TUI
Ich erinnere mich noch gut, wie die Münchener Rück im Frühjahr 2003 in das Visier (britischer) Shortseller geriet. Da stürzte der Kurs innerhalb von zwei Tagen von 80 auf 50 Euro ab. Zwei Tage später war er dann wieder bei 75.
So könnte es bei TUI jetzt auch laufen.
Wer nicht investiert ist und "scharf schießt", könnte auch als Trader mit den zu erwartetenden Short-Eindeckungen schnelles Geld verdienen. Man spielt dann sozusagen mit dem "Short squeeze" der Shortseller. Bei TUI wäre ein schneller Wiederanstieg innerhalb weniger Tage von 12 ? (13 ? - "das Tief") auf 15 Euro möglich.
Das ist ein typisches Kapitulationstief, wie man es auch bei den Aktienindizes in der Asien-Krise (1997) und in der Russland/LTCM-Krise (1998) beobachten konnte. Geht man mit der Lupe noch näher an diese Tiefs ran, erkennt man ein winziges "W".
Das charttechnische Signal zum Einstieg käme bei TUI, wenn am Ende des "dritten Beins" dieses W der Kurs kurz unter das Tief des ersten Beines rutscht.
An der Stelle könnte man auch gut Calls kaufen; leider ist die Vola dann typischerweise sehr hoch, was die möglichen Gewinne senkt (die Vola sinkt meist, wenn Aktien wieder steigen). In USA gibt es (für US-Aktien) Single-Stock-Futures, mit denen man ohne diese Vola-Probleme "den Hebel ansetzen" kann.
Immerhin genieße ich und alle Investierten den Vorzug, daß wir dabei sind
- komme, was da wolle. Ich muß keine Träne weinen, falls der Kurs, was ja
auch Du einräumst, plötzlich einen Big Jump macht; denn ich bin ja dabei.
Allenfalls ein ganz Gewitzter, der bei 13,-EURO einsteigt, um anschließend
nur noch steigende Kurse zu sehen, ist relativ besser dran; aber seinen
Mehr-Gewinn gönne ich ihm.
Allerdings: die wenigsten dürften zu dieser erlauchten Schar gehören. Denn
es ist eine Eigenart, daß bei progressiv fallenden Kursen der Mut der Anleger
schwindet: "wenn der Kurs SO WEIT fällt, wer garantiert mir, daß er dann
nicht NOCH weiter fällt?" - Kauf-Vorsätze sind dann ganz schnell vergessen
und verdrängt. Die Börse hat ein Bonmot dafür: "bei Erreichen streichen".
Du bist aufgerufen, das zu widerlegen.
Quelle: Onvista.de
Der TUI Kurs wird nicht nur manipuliert, es kommen immer wieder schlechte Nachrichten aus der Branche!
1. Wenn ich bei 13 Euro kaufe, kann ich mir zum einen, wenn es weiter fällt, denselben Trost zusprechen, wie Du ihn Dir jetzt zusprichst - nämlich dass der Kurs bald wieder nach oben springt.
2. Bin ich dann, verglichen mit denjenigen, die schon bei 17 Euro gekauft hatten, in jedem Fall schon mal 4 Euro weiter "vorn".
3. Ist in "dynamischen Schieflagen" - bei einer V-Kapitulation - meist ein Gummiband-Effekt zu beoachten, der den Kurs RECHT SCHNELL wieder emporschießen lässt. Man muss sich das so vorstellen: In London starren fünf Dutzend Shortseller/ Hedgefonds-Manager mit Schweißperlen auf der Stern unablässig auf den Kurs, um im richtigen Moment auf den KAUF-Knopf zu drücken. Denn nichts ist ärgerlicher als ein Short-Squeeze. Natürlich wollen sie auch nicht zu früh kaufen, um keine Performance (nach unten) zu verschenken. Die Herren stehen jedenfalls unter Stress.
4. Wenn ich zu 13 kaufe und die Aktie bis 11,50 fällt, dann hab ich den Kauf halt ein paar Stunden/Tage zu früh getätigt. Ich bin dann aber drin und erspare mit das manische Auf-den-Kurs-Starren der Herren aus London.
5. Das Kalkül der Shortseller besteht darin, bei Aktionären den Eindruck zu erwecken, der Kurs fiele nun "ins Bodenlose". Psychologisch ist es in der Tat äußerst schmerzlich zu beobachten, wenn der am Tag X stündlich um einen weiteren Euro nachgibt. Das halten die meisten nicht aus - sie verkaufen exakt am Tief (da ist das Volumen typischerweise am höchsten). Wenn man sich von dieser Panik aber nicht anstecken lässt - oder noch besser noch gar nicht investiert ist - , dann winken hier wirklich schnelle und ziemlich sichere Gewinne. Für Investierte, die noch Mittel übrig haben, empfiehlt sich am Tag X ein Nachkauf (evtl. sogar "Verdoppelung").
Ich hab das am 21. Juli mit Dell durchexerziert (EK im Intel-Thread gepostet), als die Aktie nach der Gewinnwarnung auf 18,90 Dollar fiel (Vortag: 22 Dollar). Zwei Tage später war sie schon wieder über 21 Dollar (siehe Chart unten). Auch bei Dell wurde der "Ausverkauf" durch den drastischen Volumenanstieg "angezeigt". Deshalb ist es in der Charttechnik so wichtig, auch auf das Volumen zu achten (was hier in den Foren leider oft unterbleibt).
Eine ähnliches "V" wie bei Dell dürften wir dieser Tage bei TUI sehen.
P.S. - zu 1206: Shortseller manipulieren teilweise auch die News bzw. "erfinden" schlechte News. Das geht hin bis zu offenen Bankrott-Lügen.
FAZIT: Die Börse ist ein Haifisch-Teich. Wenn es einfach wäre, hier Geld zu verdienen, würde ja keiner mehr arbeiten gehen ;-))
tig fünf Meteoriten einschlagen.
Gleichzeitig sprengen fiese Terroristen die zehn größten Flugzeuge von TUI in
12.000 Metern Höhe mit Haarspraydosen; alle zehn stürzen so unglücklich ab,
daß sie auf zehn TUI-Schiffe treffen, welche sich umgehend in den Grund der
See bohren.
Zu allem Übel stürmen unbekannte Feuerzeuge ("Sturmfeuerzeuge") die TUI-Zen-
trale und rufen die Vogelgrippe aus. Am Abend jenes Schicksalstages kandidiert
Fidel Castro für das Amt des Alterspräsidenten des Aufsichtsrats.
Und Günter Grass mit seiner Erfahrung im Verschweigen von Nebensächlichkeiten
wird Pressesprecher.
Was glaubst Du, was DA los wäre.
Ich glaube nicht, daß Du Dich von der Gier so zerfressen lassen solltest. Wie fuzzi bereits darauf hinwies, daß er Mehrgewinn allen anderen gönnt, so solltest Du das auch sehen. Sicher, ein € mehr oder weniger ist schon ein Unterschied (bei mir macht das immerhin 34.000 € aus), doch entscheidend ist doch der Abschluß, und der sollte möglichst positiv sein, natürlich so hoch wie möglich. Von der Gier sollte man sich möglichst nicht leiten lassen, das geht meistens in die trousers. Folge der Vernunft und nicht der Gier, ein Maximum zu erreichen; hier ist gesundes Mittelmaß zunächst genug, wobei dieses bei einer potentiellen Übernahme mit Sicherheit noch überschritten wird.
Kannst Du noch ruhig schlafen?
Freundliche Grüße, laboetrader
Gegen einen kurzfristigen Momentum-Trade hab ich hingegen nichts einzuwenden (das ist dann freilich keine Hochzeit, sondern eher "die schnelle Nummer"). Dafür ist das TEMPO, mit dem TUI fällt, zurzeit aber (noch) nicht groß genug. Erst wenn es zunimmt, spannt sich das Gummiband genug, dass die Aktie anschließend wieder "zurückschnellen" kann.
Der Unterschied zwischen einem Investment und einem Trade ist, dass man Trades in jeder Börsen- und Wirtschaftslage - bei gekonntem Einstieg - wagen kann, selbst im Crash von 1929!:
http://www.ariva.de/board/257323
Außerdem gilt nach wie vor: Ich ertrag es standhaft wie kein Zweiter, wenn Aktien ohne mich steigen ;-))
TUI AG: halten (M.M. Warburg)
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst von M.M. Warburg&CO, Eggert Kuls, hat aufgrund der unerwartet schwachen Entwicklung im Bereich Shipping seine Empfehlung für die TUI-Aktie (ISIN DE000TUAG000 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN TUAG00) von "kaufen" auf "halten" und das Kursziel auf 14 Euro gesenkt.
Das von TUI ausgegebene Profit Warning für den Shipping-Bereich habe erheblichen Einfluss auf die Gewinnschätzungen, da zum einen das Delta zu den bisherigen Annahmen signifikant sei und darüber hinaus eine Änderung bei den Shipping-Erträgen aufgrund der Tonnagesteuer keinen Einfluss auf die Steuerposition habe. Vor diesem Hintergrund hätten die Analysten ihre EPS-Schätzungen für 2006 um 49% auf 0,80 Euro, für 2007 um 43% auf 0,99 Euro und für 2008 um 30% auf 1,63 Euro zurückgenommen. Da das 2006er u.a. steuerfreie Einmalerträge aus dem Verkauf der Geschäftsreiseaktivitäten von rund 150 Mio. Euro enthalte, schlage sich die für 2007 erwartete operative Verbesserung in den EPS nur unterproportional nieder.
Der Newsflow werde zumindest in Q3 wieder deutlich positiver werden. In der Touristik stehe das ertragsstarke Sommerquartal an. Hier könnten zusätzliche Flugkapazitäten zu einer leichten Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr führen. Im Shipping-Bereich werde der in H1 deutlich negative Saldo aus Synergien und Integrationskosten in den positiven Bereich umschlagen. In Q3 sowie in den ersten Wochen von Q4 könne zudem mit operativ positiven Erträgen aufgrund der Vereinnahmung von High-Season-Surcharges gerechnet werden. In Q4 sollte in der Touristik der im Vorjahr aufgrund der Unruhen in Frankreich gebuchte Verlust deutlich verringert werden können.
Die Analysten würden nunmehr davon ausgehen, dass TUI das Ziel, die Nettoverschuldung zum Jahresende auf 3,0 Mrd. Euro zurückzuführen, nicht erreiche. Gegenüber ihrer bisherigen Jahresendschätzung von 3,06 Mrd. Euro würden sie nunmehr von 3,21 Mrd. Euro ausgehen. Nach ihrem Szenario werde das Verschuldungsziel erst Ende 2008 erreicht. Hier sei unterstellt, dass TUI die Dividende bei 0,77 Euro je Aktie konstant halte, d.h. auch in den kommenden Jahren knapp 200 Mio. Euro p.a. ausschütte.
Die Analysten von M.M. Warburg&CO stufen die TUI-Aktie auf "halten" zurück und senken das Kursziel auf 14 Euro. (11.08.2006/ac/a/d)
Analyse-Datum: 11.08.2006
soll es und wird es wohl auch sein. Am Ende steht eine zerschlagene TUI.
Man stelle sich vor, WIR würden das mit den Amis machen...
Das schwachsinnige Zahlenwerk zu zerklauben lohnt nicht: es ist ohnehin
nicht zum näheren Hinsehen gedacht; allenfalls als Feigenblatt für den
gesenkten Daumen.
Und nun der Wetterbericht.
Odem, der der kränkelnden Aktie neues Leben gebähren soll. Und nun?
Einen "lustlosen Sprung" (klingt, als ob Fury auf seine alten Tage impotent
geworden sei) ist Dir die meuchelnde Befreiungstat noch Wert. - Also ich muß
doch bitten.
Nun treibt mich die Frage um:
Alzheimer oder Morbus Grass (krankhafte Verdrängung). - Was moanst?
Fürzlein- geendet, was heute früh als Orkan begann und uns alle hier in
höchste Wallung versetzte. Da wurden allerlei Fässer aufgemacht und so
manche Dicke Berta aufgefahren. Allein: es hat sich nicht gelohnt.
Was lehrt uns der Furz als solcher? - Manchmal wird viel Wind um NICHTS
gemacht.
Anscheinend gibt es noch mehr Idioten wie mich, die an die TUI glauben!
Freundliche Grüße!
Freundliche Grüße, laboetrader
Bei TUI ist die Sache allerdings schwieriger, weil die Firma im Gegensatz zu Pfizer, Intel, Microsoft und Nokia, die allesamt zig-Milliarden Cash auf dem Konto haben, hohe Schulden hat, was sie leicht "erpressbar" macht. Ähnlich ist die Lager bei der Dt. Telekom. Da beide Firmen zudem über sinkende Gewinne klagen, ist es kein Wunder, dass sich Short-Seller über sie hermachen.
Eine wirklich umfassende Analyse darf daher nicht nur auf die Substanz sehen, sondern muss auch die Angreifbarkeit durch die Verschuldung ins Kalkül ziehen. In dem Punkt habt Ihr wohl zu wenig Gefahren gewittert.
Für 12 Euro würde ich TUI unbesehen kaufen - da könnte sich im Langzeitchart ein Doppelboden abzeichnen. Jetzt bei 14 zögere ich noch, weil ich aus eigener schmerzlicher Erfahrung weiß, welch perfide Macht Shortseller haben, vor allem wenn sie zu einer Sammelattacke blasen wie jetzt bei TUI. Der Chart ist zurzeit im Niemandsland - Tendenz: fallend. Ich würde am liebsten erst bei einer Bodenbildung einsteigen. Ein solcher Boden zeigt sich zur Zeit z. B. im Intel-Chart (unten). Er ist auch fundamental gut unterlegt, da Intel gerade eine neue, sehr leistungsfähige Prozessor-Generation rausgebracht hat, die dem Erzrivalen AMD Marktanteile abjagen wird (Details: Intel-Thread).
Man muss auch klar unterscheiden, ob sich Kritik gegen eine Firma richtet oder gegen die BEWERTUNG dieser Firma an der Börse. Mag sein, dass Google z. B. eine tolle Firma ist, aber zu 380 Dollar mit einem KGV von 55 würde ich nie auf die Idee kommen, sowas zu kaufen. TUI ist in gewisser Weise das andere Extrem: Vom CEO schlecht geleitet, hoch verschuldet, leidet unter teurem Öl. Also eine "schlechte" Firma, die jedoch über Gebühr dafür abgestraft wurde. Sprich: Die Bewertung ist - gemessen an der Substanz - zu niedrig, während sie bei Google - gemessen an der Substanz - zu hoch ist. Nichtsdestotrotz hat TUI Probleme, und man tut gut darin, diesen schonungslos ins Auge zu sehen.
Intel-Chart zeigt Bodenbildung:
Vielen Dank!
eddy1812
Ich bin immer wieder erstaunt, wenn man dieser Tage die Analysen der Geld-
häuser liest: es werden ständig nur die Negativa herausgestellt. Die Schiff-
fahrt hinkt etwas, gut. Aber was macht die Meute draus? Sie tut so, als ob
TUI aus nichts anderem als der Schifffahrt besteht; und deren (temporäre!)
Probleme werden so hingestellt, als seien sie in Bronce für die Ewigkeit ge-
gossen. Manche entblöden sich sogar, KGVs für 2008 bis auf 2 Stellen hinter
dem Komma genau zu nennen.
Tatsache ist: TUI ist in erster Linie ein TOURISKTIK-Konzern. Diese Aussage
bezieht ihre Berechtigung aus den Umsatzanteilen: diese lagen im vergangenen
Jahr bei etwa 3,8 von 19,8 Mrd. (Schifffahrt im Verhältnis zum Gesamtumsatz)
und wird in 2006 (Vollkonsolidierung von CP-Ships) etwa bei 7 von 22 Mrd.
liegen. Das bedeutet: die Schifffahrt wird 2006 rund 32% Umsatzanteil haben.
Ist TUI deswegen ein Schifffahrtskonzern?
Fast alle Analysten sind sich einig, daß die Touristik in 2006 zulegen wird;
und zwar in Umsatz und Gewinn. Wie also kann es sein, daß der Konzern, der
mehr als 2/3 seiner Umsätze (und Gewinne) aus der Touristik generiert, fast
ausschließlich nach seiner (momentanen) Verfassung seines untergeordeten
Bereichs Schifffahrt beurteilt wird?
Was übrigens immer unterschlagen wird: fast alle der Schifffahrt negativ an-
gelasteten Faktoren sind EINMALFAKTOREN; sie werden schon bei gleichbleiben-
der Größe beim nächsten Mal einen Zuwachs bewirken; erst recht natürlich bei
abnehmender Größe (z.B. die Treibstoffkosten).
http://www.ariva.de/board/249994