Russland: wo steht der RTS Ende 2010?


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Eröffnet am:11.08.10 18:28von: Investor_XYAnzahl Beiträge:1
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64 Postings, 5231 Tage Investor_XYRussland: wo steht der RTS Ende 2010?

 
  
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11.08.10 18:28

Russland hat mehr zu bieten als Gas und Öl

Das  russische Wachstum fußt vor allem auf  steigenden Rohstoffpreisen,  lautet das gängige Vorurteil. Doch auch  andere Branchen profitieren von  den Einnahmen - und machen das Land  trotz aller Probleme für Anleger  attraktiv. von Christian Ingerl

 

                                                             

Der  Bär gilt an  der Börse als Miesepeter. Denn er steht für fallende  Kurse. In Russland  kommt dem Tier jedoch eine andere Bedeutung zu. Er  symbolisiert die  Größe und die Stärke des Landes. Und vor Kraft strotzt  seit einem Jahr  auch der russische Aktienmarkt. Um rund 80 Prozent auf  1516 Punkte ist  der Leitindex RTS in dieser Zeit gestiegen.

                                                                               

Und  das soll es noch  nicht gewesen sein, glaubt man den Einschätzungen der  Banken. Das  Geldinstitut VTB Capital hob kürzlich die Prognose für den  RTS bis  Jahresende auf 2000 Punkte an. Bereits im April hatte die Bank  of Moscow  das gleiche Kursziel ausgegeben. Sollten die Geldhäuser  recht haben,  winkt Anlegern noch auf ein Kursplus von rund 30 Prozent.
Ob   die Prognosen aufgehen, hängt in erster Linie von der Entwicklung des   Ölpreises ab. Denn Energiekonzerne dominieren den russischen   Kapitalmarkt. Allein die beiden Öl- und Gasproduzenten Gazprom und   Lukoil haben ein Gewicht von 30 Prozent im Leitindex RTS.

                                                                               

Aber  auch die gesamte  Konjunktur des Landes hängt am Tropf des Sektors.  Russland ist einer der  größten Energieproduzenten der Welt und verfügt  mit über knapp einem  Viertel der Weltgasreserven über bedeutende  Ressourcen.
Das  Ministerium für  wirtschaftliche Entwicklung ist für das aktuelle Jahr  optimistisch. Die  Behörde hat sogar jüngst vorgeschlagen, die offizielle  Prognose für  das Wirtschaftswachstum von 3,1 auf 4 Prozent anzuheben.  Die Empfehlung  fußt auf der Annahme eines höheren Ölpreises. Er wird im  Jahresmittel  nicht mehr bei 69 $ je Barrel (159 Liter) gesehen, sondern  bei 76 $.

                                                                                               

Laut   Douglas Helfer, Fondsmanager bei HSBC Asset Management, basiert der   Wirtschaftsaufschwung in Russland aber auch auf anderen Faktoren. Als   Beispiel nennt er das Wachstumsprogramm, mit dem die Regierung die   Konjunktur ankurbelt. Dazu gehört auch eine Abwrackprämie für Altautos,   ähnlich der in Deutschland. Zudem seien die Pensionen für Beschäftigte   im öffentlichen Dienst angehoben worden, so Helfer.
Gleichzeitig   unterstützt die Zentralbank des Landes mit einer äußerst lockeren   Geldpolitik den Kurs der Regierung. Binnen eines Jahres haben die   Notenbanker den Leitzins 13-mal gesenkt, auf mittlerweile acht Prozent.   Die Analysten der Bank RCB erwarten, dass der Leitzins bis Jahresende   sogar auf sieben Prozent fallen könnte.
 
Anlegern,  die von  steigenden Kursen ausgehen, bieten sich beispielsweise  Index-Zertifikate  an. Allerdings gibt es kaum Produkte auf den RTS. Die  Deutsche Bank hat  ein Produkt auf den Dax Global Russia Index  aufgelegt, der die 30  größten und liquidesten Werte abbildet. Der  Basiswert konnte auf  Jahressicht nicht nur mit dem RTS mithalten, seit  Jahresbeginn liegt er  sogar vorn. Außer der Geld-Brief-Spanne von knapp  drei Prozent fallen  für Inhaber keine Kosten an, dafür entgehen ihnen  die Dividenden.
Gewinne  versprechen jedoch  nicht nur Energiekonzerne. Laut Fondsmanager Helfer  zeichnen sich in  Russland auch Branchen durch hohes Wachstum aus, die in  anderen Ländern  eher zu den defensiven Sektoren zählen. "Ein Beispiel  ist der  Lebensmitteleinzelhandel, der zuletzt durch den Wandel hin zu  modernen  Supermarktformaten profitieren konnte."
 
Einer  der Nutznießer ist die Kaufhauskette  Magnit. Trotz der Krise im  Vorjahr legte der Umsatz leicht zu, in den  ersten zwei Monaten des  laufenden Jahres konnte Magnit die Erlöse gar um  27 Prozent steigern.  Im März legte der Konzern mit einem Plus von 31  Prozent noch eine  Schippe drauf. Die gute Entwicklung spiegelt sich im  Aktienkurs wider.  Das Papier gewann seit Jahresbeginn knapp ein Fünftel  an Wert.
Ein  anderer Nutznießer ist  Cherkizovo. Der Hersteller von Schweinefleisch  steigerte seinen Gewinn  im Vorjahr um mehr als die Hälfte. Der Konzern  profitiert vom steigenden  Wohlstand, der einen höheren Fleischkonsum  nach sich zieht.  Goldman-Sachs Analyst Anton Farlenkov hat das  Zwei-Jahres-Kursziel für  die Cherkizovo-Aktie auf 30 $ angehoben - das  entspricht einem  Kurspotenzial von 60 Prozent. Der Analyst geht von  einem operativen  Ergebniswachstum von 28 Prozent in den kommenden drei  Jahren aus. Dafür  scheint die Aktie nicht teuer bewertet. Das  Kurs-Gewinn-Verhältnis auf  Basis der Gewinne für 2012 liegt bei unter  sechs.
 

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