Wort zur Lage (pers. Meinung !)
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.04.21 11:27 | ||||
Eröffnet am: | 21.11.00 16:12 | von: MaMoe | Anzahl Beiträge: | 14 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 11:27 | von: Martinauozqa | Leser gesamt: | 10.012 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Die Kursverläufe im High-Tech (NeueMärkte) sind z.Z. eindeutige (in meinen Augen aber heilsame und notwendige) Übertreibungen. Jedwege Information, ob gut oder schlecht wird als Verkaufsargument gewertet. Aus dem guten "Sell on good news" ist das etwas verzerrte "sell on all news" geworden...
Ich möchte hier aber den Augenmerk auf die Old-Economy-Indices lenken: Soviel korrigiert haben wir hier nicht. (Stoxx50 / Dow / etc.) aber diese Indices werden (nach meiner Meinung) noch einmal gewaltig Federn lassen: ich gehe von einem Korrekturpotential von 10-15% von den momentanen Indexständen aus (=Welten im Bereich der Old-Economy).
Alle Indices müssen durch das "Tal der Tränen" in dem bisher nur die NewEconomy liegt.
Da stellt sich die Frage, wie lange könnte dieser Abwärtstrend dauern ?
Hier nehme ich die angedeutete Konjunkturdelle im Euroland her. Erst, wenn sich diese (häßliche) Beule (nach innen) wieder verzogen hat, solange wird die Korrektur dauern. Um sich mal auf ein mögliches Ziel festzulegen (hellsehen kann niemand): Sommer, ehr Herbst 2001.
Ich würde jetzt auf keinen Fall mehr Aktien verkaufen, wer auf schnelles Geld aus ist, wird schlau agieren müssen, aber in einem solchen Marktumfeld zeigt sich eben erst, wer wirklich "gut" ist und wer auf der anderen Seite nur als "schnöder Trittbrettfahrer auf einer Hausse" verdienen kann.
Sich eine Herbstralley aufgrund von "Zwangskäufen von Fonds" einzureden, halte ich für naives Wunschdenken.
Für mich persönlich sind wir schon seit einiger Zeit in einen Abwärtskanal eingeschwenkt, der sich im Bereich der Old-Economy aber noch nicht richtig ausgewachsen hat.
Ich würde momentan von jedwegen Investments absehen und die Märkte beobachten. Stock-Hopping wird z.z. meistens nur Geldkosten gemäß dem Motto: "hin und her macht Taschen leer".
Die entsprechenden Gründe für das "Desaster" (welches ich im übrigen garnicht so schlecht finde: zuviele haben gedacht, das Geld an der Börse liegt auf dem Boden: AK1 hat sich einen so hohen "Lebensstandard als Studi" angewöhnt, daß er jetzt jobben muß (hervorragend, denn nur so lernt man mit Kohle umzugehen) sind genügend hier am Board diskutiert worden; Ich habe in einigen Threats meine Theorien "ausgebreitet", der Weisheit letzter Schluß aber, den haben wir alle nicht zur Hand...
Bei Aktien braucht man eben doch Geduld, auch wenn´s bis März 2000 nicht danach ausgesehen hat.
Eins aber hat die Sache doch Gutes: Viele haben dazugelernt. (Ich habe damals mit meinem "Softbank-Desaster" meine Gier zu kontrollieren gelernt ... Denn das hat richtig weh getan: eingekauft für 13.- (gerechnet nach dem 3-1 split) beim Höchstand von knapp 600.- nicht verkauft, da sie ja noch höher hätten steigen können und den Absprung nicht mehr geschafft: ich hab sie heute noch und werde sie mit ins Grab nehmen ...)
Und nur DAS zählt ...
Ein mitfühlender, nachdenklicher
MaMoe.
Ich selbst hatte nun seit einiger Zeit das Gefühl das nach und nach ALLE Werte noch wieder dahin kommen müssen wo Sie so etwa Okt./Nov. 1999 waren. Denn in diesem Bereich gibt es rein charttechnisch für eine Vielzahl von Werten keinerlei unterstützung, weil es schlicht und einfach in dieser Zeit fast senkrecht nach oben ging.
Nun sind wir an einem Punkt angelangt wo nach dem ersaten grossen abwärtsschwung für viele Aktien der zweite noch folgt (Vermute selbst, dasß i.E. Ericsson auch dieser zweite Schub nach unten noch bevorsteht).
Aber es geht ja jetzt garnicht mehr um Einzelwerte, wie Du oben auch richtig sagst, sondern nur noch darum: Wann kommt (irgendeine) Meldung, damit ein Anlaß um den weiteren Weg nach unten frei zu machen.
Also möchte ich mich Deiner Einschätzung nur noch anschließen: Märkte beobachten! Nur - ich hätte es nicht so prägnant und treffend zusammenfassen und darstellen können.
Thanks! tf
Besser kann man es nicht in Worte fassen. Gratuliere zu deinen analytischen Faehigkeiten und Eloquence.
Gruesse
(ein schwer beeindruckter) Mac
Grundsätzlich sind die werte der Old Economy schöne solide Werte. Aber natürlich nichts für Zocker, sondern vergleichbar mit einer Lebensversicherung, nur Lukrativer.
Hat man diese Unternehmen, so ist der allgemeine Trend egal.
Ich glaube, dass in vier jahren auf allen Oberflächen Solarzellen sind, dass Häuser ihre Energie selbst herstellen. Ich glaube, dass der Strom in 15 Jahren nicht mehr aus Kohle etc. hergestellt wird. Ich glaube, dass immer mehr Menschen viel zu viel Geld haben, also Porsche Boss Escada kaufen.
Weiter glaube ich, dass ich in sechs Jahren nur noch BioPillen schlucke.
Was glaubt Ihr??
Lasst uns doch bitte nicht gemeinsam herumjaulen, sondern konkret die Gewinner von morgen finden!!! Konkrete Vorschläge?!
Daher sehe ich nun den optimalen Einstieg.
Gruß
ml2711
Für den Rest des Depots teile ich Mamoe's Ansichten.
Gruß Marius
habe gestern z.B. zwei Positionen zur Verlustbegrenzung glattgestellt, die auch prompt gestern und heute weiter verloren. Vielleicht habe ich auch nur Glück gehabt, aber wenn wie gestern Oracle alles runterzureißen droht, dann ist eine kurzfristige Prognose der Nasdaq nicht schwer. Ein anderer Grund für eine Glattstellung in meinem Depot war eine veränderte Einschätzung des Unternehmens bzw. dessen Perspektiven.
2. Deiner zweiten Einschätzung von jedweden Investments abzusehen läuft mein Optimismus etwas zuwider. Rückblickend betrachtet konnte man seit September fast nur verlieren, außer man hatte ein extrem gutes Timing, insofern hast Du mit dem hin und her macht Taschen leer schon recht. Nur komme ich nicht zu so einer pessimistischen Zukunftsprognose wie Du MaMoe. Klar gibt es viele Einflußfaktoren für die Börsenstimmung, doch den zentralen Faktor sehe ich derzeit in dem Theater um die Festlegung des nächsten US Präsidenten. Das ist für mich eine klar politische Börse, die m.M. kurze Beine haben wird. Ob dieses Hickhack zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust in die US Unternehmen oder in US Investments verursachen wird, hoffe ich nicht und kann es mir auch kaum vorstellen.
3. Das nun Stoxx 50, Dow und DAX 10 bis 15 % einbrechen sollen, nur weil sie auch noch durch ein "Tal der Tränen" geschickt werden müßten, also einfach an der Reihe seien ist mir zu wenig als Begründung. Die Werte der Old Economy, die hoch bewertet sind (z.B. nach KGV) sind bereits überwiegend stark korrigiert (z.B. Telekom, Infineon, Epcos, Siemens vom DAX). Blasenbildungen wie bei Nasdaq und NM kann ich bei den Old Economys ebenfalls kaum ausmachen. Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, daß Dow und DAX seit mehr als einem Jahr eher schwach performten bzw. seitwärts tendierten, wobei dennoch Gewinnwachstum vermeldet wurde, das wegen der "Langweiligkeit" der Old Econmy Werte selten eingepreist ist. Ich halte daher zahlreiche Old Economy Werte für deutlich billiger als noch vor einem Jahr, so daß hier überhaupt kein Korrekturbedarf besteht. Zudem erwieß sich die Old Economy nicht zum ersten mal als Fluchtburg, wenn bei den Wachstumswerten nichts mehr lief.
ein optimistischer furby
Die neuen Märkte werden länger tot sein - wenn es schlimm kommt auf Jahre hinaus (glaube ich nicht), aber DAX und Dow und S&P traue ich 15-20 Prozent in den nächsten 6 Monaten locker zu. Gründe gibt es vielerlei: Die Fonds haben beachtlich Liqui aufgebaut, viele (neue und ehemalige) Anleger warten "Gewehr bei Fuß", die private Altersvorsorge speziell in Deutschland setzt fresh money frei, die steuerlichen Erleichterungen für Beteiligungen (völlig vergessen wa ??), eine arbeitgeberfreundliche rot-grüne Regierung (haben die meisten auch noch nicht voll gefressen, ist aber auch schwierig) und ein fast inflationsfreies Wachstum (die geringe Inflation von unter 3 Prozent bei solchen gestiegenen Ölpreisen läßt nur 2 Vermutungen zu: entweder wird der Ölpreis von anderen Faktoren wie der gestiegenen Produktivität überkompensiert oder man schätzt seine Bedeutung in einer Dienstleistungsgesellschaft generell zu hoch ein)
Fazit: Sehe eine moderate aber lang anhaltende Aufwärtsbewegung im Bereich der Old Economy, die einen DAX in 6-8 Monaten auf 8000 Punkte bringen sollte. (Der Nemax ALL dürfte die 4000 nicht nachhaltig übersteigen.)
Favoriten:
1. Reihe: Versicherungen, Pharma, evtl. auch Banken
2. Reihe: Autos, maschinenbau, Versorger
Telekom und Technologie werden wohl underperformen, muß aber nicht sein.
Dann wäre es durchaus möglich, dass die Old Economy drunter leidet.
Wobei die Grenzen immer weiter aufweichen. Internethandelsplattformen für Zulieferer etc.. Die Oldies haben auch dazugelernt und machen sich die Vorteile der neuen Technologien zueigen oder integrieren sie in ihren eigenen Geschäftsmodellen.
Gruß Dampf