KONTRON morgen kommen die Zahlen
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 22.11.01 11:22 | ||||
Eröffnet am: | 21.11.01 12:48 | von: donvio | Anzahl Beiträge: | 16 |
Neuester Beitrag: | 22.11.01 11:22 | von: FranzS | Leser gesamt: | 3.517 |
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..und das stand heute in der süddeutschen zeitung!!!
grüßle
donvio
Kontron AG ist Weltmarktführer für „Embedded C omputers“
Gehirne für Maschinen
Intelligente Steuerungssysteme zählen Kühe, vermessen Bäume und regeln den Datentransfer im Internet
Von Martin Hammer
Unbeeindruckt von der grimmigen Kälte schiebt sich der „Harvester“ durch verschneite finnische Wälder. Die unbemannte Fällmaschine misst Bäume ab, prüft den Bestand nach forstwirtschaftlichen Kriterien und entscheidet, welcher Baum reif für die Axt ist. Während die Holzfäller gemütlich im Warmen sitzen, schlägt die Maschine den Baum, hievt ihn auf die Ladefläche und setzt ihn später am Straßenrand ab. Dort braucht er nur noch eingesammelt zu werden.
Die nötige künstliche Intelligenz hat der metallene Holzfäller einer Firma aus München zu verdanken. „Wir machen Gehirne“, erklärt Hannes Niederhauser, Vorstandschef der Kontron Embedded Computers AG. „Natürlich nicht für Menschen, sondern für Maschinen.“
1994 hat sich Niederhauser selbständig gemacht und in seinem Keller die ersten „Embedded Computers“ für Straßenputzmaschinen entwickelt; vier Jahre später übernahm er mit einem Wagniskapitalgeber und einem amerikanischen Partner die vor der Pleite stehende Boards AG. Der Firmenname Kontron wurde 1999 von BMW erworben. Mit der Herstellung der Steuerungs-Platinen erzielte das Unternehmen im Jahr 2000 einen Umsatz von 247 Millionen Mark, eine Steigerung von 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Wir sind rasant gewachsen“, bilanziert der Chef stolz. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 440 im Jahr 1999 auf derzeit rund 1100 weltweit.
Über den gesamten Globus verteilt sind auch die Kunden von Kontron. In Botswana beispielsweise sind mehr als hundert Kuhzählmaschinen mit Kontron- Gehirnen im Einsatz. „Weil es dort keine Weidezäune gibt, müssen die Rinder einen Chip schlucken, mit dem sie von den im Land verteilten Maschinen identifiziert werden können“, erklärt Niederhauser. „Nebenbei werden dann auch Daten zur aktuellen physischen Befindlichkeit der Kuh übertragen.“ Hirten sind damit genau so überflüssig wie Fahrer für die rund 400 automatisch gesteuerten Lastwagen im Hafen von Singapur. Über einen Chip erkennen die führerlosen Fahrzeuge, wohin ein Container transportiert werden muss. Das spare nicht nur Personalkosten, sondern habe auch die Unfallrate extrem gesenkt. Denn über Funk stehen alle Lkw ständig miteinander in Verbindung und erfahren so rechtzeitig, wann ihnen ein „Kollege“ in die Quere kommt.
1000 verschiedene Anwendungen, von denen einige jedoch noch im Versuchsstadium sind, hat Kontron bisher entwickelt. „Jeder von uns kommt zwar ständig damit in Berührung, doch wahrgenommen werden sie selten“, so Niederhauser. Eingesetzt werden die unspektakulären Platinen etwa zur Verbesserung der Auslastung von Glasfasernetzen im Datenverkehr, zur Optimierung der Geschwindigkeit in Neigezügen, für effiziente Warenwirtschaftssysteme oder die Verwaltung und Vermittlung von Mobilfunk- Gesprächen.
Den Markt für derartige Steuerungssysteme schätzt Niederhauser weltweit auf zehn Milliarden Mark, jährliches Wachstum rund 30 Prozent. „Embedded Computers werden den gewöhnlichen PC-Markt bei weitem überflügeln“, prognostiziert er. „Im Jahr 2010 werden fünf Milliarden Menschen am Internet hängen, die Zahl der Maschinen, die dann miteinander kommunizieren, wird aber bei 95 Milliarden liegen.“ Kein Wunder also, dass Großunternehmen wie Compaq, Dell oder IBM den Markteintritt versuchen. Nicht wegen der Kuhzählmaschine, lacht der Kontron-Chef, aber wenn von einem Internetrouter 20000 Stück gebaut würden, dann sei das auch für die Großen interessant.
Das Motto von Kontron heißt deshalb: Lieber fressen als gefressen werden. Erst vor kurzem habe man einen amerikanischen Hauptkonkurrenten übernommen und sei damit zum Weltmarktführer aufgestiegen. Doch der Expansionshunger ist damit noch keineswegs gestillt. „Wir wollen und müssen weiter mit allen Mitteln wachsen, um eine kritische Masse zu erreichen, die uns vor Übernahmen schützt“, so Niederhauser. Die Milliardengrenze beim Umsatz soll in zwei bis drei Jahren erreicht sein.
Gebremst wird die Entwicklung jedoch auch bei Kontron von der derzeitigen Konjunkturflaute. „Dass wir unter dem Abschwung, vor allem im Bereich Telekommunikation, leiden, zeigen die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr“, klagt Hannes Niederhauser. Das Wachstum werde mit rund 60 Prozent deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr. Dank des breit gefächerten Angebots steht Kontron damit aber erheblich besser da als andere High-Tech- Unternehmen. „Automatisierungstechnik wird in diesen Zeiten sehr häufig nachgefragt, weil sich damit Kosten für Personal einsparen lassen.“ Auch im Bereich Verschlüsselung und Sicherheitstechnik laufen die Geschäfte „seit Bin Laden“ auf Hochtouren. Für das amerikanische Militär habe man etwa Jeeps mit Spezialsystemen ausgestattet, die jetzt auch in Afghanistan und Usbekistan zum Einsatz kämen.
süddeutsche Zeitung vom 21.11.01
Den Wirtschaftsteil hab ich heute morgen schon gelesen, aber mir ist nichts aufgefallen. Oder steht es innerhalb München/Bayern?
grüßle
donvio
grüßle
donvio
Ausblick/Analysten sehen bei kontron kaum organisches Wachstum
München (vwd) - Die kontron embedded computers AG, Eching, wird in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres nach Einschätzung von Analysten Umsatz und Ertrag weiter gesteigert haben und voraussichtlich im Gesamtjahr ihre Mitte August revidierten Prognosen erreichen. Die von vwd befragten Analysten erwarten für die ersten neun Monate einen Umsatz im Bereich von 140 Mio bis 152,6 (Vorjahreszeitraum: 69,8) Mio EUR und einen Periodenüberschuss in der Spanne von 7,4 Mio und 12,4 (7,4) Mio EUR. Für das dritte Quartal wird ein Umsatz in der Range von 37,6 Mio EUR bis 49,6 (27,5) Mio EUR und ein Quartalsüberschuss im Rahmen von minus 0,3 Mio EUR bis plus 4,7 (2,55) Mio prognostiziert.
Das organische Wachstum des Unternehmens ist nach Ansicht von Alexander Rummler von HSBC Trinkaus & Burkhardt "so gut wie gar nicht" vorhanden. Den Grund dafür sieht er in einer Konzentration auf schwach wachsende Nischensegmente, was sich auch bei Akquisitionen fortsetze. kontron hatte Ende Oktober das US-Unternehmen Industrial Computer Source (ICS) Inc übernommen. ICS hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Angaben zufolge ein Ergebnis vor Zinsen Steuern und Abschreibungen (EBITA) von rund minus fünf Mio DEM verzeichnet. Erst 2002 soll ICS einen positiven Ergebnisbeitrag leisten.
Offen sei bislang, ob kontron ICS - wie angekündigt - bereits im vierten Quartal konsolidiere oder die Konsolidierung auf 2002 verschiebe. Die Folgen der Terroranschläge in den USA wirken sich nach Rummlers Einschätzung auf kontron nicht mehr aus als auf den Durchschnitt der Branche. Vielmehr könne kontron möglicherweise zusätzliche Aufträge von Kunden in der Verteidigungswirtschaft akquirieren.
kontron hatte die Korrektur der Jahresprognose zur Vorlage der Halbjahreszahlen mit der abgeschwächten Konjunktur begründet. Nach damaliger Aussage soll der Umsatz 2001 um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 200 (126,3) Mio EUR steigen. Das EBITDA soll um 40 Prozent auf 24,2 (16,8) Mio EUR wachsen. kontron legt das Quartals- bzw. Neunmonatsausweis an diesem Donnerstag vor. +++ Rolf Neumann
vwd/21.11.2001/rne/gl
21. November 2001, 15:00
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Abgeschwächtes Wachstum im 3. Quartal
Eching, den 22. November 2001. Die Kontron Embedded Computers AG, der weltweit führende Anbieter miniaturisierter Computer, hat in den abgelaufenen drei Quartalen 2001 einen Umsatz von 275 Mio. DM gegenüber 136 Mio. DM im Vorjahreszeitraum erzielt. Dies entspricht einer Steigerung von 100 Prozent. Gleichwohl ist im 3. Quartal mit einem Umsatz von 74 Mio. DM ein deutlich abgeschwächtes Wachstum zu verzeichnen. Verantwortlich hierfür waren zum einen die allgemein schlechte Weltkonjunktur, zum anderen aber auch - insbesondere im Monat September - die Ereignisse in den USA und die Naturkatastrophe in Taiwan. Dort hat ein Taifun an den Produktionsstandorten der Kontron-Tochterunternehmen einen mehr als zweiwöchigen Produktionsausfall mit erheblichen Folgen für die Kontron-Gruppe bewirkt. Das abgeschwächte Umsatzwachstum hat sich in einer gebremsten Ergebnisentwicklung niedergeschlagen. Das EBITDA betrug im 3. Quartal 2,5 Mio. DM, kumuliert in den abgelaufenen drei Quartalen des Geschäftsjahres 28,4 Mio. DM (Vorjahreszeitraum: 18 Mio. DM). In den letzten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwartet Kontron eine gegenüber dem 3. Quartal wieder spürbar bessere Umsatz- und Ergebnissituation. Für das Gesamtgeschäftsjahr 2001 geht das Unternehmen von einem Umsatz im Rahmen der Erwartungen aus. Das EBITDA wird durch Restrukturierungskosten im Zuge der Neuorientierung in Amerika (insbes. Akquisition von ICS) belastet und voraussichtlich deutlich geringer als erwartet wachsen. Obwohl Kontron damit beim Ergebnis unter Plan liegt, sieht man sich insgesamt in dem derzeit sehr schwierigen Umfeld als weiterhin wachsendes, profitables Unternehmen mit hoher Liquidität. So lagen die Barmittel und kurzfristigen Anlagen zum 30.09.2001 bei 84 Mio. DM, der operative Cash flow wuchs in den ersten drei Quartalen auf 24 Mio. Mio. DM an. Insgesamt verfügte Kontron zum 30.09.2001 über eine Gesamtliquidität in Form von Barmitteln und nicht ausgeschöpften Kreditlinien in Höhe von 129 Mio. DM. Der Eigenkapitalanteil lag bei 67 Prozent der Bilanzsumme in Höhe von 476 Mio. DM. Für weitere Informationen: Dr. Udo Nimsdorf, Engel & Zimmermann AG, Tel: 089-89 35 633, Email: info@engel- zimmermann.de Investor Relation: Gaby Moldan, Kontron Embedded Computers AG, Oskar-von-Miller- Str. 1, 85386 Eching, Tel:08165/77643,Fax 08165/77219, Email: gaby.moldan@kontron.com
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 22.11.2001
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WKN: 523990; Index: NEMAX 50 Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart
22. November 2001, 07:49
523990
Name
KONTRON EMBEDDED COMPUTERS AG
BID
16.71 EUR
ASK
17.20 EUR
Zeit
2001-11-22 08:16:06 Uhr
523990
Name
KONTRON EMBEDDED COMPUTERS AG
BID
15.70 EUR
ASK
16.80 EUR
Zeit
2001-11-22 08:40:08 Uhr
ANALYSE/SES: kontron unverändert "Marketperformer" (22.11.)
SES Research bewertet kontron embedded computers unverändert als "Marketperformer". Die Quartalszahlen befänden sich im Rahmen der bereits reduzierten Erwartungen, heißt es. Das Ergebnis liege deutlich unter denen der Vorquartale, was insbesondere auf die reduzierte Umsatzbasis zurückzuführen sei. Für das vierte Quartal erwarten die Analysten jedoch eine wieder steigende Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Allerdings wird für das Gesamtjahr 2001 mit einem unter den Erwartungen liegenden Ergebnis gerechnet. Begründet wird dies mit den anfallenden Belastungen aus der Akquisition des US-Unternehmens ICS. SES will seine Prognosen mit Blick auf die Zahlen anpassen und in der kommenden Woche veröffentlichen.
+++ Vera Schrader
vwd/22.11.2001/ves/ros
22. November 2001, 09:39
Verantwortlich für die nachlassende Dynamik wird zum einen die allgemein schlechte Weltkonjunktur gemacht. Zum anderen hätten aber auch -insbesondere im September- die Ereignisse in den USA und die Naturkatastrophe in Taiwan Spuren hinterlassen. Dort hatte ein Taifun an den Produktionsstandorten der Kontron-Tochterunternehmen einen mehr als zweiwöchigen Produktionsausfall bewirkt, der erhebliche Folgen für die Kontron-Gruppe gehabt haben soll.
Im laufenden Quartal erwartet das sich selbst als weltweit führenden Anbieter miniaturisierter Computer bezeichnende Unternehmen eine wieder spürbar bessere Umsatz- und Ergebnissituation. Für das Gesamtgeschäftsjahr 2001 werden die im August reduzierten Umsatzprognosen von 200 Mio. Euro bekräftigt . Das käme einer Steigerung um rund 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleich. Das EBITDA wird durch Restrukturierungskosten belastet und voraussichtlich deutlich geringer als erwartet wachsen. Das wird vor allem mit der Neuorientierung in Amerika, insbesondere mit der Akquisition von ICS begründet. ICS hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein EBITA von rund minus fünf Mio. Mark ausgewiesen. Das bisherige EBITDA-Ziel lag bei 24,2 Mio. Euro, was einem Zuwachs von 40 Prozent gegenüber 2000 entsprochen hätte.
Die Liquiditätslage ist weiter gut: Die Barmittel und kurzfristigen Anlagen des Umlaufvermögens summierten sich per September auf 84 Mio. Mark, der operative Cashflow wuchs in den ersten drei Quartalen auf 24 Mio. Mark. Im dritten Quartal lag er allerdings bei nur 2 Mio. Mark.
Die gemeldeten 9-Monats-Umsätze liegen am unteren Ende der Erwartungen von Analysten, die mit Werten zwischen 140 und 153 Mio. Euro gerechnet hatten. Für das dritte Quartal lag die Erwartung zwischen 37,6 und 49,6 Mio. Euro. Der Quartalsüberschuss wurde zwischen minus 0,3 Mio. und plus 4,7 Mio. Euro prognostiziert.
Die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein hatten die Aktie im Vorfeld der Zahlen unverändert mit „buy" eingestuft. Das EBIT dürfte gegenüber den ersten neun Monaten 2000 um 66 Prozent steigen. Die EBIT-Marge werde allerdings von 12,4 auf 10,2 Prozent fallen. Bei den Auftragseingängen erwarten die Experten keine negative Überraschung. Allerdings sehen sie bei der Geschäftsentwicklung in Europa einige Schwierigkeiten. Die Akquisition des US-Wettbewerbers ICS dürfte vor dem vierten Quartal 2001 keinen Einfluss haben.
ABN Amro stuft den Titel „Hold" ein. Das EBIT des dritten Quartals wird von den Analysten auf 1,4 Mio. Euro, der Nettogewinn auf 1,1 Mio. Euro geschätzt. Der hatte im Vorjahreszeitraum bei fast 2,6 Mio. Euro gelegen.
Die Analysten der Bankgesellschaft Berlin stuften die Aktie schon im Oktober mit „Halten“ ein. Sie heben zwar den günstigen Kaufpreis von ICS hervor. Eine Integration eines solchen Unternehmens binde jedoch auch erhebliche Managementkapazitäten. Sie korrigieren ihre Gewinn-Schätzungen für dieses Jahr geringfügig auf 0,50 Euro und für das nächste auf 0,60 Euro je Aktie. Der angemessene Preis der Aktie läge zwischen 11 und 13 Euro.
Alexander Rummler von HSBC Trinkaus & Burkhardt sieht bei Kontron organisches Wachstum als „so gut wie gar nicht" vorhanden. Als Grund macht er die Konzentration auf schwach wachsende Nischensegmente aus.
Die Zahlen laden auf dem Parkett nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin. Die Aussichten sind unsicher. Das gilt für die kurz- bis mittelfristige Marktentwicklung ebenso wie für die Frage, inwieweit es dem Unternehmen gelingt, die mannigfachen Akquisitionen so zu integrieren, dass der Konzern sich zu neuer Profitabilität aufschwingt. Die Anleger treten zunächst einmal den geordneten Rückzug an.
Autor: Klaus Singer (© wallstreet:online AG),11:00 22.11.2001