Crash nach den US-Wahlen
Von Michael Mross
Dienstag, 11. November 2008
Die US Zentralbank wird zum Selbstbedienungsladen der Hochfinanz. Statt 700 Milliarden wurden bis jetzt über 2 Billionen verliehen. Doch an wen, das sagt die FED nicht. Bloomberg hat die FED nun verklagt!
Das anfangs gefeierte „Rettungspaket“ der US-Regierung gerät mehr und mehr außer Kontrolle.
Ursprünglich wurde insbesondere gegenüber dem Kongress versprochen, größere Transparenz walten zu lassen. Doch wen die FED derzeit alimentiert, wer wie viel Geld erhält, das bleibt im Dunkeln.
Ursprünglich war von einem Rettungspaket in Höhe von 700 Milliarden die Rede. Doch bereits jetzt hat die FED rund 2 Billionen verteilt.
Journalisten und Politiker wollen wissen, wer das Geld erhalten hat. Doch die FED schaltet auf stur. Auch der Hinweis, dass es letzten Endes Steuergelder sind, die hier ausgezahlt werden, bewegt die Zentralbank nicht zur Auskunft über die Empfänger. Noch weniger gibt es eine Rechenschaft darüber, welche Sicherheiten die FED für ihre Ausleihungen entgegen nahm.
Das bringt einige Politiker und Journalisten nun auf die Barrikaden. Der Informationsanbieter Bloomberg hat die FED nun verklagt auf Herausgabe von Informationen über die Empfänger der Billionen. Bloomberg beruft sich auf den U.S. Freedom of Information Act und will so mehr Informationen über die Arbeitsweise der FED erzwingen.
Die FED wollte sich bisher nicht zu der Klage äußern. Auch der neue Präsident Obama, der in seinem Wahlkampf größere Aufklärung versprach, wollte das Vorgehen von Bloomberg nicht kommentieren. Während seines Wahlkampfes forderte Obama lückenlose Transparenz – doch davon will er jetzt offenbar nichts mehr wissen.
Wer also sind die Empfänger dieses Billionen Geldsegens? Kritiker vermuten, dass es diejenigen sind, die auf Moral Hazard spielten. All jene, die große Risiken eingingen und nun mit dem Rücken zur Wand stehen, kassieren die Unterstützungsgelder und bauen sich damit riesige Geschäftsvorteile auf.
Das Nachsehen haben all jene, die konservativ handelten und keinen Kreditmüll in den Büchern haben. Sie erhalten keine staatliche Unterstützung und befürchten nun geschäftliche Nachteile.
Darüber hinaus erweist die die US-Zentralbank mit ihren Ausleihungen offenbar als Fass ohne Boden. Beobachter vermuten, dass zu den bereits ausgezahlten Billionen noch einige hinzu kommen. Um so wichtiger sei es, dass die FED Rechenschaft ablege.
11.11.2008 - 17:59
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der schwere Absatzeinbruch und die Finanzkrise haben einem Zeitungsbericht zufolge die ersten Autozulieferer in Schieflage gebracht. "Wir haben schon mehrere Anfragen auf dem Schreibtisch, ob wir kurzfristig aushelfen könnten", sagte BMW-Einkaufsvorstand Herbert Diess der Zeitung "Handelsblatt" (HB/Mittwochsausgabe). Viele Banken seien noch immer sehr zurückhaltend, weshalb einige Zulieferer nun in Liquiditätsschwierigkeiten gerieten.
Natürlich versuchen wir, Versorgungsprobleme zu vermeiden, indem wir gemeinsam mit anderen Herstellern in solchen Fällen kurzfristige Stützungen ins Auge fassen", sagte er weiter. Eine Finanzspritze könne aber nur die Ausnahme sein, so Diess.
Das Handelsblatt schreibt weiter unter Berufung auf Branchenkreise, der Automobilverband VDA befinde sich in Gesprächen mit der Bundesregierung über eine Hilfsaktion für angeschlagene Lieferanten. "Der VDA hat bereits frühzeitig darauf hingewiesen, dass es durch die Finanzmarktkrise zu Liquiditätsengpässen bei Zulieferunternehmen kommen könnte", sagte der Geschäftsführer des Autoverbands VDA, Klaus Bräunig, der Zeitung.
Deshalb führt der VDA Gespräche mit allen Beteiligten, um dies zu verhindern und damit die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft, die gerade im Bereich der mittelständischen Zulieferindustrie stark aufgestellt und gut strukturiert ist, einzudämmen", so Bräunig weiter. Fertige Konzepte gebe es allerdings noch nicht.
Die Absatzkrise der Autobauer trifft die Zulieferer derzeit mit voller Wucht. Viele kleinere Firmen der Branche haben nur geringe Eigenkapitalquoten und stehen deshalb finanziell schnell mit dem Rücken zur Wand. In rund 100 mittelständischen Zulieferern sitzen zudem Finanzinvestoren, die sich derzeit kaum refinanzieren können. Wegen der gedrosselten Nachfrage von BMW, Mercedes und Opel geben die Banken kaum noch Kredite für die Zwischenfinanzierung.
Zur Nervosität der Anleger trägt ferner die schwierige finanzielle Situation der US-Automobilkonzerne bei. Vor allem bei General Motors (GM) soll die Lage desaströs sein. Am Markt wird über einen Konkurs des Unternehmens spekuliert.
US-Regierung mit Hilfsprogramm für US-Hausbesitzer
New York (BoerseGo.de) – Um die Zahl der Haus-Zwangsversteigerungen in den US zu reduzieren und in Finanznöten geratenen Hausbesitzern mehr unter die Arme zu greifen, plant die US-Regierung in Kooperation mit der US-Baufinanzierungsbehörde (FHFA) die Modifizierung tausender bestehender Hypotheken. Das Hilfsprogramm sieht vor, dass die beiden Hypothekenfinanzierungsriesen Fannie Mae und Freddie Mac sowie andere Hypothekeninstitute die Konditionen für bereits fällige Hypothekenzahlungen umändern, wonach die monatlichen Zahlungen die Höchstgrenze von 38 Prozent des jeweiligen Einkommens des Hypothekenschuldners nicht übersteigen dürfen. Zusätzlich sieht die Reform Zinssenkungen, Zahlungsaufschübe und eine Ausdehnung der Zahlungsfälligkeit bis auf 40 Jahre vor.
Der Dow Jones Index muss einen weiteren negativen Handelstag "wegstecken" und liegt - 2,99 % im Minus. Wie gut ihm das gelingen wird, werden wir in den kommenden Handelsstunden erfahren. Der Dow Jones Index sollte jetzt weiter engmaschig verfolgt werden. Eine interessante Situation dürfte entstehen, sobal die Aufwärtstrendlinie seit Oktober erreicht wird.. Diese verläuft aktuell bei 8400,00 Punkte.
Erst ein Kursanstieg über 9281,12 Punkte könnte alternativ für eine Entlastung sorgen.
Lange Zeit blieb das Papier von Goldman Sachs stabil. Der Aktienkurs wurde besonders durch den Einstieg Warren Buffets stabilisiert, der rund 10% an dem Unternehmen hält. Eingestiegen ist die Investmentlegende allerdings bei 100. Doch auch Gurus können irren. Viele Anleger haben Buffet zwar kopiert - sitzen jetzt aber auf riesen Verlusten.
Warren Buffet ist vor gerade mal 6 Wochen bei Goldman eingestiegen. Seitdem hat er laut Wall Street Journal 40% oder 5 Milliarden Dollar verloren. Hat sich der Guru verspekuliert?
Am Markt wurde unterdessen spekuliert, dass Goldman Sachs selbst stärker von der Finanzkrise betroffen ist als bislang angenommen und bald den ersten Quartalsverlust in seiner Unternehmensgeschichte ausweisen könnte. Dies hatten zumindest Analysten des britischen Rivalen Barclays erklärt. Die Gerüchte belasteten die Goldman-Sachs-Aktien, die an der Wall Street rund zehn Prozent an Wert verloren.
Die weltweiten Verluste im Zuge der Finanzkrise werden sich nach Einschätzung von Goldman Sachs auf bis zu 1,4 Billionen Dollar belaufen.
Davon seien bislang lediglich 800 Milliarden Dollar bekannt, sagte Chefvolkswirt Jan Hatzius am Montag. Dies bedeute, dass Banken und Volkswirtschaften noch harte Zeiten bevorstünden. Um eine tiefe Rezession zu vermeiden, müssten Regierungen daher dringend weitere Konjunkturprogramme auflegen, fügte der Chefvolkswirt hinzu.
Kritische Beobachter merken an, dass an der Goldman Rechnung irgendwas nicht stimmen kann, weil die FED bereits zwei Billionen verpulvert hat. Und viele Experten meinen: Das war erst der Anfang. Sollte die Krise weiter außer Kontrolle geraten, dann dürfte es auch für den "König der Wall Street", Golman Sachs, schwierig werden.
Es gibt bereits Spekulationen über "Notfallpläne" für den Fall, dass die Aktie weiter fällt. Es werde laut Gerüchten darüber nachgedacht, GS aufzugliedern und als einzelne Teile zu verkaufen. Sogar über eine Privatisierung werde angeblich nachgedacht - obwohl diese Variante praktisch ausgeschlossen ist.
Die Spekulationen, die es derzeit über Goldman Sachs gibt, ähneln exakt jenen, die es bei Lehman Brothers gab. Wenige Wochen später war Lehman Pleite.
So schnell kann es gehen in diesen Tagen: Der US-Kreditkartenkonzern American Express (Amex) hat vor nicht mal einer Woche einen Antrag auf Umwandlung in eine Bank als Holding gestellt und jetzt dafür von der US-Notenbank Fed grünes Licht erhalten. Die Fed prüfte dieses Vorhaben in einem Eilverfahren - bei American Express brennt offensichtlich der Baum.
Der Bankstatus verschafft American Express Zugang zum 700 Mrd. Dollar schweren staatlichen Rettungspaket der USA. Amex-Chef Kenneth Chenault erhofft sich durch die Umwandlung in eine Bankholding mehr Flexibilität und Stabilität im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, soll heißen: Zugang zu Kapital und "diversifizierten Refinanzierungsquellen".
Einen wesentlichen Teil ihres Liquiditätsbedarfs hatte Amex bisher über die Ausgabe von mit Kreditkartenforderungen besicherten Asset Backed Securities (ABS) und sonstigen unbesicherten Wertpapieren refinanziert. Von den geplanten 27 Mrd. Dollar, die 2008 aufgenommen werden sollen, sind bis Ende September erst 22,5 Mrd. in den Büchern. Hier klafft also eine Lücke von rund 5 Mrd. Dollar. Und auch die Fälligkeit der bisher emittierten Papiere gibt Anlass zur Sorge: 6,3 Mrd. Dollar sind es allein bis Jahresende, aber beachtliche 20,3 Mrd. Dollar im nächsten Jahr und 15,6 Mrd. Dollar 2010.
Die Chance, sich über mit Kreditkartenforderungen besicherte ABS breit zu refinanzieren, dürfte im gegenwärtigen Umfeld gleich null sein. Die Ausfälle bei Kreditkartenforderungen haben sich allein bei American Express in kürzester Zeit mehr als verdoppelt, die Rate der Kredite mit Zahlungsverzug steigt unweigerlich weiter an und die Aussichten für die Kartenbranche, vor allem in den USA, werden als düster bezeichnet.
Nach der Subprime-Krise droht das nächste Debakel im Kartenmarkt, wenn sich die Wirtschaft weiter abschwächt und die Entlassungswelle der Unternehmen anhält. Die Kreditausgaben der Konsumenten via Karte sinken und damit die Erlöse der Kartenemittenten, während gleichzeitig die Abschreibungen auf die Forderungen rasant zunehmen. Klappt dann auch die Refinanzierung über meist recht kurzfristige ABS nicht mehr, steckt man umgehend in der Liquiditätsfalle. American Express kann sich nur noch an die höchste Stelle wenden; diese garantiert auch langlaufende Anleihen bis 2012 - und das recht schnell.
Konjunkturpakete nützen nichts
Liebe Leser,
passend zu den ungewöhnlich warmen Temperaturen erlebt das Wort „Konjunkturpaket“ gerade wieder eine Blüte. Rund um den Globus treten amtierende (und künftige) Staats- und Regierungschefs auf und verkünden Wohltaten. In China, in Deutschland, in Frankreich und demnächst auch in den USA werden die Regierungen versuchen in die Bresche zu springen und Geld, das sie in den meisten Fällen nicht haben, mit der Gießkanne über die Wirtschaft kippen in der Hoffnung, dass es ein bisschen hilft und, falls demnächst Wahlen anstehen wie in Deutschland, ein paar Wählerstimmen mehr bringen.
Es sei hier noch einmal mit aller Deutlichkeit gesagt: Konjunkturpakete nützen nichts! Das weiß eigentlich auch jeder und wenn die 5 Wirtschaftsweisen heute ihr Herbstgutachten der Bundesregierung überreichen, dann wird genau das wieder drinstehen. Wenn hier oder da über diese oder jene Branche ein paar Millionen ausgekippt werden, dann bringt das nur ein paar Promille für Wirtschaftswachstum, wenn überhaupt.
Was wirklich etwas nützt, ist eine konsequente Ordnung der Rahmenbedingungen etwa mit einem durchschaubaren Steuersystem ohne unzählige Ausnahmen, verlässliche Regeln etwa bei den Sozialabgaben, und ansonsten sollte sich der Staat aus der Wirtschaft heraushalten. Wie wir das gerade wieder im Fall der staatlichen Banken gesehen haben, der Staat ist kein guter Unternehmer.
Doch auch in dieser Krise wird wieder genauso gehandelt wie in allen anderen zuvor und die Gießkanne wieder ausgepackt. Am Ende aber wird sich die Wirtschaft wieder aus eigener Kraft erholen. Wie in jeder Krise werden wir dabei zusehen müssen, dass Unternehmen unter Umständen vom Markt verschwinden, dafür werden neue Firmen entstehen, die den Anforderungen der Zukunft besser gewachsen sind. Das war bisher immer so und das wird auch jetzt wieder so sein.
Für US-Wirtschaft wird größter Abwärtstrend seit mindestens 30 Jahren erwartet
New York (BoerseGo.de) - Der derzeitige Wirtschaftsabschwung in den USA dürfte mit der längsten Abwärtsspirale seit drei Jahrzehnten verbunden sein. Dies geht aus den von Bloomberg erhobenen Schätzungen unter den Volkswirten hervor. Es bestehe sogar die Möglichkeit, dass die weltgrößte Volkswirtschaft vor der schlimmsten Rezession seit dem Ende des zweiten Weltkriegs steht. Im Bereich des Konsums ist mit der schlimmsten jemals registrierten Durststrecke zu rechnen. Die Implosion der Kreditmärkte vom Vormonat ziehe vermutlich eine Schrumpfung der Wirtschaft im vierten Quartal um 3 Prozent nach sich. Im ersten Quartal 2009 soll das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent rückwärts laufen.
Der Abwärtstrend im Bereich der Haushaltsausgaben dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen, zumal sich infolge der schlimmsten Finanzkrise seit 70 Jahren die Arbeitgeber zu Gehaltskürzungen gezwungen sehen. Im bisherigen Jahresverlauf gingen in den USA bereits 1,2 Millionen Jobs verloren. Nachdem die Konsumausgaben im dritten Quartal um 3,1 Prozent gesunken sind sehen die Experten für das laufende Quartal einen Rückgang von 2,9 Prozent als wahrscheinlich. Im ersten Quartal 2009 soll sich der Konsum um 1,3 Prozent rückläufig entwickeln. Nach dem zweiten Weltkrieg sind die Konsumausgaben über keine Periode im Ausmaß von drei Quartalen gesunken. In den USA steuert der Konsum mehr als zwei Drittel zur Gesamtwirtschaft bei.
Die Schätzungen zur Arbeitslosenrate sehen zum ersten Quartal 2009 einen Anstieg auf 7 Prozent vor. Im Vormonat lagen die Schätzungen bei einer Steigerung auf lediglich 6,6 Prozent. Bis Ende 2009 dürfte die Arbeitslosenrate auf 7,7 Prozent klettern. Dies entspreche dem höchsten Niveau seit 1992. Vergangenen Oktober ist die Arbbeitslosenrate auf ein 14-Jahreshoch von 6,5 Prozent gestiegen.
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Einlagen- und die Spitzenrefinanzierungsfazilität der Europäischen Zentralbank (EZB) sind per 11. November 2008 weiter stark genutzt worden. Wie die EZB am Mittwoch mitteilte, deponierten Banken am Dienstag in der mit 3,25% verzinsten Einlagenfazilität 142,174 (Montag: 209,483) Mrd EUR. Die Banken aus dem Euroraum liehen sich außerdem aus der Spitzenrefinanzierungsfazilität 7,339 (Montag: 11,409) Mrd EUR zu einem Zinssatz von 4,25%.
Am vergangenen Donnerstag hat die EZB ihre Leitzinsen zum zweiten Mal binnen vier Wochen um 50 Basispunkte gesenkt. Die neuen Zinssätze sind allerdings erst zum 12. November gültig.
Der Geldmarkt des gemeinsamen Währungsgebiets funktioniert derzeit nur sehr eingeschränkt, da sich die Banken untereinander nur noch wenig trauen. Dies führt dazu, dass sie überschüssige Mittel lieber bei der EZB anlegen, obwohl sie dort eine niedrigere Verzinsung erhalten. Zugleich hat die EZB ihre Liquiditätsversorgung über verschiedene Tendergeschäfte drastisch erhöht.
US-Firmen mit Problemen wegen Pensionsfondszahlungen, Bitte um Aussetzung
New York (BoerseGo.de) - In den USA haben fast 300 Unternehmen den Kongress um die Aussetzung eines Regelwerks über erforderliche Leistungen für Pensionsfonds ersucht. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach würden eine Reihe großer Firmen wegen des Wirtschaftsabschwungs unter den Wertminderungen ihrer für Pensionszahlungen vorgesehenen Vermögenswerten leiden. Um das vom Kongress im Jahr 2006 beschlossene Regelwerk zu erfüllen sei nun für die Konzerne die potenzielle Verpflichtung für Mehrleistungen gegeben. Zu den betroffenen Konzernen sollen unter anderem Pfizer, Boeing, Chrysler LLC, Verizon Communications, Kraft Foods und Cigna zählen.
Im Rahmen eines gemeinsamen Schreibens an den Kongress machen die Konzerne darauf aufmerksam, dass diese zur Aufrechterhaltung ihres Geschäfts dringend Barmittel benötigen. Die vom Kongress gesetzten Regeln zur Erfüllung von Pensionsplänen würden mit enormen konjunkturdämpfenden Aufwendungen einhergehen. Daraus sei zu schließen, dass bei entsprechender Umsetzung eine Abzweigung von Barmitteln vom Posten zur Aufrechterhaltung und Aufstockung des Beschäftigtenstands und der Investitionen geboten ist. Wegen der Wertminderungen ihrer Pensionsanlagen habe sich im laufenden Jahr die Erfüllung der Auflagen deutlich erschwert.
Das Schreiben enthält die Bitte an den Gesetzgeber das im Jahr 2006 beschlossene Regelwerk für ein Jahr auszusetzen. Zur Zeit müssen Firmen bei Nichteinhaltung der Auflagen mit der Verhängung von Strafzahlungen rechnen.
Die europäischen Aktienindizes haben am Mittwoch ihre frühen Kursgewinne bis zum Mittag großteils eingebüßt und teilweise sogar ins Minus gedreht. Händlern zufolge war die Erholung zum Handelsstart angesichts fallender Ölpreise, schwacher Märkte in Asien und einem generell fehlenden Vertrauen der Anleger nicht nachhaltig.
Allein gestern habe der Dow Jones die seit dem US-Wahltag entstandenen Verluste um 1,99% beziehungsweise 176,5 Punkte ausgebaut. Auf dem Tageschart zeichne sich die Ausbildung einer Unterstützung bei 8.700 Punkten ab. Diese Unterstützung schütze den Dow Jones derzeit noch vor einem abermaligen Test des Jahrestiefs. Der kurzfristige Aufwärtstrend sei aber gebrochen.
Mittlerweile werde eine staatliche Rettung des quasi-bankrotten Autoherstellers General Motors immer wahrscheinlicher. Das Repräsentantenhaus möchte das sowieso schon beratene Rettungspaket nun offenbar im Eiltempo durchdrücken. Wenn das Tempo angezogen werden müsse, scheine die Deutsche Bank Recht mit der Behauptung zu haben, General Motors könnte schon im Dezember Insolvenz anmelden müssen.
Sollte die Unterstützung bei 8.700 Punkten auf Tagesbasis brechen, seien weitere Abgaben bis 8.200 Punkte sehr wahrscheinlich. Bei 8.176 Punkten liege das auf Tagesbasis markierte Jahrestief. Es liege nur noch 6% vom aktuellen Niveau entfernt.
Halte die Unterstützung, bestehe noch die Chance auf eine Gegenbewegung Richtung 9.000 Punkte. Dazu müsse zunächst der gestern gebrochene Aufwärtstrend bei 8.850 Punkten zurückerobert werden. Sollte der Dow Jones über 9.000 Punkte schließen können, eröffne sich Potenzial bis 9.430 Punkte.
Mittwoch, 12. November 2008
Wer hat noch nicht, wer will noch mal? US Finanzminister Paulson geht davon aus, dass das Rettungspaket nicht ausreicht.
Das US-Finanzministerium erwägt erneute Finanzspritzen für angeschlagene Banken. Weiterhin im Gespräch, aber derzeit noch ohne Lösung ist das Problem der Autoindustrie. Paulson sprach in diesem Zusammenhang auch davon, das "andere" Unternehmen ebenfalls finanzielle Unterstützung brauchen.
Was die Banken angeht, so scheint jetzt schon klar, dass das 700 Milliarden Rettungspaket kaum reicht. Das deutete jedenfalls US-Finanzminister Paulson an. Die US-Regierung erwägt deshalb eine zweite Runde von Finanzspritzen für angeschlagene Geldinstitute.
Finanzminister Henry Paulson erklärte am Mittwoch, derzeit sei der Aufkauf von Hypotheken mit dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket nicht die beste Option. "Aber wir werden weiterhin prüfen, ob ein gezielter Kauf von Vermögenswerten eine brauchbare Rolle spielen könnte", sagte er. Welche "Vermögenswerte" dies allerdings seien, blieb im Dunkeln.
Die Rede von Paulson wurde von vielen Akteuren an der Wall Street dahingehend interpretiert, dass die Finanzkrise womöglich noch längst nicht unter Kontrolle ist.
Hier rollt der nächste Tsunami an.