Karnevalsverein, ...und gute Nacht
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 28.07.10 11:00 | ||||
Eröffnet am: | 12.07.10 23:47 | von: C.Webb4 | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 28.07.10 11:00 | von: kiiwii | Leser gesamt: | 2.979 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
Schalke: Machtkampf um Ausrichtung der Transferpolitik
Magath: "Die Zeit läuft davon"
Eigentlich sollte die Bühne ja Horst Heldt (40) gehören. Doch Schalkes neues Vorstandsmitglied geriet jüngst bei seiner eigenen Vorstellung zur Randfigur. Vorstandsboss Felix Magath (56) sowie Aufsichtsratschef Clemens Tönnies (54) nutzten die Gelegenheit in aller Öffentlichkeit zur Fortsetzung ihres Machtkampfs um die Ausrichtung der Transferpolitik. Die Fronten sind verhärtet.
Auf Magaths erstmals im kicker-Interview am 7. Juni geäußerte, klare und logische Forderungen nach erhöhten Investitionen antwortet Tönnies weiter nur schwammig. "So viel Geld wie eben möglich" fließe in die Verstärkung des Kaders. Und: "Dass ein Trainer Forderungen stellt, regt mich gar nicht auf." Dass Magath wohlgemerkt als Vorstandsmitglied in Abwägung aller sportlichen und wirtschaftlichen Aspekte argumentiert, unterschlägt Tönnies geflissentlich. Vielmehr suggeriert er fatale Folgen von Magaths Plänen: "Er will uns doch auch nicht ins finanzielle Chaos stürzen"
Natürlich nicht. In seiner Premieren-Saison, so Magath, machte Schalke dank Champions-League-Einzug, erhöhter TV-Einnahmen und Gehaltseinsparungen außerplanmäßig über 30 Millionen Euro gut. Mittel scheinen also grundsätzlich vorhanden. Den Zusammenhang zwischen sportlichem und wirtschaftlichem Erfolg "verstehe sogar ich", behauptet Tönnies. Mehr als zehn Millionen Euro plus etwaige Transfererlöse (die aber zugleich sportlichen Substanzverlust bedeuten würden) will er für Einkäufe indes nicht freigeben. Magath: "Das halte ich für sehr risikoreich. Damit kann ich die Mannschaft nicht so verstärken, dass sie sich unter den ersten sechs der Liga hält."
Eine realistische Einschätzung angesichts eines nach dem Abgang von Top-Torjäger Kevin Kuranyi (28) entscheidend geschwächten Kaders, der Mammut-Aufgabe Champions League, der Rolle als "Gejagtem" in der Liga und spielerischer Defizite. Tönnies Plan, Schalke mit einem Sparkurs zu konsolidieren, droht sich daher als Milchmädchenrechnung zu erweisen. Genau wie die Weigerung, Marketingrechte zu veräußern. Magath: "Ein Klub wie Schalke muss eben versuchen, sich in diesen Randbereichen Geld zu verschaffen. Das Kerngeschäft ist der Fußball, da muss investiert werden, um den Verein voranzubringen."