Meyer Burger Technology AG nach Fusion mit 3S
Gegen den Verwaltungsrat des Solarausrüsters wurde Strafanzeige eingereicht. Er habe Aktionäre übers Ohr gehauen und ein Mitglied des Gremiums bevorteilt.
Peter Burkhardt
Wirtschaftschef
Wenige Tage vor der Generalversammlung vom 2. Mai sieht sich die Führungsspitze des kriselnden Berner Solarausrüsters Meyer Burger äusserst schwerwiegenden Vorwürfen ausgesetzt. Am Freitag hat das Liechtensteiner Beteiligungsvehikel Elysium Capital, das nach eigenen Angaben 0,6 Prozent der Aktien hält, bei der Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich und bei der Staatsanwaltschaft Berner Oberland Strafanzeige gegen den gesamten Verwaltungsrat rund um den abtretenden Präsidenten Alexander Vogel eingereicht. Darin heisst es, es bestünden Verdachtsmomente für die Straftatbestände der ungetreuen Geschäftsbesorgung und der Privatbestechung.
Hintergrund der Anzeige ist ein umstrittenes Geschäft von Meyer Burger. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Gwatt bei Thun hatte am 21. März verkündet, es habe mit der britischen Oxford PV einen Partner für die Entwicklung von Solarzellen der nächsten Generation gefunden. Dazu werde sich Meyer Burger an Oxford PV mit bis zu 18,8 Prozent beteiligen. Im Gegenzug erhielten die Briten 62,29 Millionen neu geschaffene Aktien aus dem genehmigten Kapital des Solarzulieferers.
Knapp eine Woche später wurde bekannt, dass Oxford PV sich bereits wieder von den Aktien trennte. Meyer Burger teilte mit, das Aktienpaket werde in einem beschleunigten Buchbildungsverfahren zu Kursen zwischen 0.60 und 0.61 Franken bei neuen Anlegern platziert. Die Bücher seien bereits geschlossen. Das heisst, ein ausgesuchter Kreis von Investoren durfte am 27. März unmittelbar nach Marktschluss die neuen Aktien erwerben.
Vermögen sei geschädigt worden
Aktionäre und Beobachter wie die Zürcher Kantonalbank bezeichneten diesen Vorgang als «befremdlich» zumal die Aktien an der Börse deutlich mehr Wert hatten. Am betreffenden Tag wurden sie zu einem Schlusskurs von 0,679 Franken gehandelt.
Elysium Capital wirft dem Verwaltungsrat vor, durch den Ausschluss des Bezugsrechts seien die Altaktionäre finanziell geschädigt und ihre Anteile verwässert worden. Die Käufer der Aktien seien dagegen bevorteilt worden, da sie die Wertpapiere mit einem Abschlag von 7,9 Rappen oder 11 Prozent des Aktienkurses erwerben konnten. In der Strafanzeige schreibt Elysium: «Dieser Abschlag lag weit über dem, was andere kotierte Unternehmen bei einer Platzierung von Aktien am Markt den Investoren gewähren üblich sind etwa 2 bis 3 Prozent.»
Elysium hegt den Verdacht, dass der Verwaltungsrat die Dreieckstransaktion mit Oxford PV zusammen mit der Hausbank Credit Suisse im Voraus arrangierte. Insgesamt betrage der finanzielle Schaden für die Altaktionäre rund 4,9 Millionen Franken. Der Kreis der Geschädigten umfasse fast 30'000 Publikumsaktionäre. Elysium sagt, sie könne zur Beweisführung Aktionäre als Zeugen nennen, die gar nicht zur Zeichnung eingeladen wurden. Und solche, die zwar eingeladen wurden, deren Zeichnung aber nur zum Teil erfüllt wurde. Da andere Anleger bevorteilt worden seien, sei eine etwaige Untreuehandlung zugunsten Dritter durch den Verwaltungsrat zu prüfen.
Zu den Privilegierten, die zum Vorzugspreis Aktien erwerben durften, gehörte laut der Strafanzeige ein Verwaltungsratsmitglied. Elysium stützt sich auf eine Meldung der Börsenbetreiberin SIX. Diese gab am 28. März bekannt, ein nicht exekutives Verwaltungsratsmitglied habe «im Rahmen des Accelerated-Bookbuilding-Verfahrens (Platzierung durch Oxford PV)» 704'600 Aktien zu einem Preis von total 422'760 Franken erworben. Das entspricht einem Preis von 0.60 Franken pro Aktie. Damit erhielt er einen geldwerten Vorteil von gut 55'000 Franken.
Elysium Capital äussert den Verdacht, dass das Verwaltungsratsmitglied sich bevorzugt und im Verhältnis zu seinem bestehenden Aktienanteil noch dazu überdimensional bedienen konnte, um einen Teil der finanziellen Vorteile zu erhalten, die einem Grossteil der Aktionäre durch den Entzug der Bezugsrechte entzogen worden sei. Das müsse als Bestechung qualifiziert werden. In der Strafanzeige schreibt Elysium: «Der betreffende Verwaltungsrat wurde nämlich dafür belohnt, dass er eine Transaktion mitgestaltet hatte, die für Oxford günstig war.»
Meyer Burger droht mit Gegenschritten
Meyer Burger weist die von Elysium Capital vorgebrachten Anschuldigungen in aller Form zurück. «Die Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage», sagt Sprecherin Ingrid Carstensen. «Sie sind nicht nur haltlos, sondern auch realitätsfremd.» Die Unterstellung, der Verwaltungsrat habe mit der gewählten Transaktionsstruktur gezielt Drittinvestoren zulasten der bestehenden Aktionäre bevorzugen wollen, sei «geradezu absurd». Der Deal habe ohne die Durchführung einer Bezugsrechtserhöhung aus dem genehmigten Kapital abgewickelt werden müssen, um keine Zeit zu verlieren. Diesen Zeitdruck begründet Meyer Burger mit der hohen Schwankungsbreite der Aktie, der grossen Zahl von Anlegern, die auf sinkende Kurse spekulierten, sowie mit erhöhten Unsicherheiten wegen des damals drohenden harten Brexit und wegen «aktivistischer Tendenzen im Aktionariat». Wieso die Käufer den hohen Abschlag von 7,9 Rappen erhielten, begründet Meyer Burger nicht.
Das Unternehmen weist auch den Vorwurf als haltlos zurück, Oxford PV habe den Verwaltungsrat bestechen wollen beziehungsweise ein Verwaltungsrat habe sich unrechtmässig bereichert. Bei der Platzierung der Aktien hätten alle Verwaltungsräte im Interesse der Gesellschaft und im Einklang mit den anwendbaren Bestimmungen gehandelt. Der Verwaltungsrat droht Elysium mit einer juristischen Retourkutsche. Sprecherin Carstensen sagt: «Meyer Burger behält sich sämtliche rechtlichen Schritte einschliesslich strafrechtliche Schritte gegen Elysium Capital ausdrücklich vor.»
Elysium-Besitzer Urs Fähndrich, der mehrere Vermögensverwaltungs- und Beteiligungsgesellschaften hält, will an der Generalversammlung in den Verwaltungsrat von Meyer Burger gewählt werden. Er rechnet aufgrund von Gesprächen damit, dass sich andere Aktionäre seiner Strafanzeige anschliessen werden. Und er kündigt an, er werde eine weitere Strafanzeige einreichen. Dies, weil Meyer Burger Aktionären, die nicht persönlich an der Generalversammlung anwesend sind, die Möglichkeit verwehre, über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter Zusatz- oder Änderungsanträgen von Aktionären zuzustimmen. Die Vergütungsverordnung sehe für solche Verstösse eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren vor.
https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/...ng-vor/story/22604676
Schlüssel-Kriterien für die Wahl des Kunden waren neben den tiefsten Gesamtbetriebskosten auch der starke, umfassende Patentschutz der Meyer Burger Technologie. Dieser Auftrag unterstreicht die führende Rolle der MAiA®-Plattform für PERC.
Habe heute meine Anteile verkauft - trotz neuem Auftrag. Ist nur so ein Gefühl, aber ich traue dem Braten nicht. Werde wieder einsteigen, wenn die GV rum ist und sich der Nebel hoffentlich lichtet. Man kann bei MBTN das Gefühl bekommen, dass da nicht im Interesse der Aktionäre und zum Wohl der Firma gearbeitet wurde. Ist mir momentan zu undurchsichtig das Ganze.
Bis bald!
ich hatte noch nie ein so gutes gefühl, wie derzeit. endlich kommt frischer wind rein und hoffentlich kommen nun auch endlich die langersehnten aufträge reingeflattert, die ein selbsternannter technologieführer, schon längst hätte einfahren sollen und zwar nachhaltig und nicht in homöopathischen dosen...
werde am donnerstag der gv beiwohnen und danach bericht erstatten...
Mein Depot hatte in den letzten Monaten einen richtig guten Lauf und ich wollte ein bisschen das Risiko reduzieren. Deshalb ist MB erstmal rausgeflogen. Habe dafür ein paar besser einschätzbare Titel aufgenommen.
https://www.fuw.ch/article/der-praktikus-vom-30-april-2019/
Jemand vor Ort mit direktem Draht ins Forum?
Ich habe mal ein bisschen Pulver trocken gelagert, um eventuell reagieren zu können...
In der Solarzellentechnologie habe es in den vergangenen Jahren einen harten Verdrängungskampf gegeben und Meyer Burger sei einer der wenigen Zulieferer, die diese Veränderungen überlebt hätten. "Meyer Burger ist der 'last man standing' der Industrie", so Vogel.
https://www.cash.ch/news/top-news/...vorwurf-der-vorteilnahme-1326027
War heute in der GV
Meyer Burger-Aktionäre folgen dem Kurs des Verwaltungsrates
https://www.cash.ch/news/boersenticker-firmen/...altungsrates-1326185
säntis war es übrigens, die 2016 geholfen haben, die damals dringend notwendige kapitalspritze zur verfügung zu stellen, ohne diese mb insolvenz hätte anmelden müssen. säntis ist mehr denn je vom grossen potential überzeugt, welches in mb steckt. es müsse nur endlich an den tag befördert werden und es muss dringend schluss sein, mit dem (o.ton) selbstbedienungsladen, aus welchem das management mit vollen händen schöpft, um gehälter und bonis zu bezahlen. ein aktionärsvertreter, namens urs michael fähndrich, welcher von säntis vorgeschlagen wurde, um in den vr gewählt zu werden und der dies für einen symbolischen beitrag von chf 1 tun wollte, wurde von den anwesenden aktionären nicht bestätigt. auch der jetzige vr sprach sich gegen eine wahl fähndrichs aus, was nicht verwundert, wäre dies doch sehr unbequem geworden. leider empfanden es die aktionäre ebenso.
brändle: brändles referat war vollgepackt mit stolz auf das bisher erreichte. er ist der fest meinung, dass die transformation erfolgreich vonstatten geht und schneller, als bisher geplant. man sieht sich vs. den mitbewerbern klar im vorteil, was sich in den nächsten quartalen auch auf die umsätze auswirken wird. das blatt würde sich derzeit wenden. die key player stellen nunmehr fest, dass die technologie von mb besser ist, als die ald technologie, die nicht gehalten hat, was sie versprach. patentklagen waren das resultat, in welche mb aber nicht verstrickt ist, im gegenteil, sogar positiv für mb zu bewerten sind. dem schutz von geistigem eigentum, wird nun auch in china grössere bedeutung geschenkt, zumal die musik weiterhin in china spielen wird, denn schliesslich wären 9 von 10 der grössten solarunternehmen chinesen. man erhofft sich von der kooperation mit rec, einem der grössten brands der branche, enorm viel. man wird auf der intersolar, welche demnächst (15.-17.5.) in münchen stattfindet, ein bahnbrechendes 60 zellen modul, welches bis zu 380wp (wattpeak) liefern soll, gemeinsam mit mb präsentieren. dieses modul wird als game changer bezeichnet. der bereits avisierte vertrag mit rec für 600mw, welcher im dezember 2018 verkündet wurde, wird nicht der letzte dieser grössenordnung sein. da wird noch viel kommen, so brändle.
oxford pv: kosteneffiziente technolgie am horizont erkennbar, welche zelleffizienzen weit über 30% (kombination von heterojunction, als basiszelle, mit einer perowskit zelle) erzielen wird.
fazit: brändle sieht mb auf einem sehr guten, wenn auch noch steinigen, weg. mit oxford pv und der rec gruppe hat man partner im boot, mit welchen mb weiterhin die technologieführerschaft innehaben und ausbauen wird...
Ähnliches ist doch auch von Sentis Capital zu erwarten.
Wollen wir mal jetzt abwarten, wie das Jahr 2019 weiter geht. Die Zahlen von 2018 mit dem Bilanzverlust von -359.369 TCHF müssen ja erst einmal wieder eingespielt werden ...
vogel ist ja mitinhaber einer anwaltskanzlei namens meyerlustenberger lachenal. in dieser funktion hat er seiner kanzlei, in den letzten 3 jahren, aufträge in höhe von fast 500k fr. beschert. ein ungeheuerlicher und mehr als unüblicher vorgang, laut dem wirtschaftsprüfer kondrashevs.
solche leute müssen rigoros aussortiert werden, wie im fall vogel ja bereits (endlich) passiert, aber auch nur auf drängen von kondrashev. sie bereichern sich mehr und mehr und der gemeine aktionär ging in den letzten jahren leer aus.
lütolf, welcher neu in den vr gewählt wurde, begleitet auch mehrere ämter, so zb. das des vr präsidenten bei ruag. in dieser funktion musste er übrigens die gv von mb vorzeitig verlassen, da ruag just am gleichen tag ihre gv abhielt.
ob solche leute wirklich interesse daran haben, dass mb endlich gewinne schreibt, bleibt abzuwarten und ich bin froh, dass es aktionäre gibt, die diesen brüdern über die schulter schauen. es geht schliesslich um die zukunft unseres unternehmens, welches den aktionären gehört und welche endlich auch mal an der reihe wären, ein return on investment einzufahren!!!
Die Zustände zu den Anwaltshonoraren an die Kanzlei Meyerlustenberger Lachenal vom Ex-VR-Präsident Vogel sind noch VIEL SCHLIMMER!!!!!
Bei der Generalversammlung wurde mitgeteilt, dass es in den letzten 3 Jahren 1,8 Mio. CHF waren, die an seine Kanzlei geflossen sind!!! Und das dies rund 80% (!!!) des gesamten Rechtsaufwands an Schweizer Kanzleien waren. Also fast alles!!!
vogel ist da natürlich um ein vielfaches schlimmer. 1.8mio in den letzten 3 jahren, gesamthaft 9 seit börsengang, für seine eigene anwaltskanzlei zu erschleichen ist ein derart lausiges vorgehen, was schon nahezu kriminell ist. ich hoffe er wird seine gerechte strafe bekommen, denn die ermittlungen wegen insidergeschäften sind bereits am laufen...