Ricardo und QXL


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Neuester Beitrag: 18.08.00 13:19
Eröffnet am:15.08.00 10:05von: O815Anzahl Beiträge:5
Neuester Beitrag:18.08.00 13:19von: RalphGawlickLeser gesamt:3.273
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132 Postings, 9259 Tage O815Ricardo und QXL

 
  
    #1
15.08.00 10:05
Folgender Artikel über die geplante Übernahme/Fusion von Ricardo durch/und QXL stand heute in der Welt:
http://www.welt.de/daten/2000/08/15/0815w1185523.htx

Schlechte Zeiten für Start-ups

                QXL will weniger für Ricardo zahlen - Dressmart in
                Verhandlungen

                Von Anne Lacker

                London - Vor einem Jahr sah noch alles rosig aus. Es gab
                zahlreiche europäische Internet-Start-ups, denen man zutraute,
                es den amerikanischen Unternehmen gleichzutun. Doch seit dem
                der britische Online-Shop Boo.com Mitte Mai Pleite machte, sind
                Europas Dot-coms unter Druck. "Die Amerikaner haben einfach
                die besseren Ideen, das beweisen Amazon, Yahoo oder AOL. Die
                Europäer kupfern dagegen Geschäftsideen oft nur ab", sagt
                George Garafas, Internet-Analyst bei Lehman Brothers. Weitere
                (Beinahe-)Pleiten sind die logische Folge. Und: Junge
                Unternehmen, die derzeit ohnehin schon Probleme haben,
                genügend Liquidität zu generieren, wird es in der Zukunft noch
                schwerer fallen, Investoren anzulocken.

                Einen Konkurs vorerst vermieden, haben die schwedische
                Online-Handelsfirma Dressmart.com und der britische
                Beauty-Online-Händler Clickmango. Dressmart soll vom
                schwedischen Kleiderverkäufer New Wave Group, Stockholm,
                übernommen werden. Und Clickmango schöpft neue Hoffnung, da
                sich die Kreditgeber entschlossen haben, noch einmal Geld
                nachzuschießen.

                "So mancher Start-up-Gründer wollte doch nur das schnelle Geld
                machen. Und nun kommt die Stunde der Wahrheit", erzählt
                Garafas. Viele Firmen werden daher noch Pleite machen. "Die
                Investoren-Stimmung gegenüber Internet-Retailer ist so schlecht
                wie nie zuvor", meint Robert Zegelaar von Atlas Ventures,
                Clickmangos Haupt-Geldgeber. Die Angst vor Kreditverknappung
                ist berechtigt. Auch die jüngste Studie von Pricewaterhouse
                Coopers macht nicht Mut. Eine von vier britischen Internet-Firmen
                werde in den kommenden sechs Monaten ihre Geld-Reserven
                aufgebraucht haben. Nach Ansicht der Unternehmensberatung
                sei das Gefährdungspotenzial in Deutschland allerdings geringer.

                Neuen Zündstoff könnte die Situation erhalten, wenn die geplante
                Fusion zwischen QXL.com und Ricardo.de nicht zustande
                kommt. Ende vergangener Woche gab der britische
                Online-Auktionator QXL bekannt, man müsse "bestimmte
                Informationen" prüfen. Nun macht in der Londoner City die Runde,
                dass QXL eine substanzielle Kürzung seines Angebotes für
                Ricardo in Erwägung zieht. "Das sind alles Spekulationen. Wir
                kommentieren das nicht", so gestern eine QXL-Sprecherin.

                Noch weitere europäische Internet-Unternehmen hadern mit dem
                Leben in der New Economy. Der britische Internet Service
                Provider Freeserve gilt als Übernahmekandidat. Der
                niederländische ISP World Online verhandelt mit der italienischen
                Tiscali-Gruppe. Das Einkaufsportal Letsbuyit.com kämpft darum,
                profitabel zu werden. Positives hatte am Montag dagegen
                Lastminute.com zu berichten. Sie kauften die größte
                französische E-Reisefirma Degriftour. Damit, so Lastminute,
                könnte das Unternehmen Ende 2002 und damit ein Jahr früher als
                bisher erwartet die Gewinnschwelle erreichen.  

Optionen

60 Postings, 8991 Tage Helpdesk2000Was passiert, wenn die Fusion platzt?

 
  
    #2
15.08.00 12:43
Ich denke folgendes:

Wenn die Fusion klappt, werden wieder die Fondgesellschaften in das neue Unternehmen investieren, d.h. der Kurs wird wieder steigen.

Sollte die Fusion nicht klappen (was mir persönlich lieber wäre), wird Ricardo im Nemax50 bleiben und die Fondsgesellschaften sind wieder an der Reihe, Geld in das Unternehmen zu investieren.

Es wird nicht schlagartig zu Kurssprüngen von 500% kommen, aber ich denke, 100% innerhalb einiger Wochen sind drin, zumal die Unternehmensdaten beider Unternehmen nicht schlecht sind. OK, ich gebe zu, daß die Sache mit der Cashburn-Rate nicht sonderlich toll aussieht, aber welches Unternehmen muß nicht in Werbung finanzieren? Das Geld, das bisher in Werbung und Aufbau des Unternehmens finanziert wurde, war gut angelegt. Ricardo ist bekannt und ohne Zweifel im europäischen Markt gut behauptet. Auch die Zusammenarbeit mit SAT1 sollte nicht vergessen werden.
Bei einem momentanen Kurs von knapp 30 Euro liegt Ricardo wieder knapp am Ausgabepreis vom 19.7.99. Der Bekanntheitsgrad des Unternehmens und auch die Aktivitäten wurden im Laufe des letzten Jahres konsequent ausgebaut. Es ist bekannt, daß Ricardo noch einige Zeit benötigt, um in die Gewinnzone zu kommen (ich glaube 2002, oder?), jedoch gibt es noch viel mehr Unternehmen, bei denen es schlechter aussieht, die weder den Bekanntheitsgrad haben noch unternehmerisch so weit sind.

Meine persönliche Meinung: Ricardo ist bei Kursen unter 30 Euro ein klarer Kauf. Ich rechne damit, daß Ricardo bis Ende des Jahres bei 80 Euro liegt, bis März nächsten Jahres dürften so 150 Euro drin sein.



P.S. Was auch passieren könnte...die Fusion platzt und Ricardo wird von einem anderen Unternehmen aufgekauft...ein Unternehmen, das in diesem Bereich versucht, Fuß zu fassen. Beim momentanen Kurs von Ricardo dürfte es für Unternehmen wie Bertelsmann kein Problem sein, Ricardo zu übernehmen. Ich denke, Ricardo würde sich in der Bertelsmann-Family gut machen, oder? Lycos sitzt drin, Fireball und so Zeugs auch...sollte jetzt nur ne Denkanregung sein...  

14011 Postings, 9012 Tage TimchenRe: Helpdesk2000

 
  
    #3
15.08.00 14:12
Warum sollte ein guter Fondmanager in einen der beiden Werte einsteigen ?

B2B funktioniert bei beiden nicht.
Mit ihrem Stammgeschäft vernichten beide nur ihr Kapital.
Da hilft auch keine Fusion, höchstens Jesus könnte helfen,
der rote Zahlen in schwarze verwandelt.

Timchen

PS: Ausserdem ist es ein Warnzeichen für Anleger, wenn
als Kaufargument nur Übernahmespekulationen herhalten können.  

62 Postings, 8890 Tage RalphGawlickRicardo

 
  
    #4
15.08.00 14:56
Das mit 150 Euro würde mich fröhlich stimmen, dann wäre ich wieder bei null. Ich glaube aber nicht daran, daß das so schnell geht.

Meine Meinung:Ricardo und qxl verbreiten bewußt negative Stimmung, damit die Aktie kurz vor der Fusion noch günstig zu haben ist. Anschließend erfolgt der Knall, es kommt zur Fusion ond (hoffentlich) zur Kursexplosion.

Sollte die Fusion scheitern, würde ich mir wünschen, daß ricardo mit Ebay fusioniert. Die haben nämlich den größten Marktanteil und damit Zukunftsperspektive. Bei den Privatauktionen hat Ebay deutlich die Nase vorn, bei den Live-Auktionen Ricardo. Die beiden Firmen würden sich hervorragend ergänzen.  

62 Postings, 8890 Tage RalphGawlickKurverhältnis von 34 zu eins

 
  
    #5
18.08.00 13:19
Das ist das Schlimmste, was passieren konnte. Jetzt ist die Ricardo noch weniger wert und hat weniger Stimmrecht in der neuen Firma. Man hätte besser die Fusion platzen lassen sollen.

Naja, zumindest herrscht nun Klarheit. Daß der Kurs aber bald wieder bei 150 ist, halte ich nun für utopisch, da die Zahlen für das 4. Quartal wohl nicht rosig sein werden.  

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