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Verfallstags-Update zum großen Juni-Verfallstag im DAX
Die EU-Parlamentswahl hat Anlegern wie Stillhaltern gleichermaßen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
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Damit sind auch die bisherigen Verfallstagsszenarien hinfällig. Ein Update ist nötig, aber die anhaltende bzw. zunehmende Unsicherheit macht auch neue Planspiele wenig verlässlich.
Die charttechnische Lage nach dem Abverkauf
Beginnen wir diesmal mit dem Blick auf den Chart, denn der Kursverlauf setzt nun die Akzente für den Verfallstag, weniger die Verfallstagskonstellation:
Bei schematischer Chartinterpretation stellt sich der Verlauf in der Vorwoche so dar, dass der DAX mit einem kurzen Rücksetzer zu Wochenbeginn zunächst die Unterkante des grauen Unsicherheitskeils sowie die gestrichelte Aufwärtslinie bestätigt hat (grüner Pfeil). Danach trug eine Gegenreaktion den Kurs wieder zurück über das Hoch von Anfang April oberhalb von 18.500 Punkten (dicke rote Linie).
Hinweis: Dieser Beitrag ist erstmals am 17.06.2024 im Newsletter "Börse Intern" von Stockstreet erschienen. Möchtest auch Du diese Infos bereits am Vorabend, direkt nach Börsenschluss und bequem in Dein Postfach? Dann geht es hier zur Anmeldung.
Doch dieser Ausbruch entpuppte sich als Bärenfalle (roter Pfeil): Am Donnerstag fiel der Kurs dynamisch zurück, durchbrach die gestrichelte Aufwärtslinie und beendete den Handel erneut an der Unterkante des grauen Keils. Wie so häufig nach Bullenfallen ging der Abverkauf am Freitag weiter, wobei auch noch der Unterstützungsbereich oberhalb von 18.200 Punkten genau in einem Kreuzwiderstand (roter Kreis) durchschlagen und der flache blaue Trend gebrochen wurde. Erst an der runden 18.000er Marke kam der DAX vor dem Wochenende zum Stehen.
Die graue Unsicherheitsformation wurde damit ganz klassisch nach unten aufgelöst. Aus charttechnischer Sicht wäre nun eine größere Seitwärtsbewegung innerhalb des gelben Rechtecks möglich, sofern der DAX nicht nachhaltig über 18.000-Punkte bleibt. Im Rahmen dieser Seitwärtsbewegung wäre aber ein (Fehl-)Ausbruch nach unten zu erwarten – als Pendant zu dem Ausflug des DAX über die rote Linie im Mai.
Achtung, politische Börse!
So weit die charttechnische Lage. Nun dürfen wir jedoch die Hintergründe für diesen Kursverlauf nicht ausblenden – das Ergebnis der EU-Parlamentswahl und insbesondere der Beschluss zu Neuwahlen in Frankreich. Das hat in einer ersten Reaktion am Montag und Dienstag zunächst zu starken Abschlägen bei französischen Bankaktien, dann auch bei italienischen geführt. Beide Länderindizes waren im Wochenverlauf die schwächsten der großen Indizes.
Wir haben es also zurzeit mit einer politischen Börse zu tun. Diese hat zwar die sprichwörtlichen kurzen Beine, aber kurzfristig – und damit durchaus noch bis zum Verfallstag am Freitag – kann sich dieser Faktor noch negativ auswirken.
Die Abschläge vom Donnerstag und Freitag wurden dadurch ausgelöst, dass die Anleger weitere Euro-Aktien verkauften, insbesondere zyklische Werte der Automobil-, Bau-, Chemie- und Industriebranchen. Die Unsicherheit weitet sich also sogar noch aus und könnte daher bis zum Verfallstag anhalten. Zumal selbst Frankreichs Finanzminister aus unverständlichen Gründen über eine Finanzkrise spekuliert.
Überraschendes im Verfallstagsdiagramm
Aus diesen Perspektiven – charttechnisch und politisch – nun der Blick auf das aktuelle Verfallstagsdiagramm. In diesem sind die aktuellen Positionen hellblau/hellrot dargestellt, die satten Farben entsprechen den Werten der Vorwoche. Damit können wir die Änderungen im Wochenverlauf verfolgen:
Quelle: https://www.stockstreet.de/boersen-tools/verfallstag-diagramm#/
Überraschenderweise haben seit der ersten Juni-Woche vor allem die Call-Positionen (blau) zugenommen. Neue Put-Positionen (die man angesichts des Kursgeschehens erwarten konnte), gibt es dagegen kaum.
Aus Sicht der Verfallstagskonstellation ist der Druck auf den DAX zunächst raus: Bei Stand von rund 18.000 Punkten am Freitag sind die großen Put-Positionen im Bereich von 18.440 bis 18.000 Punkten (gelbes Rechteck) aus dem Geld und damit gegebenenfalls abgesichert. Unterhalb der runden 18.000er-Marke liegen zunächst keine weiteren größeren Positionen.
Nach unten sollte der DAX nun gut abgesichert sein
Erst bei 17.800/700 Punkten gibt es die nächsten nennenswerten Positionen (grünes Rechteck). Diese dürften aber eher unterstützend auf den DAX wirken, da knapp darunter, bei gut 17.600 Punkten, die markante Unterstützung durch die Tiefs von Marz/April verläuft. Insbesondere die Stillhalter der dortigen Positionen dürften daher tendenziell versuchen, diese Positionen zu verteidigen, statt sie ins Geld laufen zu lassen.
Aber bis dahin könnte der DAX zunächst noch absacken, auch wenn er heute über 18.000 Punkte blieb. Denn die erste Gegenreaktion wurde gleich wieder abverkauft und der Ausbruch aus dem blauen Trend bestätigt (schwarzer Pfeil).
Weitere stärkere Rückfälle sind jedoch zu erwarten, wenn ein erneuter Panikschub die Aktienmärkte erfasst, also die politischen Aspekte die Oberhand über die markttechnischen behalten.
- Hauptversammlungen: Mastercard, Jenoptik, Aumann, Telefónica Deutschland, ad pepper
- Sonstige Unternehmensveranstaltungen: Beiersdorf (Kapitalmarkttag), Amadeus IT (Investorentag)
- 06:30 – Australien: RBA-Zinsentscheid
- 11:00 – Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen Juni (!)
- 11:00 – Eurozone: Verbraucherpreise Mai (endgültig)
- 11:00 – Eurozone: ZEW-Konjunkturerwartungen Juni
- 14:30 – USA: Einzelhandelsumsatz Mai (!)
- 14:55 – USA: Redbook Einzelhandelsumsätze Vorwoche
- 15:15 – USA: Kapazitätsauslastung Mai
- 15:15 – USA: Industrieproduktion Mai
- 16:00 – USA: Lagerbestände April
- 18:30 – Australien: CB Index der Frühindikatoren April
- 22:00 – USA: Nettokapitalzuflüsse April
- 22:30 – USA: API Öl-Lagerbestände
- Quelle: Was heute wichtig ist: Termine für Dienstag, 18. Juni 2024 | stock3
Muss nicht Intraday klappen, ich lasse das mittlerweile auch länger laufen, weil ich oft zu früh den Gewinn realisiert habe.
Begründung Divi. 6,5% im Juli siehe link.
https://www.dividendenchecker.de/top-erendite.php
Zur Zeit wenig Zeit, der Beruf ruft.
Danke für euere Beiträge, Infos, Bewertungen werden getätigt ;-)
Bleibt alle gesund
Euer Spass
Der Nasdaq will scheinbar die runden 20.000 Punkte sehen. Startet dann die größere Korrektur? Der Optimismus in Nvidia & Co. scheint grenzenlos zu sein. Das Call-Optionsvolumen ist zuletzt massiv angestiegen. Im Gegensatz zum Gesamtmarkt wo die Umsätze niedrig sind.
Es gibt schon den einen oder anderen Indikator, die zur Vorsicht mahnen. Nvidia zum Beispiel hat inzwischen ein Niveau erreicht , das oberhalb der Ziele der Analysten liegen. Das Kursziel liegt bei 129,93 wenn man der offiziellen Nasdaq-Seite glaubt. Insider verkaufen die Aktie. Von den letzten 33 Transaktionen von Insidern waren 31 auf der Verkaufsseite; gerade an den letzten Tagen wird verkauft. Bei Apple gab es in den letzten 3 Monaten 14 Insideraktionen - nur Verkäufe. Auch hier liegt das Kursziel mit 209 Dollar unter dem aktuellen Niveau. Die Schlußfolgerungen muss jeder für sich selbst treffen. Ich gehe davon aus, dass man auf der Shortseite in absehbarer Zukunft bei den Lieblingen mehr verdienen kann.
Die Statistik verheisst gemäß Almanac Trader nach dem Verfall übrigens nichts Gutes. Jeff spricht von "Horrendous" was die Performance für diesen Zeitraum betrifft.
"Horrendous" sehen auch wieder die meisten Small Caps aus. Alles was ich verkauft habe bekäme ich jetzt theoretisch deutlich günstiger. Ich halte mich fern. Ich denke die beste Anlage ist momentan Tagesgeld mit Zinsen von immer noch über 3%.
Allen viel Erfolg.
aber erst geringere mwst nicht an kunden weitergeben dann preise erhöhen und dann rückkehr zu normalen steuersätzen doppelt an kunden wegen der bösen politik weitergeben ? Hmmmm....
es könnte sein dass der konsument auch einfach die nase voll hat immer zahlender doofer zu sein
wir haben das alles schon mal erlebt - wissen natürlich auch wie es ausging - aber als es dann losging hatte keiner der shorter mehr geld um gegen den neuen markt zu wetten
ionsider waren noch NIE ein brauchbares instrument - was zeigt das sie sich zwar insider schimpfen aber eigentlich genauso doof wie wir sind oder das geld brauchen oder ... denk dir was aus
"Deutschland - ZEW - Konjunkturerwartungen"
http://de.investing.com/economic-calendar/...w-economic-sentiment-144
Der Plan, vor dem Verfall nicht wirklich zu handeln bei dem aktuellen Gemengelage, ist ja bekanntlich auch ein Plan...
ich probiere das im weekly mal aus - man wäre short im weekly seit montag - sl muss ich nachliefern - aber 2500 wäre mir auch bei kleiner position zu teuer
bevor ich noch mehr blödsinn schreibe bin isch mal wech
@melder: das ist spam ;-)
Die Relationen stimmen aber überall nicht mehr!! Ich soll jetzt für einen Fahrradmantel 49,90 Euro bezahlen, für den ich vor der Pandemie Ende 2018 noch für 15,90 Euro bezahlt habe. Kartoffelpreise sind doch momentan auch der absolute Wahnsinn!! Es ist die immer noch währende und zunehmende Inflation, die allen zu schaffen macht. Wenn man also über 30 Jahre lang ein Restaurant sehr gut und erfolgreich geführt hat und durch dick und dünn gegangen ist und nun leider zu dem Ergebnis kommt, dass sich die eingesetzte Lebenszeit zum Weitermachen nicht mehr lohnt, mache ich mir gerade an dieser Stelle wirklich ernsthafte Gedanken, was in Deutschland nicht mehr stimmt. Von einem türkischen Obst- und Gemüsehändler, der in meiner Stadt nun ebenfalls aufhört, musste ich mir anhören, Deutschland ist nicht mehr das Deutschland, dass er mal kennengelernt hat. Er kann seine Familie nicht mehr mit seiner harten Arbeit ernähren und wird dieses Land nun verlassen. Er sagte: Ich verlasse die sinkende Titanic lieber jetzt, als dass ich mit ihr untergehe. Meines Erachtens sind die Umstände und Gründe einer Geschäftsauflsöung mittlerweile so multifaktoriell, dass es tatsächlich beängstigend ist. Denn die"Gier" ist nicht nur an der Börse anzutreffen. In allen Bereichen hat sie maximal zugeschlagen, wie z.B. bei den Wohnungsmieten in München, Berlin, Hamburg etc..Irgendwann ist aber Schluss und dann wird das Kartenhaus auf dem Fundament der Gier zusammenbrechen. Die Politik nimmt es leider nicht so wahr, wie wir es in unserem Alltag täglich spüren. Und die Konsequenzen daraus zogen viele frustrierte Bürger bei der Europawahl. Und auch das macht mir sehr große Sorgen. Erschreckend, wie der Rechtsdruck in Deutschland und der EU gewachsen ist!