APOGEE SILVER LTD die Silber-Chance
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 15.02.13 21:39 | ||||
Eröffnet am: | 15.04.11 12:55 | von: Jense | Anzahl Beiträge: | 38 |
Neuester Beitrag: | 15.02.13 21:39 | von: Bergkämpfer | Leser gesamt: | 15.483 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 8 | |
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Aktuell steht die Aktie nach einem Rücksetzer bei 0,28$. Diese sollten auch als Unterstützungszone gelten, da vor geraumer Zeit eine fette 20MIO $ Finanzierung zum Share-Preis von 0,28$ abgeschlossen wurde.
Die Ergebnisse sind Top und vonhier als Basis sollte es auch aufgrund des dramatisch gestiegenen Silberpreises der aktuell bei 42$ liegt in ganz andere Sphären starten...
Auf jeden Fall ist der Titel ein Long-Posi wert.
Ich hoffe auf reichlich Diskussionen hier
Bolivia's plans to nationalize mines owned by Pan American Silver Corp /quotes/comstock/15*!paas/quotes/nls/paas PAAS +3.01% and Swiss commodities trader Glencore International AG appear to have hit a snag, with workers' unions at the two companies rejecting the move.
The government has said it would not move forward with taking over the mines if the unions opposed it.
The idea has been discarded because the unions don't want any change, vice minister of mining development Hector Cordova told Radio Fides late Tuesday.
However, an official decision has not been made yet and mining minister Jose Pimentel was meeting with president Evo Morales Wednesday, mining ministry spokesman Alfredo Zaconeta said in a telephone interview. An official announcement is expected later in the day, he said.
Last week, Morales said something had to be done about miners' demands that the state "reclaim" mines that were sold to private investors in the 1990s.
Morales, has greatly expanded government control over the economy since he took office in 2006. During that time, he has nationalized or raised taxes on oil, natural gas, mining, telecommunications, and power companies.
Glencore's Bolivian subsidiary Sinchi Wayra runs the Colquiri, Porco and Bolivar zinc, lead and tin mines, which were privatized in the 1990s. In February 2007, the Morales administration seized Glencore's Vinto tin smelter following accusations of corruption involving the sale of the plant to Glencore and claims that the company failed to conduct the maintenance stipulated in its contract.
The company and government have been locked in a bitter dispute ever since, with each side claiming that compensation is owed by the other.
Canada's Pan American Silver bought the rights to the San Vicente project from state mining company Comibol at the end of the 1990s. In 2010, Pan American produced more than 3 million ounces of silver at the San Vicente mine.
Pan American Silver is the world's second-largest primary silver producer and has a number of mining operations across Latin America. Its San Vicente mine produced about 12% of the 24.3 million ounces of silver it mined last year.
www.marketwatch.com/story/...dals-on-glencore-pan-am-mines-2011-04-20
......aber egal, Apogee wäre ja sowieso nicht betroffen...
http://www.stockhouse.com/tools/...ymbol%3DV%2EAPE%26newsid%3D8172623
http://www.stockhouse.com/tools/...ymbol%3DV%2EAPE%26newsid%3D8182617
tmx.quotemedia.com/article.php
Oxydzone wird Resource erweitern, metallurgische Testergebnisse positiv.
Zudem kann das Zeug im Tagebau abgeräumt werden.
Alles wartet auf die bolivianische Legislative, dass diese endlich das neue Bergbaugesetz erlässt. Ich habe jedenfalls nochmal zugeschlagen - So!
Rohstoff- bzw. rohstoffbezogene Papiere sind ja in der letzten Zeit arg gebeutelt worden. Von mir aus kann sich das Bild mal wieder ändern, vielleicht wird das Depot dann ja auch einmal grün!
Gruß an alle Investierten!
Bolivien träumt vom Batteriegeschäft
Joint Venture mit Südkorea eröffnet Chancen für Vor-Ort-Industrialisierung der Lithiumvorkommen
Von Benjamin Beutler *
Bolivien freut sich über ein Abkommen mit Südkorea. Das soll helfen, die enormen Lithiumvorkommen des Landes besser zu vermarkten.
Ein Kooperationsvertrag zwischen Bolivien und Südkorea könnte für das südamerikanische Land zum Glücksfall werden. Das vor wenigen Tagen unterzeichnete 50:50-Joint-Venture-Abkommen sieht Investitionen in Höhe von drei Millionen US-Dollar vor und soll den Grundstein für die Verarbeitung der weltweit größten Lithiumvorkommen im bolivianischen Salar de Uyuni legen. Schätzungen zufolge liegen in dem Salzsee auf über 4000 Meter Höhe mehr als 5,4 Millionen Tonnen des »Weißen Goldes«, über die Hälfte der weltweiten Reserven des stark nachgefragten Grundstoffes für wiederaufladbare Batterien.
Das Gemeinschaftsunternehmen zwischen Boliviens staatlicher Bergbaufirma COMIBOL und dem südkoreanischen Konsortium KORES-POSCO sieht im Hochland-Departamento Potosí den Bau einer Pilotanlage zur Herstellung von Lithium-Kathoden-Material für Lithium-Ionen-Akkus vor, sagte das bolivianische Bergbauministeriums. Daneben wurde ein weitreichender Technologietransfer nach Bolivien, Ausbildung bolivianischen Fachpersonals, gemeinsame Forschung und Entwicklung zur Batterieproduktion sowie eine Machbarkeitsstudie über die weiteren Industrialisierungsschritte vereinbart. Der spätere Verkauf jeglicher Produkte, so Boliviens Linksregierung, verbleibe jedoch weiter voll in staatlicher Hand.
Die Pilotanlage könne »einen der größten Träume wahrwerden lassen, die das Land hat«, erklärte COMIBOL-Chef Héctor Córdova. Bolivien sei durch die geplante »Fabrik für Forschung und Ausbildung« erstmals in der Lage »auf technologischer Ebene Schritt für Schritt unabhängiger zu werden«, so Córdova nach der Unterzeichnung.
Auch Boliviens Bergbauminister Mario Virreira unterstrich die Wichtigkeit des Joint Ventures mit POSCO, dem weltweit viertgrößten Stahlgießer aus Asien und den vier Firmen der »Korea Resources Corporation« (KORES) LG International Corporation, Kyungdong Corporation, Union Corporation und Aju Corporation. »Für Bolivien ist das ein bedeutender Schritt, in der Industrialisierung des Lithiums auf mittlere und lange Sicht voranzukommen, das ist Staatsinteresse«, sagte Virreira. Über die Industrialisierung seiner Bodenschätze will das rohstoffreiche Bolivien seine historische Rolle als Rohstofflieferant für den Weltmarkt hinter sich lassen. Das Abkommen sei »Ergebnis harter und langer Verhandlungen«, so die bolivianische Seite.
Schlussendlich sei das gemeinsame Projekt im Sinne beider Länder, hoben die Vertreter aus Südkorea hervor. KORES ist ein staatlich geleiteter Firmenzusammenschluss zur Sicherung der nationalen Rohstoffversorgung. Der 30 000-Mitarbeiter-Multi POSCO ist zu 20 Prozent in Staatshand, über 50 Prozent werden von internationalen Investoren gehalten. Das Hochtechnologieland Südkorea ist der wichtigste Hersteller von Lithium-Ionen-Akkus und importiert pro Jahr über 12 000 Tonnen Lithiumcarbonat aus Argentinien und Chile, beides Länder des »Lithium-Dreiecks« in Südamerikas Anden.
Seit der Wahl von Boliviens Linksregierung Ende 2005 hatte die KORES-POSCO-Führung in Duzenden Gesprächen die Klinken in der Hauptstadt La Paz geputzt. Bewegung kam in die Verhandlungen, nachdem Lee Sang-deuk, Bruder von Südkoreas Staatschef Lee Myung-bak, Boliviens Präsidenten Evo Morales persönlich nach Südkorea eingeladen hatte.
In Boliviens neuer Magna Charta von 2009 hat die Industrialisierung der Bodenschätze - Wertschöpfung von Eisenerzen, Gas, Öl und Lithium statt Ausverkauf der natürlichen Ressourcen - Verfassungsrang. Im Rennen um den »Schatz von Uyuni« haben die Südkoreaner die Konkurrenz aus China, USA, Finnland, Schweiz und Frankreich auf die Plätze verwiesen. »Wir haben Bolivien gegenüber viel Freundschaft und Respekt, darum werden wir für den Nutzen beider Nationen arbeiten«, freute sich Konsortiumspräsident Kim Shin Joon.
* Aus: neues deutschland, Samstag, 14. Juli 2012
Gespräch mit Elizabeth Cristina Salguero Carrillo. Über die Politik von Evo Morales, das neue Bolivien und Zerrbilder im Ausland *
Elizabeth Cristina Salguero Carrillo (geb. 1964 in Argentinien) hat am 11. Juli ihre offizielle Akkreditierung als Botschafterin des Plurinationalen Staates Bolivien in Deutschland entgegengenommen.
In Berlin ist nur knapp jede zehnte Botschafterin eine Frau. Was ist Ihr Werdegang vor Ihrem Einstieg in die große Politik?
Ich bin eigentlich studierte Journalistin und bin im argentinischen Córdoba zur Uni gegangen. Über ein Stipendium habe ich danach das Institut für Regionalentwicklung in Karlsruhe besucht. In der Bundesrepublik habe ich darum insgesamt vier Jahre gelebt, unter anderem in Freiburg. Nach meiner Rückkehr nach Bolivien arbeitete ich mehrere Jahre in Nichtregierungsorganisationen, die sich für Indigenen- und Frauenrechte einsetzen. Den wichtigsten Posten in diesem Gebiet hatte ich wohl als Vertreterin aller Frauenrechtsorganisationen Boliviens auf der Frauenrechtskonferenz der Vereinten Nationen in Peking 1995 inne. Danach war ich auch als Autorin und Redakteurin für Zeitungen, Radio und TV unterwegs.
Über 60 Prozent von zehn Millionen Bolivianern bezeichnen sich als »indigen«. Woher kommt ihr persönliches Interesse für die indigene Sache?
Ich war schon immer gegen Ungerechtigkeit. In meinem Land sind die Indigenen die am meisten Diskriminierten, die am meisten Ausgeschlossenen. Sie leiden am meisten unter Ungerechtigkeit und Ungleichheit. Bisher war Bolivien ein zutiefst rassistisches Land. Die Tatsache, indigene Gesichtszüge oder Identität zu haben, führte dazu, als ein Staatsbürger zweiter Klasse betrachtet und behandelt zu werden. Während meiner früheren Arbeit habe ich feststellen müssen, daß es ganz klar die Frauen sind, die Hauptzielscheibe dieser sehr starken Diskriminierung sind: Als Indigene, als Frauen und als Arme. Sicher bin ich darüber wohl endgültig zur Feministin geworden.
Ende 2005 wurde in Bolivien erstmals seit der Unabhängigkeit vom Königreich Spanien 1825 ein Bolivianer indigener Herkunft ins höchste Staatsamt gewählt. Auch das linke Bündnis »Bewegung zum Sozialismus« (MAS) zog als größte Fraktion ins Parlament, Sie wurden Abgeordnete ...
Dieser Erfolg hat damals viele überrascht. Die MAS hat mich 2005 für einen Listenplatz in der Hauptstadt La Paz vorgeschlagen, was ich angenommen habe. Damals bin ich auch in die Partei eingetreten. Von 2005 bis 2009 war ich Abgeordnete, danach ein Jahr lang Kulturministerin. Präsident Evo Morales hat mich dann als Botschafterin für Deutschland vorgeschlagen, was auch vom Parlament bestätigt wurde. Meine Ernennung ist Folge einer neuen Strategie. Boliviens Image und politische Ziele als Plurinationaler Staat soll auch auf internationaler Ebene mehr Gehör verschafft werden. Eine Reihe neuer Botschafter – darunter ich – sollen diese Herausforderung angehen. Also vor allem über den Fortschritt aufklären, den Bolivien mit Evo Morales und dem MAS in den letzten Jahren geschafft hat. Meine Kenntnisse über die ganze Bandbreite bolivianischer Kultur, die jüngsten Veränderungen in Verfassung und Gesetzen und meine Deutschkenntnisse waren wohl am Ende ausschlaggebend für die Entsendung meiner Person nach Berlin.
Sie sprachen von Fortschritten während der MAS-Regierung, die seit den Wahlen 2009 immerhin mit komfortabler Zweidrittelmehrheit in beiden Parlamentskammern ausgestattet ist. In Deutschland gehen die Urteile über Morales derweil stark auseinander, die Etiketten reichen von Sozialist, Antikapitalist, Indigenist über Sozialdemokrat, Populist bis autoritärer Antidemokrat.
Also mit der »Bewegung zum Sozialismus« hat Bolivien eine klar sozialistische Regierung. Die ideologische Orientierung des MAS begründet sich in dem Ziel, das Land in eine soziale Volkswirtschaft umzuwandeln. Produktivität, Solidarität und Würde werden in den Mittelpunkt gestellt. Den Bolivianern und Bolivianerinnen soll ihre Würde zurückgegeben werden. Das wollen wir über das »Vivir Bien« (Das gute Leben – d. Red.: ) schaffen. »Vivir Bien« heißt nicht etwa »besser leben«, sondern »gut« leben, und das, indem die bisher ausgeschlossenen Mehrheiten mit eingeschlossen werden, im bolivianischen Fall die Indigenen und Frauen. Diese Idee und die gesamte Ideologie des MAS finden sich in der neuen Verfassung Boliviens wieder, die im Januar 2009 per Volksabstimmung verabschiedet wurde. Und die nicht von einer kleinen Expertengruppe, sondern von einer direkt gewählten Verfassungsgebenden Versammlung ausgearbeitet wurde.
»Rückgabe von Würde« – was genau meinen Sie damit?
Nun, in der Wirtschaft ist damit in erster Linie der Umgang mit den reichlich vorhandenen Bodenschätzen gemeint. Über die Nationalisierung von Gas und Erdöl im Mai 2006 und die Verstaatlichung strategischer Unternehmen wie der Energiefirma YPFB hat der bolivianische Staat seine Würde und Handlungsfähigkeit zurückbekommen. Nur durch einen starken Staat kann der vorhandene Reichtum umverteilt werden. Auf sozialer Ebene geht es um die persönlichen Rechte der Menschen. Die Rechte der indigenen Völker und der Frauen werden jetzt voll anerkannt. Aber auch sexuelle Rechte wurden neu definiert. Heute wird kein Unterschied mehr gemacht, nach welcher sexuellen Orientierung ein Mensch lebt. Das ist es, was die neue Verfassung sagt. Zentral in dieser Magna Charta und den aus ihr abgeleiteten Gesetzen ist zudem der Prozeß der Entkolonisierung. Damit ist die Überwindung aller Überbleibsel von Rassismus und Diskriminierung gemeint. Daneben steht der Prozeß der Entpatriarchalisierung. Wir erkennen an, daß unsere Gesellschaft von einem System des Patriarchats bestimmt wird. Diese Herrschaft der Männer und den Machismo gilt es zu überwinden. Diese Konzepte sind die Kernelemente der Ideologie des MAS.
Nachdem wir also nach den Wahlsiegen in der Verfassung bestimmt haben, was für ein Land wir genau wollen, befinden wir uns heute in einer Phase, in der auf Regierungsebene die entsprechenden Gesetze ausgearbeitet werden. Wir hoffen natürlich, daß diese ideologischen Zielsetzungen sich bald im Alltag und Leben aller Bolivianer, Männer und Frauen sowie aller 36 Volksgruppen des Landes widerspiegeln.
Können Sie einige der wichtigsten Gesetze nennen, die bisher beschlossen worden sind?
Wir sind schon weit gekommen. Die vier wichtigsten sind die Rahmengesetze zur Neuordnung der Staatsgewalten, also Exekutive, Legislative und Justiz sowie die Norm, welche die Kompetenzen der indigen-kommunitären Rechtsprechung der indigenen Völker festlegt. Hervorheben möchte ich besonders das Gesetz über das Verbot von Gewalt gegen Frauen in politischen Ämtern, was ein großes Problem bei uns darstellt. Auch das Gesetz gegen Menschenhandel ist aus meiner Sicht wichtig. Wir befinden uns also in einem Prozeß der Gesetzgebung, der aus der neuen Verfassung mit seiner neuen ideologischen Ausrichtung geboren wurde und unsere ideologischen Vorschläge in die Tat umsetzen soll.
Nun ist im »neuen« Bolivien viel vom »Prozeß des Wandels« die Rede. Bei einem Wandel wird gewöhnlich von einem »Alten«, das es zu überwinden gilt, ausgegangen.
Das ist natürlich der Neoliberalismus. Wirtschaftlich gesprochen war in Bolivien die gesamte Wirtschaft »liberalisiert«, im direkten Wortlaut für den Markt »befreit« und das ohne Schranken. Alle Staatsfirmen wurden in den 1990er Jahren privatisiert und gingen in die Hand von Multis und Privaten über. Der große Wandel ist also genau der, daß die Bodenschätze und strategisch wichtigen Wirtschaftsunternehmen in Telekommunikation, Bergbau, Wasser, Strom, Zement, Papier usw. zurück unter staatliche Kontrolle gekommen sind oder neu gegründet wurden. Nur so kann aus unserer Sicht der zweite Schritt des Wandels gelingen, nämlich die Schaffung des Sozialstaats über Umverteilung von Reichtum. Das passiert heute über staatliche Zahlungsprogramme. Auf den ersten Blick mögen diese sogenannten Bonos als pure staatliche Fürsorge erscheinen. Doch angesichts des Ausmaßes der Armut in Bolivien sind sie eine unverzichtbare Notwendigkeit.
Nachweislich mit Erfolg. So haben die Vereinten Nationen die Stärkung von Sozialpolitik jüngst als »sehr wichtige Zeit für die Verbesserung der Lebensbedingungen der bolivianischen Bevölkerung« bezeichnet. Attestiert wurde eine »nachhaltige Reduzierung der Armutsrate, Anstieg der Abdeckung von Primar- und Sekundärbildung, Verringerung der Sterblichkeit bei Kindern, die Verbesserung der Ernährungssituation von Kindern sowie ein Anstieg institutionalisierter Geburten als ein Zeichen dieses Fortschrittes«. Die Bonos werden aus dem Staatshaushalt bezahlt, dessen Einnahmen haben sich durch die Nationalisierung der Bodenschätze vervielfacht. Diese »monetär-konditionalen Transferprogramme« (TMC) sind an Bedingungen geknüpft. Welche sind das genau?
Es gibt das Mutter-Tochter-Sohn-Schutzprogramm »Juana Azurduy«. Damit soll die hohe Sterblichkeit bei Geburten verringert werden, wobei eine Frau mit einem Kind, wenn sie während der Schwangerschaft und nach der Geburt zum Arzt geht, innerhalb von 33 Monaten einen Gesamtanspruch auf knapp 260 US-Dollar hat. Der »Juancito Pinto« zahlt jedem Kind, das bis zur achten Klasse die Schule besucht, im Jahr knapp 30 US-Dollar.
Die »Rente der Würde« ist an keine Bedingungen geknüpft. Sie garantiert jedem Bolivianer über 60 Jahre, auch wenn er keine Rentenbeiträge gezahlt hat, eine Mindestrente von 340 US-Dollar im Jahr. Seit der Einführung Anfang 2008 wurden bis Anfang 2012 so bisher fast eine Milliarde US-Dollar Mindestrenten ausgezahlt. Erwähnenswert sind auch all die Programme, um armen Familien den Mindeststandard an Lebensmitteln zur Verfügung zu stellen. Darunter fällt auch die Politik zur Preis- und Exportregulierung. Früher ging der Großteil der Lebensmittelproduktion ins Ausland. Die Unternehmer zogen den Export dem heimischen Markt und der Versorgung der Bevölkerung vor. Heute ist Pflicht: Erst der Binnenmarkt, dann der Export. Auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt, sagen UNO-Daten: Seit Antritt der MAS-Regierung haben 1,4 Millionen Bolivianer die absolute Armut hinter sich gelassen.
Unverzichtbar für eine funktionierende Wirtschaft ist die Infrastruktur. Reis und Fleisch etwa, die im fruchtbaren Amazonas-Tiefland hergestellt werden, müssen im Andenland, das immerhin dreimal so groß wie Deutschland ist, aber kaum Straßen hat, an den Mann gebracht werden. Heute gibt es heftigen Widerstand gegen den Bau einer Verbindungsstraße, die durch das »Indigene Territorium Nationalpark Isiboro Sécure« (TIPNIS) verlaufen soll.
Lassen Sie mich eines vorweg schicken. Zum ersten Mal wird in Bolivien Politik auch für die ländlichen Regionen gemacht. Heute kommt der Staat in den früher abgeschriebenen Gebieten an. Die große Herausforderung im TIPNIS-Fall ist jetzt, die dort lebenden Menschen zu fragen, ob sie eine Straße wollen oder nicht. Wenn die Mehrheit entscheidet, daß sie keinen Zugang zu Gesundheit, Bildung und Grundversorgung haben will, dann sage ich: Wunderbar. Das ist ihre eigene Entscheidung. Das wichtige ist eine demokratische Volksbefragung. Der aktuelle Protestmarsch gegen den Straßenbau aber richtet sich gegen eine geplante Konsultation. Das ist – finde ich – das antidemokratischste was es eigentlich gibt. Überhaupt ist das Bild vom TIPNIS-Park im unberührten Zustand ein Mythos. Selbst Funktionären des Protestmarsches wurde der illegale Handel mit Tropenholz und Jagd nach seltenen Tieren nachgewiesen. Mehr öffentliche Kontrolle im TIPNIS, auch durch eine Straße, das wäre hilfreich.
Nun wird vom ecuadorianischen Politiker Alberto Acosta heute lautstark der Vorwurf erhoben, Linksregierungen in Ecuador, Venezuela und Bolivien würden einem umweltzerstörerischen Entwicklungsmodell anhängen. Es wird wegen des Festhaltens an Rohstofförderung zur Finanzierung der Sozialprogramme als »Neo-Extraktivismus« gebrandmarkt. Ist das linke Bolivien mehr Umweltsünder als zu neoliberalen Zeiten?
Dafür müßten zuallererst die Umweltschäden wissenschaftlich-empirisch vergleichbar gemacht werden. Sonst reden wir nur in die leere Luft hinein. Fundamentales Prinzip, auch auf internationaler Ebene wie beim jüngsten Rio+20-Gipfel in Brasilien, ist für die MAS-Politik der Schutz der Mutter Erde, der Pachamama. Aber sollen wir es sein, welche die Bodenschätze in der Erde belassen, während der reiche, industrialisierte Norden die Umwelt weiter schädigt? Es muß uns doch erlaubt sein, Mutter Erde rational und nachhaltig für eine ausgeglichene Entwicklung zu nutzen. Das ist eine Frage globaler Gerechtigkeit. Seit dem Kyoto-Klima-Abkommen 1997 – wer hat seine Verpflichtungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen eingehalten? Die entwickelten Länder waren das sicher nicht. Ich erinnere mich da an eine alte Karikatur, die das Verhältnis zwischen Norden und Süden auf den Punkt bringt: Gutgenährte Menschen im Norden rufen »Kein Ozon!« Was ein Kind im Süden mit einem Wort erwidert: »Hunger!« Darum glauben wir auch nicht an den CO2-Emissionshandel.
Wir sollen hier Naturparks und Reservate schaffen. Während der Norden die Umwelt weiter verpestet, sterben wir vor Hunger, nur weil wir die »Lunge der Menschheit« bewahren sollen. Das ist doch ungerecht. Das Problem der Erderwärmung muß von den Industrieländern gelöst werden. Sie sind die größten Verschmutzer, haben aber auch die Technologien zum Gegensteuern. Worum es also geht: Wir brauchen die Bodenschätze, um gut und in Würde leben zu können. Entlegene Gemeinden wie im TIPNIS haben das Recht auf Strom, Trinkwasser und Fortschritt. Sie sind es, die entscheiden, ob sie weiter auf den Bäumen leben wollen. Es kann aber nicht angehen, daß wir in den Städten die Ökofahne schwenken zu Lasten der Menschen auf dem Land.
2014 wird in Bolivien wieder gewählt. Was hat die Opposition im Lande zu bieten?
Für jede Demokratie ist Opposition wichtig. Vielfalt der Meinungen und Vorschläge sind gesund. Leider haben wir keine konstruktive politische Gegenkraft, die der Regierung hilft, ihre Politik zu verbessern. Wir glauben ja nicht, daß wir die Wahrheit gepachtet haben. Mangels eigener Alternativen hängt sich die Rechte – es sind zum Großteil recycelte Parteien aus Vorgängerregierungen – an jede gesellschaftliche Forderung und verzerrt sie, wie im Fall TIPNIS oder beim jüngsten Polizeiaufstand. Im Ausland kommt oft nur die Sicht der destruktiven Opposition an. Das verwundert nicht, Massenmedien und Agenturen befinden sich in der Hand von Regierungsgegnern. Dieses Zerrbild von Bolivien möchte ich in meiner Berliner Amtszeit gern korrigieren.
Interview: Benjamin Beutler
* Aus: junge Welt, Samstag, 21. Juli 2012
www.marketwire.com/press-release/...acayo-tsx-venture-ape-1743791.htm
woanders als non event dargestellt, sind es doch gerade in bolivien die moralischen Aspekte die einem unternehmen support geben können. kurz vor dem ergebnis der feasibility study den support der locals zu untermauern scheint nicht nur sinnvoll, sondern nötig und vorausschauend in anbetracht zweifelnder anleger. keep movin` ape!
(über wo erfahren):
www.wallstreet-online.de/diskussion/...y-in-the-world#neuster_beitrag ">www.wallstreet-online.de/diskussion/...y-in-the-world#neuster_beitrag
ist das ganz nett ... aus stockhouse:
http://www.stockhouse.com/bullboards/...&r=0&s=APE&t=LIST
ein sehr ermutigender beitrag, der vll vom ringdahl stammen könnte.