Schäuble will Ende der Abgeltungsteuer
Allerdings muss die Politik überlegen ob man nicht doch das Aktiensparen, wie auch das Immobilieneigentum etwas steuerlich subventionieren sollte.
Es kann nicht sein, dass eben reine Zins-und Kapitaleinkünfte höchstens 25 % plus plus Steuern kosten und Arbeitseinkommen, wie alle anderen Einkommensarten mit bis zu 42 % plus plus plus zu versteuern sind.
1.Plus- Soliuschlag,
2. Plus Kirchensteuer
3. Plus sogenannte "Reichensteuer"
Andere haben anonym Ihr Geld im Ausland angelegt.
Und auch die Oma , wie der normale Sparer hatten Angst , dass sie von ihren 24 euro Zinsen im jahr noch was bezahlen mussten. Einige hatten das Thema Zinsversteuerung gar nicht verstandne und meinten sogar, das Sparbuchguthaben würde besteuert.
Nun, wo viele heute besser Bescheid wissen, die Schwarzgeldanlage fast völlig unmöglich ist und keiner mehr Zinsgewinne verschweigen kann, gibt es keinen grund mehr für eine Abgeltungssteuer.
Das dieses dann zu höheren Steuerneinnahmen führt, kommt der Politik, die immer zuviel Geld ausgibt sehr entgegen.
Beispiel :
2000 Euro Aktiengewinne in 2016
500 Euro Kreditzinsen für Wertpapierkredit in 2016
=> d.h. effektiv wird nur noch ein Betrag von 1500 Euro besteuert?
Ich zahl ja gerne Einkommenssteuer, wenn es nur daran liegt, dass ich mehr verdiene inklusive Kapitalerträge. Wer mehr verdient, zahlt auch mehr. Soweit okay. Und zum Einkommen zählen nunmal die Kapitalerträge. Wieso sollten auch ausgerechnet Leute, die an der Börse ihr Geld verdienen geringer besteuert werden als der normale Arbeitnehmer?!
Problem ist, dass man in manchen Fällen doppelt und dreifach zahlt, da man beispielsweise als Selbstständiger hohe Krankenkassenbeiträge zahlt (da kein Arbeitgeberanteil) und man dabei auch die Kapitaleinkünfte anrechnet. Dazu kommen gegebenenfalls Gewerbesteuern und die diversen Sozialabgaben, wobei man die Gewerbesteuern und Vorsteuer ja beim Einkommen an/verrechnen kann.
Grundsätzlich bin ich für einen starken Staat mit hohen Steuern für Besserverdienende. Nur müsste man halt wirklich auch Anreize für Selbstständige schaffen. Es passiert aber genau das Gegenteil. Gerade jetzt wo es mit Flüchtlingen auch Leute gibt, die es gewohnt sind auf eigenen Füssen zu stehen, eigenen Geschäfte aufzumachen etc., wird es bei der deutschen Bürokratie und der hohen Steuerlast für Selbstständige und Gewerbetreibende ein echtes Problem, damit unterm Strich noch was zu verdienen und sich eine eigene Existenz aufzubauen. Kenne selbstständige Subunternehmer oder auch Meister im Handwerk, die durchaus stöhnen, weil die Nettomargen immer geringer werden. Ein Verwandter von mir hat als Subunternehmer jetzt 25 Jahre lang halbwegs gut verdient, aber wird nächstes Jahr sein Geschäft aufgeben, weil die Steuern/Abgaben und der Margendruck der Partner (die die Kosten an ihn weitergeben) zu groß werden. Und man muss ja zudem noch bedenken, dass die privat viel Geld für die Rente zurücklegen müssen, wo dann wieder die höheren Steuern für Kapitalerträge ins Spiel kommen. Man sollte daher als Staat zumindest im Bereich Selbstständige das Geld lieber über andere Wege reinholen als die Leute da schon von Anfang an zu schröpfen. Da muss man dann echt gucken, was man vielleicht steuerlich absetzen kann, um die Nettoquote ein stückchen zu heben. Großverdiener dürften da ihre Schlupflöcher finden. Der normale Gewerbetreibende/Selbstständige eher schwer.
Das Argument mit den 25% Abgeltungssteuer kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Das hat seit 2009 die gut verdienenden Arbeitnehmer und Spekulanten entlastet. Klar, insofern belastet es jetzt wieder, wenn das wieder zurückgenommen wird. Eher schlecht verdienende Arbeitnehmer legen eh mangels Geld kaum eigenes Geld an, und wenn dann sind das aufgrund der geringen Volumen minimale Unterschiede bei den Kapitalerträgen, da sie ja noch Freibeträge haben. Da machen dann die höheren Steuersätze keinen großen Unterschied. Für die Besserverdiendenden, also gehobener Mittelstand verschlechtert es sich jetzt natürlich wieder. Find ich aber auch normal. Wieso sollten denn Leute, die an der Börse ihr Geld verdienen, nur 25% Steuern zahlen, während normale Arbeitnehmer deutlich höhere Steuern zahlen? Insofern frag ich mich wieso manche User hier rumheulen. Vor 2009 war es doch auch nicht anders, außer das es damals die 1jährige Spekulationsfrist gab. Wenn man die wieder einführen würde, damit Sparer auch endlich mal wieder langfristig in Aktien anlegen, dann macht die Orientierung der Kapitalerträge am Einkommenssteuersatz auch durchaus wieder Sinn, weil dann Langfristinvestitioen der Kurzfristspekulation bessergestellt werden. Auch andere Dinge (wie höhere Freibeträge) könnte man zur Entlastung der Kleinanleger einführen, um private Altersvorsorge zu erhöhen.
Die Kritiker hier sollten sich jedenfalls mal fragen, wieso die Aktienquote bei deutschen Privatanlegern seit Einführung der 25% Abgeltungssteuer nicht gestiegen ist. Es ist offensichtlich nicht so, dass die Leute darin einen großen Anreiz gesehen haben. Wer davon profitiert hat, waren diejenigen, die vor 2009 ihren normalen Einkommensteuersatz anrechnen mussten, und vor allem die Kurzfristzocker, die nun ab 2009 an sowas wie Steuern nicht mehr wirklich denken mussten, es sei denn man hat früher schlichtweg den Staat beschissen. Durch die besseren internationalen Abkommen (Schweizer Banken etc.) ist sich Schäuble nun offenbar sicherer, dass das nicht mehr so umfangreich passiert. Also setzt er zukünftig wieder die Einkommenssteuer an.
An sich habe ich da nix dagegen.
Alles in allem war dies weitaus sparerfreundlicher als die Regelung, die ab 2009 gilt!
"Gerade jetzt wo es mit Flüchtlingen auch Leute gibt, die es gewohnt sind auf eigenen Füssen zu stehen, eigenen Geschäfte aufzumachen etc."
Artikel ist etwas älter, aber gilt nach wie vor:
http://www.welt.de/wirtschaft/article2390042/...arbeiten-schwarz.html
Ansonsten stimme ich ihm weitgehend zu.
Deutschland auf der Welt eine der niedrigsten Quoten was Selbstständigkeit angeht. Liegt natürlich auch einfach an den Möglichkeiten. In anderen Ländern hat man ja oft gar keine andere Wahl, aber dann eben auch weniger Bürokratie. Da ist man dann seines Glückes Schmied, allein schon weil man muss.
Und was Flüchtlinge hier angeht ... Ja klar gehen die in Schwarzarbeit. Logisch! Würd ich auch beschäftigen, wenn man damit hilft.
Kenne selbst einige frühere Migranten, die von der Arbeitsagentur wegen Arbeitslosigkeit in die Selbständigkeit "gedrängt" worden sind, mit marginaler Unterstützung. Klappt oft nicht.
Bis jetzt gibt es kaum Ausfälle beim Abtrag, allerdings könnte die Nachfrage nach den Krediten reger sein.
Es muss der Freibetrag wieder drastisch erhöht werden. Wir hatte mal 6100 DM.
Dahin sollte es mindestens gehen um die private Altersvorsorge nicht komplett zu killen. Ich wäre sogar für einen noch höheren Betrag, da den Sparern ja die Zinsen schon genommen wurden, sowie zum Beispiel steuerfreie LV´s.
In England glaub ich liegt der Freibetrag bei um die 14.000 Euro.
Was aber noch viel wichtiger ist. Es muss bei Kapitalgesellschaften das
Halbeinkünfte Verfahren wieder her. Sonst steigt die Steuerbelastung in astronomische Höhen. Die Gewinne werden ja schon in den Unternehmen besteuert.
Beispiel: Wenn ich eine AG habe, dann bezahle ich Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer. Wenn ich dann auf die Ausschüttungen noch 45% Steuern zahlen muss, bin ich bei 70% Steuerbelastung. Allen GmbH Besitzern geht es genau so.
Leider hört man von den Politikern nichts, dass sie Erleichterungen einführen würden. Und ich verstehe auch nicht, warum man sich die ganze Bürokratie wieder ans Bein bindet. Ich würde alles so lassen, oder als Kompromiss 35% Ast und den Freibetrag auf 10.000 Euro.
Wenn das Anrechnungsverfahren kommt, dann fallen wir arbeitstechnisch in die Steinzeit zurück. Dann sind nämlich die im Betrieb gezahlten Steuern bei Ausschüttung einer Dividende wieder gegenzurechnen, damit es nicht zu einer 70%igen Besteuerung kommt.
Bliebe also nur das Halbeinkünfteverfahren, welches dann aber auf Dividenden einen 50% Abzug der Werbungskosten und bei Kursgewinnen einen 100%igen Abzug der Werbungskosten zur Folge hätte. Und schon haben wir wieder Aufteilungsprobleme (welche Kosten entfallen auf welche Erträge) und eine Menge Mehrarbeit im Amt.
Fazit:
Die ganze Systematik mit dem Teileinkünfteverfahren läuft für die breite Masse seit Anfang des Jahres rund (endlich wird auch Kirchensteuer abgeführt). Warum also ein gutes und vereinfachendes System nach 6 Jahren "Entwicklungszeit" verwerfen und zu einem System von 2008 zurückkehren?
Meine Vorhersage:
Das System bleibt, aber wir bekommen einen Steuersatz von 35%. Oder wir gehen auf 40% bei gleichzeitiger Ausweitung der Freibeträge ("um die kleinen Sparer zu schonen").
Über die Höhe kann dann gestitten werden, 25% sind m. M. nicht zuwenig da Kosten nicht gegengerechnet werden können.
Die Roten und die Grünen sind jedoch der Ansicht, dass 25% zu wenig ist. Gut, bei richtig hohen Einkünften (z.B. Frau Klatten und Co.) stimmt das auch, denn die haben keine großartigen Werbungskosten. Aber bei einem Kleinanleger fallen die Depotgebühren, Fahrten zu Hauptversammlungen, Börsenbriefe etc. schon ins Gewicht.
Na, sollen sie mal machen, es kann nur Murks bei heraus kommen. ;-)
Die höhe der Steuer müsste bei ihr, wenn ich es richtig informiert bin bei 30% nach Kosten liegen.
denn die Werbungskostenpauschle (51 Euro) ist mit dem Sparerfreibetrag (750 Euro) im Sparerpauschbetrag (801 Euro) zusammengefasst.
www.finanzen.net/nachricht/private-finanzen/...ltungsteuer-ab-4631573