Grundsätzliche Betrachtung


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Neuester Beitrag: 25.04.21 11:08
Eröffnet am:02.11.99 08:53von: SailormanAnzahl Beiträge:9
Neuester Beitrag:25.04.21 11:08von: AnnemxcvaLeser gesamt:4.853
Forum:Börse Leser heute:3
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168 Postings, 9197 Tage SailormanGrundsätzliche Betrachtung

 
  
    #1
02.11.99 08:53
Trennt sich der DAX vom DOW?

Drei Marktgurus, die schon im Spätsommer vor den historischen Höchstkursen bearish wurden, haben gestern ihre Aussichten wieder auf Positiv gestellt: Christine Callies, Markt Strategistin von CS FIRST BOSTON, hat ihre durchschnittliche Gewinnerwartung für den S&P500 Index für dieses Jahr von 48,08 auf US$ 49,79 erhöht. US Equity Strategist Byron Wien von MORGAN STANNLEY DW hat den Cash Anteil seines Muster Portefeuilles von 20 mit 5% reduziert und den Aktienanteil mit 5 auf 85% erhöht. Und GRUNTAL’s Chairman des Investment Committees Joseph Battipaglia hat das Kursziel des NÀSDAQ Index zum Jahresende auf 3.100 gesetzt.

Der poetische Alan Ebelson hat in seiner BARRON’s Kolumne diese Woche auch kurz auf die Börsenkapitalisierung Bezug genommen – ein zentrales Thema in unserem eb Monthly (http://www.ebtrade.com/ebt/cf/service-eb-monthly.cfm?Typ=3 ) - und auf das historisch hohe Verhältnis von augenblicklich 150% zum Bruttosozialprodukt der USA hingewiesen. Dies ist ein Phänomen, das im New Paradigm seine Ursache hat. Diese neue Volkswirtschaftstheorie besagt, daß die technologische Revolution so viel wirtschaftliches Wachstum und so viele Arbeitsplätze schafft ohne irgendwelche inflationäre Überhitzungen auszuüben (die in der Vergangenheit bei wirtschaftlichen Belebungen immer durch die steigenden Rohstoffpreise verursacht wurden). Da von den FORTUNE 500 Gesellschaften erst ungefähr 15% eine Website haben, dürfte die technologische Revolution erst am Anfang stehen. Folgerichtig dürfte auch die hohe Börsenkapitalisation anhalten, bzw. das Wachstum des Bruttosozialproduktes – wie kürzlich im 3. Quartal von + 4,8% - weiter überdurchschnittlich hoch sein ohne inflationäre Überhitzungen zur Folge zu haben. Als Indiz dafür ist gestern der Goldpreis übrigens unter US$ 290 pro Feinunze gefallen.

Drei Indizes haben gestern besser geschlossen: Der AMEX COMPOSITE mit +4,17 auf 804,97, der RUSSEL 2000 mit +3,18 auf 431,82 und der NASDAQ mit + 1,22 auf 2.967,65, der damit darüber hinaus zwei Börsentage hintereinander neue historische Höchstniveaus erreicht hat. Der NASDAQ Index dürfte heute wahrscheinlich die magische Schwelle von 3.000 intra-day nach oben durchstoßen (gestriger Höchstkurs bei 2.997,13), was immer zu Gewinnmitnahmen einlädt. Der mit –81,35 Punkten auf 10.648,51 schwächere Schluß des DOW JONES 30 INDUSTRIALS dürfte die europäischen Börsen heute mit nach unten ziehen, die ja sowieso vor der Zentralbankratssitzung am 4. November zittern.

Für die deutsche Wirtschaft und allen anderen Ländern mit einer hohen Arbeitslosenzahl dürfte eine Zinserhöhung katastrophale Auswirkungen haben. Der politische Rechtsdrall, der sich schon von Frankreich über die Schweiz (am Wochenende hat auch die SVP im sehr konservativen Basler Verfassungsrat 11,6% der Stimmen erreicht) nach Österreich erstreckt, dürfte dann auch in Deutschland Einzug halten. Die Versammlungen von jungen Leuten, die sich auf der Suche nach Halt und Sendungsbewußtsein immer zahlreicher an den Externsteinen versammeln, sind nur böse Vorboten dessen, womit die Deutschen sich auseinandersetzen werden müssen.

Die schwächeren Ergebnisse und Erwartungen von VOLKSWAGEN dürften heute die Entwicklungen an den deutschen Börsen belasten. Erinnern wir uns, daß GM kürzlich neue Rekordquartalsergebnisse von beinah US$ 900 Mio erreicht hat, und die Gewerkschaften sind in den Detroit vielleicht sogar härter als in Deutschland. Chartisten werden verzweifelt nach einer Richtung des DAX Indexes Ausschau halten, nachdem sich die Dreiecksspitze geschlossen hat und eigentlich nach dem Anstieg des DAX-Index in der letzten Woche eine Ausbruch nach oben zu erhoffen war.

Grüße
Sailorman

Unter:  www.ebtrade.com
 

8 Postings, 9161 Tage Bernd_BRe: Bullenfalle?

 
  
    #2
02.11.99 11:00
Sehr guter Beitrag, wäre schön wenn es mehr von dieser Güte gebe.
Der Ausbruch aus dem Dreieck eine Bullenfalle? Ich denke auch, daß wir noch nicht alles hinter uns haben und glaube, daß wir in diesem Jahr noch deutlich tiefere Kurse sehen werden.
Geradezu lustig finde ich, daß nachdem nun der NASDAQ neue Höchstkurse gemacht hat, bearische Analysten wieder umschwenken. Würde gerne mal wissen wie die Arbeiten.

Bernd_B  

803 Postings, 9243 Tage ruebeIst ja schön das die Pessimisten jetzt umschwenken.

 
  
    #3
02.11.99 11:45
bin selbst davon überzeugt das die 3000er Marke noch nicht das Ende des Nasdaqs ist.

Aber was Europa angeht, habe ich eine total gegensätzliche Auffassung. Die Leitzinserhöhung von .25 der EZB ist in den Kursen drin. Werden es .5 (was ich befürchte) wird es kurzfritig schwierig, aber dann wird es steil bergaufgehen, da eine neue Zinserhöhung für das gesamte 2000 faktisch ausgeschlossen ist.

Ähnlich wie Bernd würde mich auch einmal interessieren, wer so einen Schmarrn über die europäischen Börsen verbreitet. Eher umgedreht wird ein Schuh draus: Europa wird sich im kommenden Jahr stabilisieren und die US-Börsen werden ins Trudeln kommen.

Gruß ruebe  

168 Postings, 9197 Tage SailormanRe: Es mangelt seider an Gewinnerhöhungen...

 
  
    #4
02.11.99 12:57
Der Dax hat schon ein KGV von 42 gegenüber 27 beim S&P 500. Was sollte einen Anstieg des Dax rechtfertigen?

Sailorman  

714 Postings, 9290 Tage FipsHallo Sailorman

 
  
    #5
02.11.99 13:34
zuerst einmal : finde ich gut, dass Du Dich als Profi mit uns Stoppelhopsern abgibst. Habe auch schon mal bei Euch reingesehen - mein Problem : bin für das Rad, das ihr dreht etwas unterkapitalisiert. Hoffe , Du bleibst ARIVA erhalten. Zu Deinem DAX/S&P - Vergleich : bei der Schieflage der Gewichtung im DAX glaube ich nicht, dass man da einen sinnvollen Vergleich anstellen kann. Der DAX besteht doch fast nur aus TELEKOM, Autos und Finanzdienstleistern - beim S&P ist das doch etwas breiter gestreut.
Gruss, Fips  

168 Postings, 9197 Tage SailormanDa hast Du recht, Fips,..

 
  
    #6
02.11.99 15:45
..Die Marktkapitalisierung läßt es einfach in den europäischen Ländern nicht zu, daß man eine gleichmäßige Verteilung anstellen kann. Man muß dankbar sein, daß es einen Index gibt, der mehr Volatilität aufgrund seiner Berechnung gibt als seine Komponenten, denn nur, was sich bewegt, bringt die Möglichkeit zum Gewinn.
Bei einer europäisch vereinigten Börse wird sich das Alles ändern. Deswegen konzentrieren wir uns auf die transparentesten Börsen der Welt: NYSE und NASDAQ, die 65% der Weltbörsenkapitalisierung ausmachen.

PS.: Ob Du für unsere Handelsstrategien unterkapitalisiert bist weiß ich natürlich nicht. Bei uns gibt es keine Minimum-Kontogröße. Die Transaktionen die wir machen, können z.T. mit sehr kleinen Beträgen gemacht werden und sind abgesichert.
Ein Beispiel: wir hatten am 24.Aug. eine synthetische Long-Position in der Commerzbank. Kosten ohne Gebühren: EUR 375,00 . Geschlossen haben wir die Position am 06. Sept. mit einem Gewinn von EUR 5.812,00 geschlossen (die Gewinne sind natürlich nicht immer so hoch). Der vorausberechnete Verlust betrug ca. EUR 1.500,00.
Unsere Positionen bewegen sich immer im 4-stelligen Bereich. Schau mal auf die Seite Performance http://www.ebtrade.com/ebt/cf/abo-performance-aus.cfm?Typ=1 , da kannst Du die Größenordnungen sehen.

Grüße
Sailorman  

8 Postings, 9161 Tage Bernd_BRe: Kann dies nur bestätigen...

 
  
    #7
02.11.99 16:54
an den liquidesten Märkten zu handeln bringt riesige Vorteile, besonders dann, wenn man Optionen usw. handelt. Ich bin in viele Eurex-Positionen nicht hineingekommen, weil einfach das Geschäft nicht zustande gekommen ist. Das nervt, wenn es öfter vorkommt.

Gruß
Bernd
 

8 Postings, 9161 Tage Bernd_BRe: Kaum geschrieben, schon passierts...

 
  
    #8
02.11.99 17:16
NASDAQ über 3000... der amerikanische Markt macht einfach mehr Spaß!

Gruß
Bernd  

8 Postings, 9161 Tage Bernd_BRe: die Freude war kurz...

 
  
    #9
02.11.99 21:00
die nächsten zwei Tage sehen wir tiefere Kurse.

Bernd  

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