Warum ist der Reichtum so ungerecht verteilt?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 10.04.16 22:37 | ||||
Eröffnet am: | 06.04.16 01:09 | von: tobirave | Anzahl Beiträge: | 24 |
Neuester Beitrag: | 10.04.16 22:37 | von: tobirave | Leser gesamt: | 4.204 |
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Vermeindlich fordern Parteien wie die Grünen und die Linken höhere Steuern für die Reichen, wie evl auch die SPD. Doch die SPD hat ja schon mal vorgemacht, wie es läuft mit ihrer Reichensteuern; alle zahlen einfach 2 % Zuschlag auf die Steuern, wenn sie bei ca 250 tsd Einkommen liegen - also da kommt nicht viel zusammen.
Wo es Leute gibt, die mehr als 100 Mio, mehr als 500 Mio und auch noch mehr als 1 Milliarde in ihrem Eigentum haben - warum wird denn da nicht eine Steuer erhoben.
Als ich in meinen guten Jahren schon so 100 tsd nur Einkommenssteuer zahlte, weil ich so viel gearbeitet hatte, fühle ich mich übermässig besteuert. Aber diese ganz ganz reichen müssen auch prozentuall nicht mehr zahlen, obwohl sie höchstwahrscheinlich überhaupt nicht dafür so arbeiten müssen, wie unser eins.
Es ist doch einfach unverschämt, wenn Leute, die nicht mal ganz das Lebensminimum verdienen davon zunächst volle Sozialabgaben abgezogen bekommen und so gar noch Einkommenssteuer. Und die Superreichen werden nur durch Kapitalerträge (Zinsen bekommen meist nur die kleinen Sparer) immer reicher und reicher, bei den niedrigen Steuern für die Reichen.
Da aber doch fast alle Parteien heute ehr links sind, warum ändert sich das denn nicht? Man hätte doch längst schon mehrere Steuerschritte machen können, zumindest eine Vermögenssteuer wieder neu aufsetzen können oder auch eine gerechtere Erbschaftssteuer.
2 der staat soll "gerechtigkeit" schaffen? mitnichten. der staat kann maximal eine annähernde chancengleichheit anstreben. habt ihr in eurer schulzeit nur gleich talentierte, gleich engagierte und gleich intelligente mitschüler gehabt? also bei mir waren etliche "leuchten" dabei, deren hirn etwas langsamer vor sich hin dümpelte. klar - zurücklassen dürfen wir die nicht, aber jedem sollte klar sein, dass einkommen und vermögen eben auch abbilder menschlicher verschiedenheit sind. wer glaubt, der staat könne dies "wirklich" nivellieren sollte sich die historisch bereits gemachten grossversuche ansehen - ich kann auf diesen mist verzichten
1. Geld verdienen kann man nur mit nachhaltigem Verhalten, frei im Sinne von: gegessen, geschissen, gefroren und geschlafen wird immer.
In Industriestandards übersetzt: strong buy für Food Industry, Utilities und Real Estate.
2. Geld verdienen kann man nur, wenn man zu den ersten in der Branche gehört. Danach, nach Abschöpfen der Konsumentenrente, geht's nur noch darum, die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen.
Beides ist durch die Bildung nicht zu beeinflussen.
Wobei wir dann bei meinem persönlichen Fazit sind:
die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln ... womit das Thema Gerechtigkeit an sich schon durch die Natur selbst ad absurdum geführt ist.
Der Mensch hat das instinktiv erkannt und dem Sozialismus eine finale Absage erteilt.
Ich erinnere mich, dass z.B. die Grünen in ihrer Anfangszeit ständig gegen die Anpassung der Diäten waren (nach oben versteht sich!).
Ich höre schon ganz lange keine Einwände mehr von denen....
Wie ist es denn mit den Finanzbaronen, die ihren Reichtum bis vor 150 Jahren gründeten und die heute so viel Macht und Reichtum haben, um neuerwachsende Konkurrenz von vornherein klein zu halten?
Aber: Was soll das nun mit "Gerechtigkeit" zu tun haben? Ich muss schon wieder relativieren.
1. Relativierung: Für "Gerechtigkeit" gibt es zahllose und zu allem Überfluss sich gegenseitig widersprechende oder gar ausschließende Kriterien. Bevor man also über "Gerechtigkeit" redet, muss man sich schon über die jeweils persönlichen Vorstellungen von "gerecht" unterhalten.
2. Wenn man etwa die generelle Verteilung der Besitzstände als wesentlichen Maßstab für Gerechtigkeit zugrundelegt, muss man eigentlich jeden zünftigen Bombenkrieg als etwas ansehen, was mehr Gerechtigkeit in die Welt bringt. Denn: Er zerstört Immobilien und Produktionsstätten. Und wem gehören die? Natürlich den Besitzenden. Das ist polemisch. Mit voller Absicht. Weil: es zerstört auch m.E. den Glauben, dass Besitzverteilung als Status Quo ein grundlegender Maßstab für Gerechtigkeit sei. (Natürlich gibt es immer auch "Kriegsgewinnler". Aber in der Summe zerstört Krieg tendenziell Besitzstände.)
3. Marktwirtschaftliche Strukturen - meinetwegen auch "Kapitalismus" - liegt eine grundlegende Tendenz zugrunde: zum einen eine ungleiche Verteilung von Besitz (was aber keine absolute Voraussetzung ist) und eine Tendenz der ungleichen Verteilung der Erträge der wirtschaftlichen Aktivität - also der Einkommen (was schließlich im Ergebnis auch auf eine ungleiche Besitzstandsverteilung rausläuft.) Die berühmte "Schere" ist also etwas, was dem System immanent ist. Die Frage ist: wieviel "Ungleichheit" (im Gegensatz zu "Ungerechtigkeit") erträgt ein soziales Gebilde, ohne dass es am Ende sich dadurch zerstört, dass es bei einer hinreichenden Masse zu "Zerstörungswut" kommt.
Individuell gesehen hat "Verteilungsgerechtigkeit" eine ziemlich breite Streuung. Ich kenne viele Leute, die mit dem vergleichsweise wenigen - oder auch mehr -, was sie an materiellem Reichtum haben, total zufrieden und glücklich sind, aber trotzdem mit hoher Energie die Ungerechtigkeit anprangern, dass andere genau so wenig haben, wie sie, diese aber im Unglück wähnen, gegen das sie geradezu martialisch anzukämpfen bereit sind. Diese Art von "Wut" reicht sicher nicht aus, um ausreichend zerstörerisch zu sein, das System zu kippen. Ist aber die m.E. häufigste Art der auftretenden "Systemkritik". Quasi altruistisch angelegt.
Von dieser Seite droht m.E. keine "Gefahr". Die treiben allenfalls das Implementieren von "Gerechtigkeitsklauseln" in den politischen Prozess an. Das kann mal nützlich sein und mal schädlich (etwa, wenn es letztlich den ökonomischen Prozess so weit lähmt, dass die "Verteilungsgerechtigkeit" mangels Masse praktisch entfällt.)
Gefährlich wird es m.E. dann, wenn diejenigen eine kritische Masse erreichen, die sich ganz persönlich als Opfer der Verhältnisse oder von irgendwas sehen (meist komischerweise von Minderheiten, denen die Schuld an der eigenen Misere untergejubelt wird). Und das ist mit materieller "Armut" auseinanderdriftender Schere usw. gar nicht ausreichend erklärbar. Ich würde das eher als verletzten Stolz, als empfundene Demütigung, als Bedrohung des Selbstwertgefühls wahrnehmen, denn vordergründig als Ausdruck ungerechter materieller Verteilung. Letzteres ist das stereotypische links geprägte materielle Verelendungstheorem, das sich als allgemeingültiges Erklärungsmuster von "Ungerechtigkeit" weitgehend durchgesetzt hat.
Aber letztlich nicht trägt, um auszumachen, wie viel materielle Ungerechtigkeit die Geselllschaft aushält.
Ich glaube, man ist auf dem falschen Dampfer, wenn man das Unvermeidliche, nämlich "materielle Ungerechtigkeit" basierend auf ungleicher Verteilung von Besitz zum grundsätzlichen Pfeiler einer Gerechtigkeitsdebatte macht.
Um "Einkommensgerechtigkeit" - wenn es ums Materielle geht- , lässt sich m. E. trefflicher und erfolgreicher streiten. "Gutes Geld für gute Arbeit" finde ich ein super gerechtes Motto. Und "gute Arbeit" kann es auch sein, wenn man dafür mehr kriegt als andere. Schlicht, weil es die Bedingungen hergeben. Aber "weniger mehr reich" - also auf die "Schere" bezogen - werden die Besitzenden immer dann, wenn die, die arbeiten anständig entlohnt werden. (Was am Ende auch den Stolz und den Selbstwert nährt und das Demütigungsgefühl verhindert.)
Es geht nicht um Besitz. Es geht um Einkommen und zwar nicht das bedingungslose.
Auch so eine komische Idee der staatsverliebten Linken...
Das gilt aber - auf unterschiedlichen Niveaus - für JEDES Produkt.
Ist die Balance der widerstreitenden Interessen erst einmal gestört, wird die stärkere Seite versuchen , ihre Macht immer weiter auszugestalten.
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Die Macht ist nicht etwas, das man erwirbt, wegnimmt, teilt, was man bewahrt oder verliert; die Macht ist etwas, was sich von unzähligen Punkten aus und im Spiel ungleicher und beweglicher Beziehungen vollzieht. - M. Foucault
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Es spielen viele mit im Machtspiel. Im Prinzip jeder einzelne. Man muss das "Spiel" nur beherrschen. Die Vorstellung der klaren, einseitigen Machtverteilung hat immer was Reizvolles. Es macht es einfacher, etwas (vermeintlich) zu erklären. Unterschlägt aber, dass es gar keine eindimensionalen Machkonglomerate gibt, die dort anlanden, worauf sie zielgerichtet zusteuern. Diese Macht gibt es nicht. (Es gilt das Prinzip: Es kommt immer anders, als du denkst.)
Gegen Anballung von Macht sind offene Gesellschaft, Meinungsfreiheit, Transparenz und Freiheit des Einzelnen sowie die Freiheit der Assoziation die einzige Mittel. Das ist es, was es grundsätzlich zu Verteidigen gilt, obwohl es das in vollendeter Form nie wirklich gibt. Klingt paradox, aber ist nunmal so. Genau das ist aber Teil des Machtspieles.
Es ist durchaus legitim, dass auch wirtschaftlich Mächtige ihre Interessen vertreten. Es muss nur gewährleistet sein, dass Mittel und Wege offen bleiben, um dagegen anzustinken. Masse ist auch Macht. AQberauch deren Macht ist nicht "legitimer" als andere Versuche der "Machtausübung".
und der Arme sagte bleich: ‘Wär ich nicht arm wärst du nicht reich.’“
"Wär ich nicht reich wärst du womöglich genauso arm, du würdest es nur nicht merken."
Aber die diesen schon unverstellbar grossen Vermögen, müsste die Steuer stärker zugreifen.
Zu dem Beispiel mit dem Sanitärunternehmen, möchte ich sagen, dass dieses Beispiel so richtig ist und es sowas in mehr begrenztem Masse auch heute noch gibt, aber sehr viel vermindert.
Es ist schon so, dass der Grossteil des Einkommens der Reichsten aus Kapitalerträgen erwirtschaftet wird und weniger durch Arbeit oder gar Ideenreichtum. Sie investieren ihr Geld und eben nicht in Anleihen oder Sparbücher, sondern in Firmen oder Hedgefonds die mit allem möglichen Geld verdienen.
Diese Fonds streben noch weit mehr Eigenkapitalrendite als 25 % als unsere Banken mal taten, an.
Also ich meine, es ist einfach ungerecht uns normalen Menschen mit normalen Einkommen die zu meist aus der Erwerbsarbeit resulieren soviele Steuern ab zu nehmen, und wir kommen dann immer noch nur so eben durchs leben.
Stattdessen, die vielleicht 20 Mio Steuern, die Milliardär zahlt auf seine 80 Mio Jahreseinkommen, sind dagegen eben viel zu wenig.
Diese Leute beschäftigen ja insgesamt 1000de von Fachleuten, die sich nur damit beschäftigen, wie sie die Steuergesetze am besten austricksen können, was ja legal ist!
Also ich meine man müsste die Einkommensteuer massiv ansteigen lasen auf höchste Einkommen. Also über 1 Mio Jahreseinkommen, kann auch 60 % gezahlt werden und über 100 Mio vielleicht 70 % oder ähnlich.
Stattdessen sollten alle die weniger als vielleicht 1.500 brutto im Monat haben ganz von der Steuer befreit werden.
Nochmals warum macht das die aktuelle Politik nicht, wo sie doch durchwegs ehr links eingestellt ist?