vor der Zustiftung werden seine Aktien der Klasse A zunächst in solche der Klasse B umgetauscht. Eine A-Aktie entspricht 30 B-Aktien.
DJG/DJN/mim/brb