Israel investiert große Summen in die Siedlungen


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Eröffnet am:25.09.03 08:18von: SahneAnzahl Beiträge:36
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8215 Postings, 8482 Tage SahneIsrael investiert große Summen in die Siedlungen

 
  
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25.09.03 08:18
Israelische Regierung investiert große Summen in die Siedlungen

Florian Rötzer   25.09.2003

Nach Recherchen israelischer Journalisten fördert die Regierung die jüdischen Siedlungen in den palästinensischen Gebieten durch mindestens 500 Millionen Euro jährlich und torpediert damit jede Friedenslösung

Im Zentrum des Konflikts zwischen den Israelis und den Palästinensern stehen die Siedlungen, die in den palästinensischen Gebieten Westjordanland und Gaza errichtet wurden. Gerade nach dem Oslo-Abkommen wurde hier die Besiedlung forciert. Mittlerweile leben über 200.000 Siedler in den besetzten Gebieten. Journalisten der Zeitung Haaertz haben jetzt bei ihren [External Link] Recherchen festgestellt, dass Israels Regierung mit versteckten Budgetposten die Siedler jährlich mit mindesten 500 Millionen Euro fördert.


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15708_1.jpg

Ein Team von Journalisten hat drei Monate recherchiert, um diesem explosiven Thema, das bislang totgeschwiegen wurde, nachzugehen. Explosiv ist die staatliche Förderung der Siedlungen im Westjordanland und im Gaza-Streifen nicht nur, weil dadurch belegt wird, dass Israel klammheimlich, aber gezielt sein Territorium erweitert hat und deswegen der Forderung nach einer Auflösung der Siedlungen, Grundbedingung einer Friedenslösung, nicht wirklich nachgekommen ist. Allerdings könnte der Bau des "Sicherheitszauns" im Geheimen eine andere Strategie der Scharon-Regierung darstellen, da er, unter Eingemeindung palästinensischen Gebiets, gleichzeitig eine Grenze zieht, die langfristig die Siedlungen isolieren könnte.

Auch innenpolitisch ist die Enthüllung über die großen Summen explosiv, die in die Aufrechterhaltung der den Konflikt immer wieder entzündenden Siedlungen gesteckt werden. Nicht nur sind dadurch die normalen israelischen Bürger finanziell benachteiligt, deren Durchschnittsverdient zudem unter dem der Siedler liegt, was den Ärger in Zeiten der allerorten erforderlichen Geldkürzungen verstärken dürfte. Wegen der Existenz der Siedlungen und zum Schutz von diesen müssen zusätzlich hohe Summen in Militär und Sicherheit gesteckt werden. Überdies opfern Menschen zum Schutz der Siedlungen ihr Leben, die eben Teil des Konflikts sind, der zu immer neuen Selbstmordanschlägen der palästinensischen Terrorgruppen führt. Ohne die Siedlungen wäre eine Friedenslösung und ein Ende der Terrors und Gegenterrors zumindest viel wahrscheinlicher. Bei Umfragen sagt die Mehrheit der Israelis denn auch, dass sie für eine Friedenslösung bereit seien, die Siedlungen aufzugeben.

Wie viel Geld genau in die Siedlungen fließt, konnten die Journalisten allerdings nicht herausbekommen. Zu kompliziert sind die versteckten Budgets, manche Zahlungen müssten auch geleistet werden, wenn die Siedler in Israel leben würden, die hohen Kosten für Militär und Sicherheitskräfte wurden nicht einbezogen. Unbekannt seien vor allem auch die Ausgaben für den Landkauf und für zahlreiche Organisationen der Siedler. Nach den Schätzungen investiert Israel jährlich mindestens 500 Millionen Euro in die Siedlungen. Seit 1967, also seit dem Sechstagekrieg, sind in deren Unterstützung mindestens 15 Milliarden Euro geflossen. Jährlich erhält jeder Siedler 2.000 Euro mehr als ein normaler Israeli.

Für die Infrastruktur der Stromversorgung für die Siedlungen investiert der israelische Staat jährlich 20 Millionen Euro oder für die der Wasserversorgung 10 Millionen. 20 Millionen gehen in die Ausbildung, 5 Millionen an die Industrie, 15 Millionen in das Gesundheitssystem. Zudem gibt es jährlich über einen sogenannten Oslo-Fond 7 Millionen an Sonderzuwendungen sowie noch einmal dieselbe Summe über einen sogenannten Intifada-Fond. In den letzten Jahren habe der Staat an die lokalen Behörden der Siedlungsgebiete durchschnittlich 140 Millionen Euro gezahlt, für den Häuserbau gab es 80 bis 100 Millionen oder für den Straßenbau 80 Millionen.

Bislang hatte Haaretz nur einige Ergebnisse der Recherchen veröffentlicht. Ein ausführlicher Bericht wird am Freitag erscheinen. Doch die [External Link] Diskussion hat schon begonnen. Ein Sprecher der Siedler erklärte etwa, dass der neue Wirtschaftsplan sowieso keine Gelder mehr für Siedlungen enthalte, zudem würde mehr Geld in den Sicherheitszaun um Gebiete innerhalb der Grünen Linie investiert als in Sicherheitszäune von Siedlungen, obgleich diese um ein Vielfaches mehr von Angriffen bedroht seien. Viele Gelder seien überdies Kredite, die zurückgezahlt werden müssten. In Konkurrenz scheinen die Siedlungen in den besetzten Gebieten mit denen an der nördlichen Grenze oder im Negev zu geraten.

Für Amram Mitzna, einem Abgeordneten der Arbeiterpartei, haben die Haaretz-Journalisten "die Wahrheit im Hinblick auf die Prioritäten der Regierung an den Tag gebracht: Wie das Geld ausgegeben wurde, ist nun klar." Die Siedlungspolitik der Regierung bezeichnete er als Betrug: "Der Staat investiert zum Schaden der schwachen sozialen Schichten, der Studenten und Soldaten riesige Summen in den Aufbau der Siedlungen, in die Beschäftigung und Ausbildung der Siedler." Und die Friedensorganisation Peace Now forderte die Regierung auf, die Zahlungen an die Siedlungen um 500 Millionen Euro zu kürzen, also in diese nichts mehr zusätzlich zu investieren.

http://www.heise.de/tp/deutsch/special/ost/15708/1.html

 

 
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967 Postings, 8363 Tage HAMSIWenn Du gesagt hättest

 
  
    #12
26.09.03 09:25
Ich liebe Juden! Dann hätte ich Dir zugestimmt. Aber Isreal, neeee.
Nicht mit diesen Methoden!!! Bist Du denn Jude?

Salam !  

176 Postings, 8478 Tage bilal61191juden

 
  
    #13
26.09.03 09:52
da gebe ich Hamsi recht was die da alles drüben tun wünche ich meinen feinde (smill)  

2273 Postings, 7644 Tage TomIndustryIIShalom Major Tom, auch ich liebe

 
  
    #14
26.09.03 10:00
Israel, den gottgegebenen Staat. Erkämpft über Jahrtausende, trotz der Uebermacht der Muslime.  

8584 Postings, 8504 Tage RheumaxDeine Zuneigung gegen Moslems ist noch größer

 
  
    #15
26.09.03 10:06
als die Übermacht der Palästinenser gegenüber Israel.  

2273 Postings, 7644 Tage TomIndustryIILass es mich so erklären,

 
  
    #16
26.09.03 10:12
1000 Schafe versuchen aus einer Umzäunung herauszukommen. Alle drängen gleichzeitig auf den einzigen Ausgang und trampeln sich gegenseitig zu tode. und warum? weil sie nicht nachdenken können.  

4428 Postings, 7873 Tage Major TomRheumax, ich habe mehr zu diesem Thema zu sagen:

 
  
    #17
26.09.03 14:03
Die Tatsache, dass Haaretz die Ergebnisse der Recherchen veröffentlicht hat (und noch veröffentlichen wird) ist erst einmal ein positives Zeichen. Die Siedlungspolitik der Regierung Sharon dagegen ist absolut negativ zu bewerten; die Mehrheit der Israelis ist auch nach meinen persönlichen Erfahrungen bereit, für eine Friedenslösung die Siedlungen aufzugeben.

Außerdem I: als Israeli, Deutscher, Türke oder Amerikaner kann ich mein Land auch lieben (im Sinne von "mögen"), ohne mit der aktuellen Regierung und deren Politik übereinzustimmen.

Außerdem II: das Wort "Israel" wird nicht nur als Name eines Staates verwendet, sondern auch in anderen Zusammenhängen: Israel - ein Volk; Israel - eine Gemeinde; der Name "Israel" wird im Neuen Testament sogar von der an Christus glaubenden Gemeinde übernommen.

Außerdem III: Auch wenn die Aussage: "Wer hat schon Sympathie für "unzivilisierte" Untermenschen, in Lumpen gewickelt und mit Kopfverband? Gerade die Palästinenser: Bringen unschuldige Menschen um, nur weil man ihnen ihr Land gestohlen hat und sie wie Vieh behandelt. Oder wie Läuse?" mehr oder weniger sarkastisch gemeint war, derartige Formulierungen sind weder angebracht noch hilfreich und die Reaktion eines altmeister bestätigen dies geradezu.

btw Altmeister: du bist ein Agitator; in deinem Sprachgebrauch geistert wahrscheinlich auch die Entlastungsstrategie des "Holocaust" an den "Opfern der Opfer" herum, eine Verkehrung von Opfern und Tätern, die natürlich ideal in dein eingegrenztes Weltbild hineinpasst.

Zusammenfassung:

1. Zahlungen an die Siedlungen um 500 Millionen Euro kürzen, also in diese nichts mehr zusätzlich investieren.

2. Eine Friedenslösung hat absolut oberste Priorität und beide Seiten müssen Zugeständnisse machen.

3. Kein Verständnis für Luftangriffe Israels auf dicht bevölkerte, zivile Zentren und die unmoralischen Angriffe, bei denen unschuldigen Zivilisten getötet und verletzt werden.

4. Kein Verständnis gegenüber palästinensischer suicide bombers, bei denen unschuldige Zivilisten getötet oder verletzt werden.

5. Ob Christ, Jude oder Muslim, keiner ist besser, keiner ist schlechter; wer sich in Bezug auf diese monotheistischen Glaubensrichtungen an die Grundlagen des Glaubens hält, kann eigentlich nur auf dem richtigen Weg sein, was im Übrigen ein Atheist ebenfalls praktizieren kann.

6. Ich bin Kosmopolit, ob dabei ein Jude, ist völlig unerheblich; "Religion ist Opium fürs Volk" wenn diese(s) als Betäubungsmittel eingesetzt wird, um die Bevölkerung(en) leichtgläubig und gefügig zu machen - Opium hat auf Dauer erhebliche und schädliche Nebenwirkungen; Beweise dafür gibt es zur Genüge.

Shalom!

PS Der Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern ist vielschichtig und nur wenige Menschen können hierbei objektiv bleiben; es wird keine Lösung geben, bei der nicht die einen oder anderen in den "sauren Apfel beißen" müssen (oder beide Parteien mehr oder weniger). Sarkasmus und Zynismus, Vereinfachung und Schwarz-Weiß-Denken sind allerdings völlig ungeeignete Mittel, zumindest um in einer Diskussion eine - wenn auch geringfügige - Annäherung zu finden (manchmal muss man allerdings schon etwas provozieren, damit Reaktionen erfolgen).

PPS TomIndustryII: "Früher ist man für Befehlsverweigerung erschossen worden ..." - hast du "gedient"? Natürlich muss ein Soldat erst einmal "gehorchen", aber der Gehorsam hat doch Grenzen!  

6431 Postings, 8133 Tage altmeisterna so kenne wir unseren major

 
  
    #18
26.09.03 14:29
erstmal wieder auf verdacht beleidigen tststs
eingeschränktes weltbild was du mir nachsagst  hat israel und nicht nur diese regierung wie du und weißmachen willst sondern auch alle vorherigen.
wann wurde demn mit dieser kriminellen siedellei begonnen?
vor 4 oder vor 40 jahren?
man kann sich alles schönreden wie du das jetzt machst und die schuld daran nur sharon geben.
sie leben zehren seit ende des krieges von ihren bonus als verfolgte als arme arme,arme menschen.
das damals war nicht in ordnung ja es war eine sauerrei im 3reich was mit den juden damals gemacht wurde.
aber gerade deshalb sollten sie sich jetzt auch versuchen wie menschen zu benehmen und nicht gleiches mit gleichem  vergelten.
die juden wissen ganz genau welchen ungeheueren bonus sie auf dieser welt haben und das sie diesen jetzt so wiederwertig ausnutzen ist einfach eine sauerrei und nicht wegzu diskutieren.  

6431 Postings, 8133 Tage altmeisteränderung es muß nicht heißen

 
  
    #19
26.09.03 14:52
und das sie diesen jetzt so wiederwertig ausnutzen ist einfach eine sauerrei und nicht wegzu diskutieren.


sondern


das sie ihren bonus seit 40 jahren konsequent ausnutzen  ist einfach eine sauerrei und nicht weg zu diskutieren.  

967 Postings, 8363 Tage HAMSINicht schlecht MajorTom!

 
  
    #20
26.09.03 15:11
Also ich denke auch, dass es keinen Sinn mehr ergibt, alle Juden aus
Isreal zu verdammen. Deine Friedensabsichten finde ich ok!
Aber leider gibt niemand mehr so schnell etwas ab, was er mal
bekommen hat. Nur wenige Menschen würden das tun.

TomIn: red kein Blödsinn. Ich ertrag dein Geschwafel nicht mehr ...

HAMSI  

4428 Postings, 7873 Tage Major Tom"na so kennen wir unseren altmeister"

 
  
    #21
26.09.03 16:41
altmeister schrieb am 26.09.03 14:29:  
[...] aber gerade deshalb sollten sie sich jetzt auch versuchen wie menschen zu benehmen und nicht gleiches mit gleichem  vergelten. [...]

*lach*; diese Aussage von dir bestätigt doch geradezu meine Meinung, die ich unter "btw ..." an dich gerichtet hatte. Auf den restlichen "Quark", den du in deinem Beitrag angerührt hast, gehe ich erst gar nicht weiter ein.

Du kennst weder Israelis/Juden noch Araber/Muslime persönlich und hast letzten Endes nur eine rein plakative Meinung zu dieser Thematik. Wie solltest du auch über deinen Tellerrand hinausschauen können, wo doch in deinem sozialen Umfeld nur deutsche Mitbürger eine Chance haben (dies hast du in vergangenen Beiträgen stets hervorgehoben). Im Grunde wäre das auch in Ordnung, wenn du nicht ständig über ausländische Mitbürger und Andersdenkende deine intoleranten Auffassungen ausschütten würdest.

Nimm dir ein Beispiel an HAMSI oder Rheumax, mit ihnen ist ein Dialog auf einer weitgehend vernünftigen Ebene möglich, unabhängig von unterschiedlichen Denkweisen und Ideologien und unabhängig von manchem "Schlagabtausch".

Shalom!

PS HAMSI, das "Besitztandsdenken" ist ein generelles Übel, im kleinen wie im großen und dass leider nur wenige Menschen etwas freiwillig wieder abgeben, ist eine traurige Wahrheit.  

8584 Postings, 8504 Tage Rheumax@MajorTom

 
  
    #22
26.09.03 17:14
Zu Deinem Posting 17:
"2. Eine Friedenslösung hat absolut oberste Priorität und beide Seiten müssen Zugeständnisse machen."

Wenn die eine Seite aus Ihrer Machtposition heraus sich schon alles genommen hat, was als brauchbar erachtet wurde, wo kann die Gegenseite dann noch Zugeständnisse machen?
Es ist doch schon einmal ein Friedensschluss gescheitert, weil der Palästinenserstaat
ein von israelisch kontrollierten Korridoren zerschnittener Flickenteppich gewesen wäre.
Gerade hast Du Hamsi geschrieben: "dass leider nur wenige Menschen etwas freiwillig wieder abgeben, ist eine traurige Wahrheit."
Ich sehe Scharon nicht als einer dieser wenigen und leider auch nicht, dass der Einzige, der ihn zwingen könnte, dieses will.

"4. Kein Verständnis gegenüber palästinensischer suicide bombers, bei denen unschuldige Zivilisten getötet oder verletzt werden."

Man muss es nicht gut heißen, aber Verständnis kann ich durchaus aufbringen.
Wenn das palästinensische Volk ein Recht hat, sich gegen seine Unterdrückung zu wehren, wie soll dies geschehen?
Die Panzer, Hubschrauber und Flugzeuge hat allein der Gegner und setzt sie auch ein.
Die sinnlose Auseinandersetzung Steinewerfer gegen Panzer hat schon genügend Opfer gekostet, darunter viele Kinder.
Ich denke, dass sich viele Israelis auch deshalb Frieden wünschen, damit sie z.B. nicht bei jeder Busfahrt oder jedem Einkauf mit der Angst leben müssen, dass neben ihnen eine Bombe hochgeht.
Ohne den psychischen Druck, der von diesen Anschlägen ausgeht, wozu brauchten diese Leute einen Frieden? Sie hätten ihn ja!
Und es bestünde damit aus dieser Sicht keine Notwendigkeit, am Status quo etwas zu ändern.

Meine Zusammenfassung:

Der Schlüssel zu einem Frieden liegt bei den Amerikanern.
Aber ein echter Friede würde Druck auf Scharon voraussetzen, faire Zugeständnisse zu machen. Bei Bush kann ich nicht einmal einen Willen erkennen.
Und im Wahljahr auch nicht erwarten.

Gruß
Rheumax


 

4428 Postings, 7873 Tage Major Tom@Rheumax

 
  
    #23
26.09.03 23:04
Deine Ausführungen sind mir zu "simpel"; die Palästinenser können überhaupt keine Zugeständnisse machen (Israel hat sich ja schon alles genommen), die Lösung des Nahost-Konflikts ist immer an Israel gescheitert (ja ich weiß, du hast geschrieben: "doch schon einmal ein Friedensschluss gescheitert"). Auf der einen Seite die hochgerüstete israelische Armee und eine große (viele) Anzahl von Israelis, die sich nur deshalb Frieden wünschen, damit ein angstfreies Busfahren und Einkaufen möglich wird - auf der anderen Seite die palästinensischen "Davids", mit ihren Steinen, macht- und rechtlose Gutmenschen, denen nur die Wahl bleibt, in Israel unschuldige Zivilisten zu töten.

Nein, nein, nein!

14. Mai 1948
In der Unabhängigkeitserklärung verkünden die Staatsgründer:
»Wir wenden uns ... an die in Israel lebenden Araber mit dem Aufrufe, den Frieden zu wahren und sich aufgrund voller bürgerlicher Gleichberechtigung und entsprechender Vertretung in allen provisorischen und permanenten Organen des Staates an seinem Aufbau zu beteiligen. Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe mit dem selbständigen jüdischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.«

14./15. Mai 1948
Arabische Armeen beginnen mit einem Angriff auf Israel den ersten arabischisraelischen Krieg (Unabhängigkeitskrieg).

Die arabischen Nachbarn haben das kleine Land von einem Krieg in den nächsten gezwungen; die weitere Chronologie erspare ich mir (und dir).

Zitat Anfang.
Beim Besuch in Washington im März 2001 legte Sharon die Grundzüge seiner künftigen Palästinenserpolitik dar: In einem ersten Schritt sollten die Beschränkungen gegen palästinensische Zivilisten und die Absperrung der Autonomiegebiete gelockert und im Gegenzug die Sicherheit Israels durch ein Ende der palästinensischen Gewalt wiederhergestellt werden.

Sharon wollte mit Arafat verhandeln, doch er erwartete dafür Gegenleistungen: Die offizielle Aufforderung Arafats an die palästinensische Bevölkerung, die Gewalt zu beenden. Er wies darauf hin, dass wegen der Gewalt in den Palästinensergebieten die Zeit für den Abschluss eines endgültigen Abkommens noch nicht reif sei. Erst nach Beendigung von Terror und Mordanschlägen sollten die Verhandlungen wieder aufgenommen werden. Dabei müssten beide Seiten realistischer als bisher vorgehen und ein langfristiges Zwischenabkommen anstreben.

Nach einem halben Jahr im Amt hatte sich im Sommer 2001 am Verhältnis zwischen Israel und den Palästinensern noch nichts gebessert. Ausschreitungen, Gewalt und Terroranschläge von palästinensischer Seite hörten nicht auf, Verhandlungen gab es deshalb keine und die Armee ging teilweise hart gegen die Autonomiestädte vor. Die Politik der gezielten Tötung von Terroristen war international auf Kritik gestoßen – Vorschläge, wie die Bekämpfung des Terrors besser gemacht werden könnte, gab es allerdings nicht.
Zitat Ende.


Bevor wir uns jetzt wg. der Opfer auf beiden Seiten (Erwachsene und Kinder), des Verständnisses für suicide bomber oder eben deren strikte Ablehnung und verpasster Friedenschancen und der Suche nach den Schuldigen nur wieder im Kreis drehen, eine Annahme:

Angenommen, wir legen die Verhandlungen von Taba - bei der der EU-Vermittler für den Nahen Osten Moratinos Zeuge einer dritten Partei war, der den Verhandlungen beiwohnte und ein Protokoll über die Diskussionen führte - zugrunde (dieser Text wurde auch in der liberalen israelischen Tageszeitung Ha'aretz veröffentlicht), die eine Annäherung der Positionen und von vielen Schlüsselfragen zeigt und in weiten Teilen ein mögliches Endstatusabkommen skizziert:

Die Gründung eines palästinensischen Staates in 94-97% der Westbank und dem gesamten Gasastreifen. Die übrigen 3-6%, die die wichtigsten Siedlungsblöcke mit ungefähr 80% der Siedlerpopulation beinhalten, werden von Israel annektiert, wobei die Palästinenser mit einem adäquaten Stück israelischen Territoriums kompensiert werden. Die Grenzzone des Jordantals wird nach einer Übergangszeit Teil des palästinensischen Staates werden, wobei israelische Frühwarnstationen bestehen bleiben können.

Zwei Hauptstädte in Jerusalem. Das jüdische West-Jerusalem wird die Hauptstadt Israels bleiben, während das arabische Ost-Jerusalem die Hauptstadt des neuen palästinensischen Staates wird. Die Palästinenser werden die Souveränität über den Haram Al-Scharif/Tempelberg-Bezirk erhalten, während Israel die jüdischen Stadtteile jenseits der grünen Linie einschließlich des jüdischen Viertels der Altstadt und der Klagemauer (mit Zugang durch das armenische Viertel) behalten wird.

Die Rückkehr der Mehrheit der Flüchtlinge in den neuen palästinensischen Staat oder deren Einbürgerung in einem Gastland. Nur eine kleine Zahl wird aus humanitären Gründen die Rückkehr nach Israel in den Grenzen von 1948 erlaubt werden. Israel wird im Gegenzug Verantwortung für das Schicksal der Flüchtlinge übernehmen und Kompensationen leisten. Die internationale Gemeinschaft wird ausreichende Mittel zur Verfügung stellen, um die Eingliederung in Palästina und anderen Ländern zu finanzieren.


Wo sollen 3,7 bis vier Millionen Flüchtlinge denn unterkommen? Die Israelis werden nicht zusammenrücken, um Platz für drei bis vier Millionen Palästinenser zu schaffen; sollen die Juden dahin zurück, woher sie gekommen sind, wie der Mufti von Jerusalem meint? Sicher nicht!

Ob der Schlüssel bei den Amerikanern liegt und ob diese den richtigen Weg aufzeigen können (unter Zuhilfenahme von Druck auf beide Seiten) - schwer zu sagen, sehr zu hoffen, kaum zu glauben unter diesem Präsidenten. Alternativen: Im Moment zu utopisch, was mir dazu einfällt; außerdem, die Politik machen andere.

Ich glaube, das ganze Problem ist einfach zu "vertrackt" und wäre ich nicht persönlich betroffen - mehr oder weniger - so würde ich aufhören, mir Gedanken darüber zu machen. Wir können Lügen, Halbwahrheiten, Wahrheiten gegenüberstellen, aufrechnen, in der Geschichte zurückgehen, die Wurzeln des "Übels" suchen und fänden dennoch keine Lösung. Du bist wahrscheinlich auf irgendeine Art und Weise ebenfalls persönlich involviert und ich gestehe dir mit Sicherheit eine entsprechende Kenntnis und Weitsicht zu - im Gegensatz zu altmeister (kleiner Seitenhieb), der von der ganzen vielschichtigen Thematik überhaupt keine Ahnung hat - dennoch empfinde ich deine Ansichten als zu subjektiv, von meiner Seite aus objektiv betrachtet, was im Endeffekt natürlich wiederum subjektiv zu bewerten wäre.

Shalom!

PS Natürlich ist Sharon nicht der Einzige (oder einer dieser wenigen), aber die jüngsten Eskalationen werden dennoch durch die beiden Führungsfiguren Jassir Arafat (immer noch, wenn auch mehr im Hintergrund) und Ariel Sharon nicht nur symbolisiert, sondern geradezu provoziert. Dass Führungsfiguren, die, getrieben von einer abgrundtiefen Feindschaft, keine erfolgreiche Vision vom friedlichen Zusammenleben ihrer Völker entwickeln können und dass sich diese Einstellung auf die jew. Handlungen der Völker gravierend auswirken, dürfte wohl nachvollziehbar sein.
 

4506 Postings, 8615 Tage verdiDie Ausführungen sind simpel braun!

 
  
    #24
26.09.03 23:21
"Spiegel vertritt eine Minderheit, die bis zu ihrer wundersamen Verdoppelung aus osteuropäischen Restbeständen, wo die Spezies eigentlich doch als ausgerottet galt, gerade mal 50 000 Köpfe gezählt hat.."

oder

"Die Zentralratten werden ihn trotzdem kleinkriegen..."(den Möllemann)

So einfach und überzeugend kann Argumentation sein! Her mit der Kreide!!  

4428 Postings, 7873 Tage Major TomSehr aufschlussreich!

 
  
    #25
27.09.03 12:37
"Die Zentralratten werden ihn trotzdem kleinkriegen" - Rheumax 31.05.02 09:00
"Spiegel vertritt eine Minderheit, ... " - Rheumax ?

Die erste Aussage war vor meiner Zeit bei Ariva, die zweite "Denkart" hatte ich anscheinend übersehen.

Danke!
Major Tom

 

4428 Postings, 7873 Tage Major Tom"Macht- und rechtloser Gutmensch" hat sich

 
  
    #26
27.09.03 12:54
erneut "gegen Unterdrückung" gewehrt!

Sep. 27, 2003
Two Israelis, including baby girl, killed in West Bank attack
By JPOST.COM STAFF

Two Israelis were murdered, including a baby girl, and four others seriously wounded Friday night in a shooting attack on the settlement of Negahot, near the West Bank city of Hebron, rescue sources said.

[...]

 
Last Update: 27/09/2003 12:31
Gunman kills two, including baby girl, in West Bank settlement  
By Amos Harel, Haaretz Correspondent, Haaretz Service and Agencies

Two Israelis, including a baby girl, were killed and two others lightly wounded Friday night by a Palestinian gunman who infiltrated the West Bank settlement of Negohot, southwest of Hebron.

[...]

Absolut kein Verständnis gegenüber palästinensischer suicide bombers, "gunmans", etc., bei denen unschuldige Zivilisten getötet oder verletzt werden.

Mein Verständnisindikator: 0,00
 

8584 Postings, 8504 Tage Rheumax@MajorTom

 
  
    #27
27.09.03 18:37
Verstehe Deine Empörung und Erbitterung, die in Deinem letzten Posting zum Ausdruck
kommt. Du verurteilst zwar auch die israelische Luftangriffe, aber Du empfindest eben nur mit einer Partei. Ist wohl normal, wenn man sich zugehörig fühlt.
Wenn Du aber soweit gehen würdest, den Palästinensern ein Recht auf Widerstand zuzugestehen, ist doch die Frage, wie dieser denn aussehen soll.
Sollen sie statt der Anschläge lieber bis zum jüngsten Gericht Protestbriefe schreiben?

Noch ein Wort zu dem, was dieser Verdi mir vorzuwerfen zu müssen glaubt:

Ist wohl leider immer noch so, dass ein kritischer Umgang mit der Rolle der Juden bei uns oder auch in Israel schnell diese Schlagwörter ins Spiel bringt:
Nazi, braun, Glatzkopf, um aus dem Sprachgebrauch von Freund Verdi zu zitieren.
Verdammt nochmal, es muss doch irgendwann möglich sein, rund zwei Generationen nach dem Holocaust, auch mal auf Augenhöhe Kritik zu üben und nicht jedem Satz drei Entschuldigungen vorauszuschicken, um erst einmal Schuld und Täter-Opfer-Rolle in den Vordergrund zu rücken. Normalität im Umgang stelle ich mir jedenfalls anders vor.
Da gehört auch mal ein deutliches Wort hin und vielleicht rutscht auch mal ein falsches raus.

Ich habe den Juden bei uns hier schon öfters vorgeworfen, (und dieser Vorwurf wurde z.B. Bubis auch aus Israel zuteil) von ihrem Jüdischsein zu profitieren. Sei dies nun z.B. in diesem Jahr die Verdreifachung der Mittel für den Zentralrat oder eine dem Bevölkerungsanteil nicht entsprechender Einfluss auf Medien und Politik.
Wenn ich jetzt auch noch die Frage stelle, ob in der finanziellen Situation unseres Landes die 50 Millionen € für die neue Synagoge in München angebracht sind, wird man mir gleich wieder Springerstiefel anziehen wollen.

Du hast die Frage gestellt, wieweit ich persönlich involviert bin.
Ich hab hier irgendwann schon mal gepostet, dass meine Oma einen fürchterlichen Schuss hatte (man könnte es auch KZ-Syndrom nennen), weil sie in einem Lager den Hungertod ihrer Eltern miterlebt hat. Bilder von Kinden mit Blähbäuchen kenne ich nicht erst seit Biafra.
Die Schuld dieser Leute, bestand darin, Deutsch zu sein. So, wie  die Schuld der Juden in Nazi-Deutschland darin bestand, jüdisch zu sein. Gemeinsam ist ihnen, dass sie umgebracht wurden. An wessen Ermordung muss ich mich jetzt schuldig fühlen?

Noch ein Wort:
Wenn ich lese "sind wir in Deutschland schon wieder soweit, dass man das sagen darf",  dann kann ich nur sagen: Hoffentlich bewegt sich endlich mal was, sonst kommen wir nie aus dieser Erstarrung heraus.

Gruß
Rheumax






 

14 Postings, 7615 Tage ElmaxLöschung

 
  
    #28
27.09.03 19:09
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben gerade dieses Posting wegen Verstoßes gegen die Forumrichtlinien aus dem ARIVA.DE-Diskussionsforum gelöscht.

Ihr ARIVA.DE-Team  

4428 Postings, 7873 Tage Major TomFinanzierung der Synagoge in München ...

 
  
    #29
27.09.03 19:38
Rheumax 27.09.03 18:37
[...] Wenn ich jetzt auch noch die Frage stelle, ob in der finanziellen Situation unseres Landes die 50 Millionen € für die neue Synagoge in München angebracht sind, wird man mir gleich wieder Springerstiefel anziehen wollen. [...]

Derartige Aussagen machen mich doch zunehmend skeptisch! Entweder du weißt es nicht besser (schwer vorstellbar) oder es ist "knallhartes" Kalkül, um bestimmte Emotionen zu wecken (erinnert mich an gewisse Threads); also Rheumax, einfach nur schlecht recherchiert oder was?

Finanzierung

Die Stadt stellt das Grundstück zur Verfügung, der Freistaat Bayern beteiligt sich mit sieben Millionen Euro. Eröffnet werden soll das Zentrum im Jahr 2005.

Seit 03.07.2001 gibt es ein konkretes Finanzierungskonzept für das ehrgeizige Vorhaben: Die Stadt München verkauft das Grundstück der ehemaligen Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße an den Kaufhauskonzern Karstadt-Oberpollinger. Den gesamten vereinbarten Verkaufserlös von 40 Millionen Mark überläßt die Stadt München der Kultusgemeinde. Heute befindet sich an der Stelle der im Juli 1938 von den Nationalsozialisten zerstörten Hauptsynagoge nur eine Rasenfläche mit dem Mahnmal für die Synagoge. Der Gedenkstein wird auch nach der Erweiterung, bzw. Bau des neuen Kaufhauses erhalten bleiben. Zusammen mit den bereits vom Freistaat Bayern versprochenen 14 Millionen Mark soll so das Gemeindezentrum finanziert werden.

Wem gehörte wohl das Grundstück der ehem. Hauptsynagoge und welche Summe wird tatsächlich vom Freistaat Bayern übernommen?

Major Tom

PS Ich antworte dir später auf deinen restlichen Beitrag.  

4428 Postings, 7873 Tage Major TomÜbrigens Elmax,

 
  
    #30
1
27.09.03 19:40
warum verkriechst du dich nicht wieder in dein Loch? Wäre nett!  

4428 Postings, 7873 Tage Major TomLächerlich!

 
  
    #31
27.09.03 20:14
Major Tom 25.09.03 18:58
Bisherige Bewertungen:
1x Werbung ,
1x witzig
 

8584 Postings, 8504 Tage Rheumax@MajorTom

 
  
    #32
28.09.03 13:47
"also Rheumax, einfach nur schlecht recherchiert oder was? "
Nein, nicht recherchiert. Einfach nur im Wartezimmer beim Zahnarzt in einer Zeitschrift(weiß nicht mal in welcher, aber politisch extreme Blätter liegen in so einer Praxis gemeinhin nicht aus) geblättert und einen Artikel über den Bau des Gemeinezentrums gelesen, worin auch die Kosten genannt wurden. Die haben mich doch überrascht und da stellt man sich schon die Frage, ob so ein Aufwand notwendig ist.
Eine Frage, die sich übrigens auch im Hinblick auf dieses gigantische Mahnmal in Berlin stellt.

"Derartige Aussagen machen mich doch zunehmend skeptisch!"
Ich diskutiere hier eigentlich gerne mit Dir. Aber wir können es auch lassen!


Gruß
Rheumax





 

4428 Postings, 7873 Tage Major TomWir sollten es nicht lassen!

 
  
    #33
28.09.03 14:59
Natürlich könnten wir es lassen, aber das wäre nicht nur schade, sondern auch zu einfach und einfache Wege gehe ich in der Regel nicht. Mich hat halt nur gewundert, dass du eine Zahl in den Raum gestellt hast, die so nicht stimmt, gerade auch deshalb, nachdem du im Thread "140.000 Euro für Neueinwanderer!" unter Beweis gestellt hattest, dass intensive Recherche und die Publikation deren Resultat, das "A und O" guter Beiträge ausmachen.

"Wenn Du aber soweit gehen würdest, den Palästinensern ein Recht auf Widerstand zuzugestehen, ist doch die Frage, wie dieser denn aussehen soll.
Sollen sie statt der Anschläge lieber bis zum jüngsten Gericht Protestbriefe schreiben?"

Zitat Anfang.
Jeder neue Selbstmordanschlag scheint zu belegen, wie verzweifelt die Palästinenser sind. Das es sich vielleicht um eiskaltes zynisches Terrorkalkül handelt, passt nicht ins romantisierte Bild. Die meisten Zuschauer und Leser möchten vor allem das bereits bestehende Bild festigen, nicht in Frage stellen. Und sie treffen viel zu häufig auf Kollegen und Kolleginnen, die diesen Wunsch teilen oder zumindest bedienen. Mit dem Hinweis auf die Besatzungsmacht Israel wird jeder palästinensische Menschenrechtsverstoß verständnisvoll legitimiert. Tatsächlich aber schwächt man damit all jene Palästinenser, die sich für die Demokratie in ihrem Land einsetzen.
Zitat Ende.


Und darum geht es letzten Endes: Terror (egal von welcher Seite) kann nicht die Lösung sein, im Gegenteil, Terror bedingt Gegenterror usw.; ich habe natürlich kein Patentrezept zur Lösung des Konflikts und Protestbriefe allein reichen sicher nicht aus, aber eine Führungspersönlichkeit innerhalb der Palästinenser, die von allen palästinensischen Gruppierungen bedingungslos unterstützt werden würde und sich auch an die internen Absprachen und Verträge halten würde, wäre mit Sicherheit effektiver und würde auf demokratischem Weg - mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft - erheblich mehr erreichen, davon bin ich überzeugt.

Wenn deine Oma in einem Lager den Hungertod ihrer Eltern miterleben musste und die Schuld dieser Menschen darin bestand, Deutsch zu sein, dann war dies ein grausames Verbrechen, das zu verurteilen ist (ohne dass ich jetzt die genauen Umstände kenne).  

Major Tom

PS Fortsetzung folgt!  

4428 Postings, 7873 Tage Major TomKritik ist möglich, Lösungen denkbar!

 
  
    #34
28.09.03 16:50
Rheumax - 27.09.03 18:37 [...] Verdammt nochmal, es muss doch irgendwann möglich sein, rund zwei Generationen nach dem Holocaust, auch mal auf Augenhöhe Kritik zu üben und nicht jedem Satz drei Entschuldigungen vorauszuschicken, um erst einmal Schuld und Täter-Opfer-Rolle in den Vordergrund zu rücken. Normalität im Umgang stelle ich mir jedenfalls anders vor. [...]

Ntürlich ist es möglich und damit auch Kritik von außen aufgenommen werden kann, muss sie in gewissem Maße solidarisch sein und darf sich nicht projektiv auf eine Seite schlagen. Nur wer keinen Zweifel aufkommen lässt, dass die Existenz Israels unantastbar ist, findet dort Gehör und wird auch etwas für die Palästinenser erreichen können.

***

Erneut angenommen, wir legen die Verhandlungen von Taba - wie ber. gepostet - zugrunde, das wäre doch mit Sicherheit ein Lösungsansatz; darüber muss in Israel und bei den Palästinensern offen gestritten und diskutiert werden - ist eine offene Diskussion und ein offener Streit zu diesem Thema unter den Palästinensern möglich, ohne sich dabei zu gefährden?

Gegenvorschlag?

Major Tom  

4428 Postings, 7873 Tage Major TomKaufe ein "a"! o. T.

 
  
    #35
28.09.03 16:52

9161 Postings, 9042 Tage hjw2Landnahme durch Siedler geht weiter

 
  
    #36
24.10.03 23:30
25.10.2003
 
Ausland
 
Landnahme durch Siedler geht weiter
 
Palästina: Angriff auf israelische Festung im Gazastreifen. Drei Soldaten erschossen
 
Der israelische Landraub in den palästinensischen Gebieten geht weiter und führt zu bewaffneten Reaktionen der Betroffenen. Nachdem am Donnerstag die israelische Regierung beschlossen hatte, die jüdischen Siedlungen im Westjordanland weiter auszubauen, kam es Freitag früh zu einem Angriff auf die Siedlung Netzarim im Gazastreifen. Von den vermutlich zwei Palästinensern gelang es nach Angaben der israelischen Besatzungstruppen einem, im Morgengrauen mit einer Kalaschnikow und mehreren Granaten bewaffnet die Befestigungsanlagen zur illegal errichteten Siedlung zu überwinden und bis zum dortigen Militärstützpunkt vorzudringen. Der 22jährige Hamas-Kämpfer habe dann auf die Soldaten geschossen und drei von ihnen getötet, unter ihnen zwei Frauen. Danach sei er selbst erschossen worden. Zwei weitere Soldaten seien verletzt worden. Netzarim gilt als die am besten bewachte jüdische Siedlung im Gazastreifen.

Derweil ging nicht nur der Bau der am Mittwoch von der UNO mit überwältigender Mehrheit bei vier Gegenstimmen verurteilten Mauer um das Westjordanland weiter – ein Projekt offensiver Landnahme –, sondern auch der Bau von Wohnforts für jüdische Siedler: Das israelische Wohnungsbauministerium schrieb aktuell den Bau von mehr als 300 neue Wohnungen in zwei Siedlungen bei Nablus und Jerusalem aus. In den jüdischen Siedlungen im Gazastreifen leben etwa 7000 Israelis in hochgerüsteten Festungen abgeschottet und vollständig isoliert von der Bevölkerungsmehrheit von einer Million Palästinensern. In der sogenannten Roadmap für einen Frieden in Nahost war nicht nur der Stopp des Baus vereinbart worden, sondern auch die perspektivische Rückgängigmachung israelischer Landnahme.

Zu dem Angriff am Freitag bekannten sich die radikalen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad. Die israelische Armee tötete am Donnerstag abend und am Freitag im Gazastreifen drei Palästinenser, unter ihnen nach Angaben palästinensischer Krankenhäuser ein elfjähriger Junge.

Israels Regierungssprecher Pasner sagte, sein Land werde »alles Nötige« tun, um sich zu »verteidigen« und den »mörderischen Angriffen« Einhalt zu gebieten. Dabei verteidigte er die Angriffe der israelischen Luftwaffe vom Montag, bei denen zwölf Palästinenser, unter ihnen mehrere Zivilisten, getötet worden waren. Seinen Angaben zufolge wurde dadurch das Eindringen einer Gruppe von Hamas-Kämpfern auf israelisches Gebiet verhindert.

Ein arabischer Abgeordneter des israelischen Parlaments ist am Freitag in der Hafenstadt Haifa einem Anschlag entgangen.

(AP/AFP/jW)
 

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