WDI Forum für Verantwortungsbewusste
@glüh: ich sehe den schaden da auch so oder so verdammt groß. Wäre ich Kunde und es steht gerade eine mögliche Insolvenz im Haus dann würde ich doch einfach mir schnell einen anderen suchen? Was ist wenn nachher Kunden im Laden stehen und nicht kaufen können weil mein Kartenzahlungssystem nicht funktioniert? Das ist ja der Super-GAU. Dann lieber direkt zur Konkurrenz denke in so einem Fall durch aus möglich. Auch da dies ein Provision basiertes Geschäft weiß ich nicht in wie weit man daran gebunden ist, wenn ich das richtig sehe und es sich um eine Software Lösung handelt wäre das wohl einfach zu bewerkstelligen.
Wieso sollte ich als Unternehmen mir eine Firma ins Haus holen die es evtl so bald nicht mehr gibt?
Da geh ich dann einfach zur Konkurrenz welche das selbe bietet.
Bin gespannt wie viele Unternehmen wechseln sollten nicht gerade wenige sein.
Müsste der Merchant bei Kreditausfall des Kunden kein Geld vom Treuhandkonto zurückbekommen?
Oder sind die Kunden des Shops alle tip top?
Anscheinend behält Wirecard 10% des Umsatzes ein (irgendwann mal gelesen..). Ein vorschnelles Kündigen kann hier zu massiven Abschreibungen führen, da man nicht einschätzen kann, ob Wirecard diese 10% zurückzahlen kann. Dies gilt zumindest für Großkunden.
Andererseits sind die Kleinen vielleicht etwas flexibler. Wir werden sehen. Noch läuft der Laden erstmal weiter und den operativ Beteiligten wird der Aktienkurs Sch*** egal sein. Wirecard hat eine Woche Zeit, einen Lagebericht zu erstellen. Daraufhin kann es ganz ganz schnell gehen.
Im Ernst, ich frage mich auch, wie das existierende Geschäft betrieben wurde. Irgendwo muss ja der Gewinn aus dem operativen Geschäft hingekommen sein.
Wieso war es für Wirecard so schwierig, JA der TPA vorzuweisen? Wie vertrauenswürdig sind diese? Hat sich jemand mal genau angeguckt, wohin die Geld überwiesen haben? MMn sollte EY das getan haben. - Wie kann so etwas übersehen werden??
Wie kann ein System eigentlich so undurchsichtig sein das man als Firma nicht jeder Zeit kurz sagen kann hier und hier liegt unser Geld.
@glüh
meine auch wo gelesen zu haben gerade wenn einpaar große hier abspringen und die Rücklagen direkt fordern kann das system auch implodieren? kann dazu jmd was näheres sagen?
Die Großen sind bestimmt auch versichert gegen Ausfälle versichert.
Das wichtigste ist die IT läuft.
Auch wenn TPA in Indien, Philipp und Dubai alles fakes sind, wird der Hauptgewinn jetzt 2019-xxx woanders gemacht.
Ich finde der Gewinn und die Marge werden dann ähnlich wie bei Adyen sein nachdem all er Mist beseitigt wurde.
Also ging es entweder ohne Sicherheiten oder es gab die Geschäftspartner ganz oder teilweise gar nicht. Andere Erklärung gibt es ja nicht.
Was mich aber echt fertigmacht, ist die Tatsache, das EY das dann jahrelang durchgewunken hat und sich nie gewundert hat, das ein immerer größerer Teil der Bilanz in Milliardenhöhe für Sicherheiten bei einem superdubiosen Treuhänder vorgesehen werden? Hat sich jemand mal die Webseite von dem "neuen Treuhänder" (citadelle corporate services) angeguckt oder den CEO (Shan Rajaratnam) gegoogelt. Da sieht jeder Grundschüler in 5 Minuten, dass das irgendwie ziemlich komisch wirkt für einen Verwalter, der Milliarden-Sicherheiten kontrolliert. Und das fällt KPMG nach Monaten Prüfung nicht auf? Echt jetzt? Und die haben die Jahre davor, nicht einmal direkt bei der Bank nachgefragt, ob da echt hunderte Millionen liegen?
Aus dem Jahresabschluss 2018 ist auch überhaupt nicht ersichtlich, dass der Cashbestand zu einem großen Teil bei irgendeinem Treuhänder in Asien liegt, das wird nirgends ausgewiesen, auch keine Namen vonTreuhändern. Ich meine das Wort "Bürgschaft" taucht im Abschluss 2018 nichtmal auf. Vielleicht hab ich was übersehen, aber das wurde so testiert?
Wenn jmd wdi kauft, dann das er sie zerschlägt da gibt es wdi so weiterhin nicht.
Die großen haben kapiert was hier passiert. Das kaputte Schiff wird von einem neuen Kaptain mit dem letzten bisschen Schwung in den Hafen gefahren nachdem der alte nicht anerkennen wollte das es kaputt war.
Die Regress Ansprüche werden Jahre lang auf WDI lasten sowohl aktiv in Form von Strafen, als auch passiv in Form vom verlorenen vertrauen/Kunden. Die Wachstumsstory ist vorbei, leider.
Als Kunde würde ich nicht mehr zu WDI warum auch, eher weg davon.
KPMG muss man insofern in Schutz nehmen, dass sie nicht offen heraus sagen wollten: Wirecard ist ein Betrügerschuppen. Mit dem jetzigen Wissen muss man den Bericht aber so deuten. Und wir regen uns noch auf, dass der so negativ geschrieben wurde. Ich denke mal, selbst wenn KPMG gesagt hätte, dass sie größte Zweifel haben, hätten wir blind weiter Geld verbrannt.
Da, wo ich selbst gearbeitet habe, früher, gab es eine Bagatellgrenze bis zu der kein zweites Auge die Überweisungen geprüft hat. Bis 2.499 EUR wurde alles im zwei-Augen-Prinzip überwiesen. Es wäre ein leichtes gewesen, eine Rechnung zu kopieren, das Datum sowie IBAN und BIC vorher zu ändern und auch Beträge > 2.499 zu überweisen. Ich glaube, das wäre monatelang niemandem aufgefallen.
Wenn es nun statt einer Rechnung um die Hinterlegung einer Sicherheit geht, bleibt das Geld ja im Unternehmen, bzw im Falle des Treuhandkontos bei einer externen Bank immern noch im eigenen Zugriff. In diesem Falle muss man also keine Rechnung fälschen, sondern einen Kontoauszug. Wenn das nur ein zweiter prüft, mit dem man sich einig ist, oder noch schlimmer - erst gar keiner prüft oder ein Dritter Unabhängiger aber eben nur anhand eines eingescannten Dokumentes, dann eröffnen sich viele Türen. Man fordert beim Treuhänder "Mr. X" eine Saldenbestätigung an und erhält auch eine Saldenbestätigung, aber eben nicht von Mr. X bzw. dem ominösen Treuhänder Nr. 1, sondern einen gut gefälschten Kontoauszug eines eigenen Mitarbeiters.
Und der Cashflow? Ja... der ist dann, soweit ich das einschätzen kann, auch tatsächlich nicht korrekt. Bleibt das Geld im Unternehmen, d.h. auf einem Treuhandkonto, dann gibt es keinen negativen Cashflow. Wenn jemand aber an eine Briefkastenfirma überweist, die nicht zum Konzern gehört, dann wird der Cahsflow negativ. Es kommt zu einer Auszahlung, genauer gesagt ein negativer Cashflow aus betrügerischen Handlungen, der aber nicht als solcher ausgewiesen wird, weil man in der Annahme lebt, das Geld läge auf dem Treuhandkonto, das ja auch noch als Cash deklariert wurde - oder sehe ich das jetzt falsch? Das ganze wäre damit vergleichbar, dass jemand 2 Mio. aus dem Tresor nimmt, die sich mit seinem Kollegen teilt und der unterschreibt dafür die Kasse, die den Bestand ausweist, der eigentlich immer als Reserve darin gelegen hat. Ein Wirtschaftsprüfer geht ja nicht in den Keller und zählt die Kasse nach. Wenn da zwei Unterschriften drauf sind, dann geht man davon aus, dass die Kasse stimmt. Also glaubt man auch, es hätte keinen negativen Cash flow gegeben.
Klärt mich auf, wenn ich falsch liege...
Gruß an alle, die keine Lust haben aus dem Haus zu kommen, an denen, die mit Menschen nicht reden wollen....
Die bei KPMG lachen sich doch auch über EY kaputt. Die haben ganz genau diesen riesigen Haufen Müll gesehen und sich gefragt, wer diesen Müll als Gold testiert.
KPMG kam ja tatsächlich sehr viel später dazu und denen ist wohl weniger was anzulasten. Und der Bericht ist ja schon recht offensiv gegen Wirecard formuliert (ich wünschte ich hätte den Bericht damals ganz gelesen, aber damals hab ich mal drüber geguckt, dann auf den Börsenkurs geguckt und dachte "wird schon").
Allerindgs hätte KPMG schreibend zum Aufsichtsrat rennen müssen. Vielleicht haben sie es sogar gemacht, der AR von Wirecard erscheint ja rückblickend leider auch entweder komplett verblödet oder kriminell - wenn das Konstrukt wirklich so ist, wie es deutlich scheint, dann hätte das bei mir in der Firma kein Jahr WP und AR überlebt. Und wir sind sehr viel kleiner als Wirecard.
Link:
deraktionaer.de/artikel/aktien/wirecard-neuer-ft-bericht-bringt-wieder-indien-ins-spiel-20194632.html
Shortseller sind auch hedgefonds und auch investmentbanken.
Banken sind laut meinen Infos vorerst nur nicht sofort raus und lassen WDI zeit für die aufarbeitung. Klar ist die Insolvenz vom Tisch für nächste Woche zmd mal.
Manche Leute kann man eben nicht vor ihrem Reichtum bewahren.
Btw mag ich die Forensische Aufarbeitung hier mit euch.
Die Theorien von Leuten die nach wie vor den short squez auf 300 sehen gehören wohl dazu.
Wirecard muss die 1,9 Mrd. € "cash äquivalente" ausbuchen. Die gehen dann aus dem Eigenkapital. Danach kommt die Abschreibung auf der Aktivseite (wo weniger oder nix verdient wurde sind die Aktiva auch weniger oder nix wert. Das geht dann nochmal gegen das Eigenkapital). Und wenn du damit fertig bist, hat Wirecard ein Eigenkapital irgendwo bei 0-500 Mio. €. Vielleicht sogar negativ.
Und danach kommen noch die Banken, die jetzt erhöhte Zinsen wollen und Prüfkosten. Dann neue Krdite und Erhöhung Eigenkapital. Von den Schadensersatzklagen mal ganz abgesehen. Wenn man den ungeprüften Abschluss Q3 2019 gegen den Schlamassel stellt, der hier grad passiert, dann wird das sehr traurig werden fürchte ich.
Ich wünsch Dir alle Gute, hoffe es folgt Dir keiner und wartet ab...
Da 50% (ca. 2500) der Belegschaft in Asien arbeitet, kann man davon ausgehen dass die Belegschaft dort überhaupt nicht existiert.
ABER es wurde echtes Geld als Gehalt nach Asien transferiert, da die Belegschaft nicht existiert, kann man über Umwege diesen Betrag als Gewinne im TPA verbuchen und als echten Cash zurück wieder nach Deutschland überweisen.
Ich vermute so muss es gelaufen sein.