Will China zu hoch hinaus?
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Eröffnet am: | 26.06.13 00:07 | von: Money-Penny | Anzahl Beiträge: | 3 |
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Der etwas andere Finanzkrisen-Indikator
Oh nein! Will China zu hoch hinaus?
von Angela Göpfert
Kommt es in China zum "Hard Landing"? Diese Frage treibt die Anleger weltweit um. Einige Ökonomen ahnen Schreckliches, befürchten gar eine neue Finanzkrise. Sie sehen in dem ambitionierten Wolkenkratzer-Projekt Sky City ein schlechtes Omen.
Denn Sky City ist nicht einfach irgendein Hochhaus. Nein, der Wolkenkratzer in der chinesischen Millionenstadt Changsha schickt sich an, das höchste Gebäude der Welt zu werden. Bei seiner Fertigstellung soll er mit einer Höhe von 838 Metern das bislang höchste Gebäude der Welt, den Burj Khalifa in Dubai, um zehn Meter übertrumpfen.
Schon seit dem Turmbau zu Babel wurde der Bau hoher Türme mit menschlicher Überheblichkeit assoziiert. Tatsächlich spricht die Empirie eine klare Sprache: Der Baustart von Wolkenkratzern ging häufig dem Ausbruch von Finanz- und Wirtschaftskrisen voraus.
Der Bau des Burj Khalifa begann 2007 - kurz vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise
Doom- statt Boom-Indikator
Herausgefunden hat dies Andrew Lawrence 1999, damals wissenschaftlicher Direktor der britischen Investmsentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein. Er begründete den so genannten "Wolkenkratzer-Index".
Demnach werden die größten Investitionen in Wolkenkratzer immer auf dem Höhepunkt eines Konjunkturzyklus getätigt – und sind damit ein hervorragender Indikator für den folgenden wirtschaftlichen Niedergang.
Wenn Optimismus nicht gut ist
Doch woher rührt dieser Zusammenhang? Für den Ökonomen Gunter Löffler von der Universität Ulm ist die Sache klar: Laut seinem erst jüngst aktualisierten Paper "Tower Building and Stock Market Returns" sind beide Phänomene – Finanzkrisen einerseits, Rekordbauten andererseits – Folge eines zu hohen Optimismus.
Zunächst fällt in Zeiten eines solchen "Über-Optimismus" wegen der niedrigeren Risikoaversion der Anleger und Banker die Finanzierung solcher Giga-Projekte, wie es Wolkenkratzer nun einmal sind, wesentlich leichter.
Bestes Beispiel: Dotcom-Blase
Dass ein zu hoher Optimismus für Anleger wiederum stets ein Warnsignal sein sollte, ist zudem auch Vertretern anderer ökonomischer Strömungen wohlbekannt. So nutzen viele Investoren so genannte "Sentiment"-Daten über die Marktstimmung als Kontraindikator.
Bestes Beispiel: Auf dem Höhepunkt der Technologieblase, im Januar 2000, waren 75 Prozent der amerikanischen Privatanleger bullish gestimmt. Kurz darauf platzte die Dotcom-Blase.
Nicht ganz von der Hand zu weisen
Kritiker der Theorie mögen einwenden, dass dieser Indikator nicht immer funktioniert hat. So gingen beispielsweise den Rezessionen von 1937 und Anfang der 1980er Jahre keine Rekordbauten voraus.
Der Bau eines neuen rekordhohen Gebäudes ist also ganz offensichtlich keine notwendige Bedingung für die Entstehung einer Finanzkrise. Führt man sich andererseits die vielen historischen Beispiele vor Augen, welche für den Wolkenkratzer-Index sprechen, so bekommt man mit Blick auf China doch ein wenig Bauchschmerzen.
Wolkenkratzer und Finanzkrisen – eine düstere Liaison
So hoch, so unheilbringend?
Sky City One
Die Bauarbeiten zu Sky City in der chinesischen Millionenstadt Changsha sollen noch in diesem Monat beginnen. 220 Stockwerke soll der Wolkenkratzer beherbergen. Erdbeben bis Stärke 9? Angeblich kein Problem für Sky City! Mit einer Höhe von 838 Metern wird es das bislang höchste Gebäude der Welt um zehn Meter übertrumpfen. Vertreter der "Wolkenkratzer-Theorie" könnten darin ein böses Omen für die künftige Entwicklung Chinas sehen.
Stand: 25.06.2013, 15:35 Uhr
Politischer Wille, technisches Know-how und militärisches Management: China treibt sein Raumfahrtprogramm extrem voran und avanciert zur Super-Raumfahrtnation – während dem Westen die Puste ausgeht. Von Andreas Landwehr
China startet ins All
15 Tage lang sollen die Taikonauten der Shenzhou 10 Mission im Weltraum experimentierenVideo abspielen
Quelle: Reuters In der Wüste Gobi startete die bemannte chinesische Raumfahrtmission Shenzhou 10. 15 Tage lang sollen die Taikonauten, zwei männliche und eine weibliche Weltraumreisende, im Weltraum experimentieren. Video teilen
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Weiterführende Links
Shenzhou 10: "Magisches Schiff" fliegt zum "Himmelspalast"
Raumfahrt: China will auf Mond und Mars Gemüse anbauen
Raumfahrt: Der Mond als Startrampe fürs Rohstoff-Rennen im All
Themen
Raumfahrt
China - Volksrepublik
Während die Rakete auf einem riesigen Feuerball von der Startrampe abhebt, winken die drei chinesischen Astronauten noch ganz entspannt in die Kamera. Aus allen Winkeln verfolgt das Milliardenvolk an den Fernsehern den reibungslosen Start von "Shenzhou 10".
Nie zuvor haben so viele Kameras innen und außen jede Stufe der kritische Flugphase live übertragen. Sichtlich nervös verfolgt auch der neue Regierungschef Li Keqiang am Bildschirm des Kommandozentrums in Peking den Start des "Magischen Schiffes" – ein neuer Meilenstein für das junge chinesische Raumfahrtprogramm.
Erst 2003 ist China die dritte Nation nach den USA und Russland geworden, die Astronauten ins All schicken kann. Die asiatische Großmacht holt mit großen Schritten auf.
China hat den Willen, der dem Westen fehlt
"Chinas Erfolge im All sind bemerkenswert", sagt die China- und Raumfahrtexpertin Joan Johnson-Freese vom US Naval War College in den USA in Peking. "Was sie schaffen, liegt nicht daran, dass sie überlegene Technologie besitzen, sondern daran, dass sie den politischen Willen besitzen, der im Westen fehlt."
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Ehrgeiziges Projekt
China will mit dem "Himmelspalast" das All erobern
CSS
Hotel im All
CSS, die kommerzielle Raumstation der Russen
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ISS
Leben auf der Internationalen Raumstation
Da die Amerikaner, Russen und Europäer die internationale Raumstation ISS langsam auslaufen lassen, könnten die Chinesen um 2020 die einzige Nation werden, die einen ständigen Außenposten im All betreibt.
Das Raummodul "Tiangong 1" (Himmelspalast), in dem die drei Astronauten jetzt zwölf Tage wohnen werden, soll um 2015 von dem größeren Himmelskörper "Tiangong 2" abgelöst werden. So fliegt "Shenzhou 10" die experimentelle Mini-Raumstation ein letztes Mal an.
Wesentliche Techniken werden beherrscht
"Der bisher längste Flug zeigt, dass China die wesentlichen Techniken zum Bau einer Raumstation beherrscht", sagt der australische Raumfahrtexperte Morris Jones. Es sollen diesmal noch neue Technologien getestet und riskantere Andockmanöver aus verschiedenen Winkeln geübt werden.
Das Nachfolgemodul "Tiangong 2", das komplexer werden und zwei Andockmöglichkeiten haben soll, wird aber auch nur eine weitere Vorstufe für die endgültige Raumstation.
Für die großen Bauteile fehlen China noch leistungsstärkere Trägerraketen. "Es gibt ein paar Verzögerungen bei der Entwicklung, aber das ist normal für ein großes Raketenprogramm", erläutert Jones. "Der Zeitplan kann eingehalten werden, wenn China stetig vorangeht."
Tragfähige Raketen noch in der Entwicklung
Die neuen Raketen vom Typ "Langer Marsch 5" sollen von dem neuen Raumfahrtbahnhof auf der Insel Hainan in Südchina abheben, der noch im Bau ist. "Stufe Drei des Programms ist nicht möglich, solange China nicht die besonders tragfähigen Raketen hat", sagt Expertin Johnson-Freese. "Die Entwicklung hinkt hinter dem Plan her."
Das Raumschiff vom Typ "Shenzhou", das für Transportflüge ausgelegt ist, erscheint mit dem fünften bemannten Flug aber ausgereift. "Die grundlegenden Technologien für Raumflüge sind heute viel einfacher zu entwickeln, weil die Technik allgemein fortgeschrittener ist", erklärt Experte Jones.
"China kann sein Raumflüge aber auch schneller voranbringen, weil es sein Programm besser verwaltet als andere Nationen." So sei Misswirtschaft ein ernstes Problem für die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa.
Raumfahrtprogramm verfolgt viele Zwecke
Staat, Partei und Militär stehen in China geschlossen hinter dem Raumfahrtprogramm, das "gleich mehrere Zwecke" verfolgt, wie Jones sagt. Neben den militärischen, zivilen und wissenschaftlichen Zielen diene es dem Prestige der Nation und schart das Volk hinter die kommunistischen Führer.
Nicht umsonst war der neue Staats- und Parteichef Xi Jinping, der im März das Präsidentenamt übernommen hatte, zum Raumfahrtbahnhof Jiuquan gereist, um die mutigen Raumfahrer persönlich ins All zu verabschieden. "Ich wünsche ihnen Erfolg und freue mich auf ihre triumphale Rückkehr."
Wann wird China die neue Supermacht?
Das China in den nächsten Jahrzehnten die USA als Supermacht vom Platz 1 verdrängen wird, erwartet insgeheim jeder politisch Interessierte.
Die Frage ist eigentlich nur, wann wird es sein und welche Folgen wird es haben?
Wann erfolgt die Ablösung?
Wirtschaftlich gesehen ist die Wachablösung bereits längst vollzogen. China produziert bereits weit mehr Güter und Dienstleistungen, als die noch amtierende Großmacht USA.
Dass dies noch nicht so recht begriffen und eingestanden wird liegt lediglich an den falschen Wechselkursen (der chinesische Yuan ist maßlos unterbewertet).
Im Klartext: Wenn in China ein neuer Wolkenkratzer hochgezogen wird, ist er auf dem Papier (selbst wenn der Klotz absolut baugleich wäre) sehr viel weniger wert als in den USA. Diese krasse Unterbewertung erfasst sämtliche Bereiche. Selbst ein einfacher Haarschnitt fließt in den USA zu einem vielfachen Preis in das Bruttosozialprodukt ein.
Bleibt den USA also schon heute nur noch ihre militärische Überlegenheit. Aber militärische Macht ist in unserer modernen Zeit eigentlich nur Folge einer wirtschaftlichen Stärke. Und wirtschaftlich geht es in den USA rapide bergab, genau wie in den anderen alten Industrienationen. Das Riesenreich der USA ist nicht einmal mehr in der Lage, den Eigenbedarf an Konsumartikeln weitestgehend selbst zu decken.
Von der Übermacht in die Abhängigkeit
Die USA sind ein gutes Beispiel für den immer wieder in der Geschichte vorzufindenden Untergang großer Kulturen. Eine starke industrielle und finanzielle Basis gibt es nicht mehr - stattdessen steigt die Abhängigkeit von ausländischen Geldgebern, Rohstofflieferanten, Herstellern und Spekulanten. Mit auf Pump finanzierten Konjunkturprogrammen und waghalsiger Billigzinsstrategie wird versucht, die Wirtschaft wieder flott zu bekommen.
Aber die Voraussetzungen dafür sind nicht gegeben - weil die ausländische Billigkonkurrenz übermächtig ist.
Der Freihandel (Zollverzicht) besiegelt den Niedergang!
Irgendwann wird es auch der USA-Regierung dämmern, dass ohne ausgleichende Importsteuern das Schicksal der USA (und der übrigen westlichen Welt) besiegelt ist. Denn es findet sich nun einmal kein Mittel, bestehende ökonomische Naturgesetze auszuschalten.
Ohne Zollgrenzen kann kein Hochlohnland den gnadenlosen globalen Verdrängungswettbewerb überleben. Wer diese Logik leugnet, wird sich und sein Volk in den Abgrund führen. Das globale Dumpingsystem lässt sich nicht mit Appellen und Sonntagsreden ausschalten, sondern eben nur mit Taten (z. B. Zollanhebungen oder höheren Konsumsteuern).
Wird China eine bessere Supermacht?
Für China spricht, dass sie im Gegensatz zu den USA in den letzten Jahrhunderten keine großen Kriege geführt haben (keine anderen Länder überfallen haben), sich nicht als Weltpolizei sahen und sich auch selten irgendwo eingemischt haben. (Hätten sich die USA zum Beispiel aus dem Ersten Weltkrieg völlig herausgehalten, wäre es zu einem Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich nie gekommen).
Gleichwohl aber wird China von einem autoritären Regime geführt, was bei allen Demokraten grundsätzlich ein Unbehagen auslöst (was geschieht, wenn in einem solchen System ein ideologisch verblendeter Diktator (wie Hitler) an die Macht kommt?
Wirtschaftlich wird China die Fehler des Westens nicht wiederholen: Sie werden dauerhaft nicht auf den totalen (zollfreien) Freihandel setzen und sich somit der Gefahr widersetzen, von ausländischer Billigkonkurrenz überrollt zu werden.
Dadurch wird es für die ausgelaugten Industrieländer des Westens sehr schwer werden, wieder auf die Beine zu kommen, zumal diese sich häufig durch ein überzogenes Umverteilungssystem (was ist soziale Gerechtigkeit) von den kapitalistischen Grundtugenden (Leistung und Marktwirtschaft) weit entfernt haben.
Wenn nicht bald umgelenkt wird, ist es zu spät...
Die meisten Industriebranchen in den westlichen Ländern sind bereits vollständig verschwunden (ausgerottet durch den zollfreien globalen Dumpingwettbewerb). Sollten die westlichen Regierungen sich nicht bald besinnen und Sinn und Zweck eines Zollsystems wieder verstehen lernen, ist der weitere Absturz nicht mehr aufzuhalten. Die offene und verdeckte Massenarbeitslosigkeit wird weiter um sich greifen, die Reallöhne immer weiter absinken, der Sozialstaat schließlich unfinanzierbar.