Wer hat eine Meinung zu Lion Bioscience ?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 13.07.00 17:49 | ||||
Eröffnet am: | 11.07.00 21:17 | von: ami1 | Anzahl Beiträge: | 22 |
Neuester Beitrag: | 13.07.00 17:49 | von: Fips | Leser gesamt: | 5.045 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Ami
Fazit: Zeichnen
Gruß
aktienfan: Re: Ein abgefahrener Name!!!! Ehrlich................................................ o.T.
11.07.00 22:21
........
Jetzt kommt für die Europäer die Zeit der Bewährung. Besonders für die Deutschen, die sich lange gegen die Gentechnik sperrten. Seit sich ihre Segnungen für die Arzneimittelforschung auch hierzulande herumgesprochen haben, hat sich das grundlegend geändert. Mit rund 280 Unternehmen, so zählte die Unternehmensberatung Ernst & Young, ist Deutschland zur führenden Bio-Tech-Nation des Kontinents aufgestiegen. Jetzt wird sich zeigen, ob die Deutschen zur Masse auch Klasse zu bieten haben.
Am weitesten gediehen ist die Bioinformatik. Hier gibt es schon zahlreiche deutsche Anbieter: alerte Nachwuchsforscher, geschäftstüchtige Professoren, selbst ausgewachsene Pharmakonzerne streben in dieses Feld. Star der jungen Branche ist der Krupp-Spross Friedrich von Bohlen mit seiner Lion Bioscience AG. Die Software der Heidelberger verschafft den Kunden nicht nur Zugang zu den über 350 öffentlichen Gendatenbanken auf der ganzen Welt. Sie vernetzt auch all die Daten, die von der Enttarnung einer Gensequenz als Krankheitsursache bis zur patentierten Therapie im Pharmaunternehmen anfallen. "Was SAP für die Büroorganisation ist, sind wir für die Arzneimittelbranche", erklärt von Bohlen stolz.
Ganz so berühmt wie das Softwarehaus im nahe gelegenen Walldorf ist das Bioinformatik-Unternehmen Lion zwar noch nicht, trotzdem muss sich von Bohlen vor dem demnächst anstehenden Börsengang um Publicity keine Sorgen machen. Sein Unternehmen gehört bereits jetzt zu den bekanntesten Namen der jungen Bio-Tech-Branche. Dazu beigetragen hat sicher die 100 Millionen Dollar schwere Forschungsallianz, die Lion vor einem Jahr mit der Leverkusener Bayer AG schloss. Daneben nutzen auch zahlreiche andere Pharmahersteller das Wissen der Heidelberger. Selbst in den Vereinigten Staaten sind sie schon präsent. Auch für Celera hat Lion schon gearbeitet. Gut drei Jahre nach der Gründung hat es Lion zu über 260 Mitarbeitern und rund 18 Millionen Mark Jahresumsatz gebracht. Gewinne erwartet Bohlen allerdings erst in drei Jahren.
Habe bei der Deutschen Bank bislang durchweg negative Erfahrungen gemacht.
ami1: Wer kennt sonst noch das Unternehmen und kann zum Zeichnen (ab-) raten ?? o.T.
11.07.00 23:42
Klingt fuer mich eigentlich recht teuer . Was meint Ihr ???
Mir persönlich sieht das auch recht teuer aus (wohlgemerkt aber auf BAsis der 99/2000er Zahlen), aber die Graumarkttaxen 67+ Euro lassen sogar ein KUV von 120+ als möglich erscheinen.
Hmm, momentan ist Biotech ja mal wieder IN, also denke ich persönlich, daß die Aktien "fundamental und auf die nächsten paar Jahre betrachtet" zu teuer sind, aber wen kümmert die fundamentale Sicht bzw. wer schaut bei Werten am Neuen Markt nur auf die nächsten paar Jahre ??? :) Der Vergleich mit SAP scheint mir ein bischen weit hergeholt zu sein, auch wenn er zur Veranschaulichung sicherlich nicht schlecht ist.
ABER, die Publicity ist gut, die Biotechs grundsätzlich wieder sexy, die grundsätzliche Idee von Lion ist auch gut, der track-record/die Partner hören sich auch ganz gut an ...
Fazit: Eigentlich zu teuer, aber dennoch interessant genug um zu zeichnen :)
Ich denke, daß ich bei der Zeichnung mein Glück versuchen werde, aber ob ich Stücke über die Börse kaufe/nachkaufe weiß ich noch nicht ...
Macht's gut ...
CharonJr.
subwi: Ganz genau cap!! Wenn man bei der Emission welche kriegt. Danach überleg ich erstmal! o.T.
12.07.00 18:17
kann man wenig anfangen.Das menschliche Genom ist sehr komplex aufgebaut.
Viele hochrepetitive Sequenzen.Also sind leistungsfähige Rechner und
entsprechende Software nötig.
Slash
Die Software bietet der gerade aufstrebenden Biotechbranche erhebliche Verbesserungen. Der Zeitaufwand zum Sammeln und Analysieren von Daten wird stark verkürzt. Außerdem bietet Lion noch IT-Lösungen die für die Forschung eingesetzt werden können.
Mein Fazit: Unbedingt zeichnen, aber nicht zu gierig werden, da die Zahlen noch nicht besonders schön aussehen. 1998 einen Umsatz von 390.000 DM mit einem negativen EBIT von 4,4 Mio. DM. Letztes Jahr standen 9,1 Mio. Umsatz in den Büchern, wobei das EBIT bei 8,4 Mio. DM lag. Für dieses Jahr ist eine Umsatzsteigerung auf 19,1 Mio. DM geplant, was allerdings zu einer Erhöhung des negativen EBIT's auf 25,4 Mio. DM führen soll.
Langfristig dürfte sich ein Investment aber lohnen, da die Software irgendwann mal zu "Pflicht" für viele Unternehmen werden könnte.
Grüße
Shorty
Das Lion in einer interessanten Marktnische sitzt, darüber hat hier wohl keiner einen Zweifel. Das Augenmerk sollte man daher auch auf die übrigen Fakten richten und dazu gibt's einiges:
- Doppellisting an Nasdaq und NM; d.h. der Lion Kurs muß auch der Stimmung und dem Vergleich am Nasdaq gerecht werden.
- die beträchtlichen negativen EBIT's für sich genommen, sind kaum bisher übertroffen worden von einem anderen NM IPO. Gäbe es nicht den Bayer-Deal würde ich mich sogar Sorgen um die Existenzfähigkeit von Lion machen.
- und last but not least: wo liegt die Grenze der Verrücktheit der Bewertung einer Lion Aktie. Lion ist mE eine typische Aktie, die ganz von ihrer Phantasie lebt. Es gilt hier offenbar die Devise zur Preisfindung: solange ich glaube noch einen Verrückteren zu finden, der noch mehr bezahlen könnte kaufe ich Lion. Den letzten beißen die Lion's. Fazit: Die Bewertung von Lion ist von anfang an ausgereizt und extrem.
Gruß furby
Viola: Der Vorstandsvorsitzende Von Bohlen und Halbach stammt aus der Krupp-Dynastie
13.07.00 16:44
Für mich sieht das so aus, dass BAYER einen eleganten Weg gefunden hat, die Forschungskosten von der Börse finanzieren zu lassen.
Aber bei dem derzeitigen BioTech-Rinderwahn sollte man schon probieren, ein paar Stücke zu zeichnen wenn man bei der richtigen Bank ist. Nach dem IPO ist das kurzfristig/mittelfristig eher was zum Zocken.