WDI Forum für Verantwortungsbewusste
Ein weiteres Risiko sehe ich bei der Eigenkapitalausstattung. Das EK auf Basis Abschluss 2018 wäre bei null Saldo Treuhandkonto komplett weg. Nun kommen wir in Konflikt mit den Regeln zur EK- Ausstattung von Banken. Ein Wegfall der Bankenlizenz steht im Raum. Vielleicht kann nachgewiesen werden, dass die Gewinnentwicklung seit 2018 zu ausreichend EK führte.
Ich schreibe das ungern, aber wir sollten alles auf den Tisch legen.
Im Moment
ergibt sich folgendes Bild.
Die 1,9 Mrd EUR können nicht bestätigt werden. Es gab vom neuen Treuhänder oder von den Banken gefälschte Saldenbestätigungen. Beide Banken haben inzwischen Geschäftsbeziehungen zu Wirecard dementiert. Die Zentralbank hat bestätigt, dass 1,9 Mrd nie auf die Philippinen gekommen sind.
Die Berichterstattung von KPMG sagt aus, dass der Treuhänder 1 (vermutlich Citadelle) im Oktober/November 2019 das Mandat beendet hat und es auf eine neuen Treuhänder übergeben hat.
Der alte Treuhänder steht nicht mehr zur Verfügung. Er antwortet nicht mehr. KPMG konnte hier keinen
Kontakt mehr aufnehmen.
Es bleiben hier nun viele Fragen offen. Ist das Geld nie von Treuhänder 1 zu Treuhänder 2 geflossen?
Der Wechsel fand ja bereits im November 2019 statt. Hat der Treuhänder zwei das nie geprüft und WC informiert?
Die Kontonummern sind gefälscht. Warum fälscht eine Treuhänder Bankbestätigungen? Oder die Bank selbst? Die beiden Banken scheinen wirklich seriös. Entweder wurde hier ein Mitarbeiter bestochen, der auf dem Briefpapier der Bank diese Salden falsch bestätigt oder der Treuhänder hat dies gemacht.
Warum trägt Treuhänder 1 nicht zur Klärung bei? Es wäre für ihn ein Leichtes zu sagen und nachzuweisen, ich hab am 30.10.2010 1,9 Mrd nach Bank 1 und 2 überwiesen. Und wenn man jetzt sieht, wie schnell beide Banken auf den Philippinen reagieren und auch die Zentralbank, der kommt zu dem Schluss,
dass dieses Geld bereits von Treuhänder 1 unterschlagen sein muss. Treuhänder 2 ist wohl nur ein Lakai, der hier gegen Gebühr auf Zeit gespielt hat.
Der nächste Punkt der sauer aufstößt ist der. Wirecard hat ja 10% des Umsatzes auf dieses Treuhandkonto überwiesen, für evtl. Rückabwicklungen. Wenn es hier zu einem Kontowechsel kam, also von Singapur nach Manila, wohin hat Wirecard das Geld seit November überwiesen? Spätestens Anfang November hätten diese Überweisungen zurückkommen müssen. Hat das niemand gemerkt. Selbst eine Änderung der Bankverbindung nach Philippinen hätte das zu Tage fördern müssen. Denn wie wir heute Wissen gibt es diese Konten nicht. Unabhängig vom Pressegewitter zeigt das erhebliche Defizite innerhalb von Wirecard auf. Und das ist wirklich hanebüchen für einen DAX-Konzern.
Da der bisherige, langjährige Treuhänder nicht mehr reagiert, bleibt Wirecard nur der Klageweg in Singapur. Der wie wir alle Wissen sehr lange dauern kann und vermutlich erfolglos bleiben wird, denn wenn er schlau war der Citadelle-Chef ist er mit diesem Geld längst weg.
Dieses Szenario wäre noch das günstigste für Wirecard. Einmalige Summe ausbuchen. Mund abwischen und weiter geht's. Wie oben bereits beschrieben glaube ich inzwischen, dass der Betrug viel tiefer sitzt.
Da es ja für Asien Zahlungsverkehr in beide Richtungen gegeben haben müsste, was Provisionen, Gewinne, Sicherheitsleistungen etc betrifft , sollten dafür die Geldströme, Daten und Konten im internationalen Zahlungsverkehr auch kurzfristig zu klären sein. Gibt es diese Konten also, wo sind sie, wem gehören sie, hat es mit den Treuhänderkonten zu tun, was ist da drauf.....oder existiert das alles nicht?
Kann WDI das nicht belegen, bzw. können die Ermittlungsbehörden dazu nichts finden, ist die Sache klar mMn. Betrugsfall Wirecard.
Gibt es diese Konten doch, wird es interessant, was in Asien gelaufen ist.
Aber es gibt große Firmen, die Verträge mit Wirecard unterschrieben haben und dafür auch eine Gegenleistung erwarten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Großkunden wie Flugesellschaften u.ä. sich nicht melden, wenn die Buchungen nicht funktionieren. Und wenn es die Verträge nicht geben sollte, dann würden sich die Unternehmen auch melden. Irgendwas muss hier vorhanden sein.
Die Technologie gibt es sicher auch. Die Frage ist nur, wo ist das Geld und in welchem Umfang wurde betrogen und von wem. Und was kann man noch retten. Vielleicht ist Unternehmen Wirecard auch raus, wenn einzelne Personen hier die Betrüger waren.
Bei Wirecard gab es ja auch einen Betrugsfall in Singapure. Könnte es sein das sich Hr. Marsalek mit Betrügern eingelassen hat und dann nicht alles zugegebeben hat da die hohe Verlustsumme seinen Kopf gekostet hätte. Dann vertuscht er das ganze mit den TPA Konten und will das fehlende Geld mit Spekulation wieder hereinbringen. Er verliert noch mehr wie damals Leeson und deshalb fehlen heute die 2 Mrd.
Wenn "nur" die 1,9 Mrd. verschwunden (veruntreut) sind, geht es für WCD noch mal gut aus. Aber wehe, WCD hat selber betrogen. Weshalb kauft MB noch Aktien vor dem Schwarzen Donnerstag? Nebelkerzen werfen? Unschuldsvermutung bestärken?
@hgschr Suchen wir 1.9 Milliarden? Ich habe eine kleine Überschlagsrechnung gemacht: 2010 wurden 75 Mil. EBITDA gemacht. Nehmen wir einmal an, Wirecard ist mit etwa 30% im Jahr gewachsen. Über 9 Jahre gibt es dann einen kumuliertes EBITDA von 3.1 Milliarden. Teilt man dies durch 2, kommen wir immerhin auf 1.55 Milliarden. Nehmen wir einmal an, Asien hat historisch etwas mehr als 50% beigetragen, kommen wir auch gut auf 1.9 Milliarden. Kann natürlich Zufall sein - ist aber verdächtig. Über die Jahre sammelt sich der Asien Gewinn auf einem nicht vorhandenem Treuhandkonto an, das es in der Form nicht gibt. Dieses nicht vorhandene Konto ist dann in etwa das Ausmaß an betrogenem Gewinn über die Konzernhistorie. Abzüglich des tatsächlich in Asien laufendem Geschäfts. Dieses mag in letzter Zeit immer besser ins Rollen gekommen sein - hoffentlich, denn dann gibt es irgendwo ein Konto, auf dem noch etwas Eigenkapital von Wirecard vorzufinden ist.
Und das Geschäft in Asien hat man halt mit dem System vom TPA/Treuhänder abgewickelt. Keine Ahnung, ob das so realistisch ist, da die gesamten Zahlungsströme doch recht gut nachzuvollziehen sind. Mit Sicherheit werden die TPA auch von der dort ansässigen Justiz gehörig durchleuchtet. Und ja, ich weiß, dass meine Ausführung Spekulation ist.
die Banken werden sich das jetzt in Ruhe angucken / ihre Einschätzung treffen und dann entscheiden.Wie lange das dauert weiß keiner.
Und es hängt natürlich davon ab wieviel echte Substanz (EK.Umsatz,Gewinn,etc.) noch da ist die eine Fortführung sinnvoll erscheinen läßt.
Der andere Weg wäre die Insolvenz (damit schützt man sich vor den drohenden Schadenersatzklagen) um sich dann die brauchbaren Segmente (Personal,Technik,Know.How) einzuverleiben.Ich denke die nächsten 2 Wochen werden entscheidend sein.
London (20.06.2020) www.tenbagger-report.de Auch Sonntag früh überschlagen sich die Ereignisse um Wirecard (WKN: 747206). Jetzt meldete sich sogar hochoffiziell die Zentralbank der Philippinen zu Wort, der wir als Quelle für stichhaltige Informationen ein wesentlich höheres Vertauen entgegenbringen als alle bisherigen vom Unternehmen selbst verlautbarten Angaben.
BDO Bank gibt den Fall an die Zentralbank weiter
Die BDO Bank auf den Philippinen, die in der wunderschönen Stadt Makati beheimatet ist, die sozusagen als ein benachbartes Geschäftsviertel des eher als Armutsgebiet geltenden Manilas zählt, hat auf ihrer Homepage bereits auf der Startseite einen Link und eine offizielle Stellungnahme zu den Ereignissen bei Wirecard verfasst und den Fall an ihre Zentralbank, die Bangko Sentral ng Pilipinas weitergegeben.
Was hierbei besonders sauer aufstößt, dass ist der Umstand, dass laut Internetseite der BDO Bank diese Meldung an die Zentralbank, zur Aufklärung des Sachverhaltes der Lage bereits am 9. Juni erfolgte und damit wesentlich und eine volle Woche früher, als die Wirecard selbst es für nötig sah, seine Anleger über diesen existenzbedrohenden Umstand zu informieren.
Das legt weitere eklatante Versäumnisse in den Verantwortungsbereich, des damals noch amtierenden CEOs Markus Braun und seiner bisher recht schweigsamen Vorstandskollegen, die selbst beim offiziellen Videostatement eher wie Marionetten wirkten und sich nicht einmal trauten auch nur ein einziges Wort an die verunsicherten Anleger zu richten.
Und ich bitte euch, Wirecard hat erst am 18.6. von den Problemen erfahren? ha ha ha
Stimmt, ist auch meine Meinung. Das bedeutet aber auch dass:
- die Händler genaugenommen Kunden von den TPAs waren
- die lizenzhaltende TPAs in der Haftung für die Buchungen stehen (somit berechtigte für das Treuhand Konto eigentlich die TPAs sein müssten)
- die TPAs nur eine umsatzabhängige Gebühr für die Nutzung der WDI Plattform (zur Abwicklung der Zahlung) an Wirecard zahlen.
Jetzt die wiederholte Frage: Wie kann/ durfte Wirecard jemals das Geld der Treuhandkonten als Cash eingebucht haben? !!!
- der Wirtschaftlich berechtigte muss somit eigentlich der TPA und der Händler sein.
- Somit passt auch die aussehen der Banken, dass es keine Geschäftsbeziehung zu WDI gibt.
Ich persönlich halte ein sehr kurzfristiges Fälligstellen der Bankdarlehen und damit einen zeitnahen Insolvenzantrag für sehr realistisch. Die Banken dürften nach den jüngsten Ereignissen mit einem - nennen wir es mal "Vertrauensdefizit" - in die Verhandlungen gegangen sein. Die kritischen Punkte sind ja nun bereits seit Monaten bekannt und müssen nicht erst wochenlang identifiziert werden. Momentan wird bei den Banken und WC sicher nicht nur am WE, sondern auch nachts am WE gearbeitet.
Nenn mich gerne einen Pessimisten, aber nach Donnerstag würde ich mich als Optimisten mit Erfahrung bezeichnen ;)
Tolle Analyse!
omit passt auch die Aussagen der Banken, dass es keine Geschäftsbeziehung zu WDI gibt.
DEM VERTRAU ICH!
Darüber hinaus denke ich, dass wir uns organisieren sollten, um staatliche Unterstützung zu erhalten. Wir sind Opfer eines Betruges. Eine Kompensation seitens der Verursacher ist unwahrscheinlich. Wir alle haben unseren Teil zur Beseitigung der Finanzkrise geleistet. Schauen wir auf die Summen, die zur Bewältigung von Corona bereitgestellt werden. Hier geht es nicht um Einzelne, sondern Tausende.
Hinzu kommt, dass offensichtlich staatliche Vorgaben bzgl. Wirtschaftsprüferkontrollpflichten... nicht ausreichend gestaltet sind.
Einen ersten Schritt mache ich sofort, in dem ich den einzigen, den ich kenne, der sich politisch bemüht, den MDB De Mario anschreibe.
Nun, wer hat noch ausreichend Power?
Ich bin nicht existentiell bedroht, habe aber über 100 TE im Vertrauen auf ein solides DAX Unternehmen und eine funktionierende Finanzaufsicht verloren.
Letztlich Ist es auch ein massives Versagen der Finanzaufsicht, die sicher schon mehr wusste, aber immer nur mit standardantworten alles abgebügelt hat und nichts unternommen hat, zB Aussetzung des Handels oder Leerverkaufsverbot, da so nicht so immense Verluste entstanden wäre und die Menschen nicht um ihre Ersparnisse gebracht worden wären und dies zu Lasten von angelsächsischen Hedgefonds.
Das ist unglaublich, ich habe ungefähr 6 mal an die BaFin und an Finanzminister Scholz geschrieben.
Ich würde meinen Namen offenbaren.
Wie können wir das so machen, dass es anonym bleibt?
Das hat schon seinen Grund warum das da steht!
Die Verantwortung dafür trägt man selbst... keine Bafin kein Herr Scholz ect....