Der Antizykliker-Thread
Kann man das Szenario noch als volative kurzfristige Bodenbildung werten oder steht ein Rutsch unter die 1,21 und damit die nächste größere Abwärtsbewegung bevor. Immerhin handelt es sich bei der 1.21 um das 50ziger Retracement der letzten großen Bewegung.
Der Euro/Yen sieht aktuell noch besser aus. Dort könnte die Dreiecksformation nach dem Ausbruch bis ca. 114 und dem erfolgten Rücksetzer nunmehr bestätigt sein.
Wie sieht Eure EInschätzung aus? Soll man auf dem aktuellen Nievau bei 1,215 noch einen Longtrade mit engen Stopp wagen?
Gruß
Longodershort
Niemand weiß, ob der Boden 1,215 halten wird. Wenn es jemand wüßte, wäre der morgen steinreich. Vermutlich ist aber die Wahrscheinlichkeit hoch. Daher frage ich mich, warum du das SL bei 1,22 hattest und nicht unter 1,215 oder besser 1,21?
ME ist das Gezocke mit zu hohem Hebel grundsätzlich Schuld an den meisten versemmelten Spekulationen.
Meine 1.Position hatte ich kurz nach dem bisherigen Verlaufstief ich bei 1.215 erwischt und die ist auch immer noch im Depot und hat den entsprechenden SL unter dem letztem Verlaufstief. Die übrigen Tradingpositionen hatte ich bei ca. 1.22 aufgebaut. Als dann durch den Rückfall unter die Abwärtslinie auch die flache, untere Aufwätslinie bei ca. 1,223 nicht nur kurzzeitig gebrochen wurde, habe ich die Positionen wieder zum Einstand geschlossen (SL). Ich wollte mich einfach mit mehreren Positionen nicht ins Minus drücken lassen.
Soviel zu meinem Vorgehen.
Übrigens - pleite gehen allenfalls Staaten, die ihre Schulden tilgen wollen oder müssen. Davon kann bei den US keine Rede sein...
Viel Glück, Fill
Good nite, Fill
Aber erstens ist es nicht ganz richtig, dass USDCAD in 100% der Fälle invers verläuft. Das zeigt nämlich schon untere Grafik seit 2006.
+1 heißt, beide laufen in die selbe Richtung, hier auf Tagesbasis (Bullcandle - Bullcandle oder Bearcandle - Bearcandle). -1 bedeutet, beide laufen entgegengesetzt bzw Bullcandle - Bearcandle oder Bearcandle - Bullcandle. In über 70% der Fälle seit Januar laufen sie innerhalb des Tages entgegengesetzt. Ist also schon mal was anderes als 100%. Wenn es also nur 70% sind, was bringt es dann erst recht z.B. intraday gebannt auf etwas anderes zu schauen, das man nicht handele? Selbst bei fast 100% neg./pos. Korrelation bringt es nicht viel an Mehrwert bzgl. des Underlyings, das man handelt. Man sieht es ja am gehandelten Index selbst, was er macht.
Mehr Sinn würde es bspw. machen, wenn USDCAD(invers) - also CADUSD - durch eine Unterstützung fällt und S&P noch weit von seiner Unterstützung entfernt notiert und somit noch kein lower Low gebildet hat. Dann könnte man entscheiden, wenn man bspw. long im Index ist oder in erworbenen Index abhängigen Aktien hängt, wie man mit den Long Positionen weiter verfahren will. Die Wahrscheinlichkeit wäre dann groß, dass dieser folgen und weiter fallen könnte, im ungünstigsten Fall sogar auch durch die Unterstützung und tiefer kracht.
Aber "Paar steigt und Indizes müssen dann fallen/steigen" ist doch Humbug. Man sieht es ja in anderen Threads, "Warum fällt denn der Dax nicht, wenn EURUSD gerade und schon seit Tagen fällt? Der muss doch auch fallen. Das riecht nach Manipulation ..."
Anders wäre es, wenn man bspw intraday zwei Majors wie EURUSD und GBPUSD und das Crosspair EURGBP beobachtet. Alle drei Paare sind mathematisch miteinander verknüpft.
Daraus ließe sich schon eher was ableiten, um auf Situationen zu reagieren. Bspw. man ist long im GBPUSD, das Paar stieg um 50 Punkte, währenddessen EURUSD in einer engen Range verharrt. Nun kann man sich zusätzlich die Situation im EURGBP anschauen und in Zusammenhang mit EURUSD Rückschlüsse ziehen, wie man mit der offenen GBPUSD Position weiter verfahren will. Das würde ich ja noch eher verstehen.
Fill
Und da ich das Korrelationsbild von trash in #1035 irgendwie sehr hübsch fand, habe ich etwas mit Korrelationen und bei Stockchart mit $DAX:$XEU rumgespielt habe, dachte ich dann aber, mach das mal besser mit der plumpen Art und kucke Dir das mal graphisch an – will heißen, ich haben S&P und DAX in einen EUR/USD-Chart rein gemalt und mal angesehen, wann die beiden Indices gefallen sind.
Da kann man einiges ablesen:
Eine Korrelation grundsätzlicher Art gibt es nicht – zwar ging es ab Juli 2009 aufwärts in den Indices und im Dollar, während die Indices selbst Dezember/Januar fleißig weiter gestiegen sind, als der Euro erstmals im Betrachtungszeitraum absackte. Und dann kam es Februar zu einem ersten Rutsch und da hat „man“ wohl gelernt, dass ein sinkender Dollar und sinkende Weltbörsen irgendwie zusammen gehören. Aber kaum ist der EUR/USD dann wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser gekommen (dunkleres grün) haben die beiden Indices fleißig Boden gut gemacht. Erst wieder stärkere Verwerfungen auf dem Währungsmarkt haben das erlernte Wissen vom Anfang des Jahres wieder aktiviert und eine Korrelation, die es eigentlich nicht gibt, wurde wieder postuliert, so dass sie automatisch stimmt („Self-fulfilling prophecy “).
Und jetzt sind wir wieder in einer Phase, in der sich das Währungspaar hinsichtlich seiner Zuckungen beruhigt und die Börsen gehen wieder hoch. Und die Welt wird „das Gelernte“ wiederum langsam vergessen.
Ich fasse als Thesen zusammen –und dann wird man auch erkennen, dass diese Erkenntnis eigentlich banal ist, jeder wird sagen, ist doch klar:
Eine Korrelation grundsätzlicher Art gibt es nicht.
Irritationen am Währungsmarkt können dazu führen, dass Aktienkurse sinken – müssen nicht.
Bei Abgleich der großen US-Indizies fiel mir auf, dass der häufig als Vorläufer und Spacemaker titulierte NDX 100 im Gegensatz zum Dow und SP die Abwärtslinie der letzten Abwärtsbewegung bereits überwunden hat ( bei 1878), währenddessen der SP diese bspw. erst bei 1125 erreicht. Allerdings stehen in Kürze die nächsten Widerstände im NDX mit der EMA 50 bei 1906 sowie dem 61er Retracement der vorangegangen Abwärtsbewegung bei 1920 bevor.
Insbesondere der EMA50 dürfte dabei im 1.Anlauf schwer zu überwinden sein. Jedenfalls ist der NDX in der Vergangenheit zulezt mehrfach am EM50 gescheitert. Insofern dürfte es im beschriebenen Bereich kurzfristig zu Gewinnmitnahmen kommen.
Das Erreichen des 61er Retracements würde allerdings nicht unbedingt für das Einläuten eines nächsten größeren Abwärtschubs sprechen, da in ausgeprägten Bearmärkten meistens nur das 38er Retracement als Erholungsziel erreicht wird.
Alles in allem eine spannende Situation.
Sollte es übergeordnet der SP 500 schaffen, dem NDX nachzueifern, bestünde in den Leitindizies weiteres Aufwärtspotential, was natürlich auch für den Dax gelten würde.
LG
longodershort
Bedingte Korrelationen entstehen natürlich stetig, auch zwischen sachlich inkompatiblen Segmenten - wenn auch nur temporär. Dafür reicht hin, dass wie Du schon sagst, hinreichend Masse eine Korrelation sieht. Zudem gibt es das psychologische Bedürfnis, die äusseren Vorgänge in eine Kausalität einzubinden, also mit einem gutem Grund zu versehen:'Kurse steigen oder fallen weil...' So richtig fatal für die Performance wird es spätestens dann, wenn es nicht gelingt, wieder loszulassen. Also dann, wenn man an der (sachlich eh nur eingebildeten) Korrelation kleben bleibt. ...
Noch ein Schaubild
Fill
Nein, die Aussichten sind diese Tage bullish. Und warum es "im Herbst" alles in den Gulli gehen soll ist mir schleierhaft. Das Gegenteil ist der Fall: Je länger der Absturz ausbleibt, umso stärker werden die Volkswirtschaften und umso wahrscheinlicher ist der Boom. Genauso wie ein Kranker nach der Reha meist gesünder ist als vorher.
Sehen wir wie's ist: Die Welt ist 2008 nicht untergegangen und sie ist es Mai 2010 nicht. Ergo wird es jeden Tag besser.
Die Marke 1,21 ist insofern für die Aktien von Bedeutung, als für die Begründung für den Sturz die Schwäche der Euro-Haushalte herhalten muss. Fällt der Euro unter 1,21 könnte es sein, dass dieses Thema wieder hochkocht und die Aktien belastet. Ansonsten ist es aber eigentlich egal.
Genau das wird im Bilder-Thread jedoch angenommen.
Denn von den Punkten im Eröfnungsposting, ist kaum noch einer vorhanden:
http://www.ariva.de/Der_USA_Baeren_Thread_t283343
Blöd, wenn einem die Geschäftsgrunddlage abhanden kommt.
Wenn
"Aus A oder B oder C folgt X"
Dann
"Aus Nicht-A und Nicht-B und Nicht-C folgt Nicht-X"
Sind also ALLE Voraussetzungen den BT nicht erfüllt, dann folgt daraus zwangsweise die Hausse. Das impliziert natürlich, dass AL damals alle möglichen Baisse-Gründe genannt hat. Es fehlt allerdings der Baisse-Grund "FAKE! FAKE! FAKE" Daher hat fill recht mit seinem Zweifel.
;-)
Fill