AT&S ist sehr unterbewertet!
Konkret habe ich mir die US-Amerikanische TTM Technolgies, sowie die Taiwanesen Unimicron und Compeq angeschaut. Alle drei sind direkte Konkurrenten der AT&S zumal sie auch HDI, mSAP und Substrate (ausgenommen Compeq) machen. Verglichen wurden die letzten beiden Geschäftsjahre.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Profitabilität bei allen drei Konkurrenten deutlich geringer ist. Die EBITDA-Margen liegen bei bzw. unter 15%. Auf EBIT-Basis muss man differenzieren. Compeq kommt auf EBIT-Margen von um die 10%. TTM ist mit 8 bzw. 6% deutlich darunter. Unimicron liegt nur bei etwa 2%.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass AT&S nur deshalb höhere EBITDA-Margen macht, weil sie ausschließlich das höchste technologische Segment bedienen. Dafür müssen sie auch mehr investieren und nach Abschreibungen bleibt damit weniger übrig. Meiner Ansicht ist das zwar grundsätzlich richtig, aber wegen der auch höheren EBIT-Margen sieht man dann doch wieder, dass AT&S auch nach Abschreibungen vergleichsweise gut verdient.
Gerade Unimicron und zum Teil auch TTM, die dazu auch noch recht hoch verschuldet sind, dürften damit ein Problem bekommen neue hohe Investitionen zu stemmen.
Alle drei Mitbewerber haben einen Marktwert von 910 Mio (Compeq) bis 1,6 Mrd (Unimicron). Die Umsätze liegen zwar mit dem Faktor 1,5 bis 2,5 wesentlich höher als bei AT&S, allerdings eben mit wesentlich geringeren Margen. Damit blieb Netto gleich viel übrig als bei AT&S. Bei Unimicron blieb unterm Strich kaum etwas übrig.
Rein auf den Cash-Earning-Faktor bezogen kann man also durchaus eine deutliche Unterbewertung der AT&S sehen.
Wie geschrieben, sehe ich das mit Blick auf den gesamten Hochtechnologiebereich. Wieso gelingt es den Chipherstellern wie Intel, Dialog Semiconductor, Infineon, AMS usw. derartig hohe Margen einzufahren?
Ist die Tätigkeit einer AT&S nicht genauso anspruchsvoll und erfordert nicht auch ständig hohe Investitionen?
Es bleibt zu hoffen, dass sich der Prozess der steigenden Profitabilität auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Ich bin der festen Überzeugung, dass man in dem Geschäft auch EBIT-Margen von 15% einfahren kann.
Was bedeutet das für AT&S?
Dazu muss man wissen, wie die Besteuerung abläuft. Wenn Handys in China zusammen gebaut werden und dann als Ganzes in die USA geliefert werden, worauf genau fällt dann die Steuer an. Auf das Handy insgesamt? Auf die einzelnen Komponenten? Wohl kaum. Wie soll das gehen?
Man kann ja nicht das Handy zerlegen und die Einzelteile im Wert bestimmen. Das ist unmöglich.
AT&S liefert an Foxconn. Diese bauen die Handys dann zusammen. Das IPhone 11 plant Foxconn in China zu bauen.
Sollten jetzt aber tatsächlich die Zölle kommen und die Direktlieferungen zwischen USA und China besteuert werden, wird man womöglich auf andere Länder für die Produktion ausweichen oder aber auch nur die Lieferwege verlegen. Wie soll man das kontrollieren, wenn Foxconn die fertigen Handys in ein anderes asiatisches Land exportiert und von dort in die USA weiter laufen lässt.
Ich glaube, dass derartige Zölle realtiv zahnlos sein werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Smoot-Hawley_Tariff_Act
Wie von den Analysten erwartet, also wirklich ein Verlust.
Wichtig ist aber, dass die Jahresprognose bestätigt wurde...
...und was besonders erfreulich ist, dass die Mittelfristprognose nun deutlich angehoben wurde.
Nicht nur, dass man nun die 2 Mrd Umsatz schon nennt - vor allem die höheren Margenerwartungen von 25-30 % EBITDA sind schon lange überfällig und haben mich eigentlich immer dazu bewogen- hier nicht wieder einzusteigen. Wenn diese jetzt aber von einem sehr seriös auftretenden Vorstand genannt werden, dann kann man durchaus vertrauen, dass sie tatsächlich kommen.
Mal schauen, was der Kurs heute und in den nächsten Tagen macht. Wer aber langfristig denkt, sollte das hier klar für einen Einstieg nutzen.
Die Aktie wird ja seit Jahren vermeintlich niedrig bewertet, weil AT&S für das Wachstum über die Jahre doch erheblich investieren muss. Die Frage ist natürlich was passiert, wenn diese Investitionen mal eingestellt werden. Oder können sie es nie, weil AT&S halt darauf angewiesen ist, Umstellungen in der Produktion vorzunehmen?
Wenn man sie nur als Wachstumsinvestitionen betrachtet und das dann ab 2 Mrd € Umsatz eingestellt wird, wäre die Aktie langfristig betrachtet ein klarer Kauf. Aber aktuell weiß man es halt nicht.
Vom Chart her siehts fast so aus als geht es noch eine Etage tiefer, aber dann sollte man vermutlich zugreifen, also so bei rund 12 €.
Die Frage ist halt, welche Höhe an Erhaltungsinvestitionen und Erweiterungsinvestitionen der Markt da für die kommenden Jahre antizipiert.
Hinzu kommt natürlich die Frage der konjunkturellen Entwicklung. Sicherlich hat der Markt derzeit auch Angst, dass der Handelskonflikt solche Werte wie AT&S überdimensional treffen könnte, gerade was die Marge angeht. Hatten wir ja in der Vergangenheit auch öfter schon mal erlebt. Ich glaub aber, im langen Fenster auf 5-6 Jahre betrachtet, sollte AT&S da eigentlich als Gewinner hervor gehen. Aber man kann halt die nächsten 1-2 Jahre deutliche Belastungen nicht ausschließen. Das ist für solche Werte im Chip-Umfeld natürlich tödlich. Aber wie gesagt, ich denk bei 12 € sollte dann wirklich das allermeiste an Risiken eingepreist sein.
Für mich ist die entscheidende Frage eigentlich, wie hoch die Rendite auf die Erweiterungsinvestionen sein wird. Wachstum ist ja schön und gut, aber die Rendite sollte halt auch passen. Generell war die Rendite auf das materielle Anlagevermögen bei AT&S historisch ja nicht unbedingt das höchste. Kapitalintensiv halt. Ich gehe allerdings schon davon aus, dass man mit der Entwicklung hin zu komplexeren Produkten Luft nach oben hat. Für das Wachstum muss man bei aktuellen Kursen auch nicht viel bezahlen. Kommt dann im Endeffekt eh auf das raus, was du oben schreibst.
Zyklisch ist das Ding natürlich wie Hölle. Insofern kann da natürlich auch nach unten noch einiges passieren. Wenn man das langfristig durchtauchen kann, ist das auf aktuellem Niveau für mich schon ein Kauf.
US-Zölle gegen China
Ab 1. September wollen die USA einen zehnprozentigen Zoll auf Smartphones einheben.
Trump droht aber bereits mit einer Erhöhung der Tarife auf 25 Prozent.
https://www.derstandard.at/story/2000106998329/...ie-zaehne-ausbeisst
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte nach dem Sitz der jeweiligen Gesellschaft
China 697,37 Mio. €
Österreich 99,04 Mio. €
Übrige 56,84 Mio. €
Investitionsprojekt neues Werk in Chongqing
China 1.000,00 Mio. €
AT&S - Umsatzerlöse nach Kundenregionen, nach dem Sitz des Kunden ( 01.04. - 30.06.2019 )
Österreich 3,78 Mio. €
Deutschland 36,83 Mio. €
Sonstiges Europa 19,53 Mio. €
China 2,34 Mio. €
Sonstiges Asien 14,11 Mio. €
Amerika 146,11 Mio. €
So ganz stehen lassen kann man ein paar Aussagen dann doch nicht.
Generell war die Rendite auf das materielle Anlagevermögen bei AT&S historisch ja nicht unbedingt das höchste. Kapitalintensiv halt.
Ich sehe natürlich auch, dass AT&S laufend recht hohe Investitionen stemmen muss um die deutlich über dem Branchenschnitt liegenden Margen zu erwirtschaften. Allerdings ist dahingehend in den letzten Jahren doch einiges passiert. Ich bin jetzt nicht zuhause aber ich werde das Excel-Diagramm aus dem die EBIT-Margenentwicklung hervorgeht dann später hier einstellen.
Wir sind uns ja einig, dass EBIT nach Abschreibungen ist und damit die hohen Investionskosten bereits berücksichtigt werden. Es mag ja sein, dass AT&S früher (vor 5 Jahren oder noch länger zurückliegend) sehr magere Margen hatte, aber das hat sich doch stark gebessert. Vor allem sehe ich eine hohe Kontinuität.
Wenn man jetzt die jüngst verkündete Kooperation mit Intel hernimmt, dann frage ich mich schon, ob das nicht stark überwiegend gut ist, wenn man vom größten Chiphersteller der Welt zu einer solchen Zusammenarbeit aufgerufen wird. Mir kommt fast vor, dass da einige mehr bedenken haben, als dass sie Positives darin sehen. Das bezieht sich jetzt nicht auf Dich Totenkopf.
Wenn ich mir dann Unternehmen wie die amerikanische TTM anschaue, und sehe, dass die 1,5 Mrd USD Schulden haben und in etwa den gleichen Gewinn erwirtschaften wie AT&S, dann frage ich mich ob die nicht einfach zu klamm sind um solche Investitionen zu stemmen.
Zyklisch ist das Ding natürlich wie Hölle.
Das kann ich auch nicht voll teilen. Sowohl die Handyverkäufe sind auf einem tiefen Niveau, als auch die Auto-Branche. Laut den Prognosen wird AT&S aber ttrotzdem nicht mit einem Umsatzverlust im laufenden GJ konfrontiert sein. Steht ja auch in der jüngsten Aussendung, dass die Substrate da wieder kompensieren.
Ich kann mich auch noch erinnern, dass vor ein paar Jahren einige gemeint haben, dass AT&S nun in ein zyklische Tief eintreten wird. Nichts ist passiert. Ich sage ja nicht, dass das jetzt bis in alle Ewigkeit so weiter geht, aber AT&S ist einfach sehr breit aufgestellt und in einigen Wachstumsfeldern aktiv. Die gleichen da offenbar einiges an Zyklizität aus.
Wenn die AT&S Aktie nicht hochriskant wäre, würden die Großaktionäre nicht auf eine hohe Dividendenausschüttung beharren.
Nach den neuesten Mittelfristprognosen sollte AT&S in 5 Jahren (2024) 2 Mrd Umsatz machen und dabei eine EBITDA-Marge von 25-30 % einfahren.
Das wären dann 500-600 Mio EBITDA. Das entspricht in etwa dem aktuellen Marktwert.
2018 lagen die Abschreibungen bei 132 Mio.
Will man 2024 das gleiche EBIT von 117 Mio sehen, wie wir es im GJ 2018/19 hatten, dürften die Abschreibungen satte 483 Mio (unter den obigen Voraussetzungen: 2 Mrd Umsatz und 30% EBITDA - Marge) ausmachen.
Ist man ein Stück weit gieriger und will das doppelte EBIT sehen, also 234 Mio, könnte man noch immer 366 Mio an Abschreibungen veranschlagen.
Ist man jetzt maßlos und will das dreifache EBIT sehen, also 351 Mio, muss man die Abschreibungen mit 249 Mio veranschlagen.
Meiner Ansicht zeigen die Beispiele recht eindrucksvoll welchen Spielraum AT&S bei den Investitionen hat um trotzdem recht statthafte operative Gewinne einzufahren.
was mich nervt ist eigentlich nur dass ich meinen eigenen Vorsätzen nicht treu geblieben bin und vor den Zahlen eingestiegen bin aber meine Anwälte bereiten diesbezüglich gerade eine Klage gegen mich vor oder sollte doch lieber der Vorstand wegen der ausgebliebenen Gewinnwarnung verklagt werden???