Rally der Aktie von Fortec Elektronik wohl am Ende
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10. Oktober 2005 Investor Relations ist ein Geschäft, in dem Klappern zum Handwerk gehört. Dabei kann man sich bisweilen des Gefühls nicht erwehren, daß das ein oder andere Unternehmen mehr vom Klappern als vom Handwerk versteht. Bei anderen fragt man sich, ob es sie eigentlich überhaupt interessiert, weil sie gegen den Grundsatz zu verstoßen scheinen: Tue Gutes und rede darüber.
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Die Fortec Elektronik AG hat zumindest den Anlegern in den vergangenen zwölf Monaten Gutes getan und nicht viel Worte dabei verloren. Nach einer Kursrally von 100 Prozent stand dieser Anfang des Monats bei 44,50 Euro so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Umsatzdelle überstanden
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Das war nicht immer so. Nach rund anderthalb Jahren Börsennotierung erreichte die Aktie einst im September 2000 bei 52 Euro ein Allzeithoch. Danach ging es im langfristigen Trend bergab (von einem Zwischenhoch und -tief abgesehen) bis zum Tief im April 2004 bei 21,73 Euro.
Fortecs Produktportfolio umfaßt vier Produktgruppen Displays, Netzteile, Massenspeicher wie Flash-Karten sowie sogenannte Embedded PCs. Darunter versteht man einfache Rechner mit bestimmten Funktionalitäten, die im zu steuernden oder zu überwachenden System eingebettet (embedded) sind. Die Grenzen zu traditionellen Computern sind indes fließend, da heute bereits ganze PCs vollständig in andere Systeme eingebaut werden können. Ein wesentliches Merkmal für eingebettete Systeme ist häufig, daß sie Steuerungsaufgaben anderer Geräte und Kommunikationsfunktionen wahrnehmen.
Bei Stromversorgungen und Displays, nimmt Fortec im deutschsprachigen Raum für sich eine marktführende Position in Anspruch nimmt. Das Unternehmen sieht sich als Systemzulieferer für Gerätehersteller von industriellen High-Tech-Produkten in den Bereichen Industrieautomation, Telekommunikation, Informations-, Sicherheits- und Medizintechnik sowie der Automobilzulieferung.
In den späten neunziger Jahren verzeichnete Fortec einen regen Umsatzzuwachs von rund zehn auf rund 35 Millionen Euro im Jahr 2000/2001. Danach begann eine Phase der Konsolidierung. 2002/2003 brach der Umsatz ein, danach schaffte sich das Unternehmen schrittweise wieder nach oben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 30. Juni endete, erreichte der Umsatz mit 34,8 Millionen Euro fast wieder das Niveau des Geschäftsjahres 2000/2001 - trotz zweier kleiner Übernahmen im Jahr davor.
Viel Spekulation
Besser verhielt sich die Ertragslage. Auch hier gab es zwischen 2001 und 2003 einen kleinen Einbruch, doch schon im Geschäftsjahr 2003/2004 wurde ein Rekordergebnis verzeichnet, das im jüngst abgelaufenen Jahr wieder übertroffen wurde. Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich von 2,33 Millionen Euro auf 2,68 Millionen Euro und auch der Jahresüberschuß stieg um 16,5 Prozent auf 1,55 Millionen Euro.
Wie bei kleinen Werten üblich, wird auch bei Fortec eine Menge spekuliert. Der „BetaFaktor” etwa bescheinigt Alleinvorstand Dieter Fischer ein glückliches Händchen bei Zukäufen und vermutete schon vor einigen Wochen, daß dieser wohl eine etwas größere Akquisition vorhabe.
Der „Aktientrader” kolportierte, in „Börsenkreisen würden seit kurzem Gerüchte über einen sprunghaften Anstieg der Auftragseingänge kursieren” und spricht diesen „einen durchaus realistischen Hintergrund” zu.
Die Optionsschein-Wette
Wesentlich realistischer ist die Existenz eines in Eigenemission begebenen Optionsscheins, dessen Bezugskurs bei 45 Euro liegt. Im Fall einer Wandlung fließen Fortec 13,5 Millionen Euro zu. Falls Fortec wirklich Akquisitionen beabsichtigt, so könnte man das Geld gut gebrauchen. Aufgrund des dünnen Handels mit der Fortec-Aktie läßt sich das Kursniveau relativ leicht beeinflussen. Es ist aber in diesem Fall nicht anzunehmen, daß beim Unternehmen größeres Interesse an einem höheren Aktienkurs besteht.
Insofern besteht auf Basis dieser Theorie derzeit noch etwas Luft nach oben. Denn bewertungstechnisch notiert die Aktie derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis des vergangenen Geschäftsjahres von 24,7 und ist damit hoch bewertet. Setzt man für das laufende und kommende Geschäftsjahr eine Gewinnsteigerung wie in den vergangenen Jahren heraus, so ergibt sich ein KGV für 2005/2006 von 21,5 und für 2006/2007 von über 18. Auch diese Bewertung ist recht hoch.
Da der Großteil der Spekulation an der Börse sich um den Optionsschein rankt, ist ebenso damit zu rechnen, daß der Kurs in den kommenden Monaten die Marke von 45 Euro nicht oder nicht wesentlich überschreiten wird, da bei Annäherung mit Gewinnmitnahmen zu rechnen ist. Zudem ergibt sich derzeit ein Preis von 47,30 Euro für die eventuelle neue Fortec-Aktie. Das bedeutet, daß auf Basis der Spekulation ein direkter Kauf der Aktie allenfalls bis 47,29 Euro lohnt (Gebühren außen vor).
Daher scheint das Potential der Fortec-Aktie für die nächste Zeit gering zu sein. Sollten die Spekulationen enttäuscht werden, ohne daß es kurstreibende Nachrichten anderer Art gibt, ist sogar mit einem Kursrückfall zu rechnen.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.
Text: @mho
Bildmaterial: FAZ.NET
Bei 15 € Aktienkurs hat man nur noch einen EV von 30 Mio €. Ab da muss der Vorstand eigentlich kaufen, wenn er selbst auch nur ansatzweise an 4-6 Mio EBIT glaubt und den Jahren danach zumindest leichte Besserung sieht. Kann nicht sein dass man 17-19 Mio Netcash da auf dem Konto vergammeln lässt.
All die positiven Dinge sind auf einige Quartale mit der heutigen Meldung verpufft. Während viele Nebenwerte schon wieder positive Meldungen signalisieren und schon von ihren Tiefs deutlich entfernt sind, hat Fortec das noch vor sich.
Ich bin zum Großteil heute mit Verlust raus.
Dass letztlich andere Dinge wichtiger sind, bestreitet aber natürlich niemand. Es muss operativ besser werden, und dazu gehört vielleicht auch dass man mal die Frau CEO in Frage stellt. Ich hab sie lange gelobt, aber das war jetzt mehrfach die letzten Jahre amateurhaft.
Die meisten Unternehmen machen sowas aus gutem Grund mindestens ne halbe Stunde vor Börseneröffnung, weil dann Anleger noch die Möglichkeit haben, die News zu lesen, zu verstehen und dann gegebenfalls schon vorher getätigte Orders aus dem System zu nehmen.
Wer beispielsweise da aktuell noch Kauforders aus fundamentalen oder technischen Gründen oberhalb 18,5 € im Orderbuch hat stehenlassen, der wurde heute kurz nach 9 Uhr ganz dumm erwischt.
Aber klar sage ich nicht, dass das so kommen wird. Wer kann das nach diesem Kommunikationsdesaster schon?
Ich hab die 1,2-1,3 € ja nur als Beispiel genommen, um die Frage zur Dividende zu formulieren. Wenn es weniger EPS werden, dann wäre die Frage ja noch berechtigter.
Ich könnte also auch fragen, was wäre mit der Dividendenpolitik, wenn das EPS nur bei 1,0 € liegen würde?
Theoerisch könnte der Vorstand sagen, er spart lieber das Geld für etwaige Investitionen oder anorganisches Wachstum. Da sich in diesem letzten Punkt ja aber seit Jahren auch nichts tut, wäre ja eine Dividende von 85 Cents selbst in dem Szenario gar kein Problem, plus einem ARP über 5% des Grundkapitals. Selbst dann würde der Netcash nur von um 1,0-1,5 Mio fallen, aber der Aktionär hätte ne gewisse Sicherheit und würde auch wieder etwas mehr Vertrauen haben. Wäre jedenfalls bei mir so.
Genau die das schreiben, haben ihr Depot voll mit deutschen Aktien und das seit Jahren.
Genau jetzt ist die Zeit wieder in deutsche Unternehmen einzusteigen. Ich habe die Tage ein wenig Amazon und Alphabet verkauft und bin nun hier eingestiegen.
In der deutschen Wirtschaft ist eine Trendumkehr ja schon sichtbar, an der Börse ebenso.
Fortec ist hier ein wenig hintendran, genauso wie Stahl.
Perfekt hier nun einzusteigen wie auch bei Salzgitter, was ich vor zwei Wochen getan habe.
Fortec jetzt zu verkaufen ist echt grenzwertig.
Ich bezwefle daher, dass da mehr als 2-3 Leute zu 18,xx aussteigen konnten. Das waren ja nur wenige Trades. Meine Verkäufe musste ich zu 16,9-17,2 € vornehmen, weil ich erst 9:30 UIhr auf die News aufmerksam wurde.
Klar will man nicht auf 2030 warten, aber wenn es wirklich erreicht wird was der Vorstand 2030 prognostiziert (glaubt aktuell wohl eh niemand), dann würde der Kurs dann auf 30-40 € steigen. Jetzt bei 15-16 € ist halt eingepreist, dass man jahrelang auf dem jetzigen Niveau von 85 Mio Umsatz und 4-5 Mio Ebit bleibt.
Insofern kann man auch jetzt durchaus über Kursverläufe spekulieren und traden, aber ich befürchte auch, es wird schwer werden wieder auf 19-20 € in den nächsten 12-18 Monaten zu steigen, es sei denn es kommt irgendwas überraschend Gutes in Sachen anorganisches Wachstum.
Aber nach unte wird es halt auch irgdnwie dann lächerlich, wenn man bedenkt, dass man ja alleine knapp 5,5 € Netcash pro Aktie hat. So volatil die Aktie auch heute ist, aber im Fazit würde ich eher vermuten, dass es in diesem Kalenderjahr eher ne langweilige Seitwärtsbewegung zwischen 14-15 € unten und 17-18 € oben wird.
Du setzt scheinbar voraus, dass man immer irgendwie online und erreichbar ist. Also ich hab vor 9 Uhr (wie üblich bei mir) die News gecheckt, und hab dann kurz nach 9 Uhr andere Morgen-Routine erledigt, bei der ich nicht checke, ob ich grad ne Mail bekommen habe oder ob zufällig ein Unternehmen komplett unüblich um kurz nach 9 Uhr ne News veröffentlicht hat.