Rot-Grüne Chaoschronik 2002-2006:
Seite 111 von 137 Neuester Beitrag: 18.09.05 23:03 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.02 22:29 | von: SchwarzerLo. | Anzahl Beiträge: | 4.404 |
Neuester Beitrag: | 18.09.05 23:03 | von: Karlchen_I | Leser gesamt: | 167.752 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 82 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 109 | 110 | | 112 | 113 | ... 137 > |
Köhler legt sich mit dem Kabinett an
Bundespräsident Köhler hat das Luftsicherheitsgesetz unterzeichnet. Es erlaubt dem Verteidigungsminister den Abschuss von entführten Passagierflugzeugen im Fall eines Terroranschlags. Wegen erheblicher Bedenken regte er jedoch eine verfassungsrechtliche Prüfung an - und stellte sich damit gegen die Regierung. Union und FDP kündigten umgehend den Gang nach Karlsruhe an.
DDP
Köhler: Gesetzesbilligung mit schweren Bedenken
Berlin - Mit seinen deutlichen Verfassungsbedenken gegen das Luftsicherheitsgesetz hat Horst Köhler in einer wichtigen Frage erneut Position gegen die Bundesregierung bezogen. Im Grundsatz hält er zwar das Gesetz wegen der gesteigerten Bedrohungslage für dringend erforderlich. "Daher halte ich durch meine Entscheidung nicht die für die Abwehr von terroristischen Bedrohungen notwendigen zusätzlichen Sicherheitsanforderungen auf", erklärte er, doch zugleich meldete er verfassungsrechtliche Bedenken an.
Diese bestehen darin, dass gefragt werden müsse, ob die Bundeswehr überhaupt eine Kompetenz für ein solches Handeln habe. Auch die Vorschrift über die Amtshilfe für Länder in Katastrophenfällen hält das Staatsoberhaupt für nicht ausreichend. Die Bundeswehr könne Amtshilfe nach bisherigen Rechtsgrundsätzen nur unter Leitung der zuständigen Landesbehörden und auf der Grundlage des einschlägigen Landesrechts leisten, argumentierte er.
Auch wird nach Ansicht Köhlers beim Abschuss eines Flugzeugs im Entführungsfall "Leben zugunsten anderen Lebens" geopfert. Nach bisher übereinstimmender Auffassung sei eine solche Abwägung im Grundgesetz "unzulässig".
Bayern kündigte daraufhin umgehend eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht an. Da die Bundesregierung eine Änderung des Grundgesetzes weiter ablehne, bleibe nur der Weg nach Karlsruhe, erklärte Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU). Angesichts der schwerwiegenden Entscheidung, ob ein Flugzeug bei einer terroristischen Bedrohung abgeschossen werden solle, müssten verfassungsrechtliche Zweifel ausgeräumt werden.
Auch der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sagte, er sei dafür, "jetzt für Klarheit zu sorgen". FDP-Chef Guido Westerwelle erklärte, seine Partei sehe sich mit ihren Bedenken bestätigt. Das Gesetz lege "die Axt an die Wurzel der Verfassung". Eine gesetzliche Abwägung zwischen dem Leben von Unschuldigen sei politisch und verfassungsrechtlich nicht akzeptabel.
Der FDP-Politiker und ehemalige Bundestagsvizepräsident Burkhard Hirsch kündigte an, als Bürger Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz einzulegen. "Dieses Gesetz ist die Einführung des finalen Rettungstotschlags", sagte Hirsch. "Der Staat gibt sich das Recht, die Opfer einer Straftat zu töten, wenn der Verteidigungsminister meint, dass dies für alle besser sei", sagte der Liberale.
Die Bundesregierung hält die Zweifel Köhlers und der Opposition für vollkommen unberechtigt. Innenminister Otto Schily (SPD) erklärte, dass die Regierung die rechtliche Auffassung des Staatsoberhaupts zwar respektiere. "Wir halten sie aber für falsch", sagte er. Das sei die Meinung des gesamten Bundeskabinetts. Die Regierung sei der Auffassung, "dass wir uns auf sicherem verfassungsrechtlichem Boden bewegen".
Schily sagte weiter: "Wir opfern nicht Leben zugunsten Leben anderer." Eine Entscheidung stehe nur an, wenn zweifelsfrei feststehe, dass Menschen umkommen werden, weil ihr Schicksal bereits von Terroristen besiegelt sei. Die verfassungsrechtliche Klärung könne nur allen willkommen sein.
Das Gesetz ist vor dem Hintergrund der Terror-Anschläge vom 11. September 2001 und dem Zwischenfall vom 5. Januar 2003 über Frankfurt am Main entstanden, wo ein Flugzeug für geraume Zeit über dem Bankenviertel gekreist war.
Bereits vor zwei Monaten hatte Köhler für Verstimmung bei der Bundesregierung gesorgt, nachdem er sich gegen die erwogene Verschiebung des Einheitsfeiertags gewandt hatte.
MfG
kiiwii
Vor 25 Jahren, am 13. Januar 1980, wurden die Grünen als Bundespartei gegründet. Seitdem haben sie sich von vielen politischen Zielen verabschiedet. Gott sei Dank.
Berlin - Die Grünen werden in diesen Tagen 25 Jahre alt. Das Jubiläum hängt die Partei nicht an die große Glocke, und die Frage, was die Partei im Laufe ihrer Existenz bisher erreicht hat, wurde bereits vor 15 Jahren von einem prominenten Mitglied beantwortet. Damals formulierte die Abgeordnete Antje Vollmer im Bundestag zu Bonn am 9. August 1990 eine ziemlich steile These zum grünen Wirken und Wollen. Die Wiedervereinigung stand damals kurz bevor, und weil das linksalternative Milieu seinen Frieden mit dem neuen Deutschland noch nicht gemacht hatte, sprach die ehemalige Pastorin Vollmer die grüne Bewegung kurzerhand heilig: "Die europäische Welt hat keine Angst mehr vor den Deutschen, weil wir 1968 aufgebrochen sind, weil wir das Law-and-Order-Denken heraus geblasen haben aus diesem Land, weil wir, eine andere Generation, diese deutsche Gesellschaft gründlich zivilisiert haben."
An Selbstbewusstsein hat es den Grünen nie gefehlt, aber dass eine ehemalige Sympathisantin maoistischer Kleingruppen sich selbst und ihre Freunde zu republikanischen Heilsbringern erklärte, verblüffte damals sogar rhetorisch begabte Konservative. Die Bugwelle, mit der die 68er durch die deutsche Wirklichkeit segeln, ist noch immer mächtig groß. Bis heute haben sie die Grünen und manch anderen Verein fest im Griff. Es handelt sich häufig um ehemalige Anhänger linksradikaler Sekten, die sich später im Säurebad der Wirklichkeit zu Demokraten wandelten und heute passable Staatsmänner und Staatsfrauen abgeben - eine Tatsache, über die Michael Glos von der CSU bis heute nicht hinweg kommt.
Die Idee aber, dass sie neben der eigenen Läuterung und Karriere die Bundesrepublik auch noch zu einer bewohnbaren, zivilen Republik gemacht haben, zeugt von Größenwahn, ist aber nicht ohne Charme. Noch heute wird sie gern bei Rotwein und Häppchen zum Besten gegeben, denn unter Vollmers Überschrift macht jeder Irrtum, den das linke und später das grüne Milieu in den letzten Jahrzehnten begangen und manchmal auch verbrochen hat, immer noch irgendwie Sinn. Der ganze Quark der 68er wird mit Vollmers Selbstkanonisierung auf bewährte dialektische Weise sozusagen zum Kitt der Republik veredelt.
Warum Adenauer die Grünen zivilisiert hat
In Wahrheit war es andersrum. Nicht die 68er und ihre grünen Nachfahren haben die Bundesrepublik zivilisiert, sondern zunächst einmal diese Republik die 68er und ihre Enkel. Die von der Linken viel geschmähte Adenauer-Republik schuf mit ihrer Demokratie bildenden Westbindung erst die Voraussetzung für das Raumgreifen der 68er. Seit 25 Jahren marschieren die Grünen auf die politische Mitte zu; der Weg dahin war nicht mit Sonnenblumen gepflastert, aber wer würde bestreiten, dass sie genau da angekommen sind. Ihr politischer Ehrgeiz bestand vor 25 Jahren darin, die Republik umzukrempeln. Heute will man eine bessere FDP abgeben - die jüngsten Drohungen Bütikofers, 2005 werde mit grüner Hilfe ein Reformjahr werden, belegen das.
Am Zivilisierungsgedanken werden sich die Grünen dennoch auch wieder zum 25. Geburtstag erfreuen. Noch ein zweites erklärte Antje Vollmer im Wendejahr 1990: "Jetzt kontrolliert niemand mehr dieses Deutschland außer uns." Damals war das Pfeifen im Walde, aber im Jahr sieben der rot-grünen Koalition und im Jahr zwei der Epoche des Dosenpfands mag kaum jemand widersprechen. Die Opposition erledigt sich selbst jeden Tag ein bisschen mehr, zuletzt mit dem erstaunlichen Vorschlag, Arbeitslose nach Phuket zu schicken. Eine Wende- oder gar Merkelstimmung gibt es nicht im Land. Kanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer sind auf dem besten Wege, ihre Vorgänger Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher in ihrer ewig scheinenden Herrschaft zu beerben. Jedenfalls rüttelt niemand am Tor des Kanzleramts und brüllt "Ich will hier rein", und es gibt auch keine Berliner Kneipe, von der bekannt wäre, dass FDP-Chef Guido Westerwelle und die CDU-Vorsitzende Angela Merkel dort Kabinettslisten beim Bier aufzeichnen, so wie das Fischer und Schröder in den Achtzigern in Bonn gemacht haben. Edmund Stoiber hat völlig Recht, wenn er den unbändigen Machtwillen der Rot-Grünen Frontmänner als größte Gefahr für die Opposition darstellt.
Dutschke: Ein Held des Rückzugs - und ein Grüner
Die Gründung der Grünen war keine Maßnahme zur Zivilisierung der Republik, sie selbst hätten ihr Auftreten damals auch nicht so verstanden. Es ging um Veränderung, nicht um Verbesserung, das hätte man als bürgerlichen Terminus abgetan. Die Gründung der Grünen aber führte letztlich zur Zivilisierung eines aus Rand und Band geratenen mittelständischen Soziotops, dass sich selbst als "alternative Szene" verstand. Für manche dieser radikalen, von der Welt enttäuschten Bürgerskinder kamen die Grünen freilich zu spät: Der "Befreiungskampf" der RAF kostete Dutzende Menschen das Leben. Auch der linksextreme Terrorismus ist ein Bruchstück des Konglomerats von "Neunzehnhundertachtundsechzig", das zu Beginn der siebziger Jahre in hundert Scherben fiel. Es ist kein Zufall, dass sich die Rote Armee Fraktion 1998 in jenem Jahr auflöste, als die Grünen in Bonn erstmals Regierungsverantwortung übernahmen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Natürlich hatten die Grünen und die RAF politisch null Schnittmenge. Aber viele Akteure beider Gruppen waren vor langer Zeit ideengeschichtlich in derselben Ecke gestartet. 1998 kamen sie auf unterschiedlichen Etagen bundesrepublikanischer Realität an. Die Grünen hatten ihren naiven Idealismus abgewickelt, die RAF endlich ihre idealistisch verklärte Mordlust. Querverbindungen hat es freilich auch gegeben: Rudi Dutschke hatte 1974 am Grab des ersten RAF-Märtyrers Holger Meins geschworen: "Der Kampf geht weiter!" Dutschke wusste, dass dieser Kampf auch ein Rückzug aus dem Wahnsinn war. Er gehörte fünf Jahre nach Meins Beerdigung zu den Mitbegründern der Grünen und ahnte wohl, das der Aufbau dieser Partei eine wichtige Station der 68er auf dem Weg zurück in die Vernunft sein würde. Erlebt hat er das nicht mehr, er starb Heiligabend 1979 an den Folgen eines Attentats.
Eine altkluge Formation des Bildersturms
Die Grünen haben seit ihrer Gründung fast jede heilige Kuh geschlachtet, die bei ihnen auf der Wiese graste. Zu den beliebten Thesen der Leitartikel dieser Tage gehört deshalb die Behauptung, die Ökopaxe hätten mit der Zeit ihre Ideale aufgegeben, diese sogar verraten. Ja, Gott sei dank haben die Grünen das getan. Es ist eine ausgesprochen blödsinnige Vorstellung, dass sich ausgerechnet die Grünen 1980 im Besitz aller Weisheiten befunden haben sollen, die es von da an zu verteidigen galt. Das erste Parteiprogramm und die ersten Forderungskataloge der Partei trugen groteske, eifernde Züge. Die Grünen waren zu Beginn eine ebenso unverschämte wie altkluge Formation des Bildersturms; sie liebte den Skandal. Allerdings zwang die politische Wirklichkeit die Truppe zur ideologischen Abrüstung. Da wirkte kein "Verrat", sondern Vernunft.
Man stelle sich heute einen Außenminister vor, der in Lederjacke die Krisengebiete Südostasiens bereist, ab und zu einen Joint raucht, zwischendurch den Austritt der BRD aus der Nato und die Auflösung der Bundeswehr fordert und dann ganz schnell nach Hause muss, weil seine Redezeit abgelaufen ist. Gerade die Medien haben die Grünen über zwei Jahrzehnte lang gemahnt, sie sollten endlich "erwachsen" werden. Nun sind sie es, sie wollen nicht einmal mehr fünf Mark pro Liter Benzin, bewaffneten Auslandseinsätzen haben sie mehr als einmal zugestimmt - und dieselben Leute, die früher mit den Augen rollten, wenn wieder ein Parteitag platzte, langweilen sich heute bei grünen Konventen zu Tode - selber Schuld.
Dass eine Partei klüger wird, sollte man ihr nicht vorhalten. Fast alle Parteien der Bundesrepublik haben sich im Lauf der Jahrzehnte politisch verändert, selten zum Schlechten.
- Die FDP war in den fünfziger Jahren eine knallrechte Nationalistentruppe, auf die der hohe Kommissar der Alliierten ein besonders kritisches Auge geworfen hatte. In der nordrhein-westfälischen FDP sammelten sich Anfang der fünfziger Jahre auf Einladung hoher FDP-Mitglieder noch bewährte Nazis zur Unterwanderung der Partei - die Verschwörung zum Gauleiter-Kreis innerhalb der FDP wurde von britischen Sicherheitsoffizieren entdeckt und verhindert. Erst später entwickelte sie ein echtes liberales Profil - was in den Neunziger Jahren im Guidomobil fröhlich wieder abgewickelt wurde.
- Die SPD suchte die CDU bis in die sechziger Jahre mit nationalistischen Parolen zu übertrumpfen. Sie kritisierte Adenauer für dessen Westbindungspolitik - und lobte ihn für die Einführung der dynamischen Rente. Damit tat sie gleich zweimal das Falsche. In der Bundesrepublik musste sie mit dem Godesberger Programm erst Abschied von der Idee der Arbeiterpartei nehmen, um regierungsfähig zu werden.
- Die CDU konnte den Machtverlust 1969 nicht ertragen und eröffnete ein Dauerfeuer auf den ersten SPD-Kanzler Willy Brandt. Sie schmähte ihn wegen seiner unehelichen Herkunft und wegen seiner Ostpolitik - die ihm den Nobelpreis einbrachte. In den Achtzigern versprach der frischgebackene Kanzler Kohl dann die "geistig-moralische Wende". Sie blieb aus - glücklicherweise.
Mit Sonnenblumen gegen Kriegsverbrecher?
Und die Grünen? Am schmerzlichsten war wohl ihr Abschied vom alles selig machenden Pazifismus. Erst die Massaker auf dem Balkan führten zu der Einsicht, dass man Kriegsverbrecher nicht mit Sonnenblumen bekämpfen kann. Gerade deshalb aber war die Diskussion um Krieg und Frieden sehr viel ernstzunehmender - und klüger - als bei der politischen Konkurrenz. Von Sarajevo und Srebrenica aus betrachtet hat diese Debatte freilich viel zu lange gedauert.
Vom Programm der frühen Jahre ist so gut wie nichts mehr übrig - außer der Fundamentalkritik an Atomkraftwerken und der Quotierung zwischen Mann und Frau. Zumindest letzteres wird wohl bleiben, weil die Quotierung die Grundlage von Karrieren ist, die unter anderen Umständen nicht zustande kämen. Aber wer will denn heute schwören, dass eine schwarz-grüne Koalition im Jahre 2014 nicht wieder aus dem Ausstieg aussteigt? Irgendwann wird auch den Grünen die Verspargelung der Landschaft durch Windkraftanlagen auf den Sender gehen, weil ihnen das "Flapp-Flapp-Flapp" der Rotorblätter in den Ohren klingelt. Ganze Landstriche mit Windmühlen zu übersäen ist ohne Zweifel das "nachhaltigste Projekt", um gleich zwei Vokabeln aus dem hässlichen Wörterbuch der Grünen zu zitieren. Das exzessive Fördern der Windenergie hat übrigens weniger mit ökologischer, als vielmehr mit altlinker Ideologie zu tun: Ihr liegt die 68er-Strategie im öffentlichen Raum zugrunde, einer symbolischen Inbesitznahme von Wald und Flur, wie es sie in Deutschland noch nie gegeben hat.
Fischer, der Moses der Bewegung
Die Frage, ob die Grünen mehr sein werden als eine erfolgreiche Generationenpartei, ist nicht entschieden. Immerhin: Keine Partei versteht das Spiel mit den Medien inzwischen besser als sie. Jedes laue Lüftchen wird inzwischen zum Orkan aufgeblasen, die Performance scheint alles, das Ziel nicht mehr viel. Gibt es überhaupt noch eins? Das grüne Utopia blieb irgendwo zwischen Mülltrennung und Drei-Liter-Auto stecken, lassen wir es dabei.
Vor ein paar Jahren haben grüne Spindoctors die Parole ausgegeben, die Bündnisgrünen seien die besseren Liberalen, viele haben das geglaubt. Aber über diese Frage wird die Zukunft der Partei nicht entschieden, denn Liberalismus hat in Deutschland leider noch nie einen guten Ruf gehabt. Die Grünen könnten das vielleicht sogar ändern, aber ob sie das wollen, ist ein ganz anderes Thema.
Unterm Strich sind die Grünen eine erfolgreiche Partei des politischen Rückzugs, den sie aber immer als moralischen Frontalangriff verstanden wissen wollten. Ob es sie in 25 Jahren noch geben wird, hängt vor allem davon ab, ob es ein Parteileben nach Joschka Fischer geben wird. Fischer ist der Moses der Bewegung, 2006 muss er das Meer noch einmal teilen. Vielleicht wird es dann nicht mehr reichen, wer weiß das schon heute. Sein " I am not convinced, Mr. Rumsfeld", mit dem er im Namen der Republik den Kriegsdienst im Irak verweigerte, aber wird bleiben. Der kurze Satz war wichtiger als alle grünen Papiere der Vergangenheit. Vielleicht wird man später einmal sagen, dass Fischers Nein der wichtigste Beitrag der Grünen zur Geschichte der Bundesrepublik gewesen ist.
Denn sein Auftritt war im besten Sinne: zivil.
Weil die Föderalimus-Verhandlungen nicht vom Fleck kommen, schlagen die Länder einen schärferen Ton an. Bayern und Baden-Württemberg wollen den milliardenschweren Wettbewerb für Spitzen-Universitäten kippen. Außerdem peilen die Unions-Länder ein gemeinsames Modell für Studiengebühren an.
Einer der Elite-Kandidaten: Uni Heidelberg
Stuttgart - Der von der Bundesregierung geplante Förderwettbewerb von Eliteuniversitäten steht vor dem Aus, wenn es nach den Ländern in Süddeutschland geht. Laut Samstagsausgabe der "Stuttgarter Zeitung" wollen Baden-Württemberg und Bayern das Konzept von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) blockieren. "Nach dem Scheitern der Föderalismuskommission wird niemand das Papier über einen Wettbewerb für Spitzenuniversitäten unterzeichnen", sagte Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU).
Dem Bericht zufolge wollen Bayern und Baden-Württemberg das Projekt nun endgültig stoppen, nachdem die Entscheidung über die Förderung der Elitehochschulen wegen der Verhandlungen über die Föderalismusreform aufgeschoben worden war. "Das Projekt ist tot", so Frankenberg.
Auf das Geld der Bundesregierung wollen auch Bayern und Baden-Württemberg allerdings nicht verzichten. Denn der Bund hatte angeboten, gut drei Viertel der insgesamt 1,9 Milliarden Euro für den Wettbewerb zu finanzieren. Davon würden gerade Universitäten in Bayern und Baden-Württemberg voraussichtlich am stärksten profitieren, weil sich dort etliche Kandidaten für den Status einer Spitzen-Universität versammeln.
Frankenberg und sein bayerischer Kollege Thomas Goppel (CSU) indes setzen sich für ein Alternativmodell ein: Sie wollen die gesamte Summe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) übertragen.
Anstatt Eliteuniversitäten zu unterstützen, sollten international wettbewerbsfähige Forschungseinheiten in den Hochschulen gefördert werden, hieß es. Laut "Stuttgarter Zeitung" will Frankenberg sich mit seinen Kollegen aus den CDU-regierten Ländern abstimmen und danach Kontakt zu den SPD-Ländern und zu Edelgard Bulmahn aufnehmen.
Suche nach gemeinsamem Gebührenmodell
Zugleich bereiten sich die unionsregierten Länder gemeinsam auf die Einführung von Studiengebühren vor. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet am 26. Januar über eine Klage mehrerer Länder, darunter Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt, gegen das Verbot von Studiengebühren im Hochschulrahmengesetz des Bundes. Die Unions-Länder wollen sich schon zuvor auf ein Einheitsmodell für Gebühren festlegen. "Wir sind uns alle einig, dass es nachlaufende Studiengebühren- und Studienkredite geben wird", sagte Frankenberg der Zeitung "Südkurier".
§
Nach Frankenbergs Vorstellungen sollen Kreditgeber - er favorisiert die Landesbanken - den Studenten die Gebühren vorstrecken. Die Akademiker sollen erst nach dem Eintritt ins Berufsleben die Kredite zurückzahlen müssen. Eine Kombination mit dem bisherigen Bafög lehnt Frankenberg ab: "Das will Baden-Württemberg nicht antasten."
Damit widersprach er Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU). Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz hatte eine Reform des Bafög-Systems gefordert.
MfG
kiiwii
"...Der von der Bundesregierung geplante Förderwettbewerb von Eliteuniversitäten steht vor dem Aus, wenn es nach den Ländern in Süddeutschland geht. Laut Samstagsausgabe der "Stuttgarter Zeitung" wollen Baden-Württemberg und Bayern das Konzept von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) blockieren...."
...dann diagnostizierte ich eindeutig eine "Proxicomitis" in fortgeschrittenem Stadium.
Absoluter Neuling
Vom Süden lernen heißt siegen lernen.
Ihr werdets schon noch begreifen (oder eher doch nicht?)
MfG
kiiwii
d.h. Fluthilfe finanziert und noch 1 Milliarde im Plus.
Danke, Bayern! Danke, Baden-Württemberg!
Absoluter Neuling
Es ist doch schon unverschämt genug, daß man mit der Flut jetzt auch noch die Aufweichung des Maastricht-Kriteriums begründen will. Herr Schulz will es ja schon ganz abschaffen, damit sich keiner mehr um die Schuldenmacherei kümmern muß.
MfG
kiiwii
schon komisch das in deinem so oft gelobten bayern ( auch das fundamentalistischte Bundesland Deutschlands genannt) ein eklatanter Lehrermangel herrscht??
sogar die tochter vom oberverbrecher FJS mußte schon zum rapport zum lügen ede...
vom süden siegen lernen....
Hast Du eine Goldwaage?
Für Deine Worte braucht man keine Goldwaage,
sie sind so wiederlich und obszön und das gegen einen
verdienten Mann aus Bayern, der aber auch seine Fehler
hatte.
Mit Sicherheit war Fran Josef Strauss aber kein Verbrecher.
Mach mal Pause.
Zitat SL..
Hier ists sonnig und kalt - wunderbares Winterwetter.
Eigentlich sollte man einen Spaziergang machen, aber um 14.45 spielt FC Bayern gegen 1.FC Köln - live auf DSF.
Übrigens der Slalomsieg von Vogel am Lauberhorn ist schon eine Überraschung!!.
(Lass Dich nicht provozieren - s´ist es nicht wert)
MfG
kiiwii
Pech gehabt, HH.
Oder man trickst auch mal so: http://www.welt.de/data/2003/01/21/34944.html
Oder auch hier: http://tobiaspflueger.twoday.net/stories/364756/ (Ha, da bemühe ich sogar die PDS!)
Usw.
Ich wünsche Euch auch einen schönen Sonntag.
Hier ist es auch schön, meine Frau will spazieren
gehen und so mache ich eben mit. Soll ja gesund sein.
Wer ist eigentlich der Mann fürs Grobe, der da aus dem Verlies kam?
Grüsse Euch
bilanz
Tja bilanz das wüßtest du wohl gerne.....
hast angst das dein Herrchen sich wen anderes zum spielen sucht???
@sl
Drei Soldaten der Bundeswehr sind in den Irak entsandt
Verdammt jetzt müssen sich die Iraker aber warm anziehen, jetzt kommt der 3 mann Killertrupp.....
Wow das ist alles????