Mehrere Menschen beobachteten Münchner S-Bahn-Atta
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Eröffnet am: | 16.09.09 11:10 | von: ecki | Anzahl Beiträge: | 23 |
Neuester Beitrag: | 18.09.09 08:14 | von: oliweleid | Leser gesamt: | 2.092 |
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16.09.2009
Tödlicher AngriffMehrere Menschen beobachteten Münchner S-Bahn-Attacke
Die Diskussion um mangelnde Zivilcourage wird durch neu bekannt gewordene Details des Angriffs auf einem Münchner S-Bahnhof angeheizt. Etwa 15 Menschen sollen Zeugen des tödlichen Überfalls geworden sein - griffen aber nicht ein.
München - "Als ich auf den Bahnsteig gekommen bin, haben die zwei schon auf den Mann eingeprügelt, ihn mit Füßen getreten", hatte ein 16-jähriger französischer Austauschschüler laut "Bild.de" berichtet. "Etwa 15 Leute standen rum, griffen nicht ein", so der Schüler. Die Münchner Polizei bestätigte diese Angaben jetzt.
Während der tödlichen Attacke sollen mehrere Zeugen vergeblich zum Eingreifen aufgefordert worden sein. Die Behörden sehen zur Zeit jedoch keinen Anlass, um wegen unterlassener Hilfeleistung zu ermitteln, meldet die "Süddeutsche Zeitung". Staatsanwalt Laurent Lafleur sagte der Zeitung zum Verhalten der Passanten, die Staatsanwaltschaft sei wie auch in anderen Fällen angehalten, nur eine "rechtliche Bewertung" vorzunehmen. Eine "moralische Bewertung" sei eine ganz andere Sache.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob ein beherztes Einschreiten den Tod des Mannes hätte verhindern können. Am Dienstag hatte es laut Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger zunächst "keine konkreten Hinweise auf irgendwelche Gaffer, die nur dastanden und zugeguckt haben" gegeben.
Zwei Jugendliche hatten den 50 Jahre alten Geschäftsmann Dominik B. zu Tode geprügelt, nachdem er sich schützend vor vier Kinder gestellt hatte. Der 16 Jahre alte Zeuge hatte den Vorgang laut eigenen Angaben zunächst nur am Rande mitgekriegt, als er mit einem Freund in die Stadt fahren wollte. Erst als zwei Jugendliche auf den Geschäftsmann, der am Boden lag, einprügelten, wurde er richtig aufmerksam. "Der Mann ist irgendwann zusammengebrochen und dabei mit dem Hinterkopf gegen das Geländer gestoßen", sagte der Schüler.
Tatverdächtige sind polizeibekannt
Laut "Bild"-Zeitung sollen die beiden 17-jährigen Tatverdächtigen Sebastian L. und Christoph T. nur sechs Tage vor der Attacke auf Dominik B. einen Rentner angegriffen haben. Dem Bericht vom Mittwoch zufolge bedrohten sie den Mann und forderten Geld von ihm.
Das Blatt beruft sich auf Polizeiunterlagen, aus denen hervorgeht, dass alle drei unter Verdacht stehenden Jugendlichen bereits wegen Diebstahl, Raub und schwerer Körperverletzung aktenkundig seien. Zudem seien sie als Betäubungsmittelkonsumenten bekannt. Einer der Tatverdächtigen soll die Tätowierung "NS" für "Nationalsozialismus" auf dem linken Oberarm tragen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den tödlichen Angriff am Dienstag scharf verurteilt und zu mehr Zivilcourage aufgerufen. Der Angriff sei ein "feiger, durch nichts zu rechtfertigender Anschlag" gewesen, sagte sie in Leipzig. Wer Zivilcourage zeige, müsse ermutigt werden. Gleichzeitig müssten alle Bürger "aufmerksam und wachsam" sein.
Zum Gedenken an den getöteten Dominik B. veranstalten die beiden großen christlichen Kirchen am Mittwochabend um 18.30 Uhr eine ökumenische Andacht. Die Feier auf einem Parkplatz neben dem S-Bahnhof Solln solle Gelegenheit geben, am Tatort an das Opfer zu denken und für ihn, seine Angehörigen und für die vielen indirekt Betroffenen zu beten, sagte der evangelische Pfarrer der Apostel- und Petruskirche München-Solln, Wendebourg. Es werden mehrere hundert Besucher erwartet.
ala/ddp/dpa
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,649288,00.html
Bei kiiwii darf ich ja bekanntlich nicht.
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Mal wieder Mehrfachtäter. Aber immerhin hat einer von ihnen schon gelernt "Entschuldigung" zu sagen, wenn es zu spät ist.
Öhhhm - Frage am Rande..... Was ist mit unterlassener Hilfeleistung ???
§ 323c
Unterlassene Hilfeleistung
Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
Meiner Meinung nach bestünde KEINE "eigene Gefahr" , wenn sich 15 Menschen 2 Halbwüchsige vornehmen würden...
Jeder Helfer geht da "erhebliche eigene Gefahr" und insofern wirst du die unbeteiligten nicht belangen können.
Wäre ja auch die Krönung, wenn hier 15 Strafsachen angeleiert werden und die Schlägerkids die nächste Bewährung bekommen.
Und doch, ich fände es nicht soooooooo verkehrt, wenn man 15 Strafsachen anleiern würde. "Zivilcourage" sollte auch vom Gesetz unterstützt werden (und vice versa) - und wo steht, dass die Schlägerkids Bewährung bekommen?
Neea - aber mal im Ernst... Wenn 15 Leite nicht fähig sind, sich gegen 2 Halbstarke zusammenzutun dann würd ich sehr wohl 15 Verfahren anleiern !
In einer 1zu1-Situation sieht das natürlich anders aus, aber keinesfalls bei 15 gegen 2 !!!
Meistens sind derartige Schläger eher feige und gehen nur dann auf ihr Opfer los, wenn sie nicht Gefahr laufen, selbst zu Schaden zu kommen. Es gibt natürlich Ausnahmen, dennoch sollte der Mut zur Zivilcourage jetzt nicht wegen solcher Vorfälle den Bach runtergehen.
JW
Damit steht und fällt die Bereitschaft zum Eingreifen von Unbeteiligten Beobachtern meiner Ansicht nach.
Was würde denn passieren, wenn man als "normaler" Mensch der sich seinen Lebensunterhalt mit Arbeit verdient (und kein Sozialschmarotzer ist) in so einem Fall eingreift? Er kann dabei nur Verlieren!
Wenn er stärker ist als das asoziale Gesindel kann er sich nachher schon auf großzügige Schadensersatzforderungen einstellen. Und wenn er unterliegt kann er bleibende Schäden (oder sogar tödliche Verletzungen) davontragen.
Jemand der in einem solchen Fall eingreift sollte vom Gesetz geschützt werden (so ähnlich wie beim Leisten erster Hilfe).
Was wäre in der S-Bahn passiert, wenn nicht ein hirnloser sondern ein erfahrener Kickboxer oder Karatekämpfer gewesen wäre, der beurteilen kann was 15 Gegner sind, selbst Jugendliche Gegner. Was wäre, wenn der Kickboxer aufgestanden wäre und hätte zur Abschreckung dem ersten Jugendlichen so eine in die Fresse getreten, dass er ins Krankhaus muss. Wenn das Blut richtig gespritzt hätte, hätten sich die anderen wohl verpisst.
Aber dann wäre der Held und Befreier in unserem Rechtssystem dran.
Sowohl die Täter als auch die Zuschauer haben sich so verhalten wie es unser Rechtssystem erfordert.
Nur einer hatte etwas falsch verstanden.
die Erkenntnis kam ihm zu spät. Vielen Politikern fehlt sie noch heute.
Dann wäre er auch zu Recht "dran".
JW
Wenn man in dieser Gesellschaft gegen 15 antritt und als Sandalenträger kommt, ist man hirnlos.
Warte mal das Strafverfahren ab.
Alle haben sich rechtsgemäss verhalten bis auf einen
Egal ob jemand später kommt und sagt, dass das "unvorsichtig" war. Viele werden wohl auch sagen "Tapferkeit" und Dummheit sind dicht bei einander.
Wenn ich aber sehen würde, dass jemand auf der Straße totgeprügelt wird und keiner greift ein, würde ich trotzdem verstehen dass "unterlassene Hilfeleistung" ein Straftatbestand ist.
Jeder sollte so helfen, wie es ihm möglich ist.
Das heißt nicht immer gleich "hau druff". Es fängt schon damit an, dass man die Täter anschreit, die Polizei anruft oder 3-4 Passanten dazu ermuntert mit einem zusammen dazwischen zu gehen.
DAs Gesetz verlangt nicht, dass man sich dem gleichen Risiko aussetzt
Entweder du hast den Sachverhalt falsch verstanden oder ich deine Posts...
Mir scheint, du bist auch nicht ganz richtig.
Dann funktioniert es evtl. wieder mit dem, was man "Zivilcourage" nennt und irgendwelche Schläger oder frustriertes Gesockse, wird in seine Schranken verwiesen; indem die Menschen nicht mehr wegschauen, sondern gemeinsam etwas unternehmen. Wäre schön!
JW
16.09.2009
Tödlicher Angriff in Solln
Notrufsäule am Münchner S-Bahnhof war außer Betrieb
Neue Details zum Tatort der tödlichen Prügelattacke in München: Die Notrufsäule, die seit fünf Jahren an dem S-Bahnhof steht, ist nie funktionstüchtig gewesen. Das hat die Deutsche Bahn bestätigt - und eingeräumt, Gleiches gelte für 20 weitere Bahnhöfe.
München - Die Notrufsäule am Münchner S-Bahnhof Solln, auf dem am Samstag der Geschäftsmann Dominik B. von zwei Jugendlichen getötet wurde, ist seit ihrem Aufbau vor fünf Jahren nicht funktionstüchtig. Dies bestätigte die Deutsche Bahn der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag.
Dem Bericht zufolge macht eine Bahn-Sprecherin den privaten Mitnutzer der Bahnanlagen, die Bayerische Oberlandbahn (BOB), dafür verantwortlich. Demnach soll die BOB die Säule ohne Absprache mit der DB illegal aufgebaut haben.
BOB-Chef Heino Seeger entgegnete, sein Unternehmen sei vertraglich verpflichtet gewesen, die Säulen aufzubauen. Doch wegen technischer Probleme und weil sich die Bahn in Vertragsverhandlungen so "unfreundlich" gezeigt habe, sei die Säule vor etwa fünf Jahren zwar angeschlossen, aber nicht eingeschaltet worden. "Wenn es nach uns ginge, wäre sie schon seit Jahren im Einsatz." Bahn und BOB räumten ein, dass die Notrufanlagen an rund 20 weiteren Bahnhöfen nicht funktionieren, die von der BOB angefahren werden.
Zwei 17 und 18 Jahre alte Jugendliche hatten B. am Samstag durch Tritte und Schläge so schwer verletzt, dass er kurz darauf starb. Er hatte sich schützend vor vier 13- bis 15-Jährige gestellt, von denen die zwei Angreifer Geld erpressen wollten. Am Mittwochabend nahmen rund 500 Menschen in der Nähe des Orts der Attacke von dem Opfer Abschied und würdigten seine Zivilcourage an jenem Tag.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,649522,00.html
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Unterlassene Hilfeleistung? Wenn man an 20 Bahnhöfen Notrufsäulen aufstellt, sie aber wegen der Kosten nicht anschliesst und betreibt?
Der geplante Bahnbörsengang führt nicht nur über vernachlässigte Wartung zu Sicherheitsdefiziten.
hmmm... und weiter? Wenn Irgendeiner der Umherstehenden den Notruf hätte rufen wollen (früher oder überhaupt oder irgendwie sowas in der Gegend), dann gibt's mittlerweile so Dinger wie Handies. Totales Funkloch? Ja, genau, Treppen gibt es keine (sollte ein totales Funkloch existent sein). Notrufe gehen aber idr...
Macht es nicht wirklich besser!
p.s.: Dass die Dinger nicht funzen ist beschissen genug - aber bei 15(!) umherstehenden wird doch einer die kognitiven Fähigkeiten haben, sein Handy zu benutzen... Notrufe gehen auch mit ohne Kohle.
Was hier abgeht ist wirklich unglaublich....so weit von Amerika sind wir im Negativen nicht mehr entfernt.....
Trotzdem: Säulen aufstellen und Sicherheitsgefühl vermitteln, die aber aus Spargründen nicht betrieben ist schon extrem mies. Es wird ja auch diskutiert, wie man solche schlimmen Sachen künftig vermeiden kann, wie man mehr Sicherheit produziert. Da fand ich der Artikel passt hier her.
Aber inaktive Säulen zu montieren die im Ernstfall,wenn sie denn einer benötigen und ausprobieren wollte, nicht funktionieren können ist doch eine unglaubliche Sauerei.Da regen wir uns über die 15 Feiglinge auf die zugesehen haben.......diejenigen die diese Säulen wissentlich inaktiv gelassen haben sind noch viel schlimmere Arschl........ .Stellt Euch mal vor ihr benötigt irgendwann mal eine solche Säule und die ist in dem Moment eure letzte Hoffnung.....und hinterher erfahrt ihr die ging gar nicht......super,ein gutes Gefühl,gell !? Da kanst Du gleich einen leibhaftigen Polizisten hinstellen,der dir dann im Ernstfall sagt,daß er gerade Feierabend hat und Dir deswegen nicht helfen kann.
Diese Hinterhergekarte ob solche Säulen überhauptz etwas Positves bewirken,selbst wenn sie funktionieren, ist doch genauso sinnlos und spekulativ wie darüber zu diskutieren was wohl Schlimmes mit ihnen passiert wäre wenn sich die 15 Typen eingemischt hätten.
Die Tatsache,daß das alles eben nicht funktioniert in diesem Fall (und in diesem Land insgesamt sicher kein Einzelfall in vergleichbaren Situationen wäre) ist doch bestürzend genug.