Bayer - Glyphosat und was ist das Kursziel?
Wann ist das hearing? Jemand link dazu?
Also der genaue link lautet
https://cand-uscourts.zoomgov.com/j/...5Gcm1zS293WU84V0tyd0c2Ulp1UT09
Man kann aber auch auf die Seite des Richters gehen und dann den link dort gleich oben rechts neben seinem Foto anklicken
https://www.cand.uscourts.gov/judges/chhabria-vince-vc/
Die Anhörung ist 12.30 Uhr San Francisco-Zeit. Wenn ich much nicht irre, ist dies 21.30 Uhr bei uns.
Ladet euch zuvor bitte die zoom App runter, falls sie jemand noch nicht hat. Die wird nämlich benötigt.
An dem Hearing nehmen vermutlich wieder die üblichen Verdächtigen teil.
Dies sind in der Regel:
Vince Chhabria (Richter)
Ken Feinberg (Mediator)
Brent Wisner (Anwalt Kläger, Kanzlei Baum & Hedlund)
Jennifer Moore und Aimee Wagstaff (Anwälte Kläger, Kanzlei Andrus Wagstaff)
William Hoffman und Brian S. Stekloff (Anwälte Bayer, Kanzlei Arnold & Porter)
Man kann noch sagen, dass Hoffmann für Bayer redet und Stekloff eigentlich immer nur zuhört. Habe ihn in den bisherigen Hearings noch nie was sagen hören.
Wisner ist ein Terrier. Seit aber klar ist, dass seine Kanzlei richtig Kohle sieht, ist er zahm wie ein Kätzlein 😅. Ähnlich die beiden Damen Wagstaff und Moore. Die haben schon die Dollaraugen und haben den Erfolg auch schon auf ihren Websites gefeiert. Von denen droht auch kaum noch Gefahr.
Feinberg ist so der Typ Inspector Columbo (Peter Falk). Wirkt schusselig und neben der Spur, hat es aber hinter den Ohren. Macht sich in den Sitzungspausen vor laufender Kamera gerne mal ein Sandwich und geht wenn er redet immer ganz nah an sein Laptop, weil er denkt, man hört oder sieht ihn sonst nicht 😁😅. Dürfte Ende 70 sein und wirkt sympathisch. Aber wie gesagt, ein brillianter Anwalt und Mediator.
Und last but not least, Chhabria. Er wirkt kalt wie eine Hundeschnauze. Redet nicht viel, ist aber sehr pointiert und kommt sehr direkt auf den Punkt.
So, das wars an Infos rund um das Hearing 😀.
Genau wie in dem von ihr verlinkten Schedule angegeben ging es darum, wann die anhängenden Fälle zur Verhandlung kommen, die (noch) nicht Teil des Settlements sind. Chhabria hat Termine zur Verhandlung von 5 Verfahren in seinem Zuständigkeitsbereich vorgeschlagen (Wave 1). Termin ist nun 25.01.2021, wenn ich das richtig verstanden habe soll das eine ordentliche Verhandlung im Gerichtssaal werden.
Die Fälle aus anderen Staaten (Wave 2) sollen bis 28.05.2021 vorbereitet werden. Chhabria bittet um Listen aller Beteiligten, welche Fälle Teil des Settlements sind, da er die aus der Pipeline entfernen und nicht zur Weiterführung an die zuständigen Gerichte verweisen will. Diese Listen sollen die Kanzleien binnen einer Woche an ihn schicken. Laut Feinberg sind 2/3 davon im Settlementplan.
Wave 3 sind Fälle aus Pennsylvania und Texas die nicht Teil des Settlements sind. Das sollen etwa 100 sein, die in eineinhalb Jahren verhandelt werden sollen. Chhabria sagte dass ihm das zu lange dauert, weil Bayer Interesse an der Beilegung zeige und schlägt November 2021 vor. Der dafür zuständige Anwalt Brian Stekloff verwies auf die Notwendigkeit, medizinische Unterlagen einzuholen, was je nach Fall länger dauern kann. Feinberg kommentierte, dass auch diese Fälle in den Settlementplan mit einbezogen werden sollen. Am 07.12.2020 soll ein Update erfolgen.
Also das klingt wirklich nicht wie eine zeitnahe Lösung, sondern dass es wie bisher ein zäher Prozess bleiben wird. Chhabria lässt erkennen, dass er bald Urteile für Fälle in seinem Zuständigkeitsbereich fällen will, und macht zugleich deutlich, dass die bisherige Verhandlungspause vorbei ist. Das heisst, eine endgültige Beilegung liegt nach wie vor in weiter Ferne. Es wurde nichts zu einem Ausschluss zukünftiger Klagen gesagt, und auch nicht zu einem angepassten Konzept zu der Expertenlösung, die Bayer vorgeschlagen hatte.
Wers auch geguckt hat, kann mich gern korrigieren oder ergänzen. Ach ja, anscheinend hat Chhabria CoVid oder ist in Quarantäne - Feinberg hat seine Sekretärin gefragt, wie es ihm geht, und die hat gesagt dass sie das öffentlich nicht diskutieren sollte. Daraufhin meinte Feinberg, dass er gestern noch mit Chhabria geredet hat und "man könne es ihm gar nicht anmerken". Whatever that means.
Weitere Fälle werden dann im Laufe des Jahres 21 an die betroffenen Bundesstaaten zurückgegeben.
Feinbergs optimistische Einlassungen und Versuche, mehr Zeit für Vermittlung zu bekommen, finden wenig Gegenliebe.
Keinerlei Hinweise auf Vorgespräche zu einer Regelung für die zukünftigen Fälle.
Alles ohne Gewähr und mit Bitte um Korrektur, falls erforderlich.
Im Moment ist die Aktie im Flow - der Vergleich könnnte alles toppen und eine langfristige Wende fr den kurs bedeuten..
@perlentaucherin: Interessante Theorien!
Der große Befreiungsschlag war es wie zu erwarten noch nicht.
Mensch, war Chhabria missmutig. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, Trump hat die Wahl gewonnen....
Bleibt noch ne Menge Arbeit vor Bayer und Feinberg.
Der Optimismus von Feinberg in Ehren, aber ich denke nicht, dass Chhabria noch viel Zeit zulässt. Der macht nun Tempo.
https://www.aboutlawsuits.com/...-roundup-settlement-deadline-177588/
Da ich die Anhörung selber geguckt habe, um mich zu entscheiden, ob ich wieder einsteige: ich warte auf die Chartmarken. Durch 48,50 muss sie erstmal durch, um zu beweisen, ob dieser Anstieg nachhaltig ist. Wer im Tief gekauft hat, sollte in dem Bereich über Gewinnmitnahmen nachdenken. Ohne Treiber sehe ich nicht, wie das Monstergap zu 51 geschlossen werden kann. Aber der Markt ist total irrational.
Reizen tut mich Bayer nicht mehr, da man nunmehr ganz klar sagen muss, dass der Press Release im Juni gelogen war. Niemand erwähnt zur Zeit eine Expertenpanellösung, auch Feinberg nicht. Es ist offensichtlich, dass es ausschließlich um das Abarbeiten der eingereichten Fälle geht, und dass es erst danach - also wahrscheinlich erst 2022 - um einen Klagestop gehen wird. Wer die Info hat, kann ja mal Bescheid geben, ob nach Aufhebung des Verfahrensstops weitere Klagen eingereicht werden. Es wäre schon verwunderlich, wenn dies nicht der Fall wäre, da nun ja Geld fließt. Chhabria hat was zu ner Deadline gesagt, damit aber wohl nur die Fälle in seinem Zuständigkeitsbereich gemeint. Außerdem wird Biden nächstes Jahr einen neuen EPA-Chef ernennen und dann könnte die Unbedenklichkeitsbescheinigung für Roundup zurückgezogen werden. Dass die prognostizierten 10,7 Milliarden reichen werden, kommt mir höchst unwahrscheinlich vor. Es ist aber unmöglich, das zusätzliche Risiko zu beziffern - ich hoffe, im Dezember geben die von Chhabria angefordeten Listen dazu einen Einblick.
Man sollte sich bei Einstieg schon bewusst machen, was das Management alles verschwiegen hat: dass das Settlement keine Auswirkung auf zukünftige Klagen haben würde. Und dass die Ad Hoc nach der Vertragsverlängerung von Baumann völlig out of the blue war. Bayer ist massiv unterbewertet, aber das hat seine Gründe. Aber momentan ignoriert der Markt das mal wieder. Viel Glück den noch Investierten.
Fortschritte konnte ich auch nicht raushören. Auch wie in anderen Foren gemutmaßt, dass bewusst aus taktischen Gesichtspunkten verzögert wird, um auf die Entscheidung des Supreme Court zu warten, halte ich für eher unwahrscheinlich und auch für unklug.
Feinberg ist ja Mediator, dh, er ist nicht Anwalt von Bayer, sondern Unparteiisch und auch er versucht, mehr Zeit rauszuschlagen. Ich denke nicht, dass er dies nur aus Gesichtspunkten macht, die einer bewussten Verzögerung glechkommen .
Vielmehr denkt er wirklich, dass schrittweise alle Kläger zu den Vergleichen ja sagen werden. Da Chhabria bereits im Januar 2021 die ersten vier Fälle in seinem Distrikt aus wave1 wieder vor Gericht stellen will und schon angekündigt hat, diese vermutlich wieder zuzulassen (dh er kann wieder sagen, dass der Daubert Standard eingehalten wurde und es kann somit zu Geschworenenprozessen kommen), ist die Zeit auch begrenzt, um auf Zeit zu spielen. Denn je mehr Prozesse wieder geführt werden und quasi am Laufen sind, umso teurer werden einzelne Urteile wieder und neue Kläger folgen. In einem großen Settlement wird es heruntergerechnet pro Fall deutlich günstiger.
Ich habe die Reuters -und Bloomberg-Meldung von heute Nacht mal aufgelistet. Im Bloomberg-Artikel wird das Thema Warnhinweis auf dem Etikett auch nochmals thematisiert. Insgesamt ist es natürlich schwer, in die Köpfe zu schauen, denn keiner von uns kennt die genaue Strategie, welche die Anwälte verfolgen.
Sicher gibt es nicht nur die eine Wahrheit. Und sicher ist auf Zeit spielen stellenweise auch ein Stilmittel. Man muss sich aber immer vor Augen führen, dass auf Zeit spielen ja keine inhaltliche Strategie ist, sondern lediglich ein Instrument. Um die Kläger weich zu klopfen oder weil man auf den Supreme Court hofft.
Aber was passiert, wenn Bayer vor dem Supreme Court letztendlich eine Niederlage erleidet? Dann hat man in einem Fall die 1. Instanz verloren, die Berufung und dann auch noch den Supreme Court. Also alle Instanzen. Das wäre quasi ein Freibrief für Klägeranwälte, nun erstrecht noch mehr zu prozessiren. Eine neue Lawine würde drohen. Ohne Strategie sie zu beenden.
Und es wäre für Bayer auch ein Armutszeugnis, wenn die Strategie nach 2 Jahren Vergleich wäre, wir legen alles auf eine Karte und spielen mit dem Feuer und hoffen einfach auf den Supreme Court. Und wenn Chhabria in der Zwischenzeit immer mehr Fälle wieder vor Gericht stellt, dann fallen die aus dem Settlement raus und können ebenfalls sehr teuer werden. Das wäre nicht gut für Bayer.
Ich denke, man muss und wird mehrgleisig fahren und immer einen Plan B in der Schublade haben denn mehrere Wege führen nach Rom. Deshalb kann meine Theorie mit dem zusätzlichen Warnhinweis am Etikett oder das Science Panel, das den Daubert Standard einhält, auch optional ei. Erfolgreicher Weg für Bayer sein.
Ein so erfahrener Mediator wie Feinberg ist kein Gambler, der Bayer rät, alles auf eine Karte zu setzen und dies mitmachen würde. Sein Ruf steht auch auf dem Spiel. So nach dem Motto, verzögert einfach und hofft, dass ihr am Supreme Court gewinnt. Die Gefahr wäre zu groß, dass am Ende eine vollständige Niederlage kassiert wird und dann stünde auch Feinberg blamiert da..
Ich denke daher, Bayer wird schon alles daran setzen, bald einen Haken an das Thema zu bekommen. Zunak es dauern kann, bis der Supreme Court entscheidet. Denn man darf ja eines nicht vergessen.
Die MDL Fälle sind nur 3.900. Diese sind bei Chhabria gebündelt. Davon sind nun knapp die Hälfte verglichen, die andere Hälfte noch offen. Um die ging es gestern Abend.
Der Löwenanteil der Fälle liegt außerhalb der Zuständigkeit von Chhabria. Dies sind knapp 125.000 Fälle, bei denen es für 88.500 schon einen festen Vergleich gibt.
Aus diesen 88.500 kommt Bayer nicht mehr raus und hat bereits mit der Auszahlung begonnen. Bereits in 2020 fließ über 3 Milliarden Dollar. Und im kommenden Jahr wird weiter ausgezahlt.
Dagegen sind die 3.900 Fälle bei Chhabria bzw. die dort noch offenen 1.900 Fälle nur Kleinkram. Erstrecht Die 5 Fälle aus wave1, von denen Chhabria 4 aus seinem Distrikt im Januar wieder vor Gericht stellen will.
Soll heißen, wenn Bayer so richtig verzögern wollte um auf den Supreme Court zu warten, dann doch sicher bei den 125.000 die den Konzern 10 Milliarden kosten und nicht bei dem Tropfen auf den heißen Stein (MDL Fälle).
Aber wie immer, das ist nur ein Bauchgefühl von mir.
Hier die beiden besagten Artikel von Bloomberg und Reuters.
https://www.msn.com/en-us/money/companies/...trials-in-us/ar-BB1aQU7b
https://de.reuters.com/article/bayer-roundup/...or-says-idUKL1N2HV315
Und noch die deutsche dpa Meldung
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...glyphosat-streit-9494843
Schauen wir mal.
Aber hier ist ja Deine Erklärung....
Bist Du sicher? Man hat die Arbeiten an einem abschließenden Vergleich bis 2022 aufgegeben? Gibt es dafür eine Quelle? Das würde mir schon zu denken geben. Ich rechne täglich mit der Erfolgsmeldung.