Jeder 9. Deutsche ist pleite
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Eröffnet am: | 14.01.06 20:08 | von: Knappschaft. | Anzahl Beiträge: | 58 |
Neuester Beitrag: | 23.04.07 11:01 | von: Knappschaft. | Leser gesamt: | 17.011 |
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Jeder neunte Deutsche ist zahlungsunfähig
Immer mehr Verbraucher überschulden sich. 2005 habe bereits jeder neunte erwachsene Bundesbürger fällige Kredite und Rechnungen nicht mehr bedienen können, berichtet die "Sächsische Zeitung" unter Berufung auf die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Betroffen seien auch viele Jugendliche.
Dresden - Im vergangenen Jahr haben danach 11,3 Prozent der Deutschen fällige Schulden nicht mehr bedienen können, im Vorjahr seien es noch 10,6 Prozent gewesen.
Die geringste Überschuldung weisen dem Bericht zufolge Bayern mit 7,6 Prozent und Baden-Württemberg mit 8 Prozent auf, gefolgt von Sachsen, das mit 9,5 Prozent besser steht als die restlichen alten Bundesländer. Im vergangenen Jahr beantragten laut Creditreform 98.400 Verbraucher Insolvenz - ein Viertel mehr als 2004. In Sachsen habe die Steigerung gar bei 37 Prozent auf 5.735 gelegen.
Nach Ansicht von Creditreform-Prokurist Thomas Schulz zeigt der jüngste Schuldneratlas, "dass viele Privatpersonen den Angeboten von Herstellern und Händlern, die mit komfortabler Zahlung auf Raten locken, unterliegen und so zum Leben auf Pump verführt werden". Vor allem Jugendliche gerieten etwa wegen übermäßiger Handy-Nutzung in die Schuldenfalle.
Bereits das dritte Jahr in Folge untersuchen dem Bericht zufolge die Creditreform-Töchter CEG und Microm, wie sich die klammen Haushalte innerhalb Deutschlands verteilen. In den Ballungsräumen sind demnach die Schuldnerquoten höher als in ländlichen Regionen - in den Kernstädten mehr als zwei Prozentpunkte über und in dünn besiedelten Gebieten mehr als einen Prozentpunkt unter dem Schnitt.
In Bremerhaven und Offenbach am Main stehe jeweils fast jeder Fünfte in der Kreide. Die Musterknaben säßen im bayerischen Eichstätt, wo lediglich jeder 23. verschuldet sei.
2,5 Millionen deutsche Kinder leben auf Sozialhilfeniveau
In Deutschland leben nach Angaben des Kinderschutzbundes mehr als 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche auf Sozialhilfe-Niveau. Die Zahl sei erschreckend und weit höher als erwartet, sagte der Präsident der Organisation, Heinz Hilgers, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Von 15 Millionen Kindern hätten damit 2,5 Millionen kaum Bildungschancen und lebten mit einem hohen Gesundheitsrisiko.
http://www.dw-world.de/dw/function/0,2145,12356_pg_6,00.html
Bevor Beck von der SPD dieses Thema aufgenommen hat, wußten Ariva-Leser bereits im Januar das jeder 9. Deutsche (11,1%) zur Unterschicht gehört!
UNTERSCHICHT-DEBATTE
Die Armut, die aus dem Osten kam
Wer gehört zu Deutschlands Unterschicht? Die aufsehenerregende Sozialstudie der Friedrich-Ebert-Stiftung gibt detaillierte Antworten: Der Prototyp der "Abgehängten" ähnelt dem des rechtsradikalen Wählers.
Berlin - 25 Prozent aller Menschen in Ostdeutschland und 4 Prozent aller Westdeutschen sehen sich auf der "Verliererseite" und "gesellschaftlich im Abseits". "Abgehängtes Prekariat" nennt die Friedrich-Ebert-Stiftung diese insgesamt 6,5 Millionen Deutschen, viele übersetzen den Begriff mit "neuer Unterschicht". Die Studie zeigt: Wer dazu zählt, hängt nicht nur von der Armut oder dem Reichtum ab.
Zwar verfügt diese Gruppe über ein weit unterdurchschnittliches Haushaltseinkommen", sagt Frank Karl von der Friedrich-Ebert-Stiftung, "pro Nase liegt der Durchschnitt etwas über dem Sozialhilfesatz." Sie hat durchschnittlich 424 Euro im Monat zur Verfügung. Aber, sagt Karl, die Ebert-Stiftung habe auch Soft skills abgefragt: Themen abseits der harten Fakten wie die Identifikation mit politischen Parteien, die Wahrnehmung der eigenen Situation, die Sicht auf die Gesellschaft. Die SPD-nahe Stiftung setzt Armut nicht mit einem Haushaltseinkommen von unter 938 Euro netto monatlich gleich, wie die Bundesregierung in ihrem jüngsten Armutsbericht. Sie analysiert zur Einordnung jedes Befragten seine Umstände und Aussagen - von harten Fakten bis eben zu den Soft skills.
Es gibt viele Gründe, wieso Menschen in Armut abgleiten oder nicht aus ihr herauskommen. Trotzdem gibt es Merkmale, die für die gesamte neue Unterschicht gelten: Zum "abgehängten Prekariat" zählen der Studie zufolge überdurchschnittlich viele
- Männer,
- Ostdeutsche,
- Landbewohner,
- Konfessionslose,
- mit einfacher oder mittlerer Bildung.
Der größte Teil der Gruppe ist im arbeitsfähigen Alter, zwei Drittel der Befragten waren schon arbeitslos. 49 Prozent kommen aus der Unter- oder unteren Mittelschicht - sie gehören also meist schon seit mindestens einer Generation zu der Problemgruppe.
Auch die politische Haltung der Gruppe arbeitet die Studie klar heraus: Sie sind oft Protestwähler oder neigen zu den politischen Rändern. 26 Prozent stimmten für die Linkspartei/PDS, 6 Prozent für rechtsradikale Parteien - und überdurchschnittlich viele wählen gar nicht. Ein Problem ist die Fremdenfeindlichkeit: Diese Gruppe sieht die "Abschottung gegenüber Ausländern als mögliche Lösung ihrer Probleme", bilanziert die Studie.
Auffällig: Der Prototyp der "Abgehängten" ähnelt dem Prototyp des rechtsradikalen Wählers. Eine Umfrage von Infratest-dimap zeigte erst nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wieder, dass vor allem junge, männliche Wähler mit niedrigem oder mittlerem Schulabschluss für die rechtsextreme NPD gestimmt haben. Und 18 Prozent der NPD-Wähler waren arbeitslos. Das wirft die Frage auf, ob die "Abgehängten" in Ostdeutschland eine ganz eigene Gruppe sind. Was sie von jenen in Westdeutschland unterscheidet, hat die Friedrich-Ebert-Stiftung nicht untersucht.
Nicht gefragt wurde, wie viele der 6,5 Millionen "Abgehängten" arbeiten oder von Sozialleistungen leben. Es ist nur zu vermuten, dass viele der 5,2 Millionen Arbeitslosengeld-II-Empfänger unter ihnen sind. Klar ist aber auch: Selbst wer Arbeit hat, kann unter die offizielle 938-Euro-Armutsgrenze fallen. Laut Statistischem Bundesamt verdienen im Osten rund vier Prozent aller Arbeitnehmer weniger als 900 Euro monatlich - im Westen rund zwei Prozent.
anr
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,442941,00.html
Es mag ja für den einen oder anderen mal sinnig sein, sein Auto über 3 oder 4 Jahre mit monatlichen Raten zu bezahlen.
Doch die Mehrheit der wohl klassischen Ratenkäufer geht ja anders vor.
Immer wieder werden neue Käufe getätigt und neue Teilzahlungsverpflichtugnen eingegangen!
"35 Euro für den Fernseher kann ich mir locker leisten" - klar kann er das. Dann versagt die Waschmaschiene, und es sind nochmals 40 Euro im Monat fällig. und so geht das weiter. Es soll Leute geben, die 10 verschiedene Ratenkredite haben.
Da sie ja auch nicht immer sofort die bedienen können, kommen immer mal wieder 5 oder 10 Euro Mahngebühr oder auch mal 26% Verzugszinsen dazu.
Und er zahlt sicherlich immer mehr. Denn die angepriesenen Zinsen von 5,9% oder ähnlich werden fast nie erreicht, denn sie gelten meist nur für eine bestimmte Summe, für 12 Monate und wohl auch nur bei überaus grosser Bonität. So zahlt wohl der Regelkunde wohl deutlich über 10 Prozent.
Gleichzeitig, wird er wohl nie das billigste Angebot nutzen können, denn die Händler die Teilzahlung anbieten, gehören nicht zu den Billiganbietern, ist ja auch Arbeit für den Handel.
Ich möchte wetten, wenn sich diese Leute, nur am Anfang mal für 2 Jahren zusammen reissen würde, und auf alles auf Raten verzichten, das Geld sparen würden, dann ginge es ihnen ihr ganzes Leben wesentlich besser!
Denn sie zahlen das Produkt ja ohnehin. Und durch immer wieder neue Ratenzahlungen zahlen sie ja mehr.
Bei dem Beispiel oben 36 Monate ein Monitor für 1,080, oder bar bezahlen für 600 Euro.
Dann spart man einfach mal 20 Monate jeweils die 30 euro, und kauft sich dann den monitor und vorher vielleicht , wenn man keinen hat einen gebrauchten für 20 Euro. Und dazu noch, wird der Monitor in fast 2 Jahre wohl wesentlich weniger kosten.
Allein von der Ersparniss hat er doch schon wieder einen Grossteil der nächsten Anschaffung gespart und muss auch da wieder keinen Kredit aufnehmen.
Behaupte mal, es ist eine ganze dumme Klientel, die sowas macht!
Es hat nicht nur mit geringem Einkommen zu tun, sondern ganz einfach mit der Einstellung zum Leben - zum "Haben wollen" - zum Konsum!
Wenn ich, wie wohl viele andere, in Sparsamkeit und Verantwort aufgewachsener Menschen, kein Geld für einen Fernseher oder ein Auto habe, dann wird eben zu Fuss gegangen und statt vor der Glotze, eben was nebenbei gearbeitet, oder gelesen!
Und nen Flachbildschirm braucht KEINER! Genausowenig wie ein teurer handy - da reicht auch für 20 Euro ein gebrauchtest beim türkischen Händler um die Ecke und die Aldi startekarte für 19 Euro -und ich kann überall hin und jederzeit für 15 cent telefonieren.
Was ich dann die kommenden Monate spare, kann ich ja dann nachehr auch für ein tolles Handy ausgeben. Auf jeden Fall alle mal besser, als jetzt sich ein handy, was 400 Euro wert ist, schenken zu lassen, aber dafür je Minute 59 Cent abdrücken zu müssen, und so 40 Euro mehr zu zahlen im Monat.
Es eben nur was für sehr dumme, und einfältige Menschen, die sich überhaupt nicht beherrschen können!
UNTERSCHICHT-DEBATTE
Oben Heuschrecke, unten rum nix
Von Claus Christian Malzahn
SPD und Union überhäufen sich in der Armutsdiskussion mit Schuldzuweisungen. Dabei tragen beide Parteien Verantwortung für die Misere: Die Sozialdemokratie ging auf Distanz zu ihrer Klientel, die Konservativen fordern Elite - und fördern Verblödung.
Als die SPD vor mehr als 130 Jahren gegründet wurde, war sie stolz auf ihr Prädikat als Klassenpartei. Die Sozialdemokraten verstanden sich als politische Anwaltschaft des Proletariats. Die Grundidee der Selbstorganisation der Arbeiterbewegung war simpel, aber effektiv: Wir müssen uns selbst aus dem Sumpf ziehen, denn andere werden uns nicht dabei helfen. Deshalb beließ es die Partei August Bebels nicht bei dem Versuch, als politische Partei zu reüssieren - was ihr die herrschende Klasse übrigens schwer genug machte. Die SPD baute eine ganze Welt um sich herum: Bildungs- und Sportvereine, Jugendorganisationen, Saalschutztruppen, Kulturinitiativen, Zeltlager, Theater. Von der Wiege bis zur Bahre war man als Sozialdemokrat vielleicht kein Krösus - aber nie allein.
Diese sozialdemokratische Parallelgesellschaft, die mit der Machtergreifung der Nazis ihr jähes Ende fand und auch in der DDR jahrzehntelang ausgesperrt wurde, ist nach dem Krieg auch im Westen kaum restauriert worden. Sie erschöpft sich heute im sozialdemokratischen Reiseservice (einer Organisation, die interessante Auslandsreisen für Besserverdiener anbietet), in der ständig wachsenden Arbeitsgemeinschaft 60 plus und den ewig altklugen Jusos, deren Lebenswelt bestenfalls im Langzeitstudium besteht.
Die sogenannte Unterschicht, von der in diesen Tagen oft die Rede ist, findet sich in der SPD nicht mehr wieder. Das Gesellschaftsbild der modernen Sozialdemokratie, die sich seit dem Godesberger Parteitag als Volks- und nicht mehr als Klassenpartei definierte, gleicht inzwischen dem Jahrmarktsbild der Dame ohne Unterleib: oben Heuschrecken, dann ganz viel neue Mitte - und unten rum nix.
Verblödungsprogramm seit 20 Jahren
Das politische Vakuum, das nach dieser freiwilligen Selbstaufgabe entstand, füllten die Konservativen auf ihre Weise: Sie setzten vor 20 Jahren das Privatfernsehen durch und damit eine der größten Verblödungsmaschinerien der deutschen Geschichte in Gang. Es sind dieselben Leute, die heute aufgeregt nach Elite-Unis rufen. Seit nunmehr 20 Jahren werden jeden Nachmittag Heerscharen von Menschen mit zu viel Zeit und zu wenig Selbstvertrauen in eine dumpfe Welt entführt, in der viel gekreischt und so gut wie nicht gedacht wird. Argumente sind dort Glückssache, Logik eine unbekannte Kreuzwort-Vokabel mit fünf Buchstaben.
Wenn Ronald Pofalla, Generalsekretär der CDU, heute die rot-grüne Koalition für die neue Armut in Haft nehmen will, sollte er sich vielleicht mal daran erinnern, wer die Verantwortung für das geistige Elend trägt, das inzwischen übrigens auch die öffentlich-rechtlichen Sender voll erfasst hat: Die meisten deutschen Fernsehserien spielen inzwischen in Krankenhäusern. Da wird dämlich gequatscht, bis der Arzt kommt.
Pofallas Nachkarten ist wenig glaubwürdig. Hilfreicher wäre eine selbstkritische Auseinandersetzung der CDU mit der Ära Kohl. In dieser Zeit wurde auch nicht der leiseste Versuch gemacht, die Sozialversicherungssysteme zu modernisieren. Stattdessen lief ein kleiner freundlicher Rheinländer durchs Land und säuselte in jede Kamera: "Die Renten sind sicher." Der Mann hieß Norbert Blüm. Er hat - wissentlich - die Unwahrheit gesagt.
In keinem anderen Land gibt es einen so eklatanten Zusammenhang zwischen Bildungsarmut und Langzeitarbeitslosigkeit. Die Verantwortung dafür trägt nicht eine einzelne Partei, die Ursachen sind wesentlich komplexer. Sie haben auch mit Globalisierung zu tun, und die hat Rot-Grün ebensowenig erfunden wie die Union.
Skandal Kinderarmut
Möglicherweise können wir in Deutschland bestimmte Probleme gar nicht mehr grundsätzlich lösen. Die Vollbeschäftigung ist eine kurze Episode des deutschen Wirtschaftswunders. Sie wird nicht wiederkommen. Aber wir können vielleicht darauf achten, dass grobe Ungerechtigkeiten vermieden werden. Es ist heute offensichtlich, dass Armut wieder neue Armut produziert. Das trifft vor allem Kinder - und hier liegt der Skandal. Wenn der Staat sich heute flächendeckend aus Betreuungs- und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche zurückzieht, schaltet er genau jenes Frühwarnsystem ab, das Familienministerin Ursula von der Leyen aufbauen will.
Der Dreh- und Angelpunkt der Misere liegt auch nicht bei Hartz IV, wie die PDS und manche SPD-Linke jetzt behaupten. Nach einer Studie des Nürnberger IAB-Instituts haben 53 Prozent der bedürftigen Haushalte durch die Reform Geld verloren, 47 Prozent haben etwas dazu gewonnen. Die "gefühlte" Wirklichkeit sieht sicher anders aus: Danach haben durch Hartz IV alle nur verloren. Dieses Märchen geht auf das Konto der Lafontaines und Gysis; die NPD macht sich die Legende inzwischen erfolgreich zunutze.
Andere Studien bestätigen, dass die Ost-West-Schere weiter auseinander geht: 4 Prozent Unterschicht im Westen, 20 Prozent im Osten: Die Idee der "gleichartigen Lebensverhältnisse" war schon Anfang der neunziger Jahre eine Lebenslüge des neuen Deutschland. Die große Herausforderung für die deutsche Politik liegt darin, den Menschen darüber die nackte Wahrheit zu sagen - ohne sie damit allein zu lassen.
Diesem Ziel kommt man nicht näher, wenn man sich neue Sprechverbote auferlegt. Welche Euphemismen will man denn für die Unterschicht erfinden? "Menschen mit Erwerbslosenhintergrund"? Kein Langzeitarbeitsloser bekommt einen neuen Job, nur weil man sich ein hübsches Synonym für seine verkorkste Existenz ausdenkt. Der verhängnisvolle Trend, dass die deutsche Politik Phänomene nur noch kommentiert statt sie politisch zu erfassen und zu handeln, setzt sich in der "Unterschicht-Debatte" gerade auf groteske Weise fort.
ALARMIERENDE STUDIE
In Deutschland entstehen immer mehr Schuldenghettos
Verschuldung, Überschuldung, Verarmung. Einer Studie zufolge bilden sich in Deutschland inzwischen regelrechte Schuldenghettos, in denen besonders viele überschuldete Menschen leben. Dabei gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: besonders betroffen sind Berlin und Bremen.
Düsseldorf - "Der Trend ist besorgniserregend," sagt Helmut Rödl, Vorstand der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Sein Unternehmen stellte heute in Düsseldorf einen Schuldneratlas für Deutschland vor. Demnach liegt die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland bei 7,2 Millionen Menschen - vor einem Jahr waren es sieben Millionen. Als Quote ausgedrückt heißt das: 10,68 Prozent der Deutschen.
Der Schulden-Atlas: So solvent ist Deutschland
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Die Zahl der überschuldeten Haushalte sei auf 3,4 Millionen gestiegen nach 3,1 Millionen vor zwei Jahren. Zwar habe sich das Tempo der Überschuldungszunahme verlangsamt, die Überschuldung balle sich aber zusehends auf krisengeschüttelte Städte und führe quasi zur Entstehung von "Schuldenghettos", sagte Rödl. Immer häufiger führe Verschuldung zu Überschuldung und anschließend zur Verarmung.
Als überschuldet gelten Erwachsene, deren monatliche Gesamtausgaben die Einnahmen übersteigen, wobei mögliche Kredite bereits ausgeschöpft sind.
Schulden sind Männersache
Die überwiegende Mehrheit aller Verschuldungsfälle entfällt auf Männer (66,9 Prozent; Vorjahr: 67,1 Prozent), obwohl sie nur knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung ausmachen. Begründet ist das darin, dass in vielen Fällen der Mann immer noch als "Haushaltsvorstand" fungiert und für Verbindlichkeiten gerade zu stehen hat oder in Schuldenangelegenheiten als formal Verantwortlicher auftritt.
Ein weiterer Trend: Überschuldung wird jünger. Zwar sind die meisten Überschuldeten - 14,7 Prozent - in der Gruppe der 40 bis 49-Jährigen zu finden. Allerdings sind sowohl hier als auch bei den 30 bis 39-Jährigen und den älteren Altersklassen Rückgänge zu verzeichnen. Bei den Jüngeren verläuft der Trend genau entgegengesetzt. Die Zahl der überschuldeten unter 20-Jährigen stieg im Jahresverlauf um 0,3 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent - die der 20 bis 29-Jährigen um 0,5 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent.
Wie verschuldet ist Ihre Region?
Das Ranking aller deutschen Kreise Städte und Ballungsräume weisen höhere Schuldnerquoten auf als ländliche Regionen. Die Schuldnerquote in Ostdeutschland lag dabei mit 11,35 Prozent leicht über der Quote von 10,55 Prozent in Westdeutschland.
Allerdings war die Schuldenhöhe im Westen im Schnitt deutlich höher als im Osten: Im Westen hatten mehr als die Hälfte der Betroffenen einen Schuldenberg von 10.000 bis 50.000 Euro angehäuft, während die Mehrheit im Osten nur mit 2500 bis 10.000 Euro in der Kreide stand.
Die höchsten Schuldnerquoten weisen der Studie zufolge die Bundesländer Bremen, Berlin und Sachsen-Anhalt auf, die niedrigsten Quoten wurden dagegen in Bayern und Baden-Württemberg registriert.
Auf Ebene der Kommunen sind die Bewohner von Bremerhaven mit einer Schuldnerquote von 20,68 Prozent am häufigsten von ihren Schulden überfordert, gefolgt von Offenbach am Main mit 17,21 Prozent und Flensburg mit 16,94 Prozent. Vergleichsweise glücklich können sich dagegen die bayerischen Landkreise Eichstätt mit nur 4,16, Straubing-Bogen mit 5,07 und Regensburg mit 5,3 Prozent überschuldeter Bürger schätzen.
Grundmuster der Überschuldungskarrieren
Generell ist bei der Entstehungsgeschichte von Überschuldung zwischen zwei unterschiedlichen Grundvoraussetzungen zu unterscheiden: dem armuts- und dem wohlstandsbasierten Muster.
Die Betroffenen des Armutsmusters kommen in der Regel aus der so genannten Unterschicht. Sie haben niedrige Einkommen, sind arbeitslose oder nehmen Sozialleistungen nicht in Anspruch. Überschuldung entsteht hier um das tägliche Überleben zu sichern.
Auf der anderen Seite stehen die Wohlstands-Überschuldeten, die in allen Schichten zu finden sind. Ver- und Überschuldung entstehen hier durch überhöhten Konsum, meist gekoppelt mit mangelndem Finanzwissen und der Bereitschaft zur riskanten Kreditaufnahme. Diese als "Experimentalisten" bezeichnete Schuldnergruppe fällt durch ein hohes Lifestyle-Bedürfnis zur Unterstreichung der eigenen Individualität auf, heißt es in der Studie.
Ursache von Verschuldung seien vor allem Arbeitslosigkeit oder sehr niedrige Einkommen, häufig auch eine geschiedene Ehe oder eine gescheiterte Selbständigkeit, sagte Rödl. Vor diesem Hintergrund sei nicht mit einer schnellen Verbesserung der Lage zu rechnen. Die Schuldnerquote werde künftig eher noch steigen. "Überschuldung erreicht zunehmend die mittlere Schicht unserer Gesellschaft".
ler/Reuters/dpa
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,446158,00.html
Interessant ist auch das nachfolgende Spiegel-PDF-File!
http://www.spiegel.de/pdf/0,5534,14031,00.html
Bei ebay Aktionen dürfte so eine Liste für die anbieter nicht uninteressant sein!
Thüringer Hartz-Vier-Empfänger sollen bei Heizkosten sparen
Die kommunalen Spitzenverbände in Thüringen fordern von Hartz-IV-Empfängern einen sparsameren Umgang mit Energie. Hintergrund sind die stark gestiegenen Wohn- und Heizkosten. Nach Angaben des Thüringer Landkreistages sind die Kosten für Unterkünfte im vergangenen Jahr um 44 Millionen Euro gestiegen. Elger Fähnrich sagte dem MDR THÜRINGEN JOURNAL, zurzeit gebe es für Hartz-IV-Empfänger keine Anreize, Heizkosten oder Wasser zu sparen. Hier könnte ein Bonussystem helfen. Allerdings sei dafür eine Gesetzesänderung notwendig. - Der Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes, Ralf Rusch, sprach sich für die Zahlung von Pauschalbeträgen aus. Wenn die Menschen weniger verbrauchten, dann sollten sie das gesparte Geld behalten können. - Dagegen warnte Frank Warnecke vom Mieterbund Thüringen vor Pauschalbeträgen. Die Wohnsituationen würden sich stark unterscheiden. Außerdem seien viele Bedürftige grundsätzlich sparsam.
zuletzt aktualisiert: 07. Januar 2007 | 19:36
Quelle: MDR 1 RADIO THÜRINGEN
http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3979954.html
Wie ich hier anfangs geschrieben habe was nix kostet hat auch keinen Wert , von den H4ern friert also bestimmt keiner, da kann man heizen so viel man will, das Amt zahlt ja alles. Die Lohnsklaven trauen sich wegen der hohen Kosten jedoch nicht mehr voll zu heizen und sparen wo es geht, eine schlimme Fehlentwicklung.
- die Sauna im Wohnzimmer - soll fallen? Glaub ich nicht.
Die frierenden Armen, Klischees von früher die längst nicht mehr gültig sind. Dennoch geht die Hartz-Lobby damit noch immer hausieren
Wirtschaftswunder gibt’s nicht mehr
"Gehen Sie mit der Konjunktur, gehen sie mit auf diese Tour!" so lautete in den so genannten Wirtschaftswunderjahren der Republik die Losung. Mit der Konjunktur gehen in Deutschland viele nicht mehr. Dabei wollte Hartz IV vor allem eins: Fordern und Fördern! Das Ziel hieß, runter auf zwei Millionen Arbeitslose, stattdessen sind es jetzt fünf. Und elf Millionen Menschen in unserem Land sind arm. Ein Schicksal, das fast jeden treffen kann. Jens König schildert zusammen mit seiner Co-Autorin Nadja Klinger das Leben der Betroffenen in ehrlichen Porträts.
Ausharren im Pullover
Jens König: "Wir haben im Winter recherchiert. Wir haben oft in Wohnungen gesessen, wo das Wohnzimmer auf 15 Grad geheizt war. Alle anderen Zimmer waren noch kälter. Wir haben in dicken Pullovern dort gesessen. Wir haben mit Frauen geredet, die ihr Leben lang gearbeitet haben, die irgendwann arbeitslos geworden sind, sich aus dieser Arbeitslosigkeit nicht mehr befreien konnten, die jetzt in einer Wohnung sitzen, die so kalt ist, weil sie nicht genug Geld haben, zu heizen. Die das Wasser, mit dem sie duschen, auffangen und damit gleichzeitig noch die Toilette spülen." uns so weiter und so fort.......
Schon Tolldreist kein Hartz IVer hat eine Heiz-, oder Wasserrechnung je zu Gesicht bekommen geschweige denn bezahlen müssen.
Es ist ein trauriger Rekord: Beim Schuldenmachen sind die Deutschen Europameister. Laut einer Studie können 7,2 Millionen Bundesbürger ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Jeder zehnte Erwachsene ist damit pleite.
Zahl drastisch gestiegen
Trotz der konjunkturellen Erholung ist die Zahl der Verbraucherinsolvenzen im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform meldeten 121.800 Bundesbürger privat Konkurs an - 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Gemessen an der Zahl der überschuldeten Bundesbürger seien die Verbraucherinsolvenzen aber nur der Spitze des Eisbergs.
Nur in Großbritannien melden mehr Privatleute Insolvenz
Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten haben in Deutschland besonders viele Verbraucher Insolvenz angemeldet. Im vergangenen Jahr wurden in der Bundesrepublik 15 Insolvenzen pro 10.000 Einwohner gezählt. Nur Großbritannien hatte unter insgesamt sieben untersuchten Staaten eine noch höhere Insolvenzquote. In Norwegen, Schweden, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden lag die Quote darunter.
Experten beobachten Schuldentourismus
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Die Experten von Creditreform beobachten inzwischen sogar einen Schuldentourismus, bei dem die Schuldner in andere Länder ausweichen, wo die Entschuldung einfacher ist als in Deutschland - etwa nach Frankreich. Einige Privatschuldner zögen auch deshalb in ein anderes Land, um sich Forderungen zu entziehen, hieß es.
Verschiedene Ursachen
Ursachen für die Überschuldung seien meist Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit aber auch zu hohe Kreditverpflichtungen, berichtete Creditreform-Vorstand Helmut Rödl. Gerade junge Leute hätten häufig nicht gelernt, mit ihrem Geld umzugehen.
Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland
Deutliche Unterschiede gibt es zwischen West- und Ostdeutschland. In den neuen Bundesländern hat die Mehrheit der überschuldeten Privathaushalte Schulden unter 10.000 Euro. In den alten Bundesländern liegt die Summe in der Regel zwischen 10.000 und 25.000 Euro. Auch 2007 rechnet Creditreform mit einem weiteren Anstieg der Privatpleiten.
Zahl der Firmenpleiten gesunken
Ein ganz anderes Bild zeigt sich dagegen bei den Unternehmen. Dank der guten Konjunktur sank 2006 die Zahl der Firmenpleiten deutlich. Insgesamt 31.300 Unternehmensinsolvenzen registrierte Creditreform - 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Europavergleich der Experten zeigt: Nur in Dänemark war der Rückgang der Firmenpleiten im vergangenen Jahr noch ausgeprägter. Allerdings sei die Gefahr für deutsche Unternehmen, in die Pleite zu rutschen, im EU-Vergleich immer noch überdurchschnittlich hoch, betonte Rödl.
473.000 Arbeitsplätze verloren gegangen
Durch Insolvenzen gingen 2006 bundesweit 473.000 Arbeitsplätze verloren oder wurden zumindest akut gefährdet. Das sind 16 Prozent weniger als 2005. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch zahlungsunfähige Firmen bezifferte Creditreform auf 31 Milliarden Euro.
Keine Besserung in Sicht
Eine nachhaltige Besserung dieser Situation ist den Angaben zufolge nicht in Sicht. Schon in der zweiten Hälfte dieses Jahres dürfte nach Einschätzung von Creditreform der Rückgang der Insolvenzen zum Stillstand kommen. Möglicherweise werde die Zahl der Firmenpleiten dann sogar wieder zunehmen. Denn der derzeitige Anstieg der Zinsen werde vor allem mittelständischen Unternehmen zunehmend Probleme bereiten, prognostizierte Rödl.
Quelle: www.t-online.de
Täte ich das schon jahrelang, wäre ich wohl auch noch im Rentenalter arm.
Warum im Himmelswillen, tun die denn nix?
Manchmal denke ich , denen geht es viel zu gut! Wenn bei mir, sich aufzeigt, die Kosten steigen, die Erträge sinken, dann muss ich gegensteuern, notfalls eben mal was neues oder anderes machen, und sparen und besser und schnell arbeiten..........
Verdammt noch mal, es kann kein Recht auf Faulheit geben, auf Kohle von Staat, weil man selber faul ist!
Das kann ich nicht verstehen!
Denn die Ursache kann doch keine Scheidung, oder die Arbeitslosigkeit onder so etwas sein, denn dann müsste ja jeder Arbeitslose, jeder Geschiedene und auch jeder mit hohen Kreditbelastungen, die habe ich eben auch, und wahrscheinlich 10 mal so hoch wie die "Überschuldeten", voller Schulden sein.
Es gibt nur eine einzige ursache, es fällt mir nichts anderes ein:
Die Leute haben mehr Geld ausgegeben, als sie eingenommen habe!
Und daran sind sie ganz allein Schuld!
Dagegen gibt es Firmen, und auch kleine Unternehmen, die pleite machen, weil ein Kunde, ein Abnehmer nicht bezahlt, oder weil sie von Angestellten betrogen wurden, oder eben zuviel Lohn aus Gutmütigkeit zahlten. Das sind die wirklich "armen Schweine"
Die privat Überschuldeten sind alle selber schuld -echt!
Wer mehr Geld ausgibt als er hat, müsste noch zusätzlich, meiner Meinung nach eine staatliche Strafe bekommen, der er hat wohl wissentlich, bzw. hätte er es wissen müssen, die firmen und Leute geschädigt, denen er versprochen hat, später zu zahlen.
Alle selbsr Schuld und es geht denen immer noch viel zu gut! Die Pfändungsfreigrenze müsste mächtig gesnket werden. Wenn ich vorher auf Kosten anderer, die knüppeln und malochen, sich krumm machen für diese, gelebt hat, dann kann man auch selber die Suppe auslöffeln.
Einer der so überschuldet ist, brauch kein Fernsehen und kein Handy und erst recht Auto - auch keine grosse Wohnung, sondern er soll arbeiten und arbeiten - und das nicht nur 40 stundne, denn er muss ja das Geld verdienen, was er anderen versprochen hat.
Ich muss ja auch schliesslich 70 Stunden malochen und das was ich verdiene gebe ich noch zum grössten Teil an den Staat ab, w2ohl um diese Faulen Säcke, die das Geld rausschmeissen mit durchzufüttern!
Denn er fand auch nix dabei, den anderen Ihr Geld bzw. ihre Produkte weg zu nehmen und sie um ihr geld zu betrügen.
jetzt soll er mal sehen, wie er an Geld kommt und das er jemanden findet, der ihn für seine Arbeit bezahlt!
So nicht, es geht den Faulen, denen die sich immer das Beste an der Solidargemeinschaft aussuchen wollen viel zu gut. Das sind die wirklich Assozialen, die sich immer auf kosten anderer durchschnorren und auch noch andere bewusst schädigen!
Erfurt - Im Jahr 2006 lebten nach einer Studie des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe im Durchschnitt knapp 1,9 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Deutschland in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft. Das seien über 173.000 mehr als 2005, berichtet die "Thüringer Allgemeine Zeitung".
Im Westen nahm die Zahl der von Sozialleistungen abhängigen Kinder demnach im vergangenen Jahr mit durchschnittlich elf Prozent stärker zu, als in den neuen Bundesländern (sieben Prozent). Den größten Armutszuwachs gab es in Baden-Württemberg (plus 13 Prozent) und Bayern (plus 12 Prozent).
"Trotz guter Konjunktur wächst die Kinderarmut in Deutschland. Familien mit Kindern tragen offensichtlich ein höheres Risiko für Armut", analysierte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, die Zahlen in der Zeitung.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,478778,00.html