Lemmings "Anti-Rohstoff"-Thread
Seite 1 von 17 Neuester Beitrag: 25.04.21 09:46 | ||||
Eröffnet am: | 07.08.08 13:25 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 425 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 09:46 | von: Katrinytxoa | Leser gesamt: | 122.311 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 51 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 | 3 | 4 | 15 | 16 | 17 17 > |
Ich erwarte schon seit geraumer Zeit, dass die Rohstoff-Preise ihren jahrelangen Höhenflug angesichts der weltweiten Konjunkturschwäche und Finanzkrise nicht fortsetzen können. Die Wende beim Öl deutete sich bereits Ende Juni an:
http://www.ariva.de/...id_Oil_Verzehnfachung_in_nur_2_Monaten_t334991
Im Gegensatz zu vielen Anderen, die nun "bei Rücksetzern nachkaufen" wollen, bin ich der Ansicht, dass die Trendwende bei den Rohstoffen aus den o. g. fundamentalen Gründen nachhaltig sein wird. Dies vereinbart sich auch gut mit dem langjährigen Konjunkturzyklus (Grafik unten, "Stadium 6").
Rohstoff-Währungen wie der Austral-Dollar haben in der letzten Woche - im Tandem mit den Rohstoffen - ebenfalls deutlich verloren. Dazu hab ich einen Thread "Devisen-Trading nach fundamentalen Kriterien" aufgemacht:
http://www.ariva.de/...n_Trading_nach_fundamentalen_Kriterien_t339263
EUR/AUD ist seit Threaderöffnung von 1,65 auf aktuell knapp 1,70 gestiegen.
Mir fiel in der bisherigen Ariva-Diskussion zum Thema Rohstoffe auf, wie Viele hier unreflektiert die Argumente der "großen Adressen/Fonds" nachbeten, die angesichts der Kursschwäche bei Aktien besonders warm ihre vermeintlich sicheren Rohstoff-Fonds empfehlen. Das Totschlag-Argument der "unendlichen Nachfrage" aus Asien bzw. den BRIC-Staaten wird kaum kritisch hinterfragt. Dabei machte die FTD vorgestern explizit die Schwäche in China für den Ölpreisrückgang verantwortlich (eine These, die ich nicht teile - meines Erachtens ist die globale Wirtschaftsschwäche der Grund, keine punktuelle in China).
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...ken_%D6lpreis/394702.html
07.08.2008 , 12:32 Uhr
Alle Segemente sind betroffen
Rohstoffpreise brechen auf breiter Front ein
Seit Anfang Juli gibt es deutliche Kurskorrekturen an den Rohstoffmärkten. Einige Analysten warnen aufgrund der zuletzt pessimistischen Konjunkturprognosen vor einer aufkommenden Rezession und erwarten weiter sinkende Preise. Andere Experten empfehlen einige Rohstoffe wieder zum Kauf.
HB DÜSSELDORF. Der weltweit bekannteste Rohstoffindex, der S&P GSCI, verlor beispielsweise seit Anfang Juli fast 20 Prozent. Ähnlich hoch war die Korrektur beim Reuters/Jeffries CRB Index, die älteste Benchmark für diese Anlagekategorie. Der CRB, der sich aus dem arithmetischen Mittelwert von Rohstoffpreisen an den Terminmärkten errechnet, verzeichnete im Juli 2008 mit zehn Prozent jedoch den größten Rückgang seit März 1980.
Der Rückgang betrifft alle großen Bereiche. Von Energieträgern über industrie- und Edelmetallen bis hin zu den Agrarrohstoffen - fast alle Rohstoffe verloren deutlich. Rohöl fiel beispielsweise in den vergangenen vier Wochen von 140 auf mittlerweile 114 US-Dollar, Gold von 986 auf 879 Dollar.
Hintergrund sind die zuletzt pessimistischen Konjunkturprognosen, die nicht nur eine Rezession in den USA, sondern auch in Europa nach sich ziehen könnten. Die Volkswirtschaften in Europa könnten sich den negativen Einflüssen der US-Talfahrt wohl nicht entziehen [Dass die Entkopplungs-Theorie eine Illusion ist, diskutieren wir im US-Bärenthread bereits seit letzten Sommer - A.L.], sagt Hans-Jürgen Klisch, geschäftsführender Direktor der US-Investmentbank Raymond James & Associates. Der Experte verweist in diesem Zusammenhang auch auf die tiefgreifenden Probleme der Automobilindustrie in diesen Regionen. Bekanntlich bewirken der Bau und die Nutzung von Automobilen eine starke Rohstoff-Nachfrage.
"Die aktuelle Schwäche der Rohstoffmärkte könnte darauf hindeuten, dass die Gefahren einer weltweiten Rezession unterschätzt werden", sagt Eugen Weinberg, Rohstoff-Analyst der Commerzbank.
Eine konjunkturelle Talfahrt dürfte, so die Befürchtung der Marktteilnehmer, zu einem Rückgang der Rohstoffnachfrage und in diesem Kontext zu weiter sinkenden Preisen führen. Auf absehbare Zeit sei mit einer geringeren Nachfrage zu rechnen, so dass die Rohstoffindizes in den kommenden zwölf Monaten um weitere 20 Prozent fallen dürften, prognostiziert Dina Cover von der TD Bank Financial Group in Toronto.
Doch es gibt auch andere Stimmen. Rohstoffguru Jim Rogers schätzt die Fundamentaldaten dieser Märkte weiter als "erstaunlich" gut ein. Der Bullenmarkt für Rohstoffe werde noch eine ganze Weile andauern, erklärte Rogers bei einer Investorenkonferenz in Gold Coast, der zweitgrößten Stadt im australischen Bundesstaat Queensland. Ein Ende des Aufwärtstrends hält er basierend auf historischen Wirtschaftszyklen 2020 für möglich. "In der letzten Phase des Zyklus werden die Preise astronomische Höhe erreichen, jeder wird dann in Rohstoffe investieren", sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Im April 2006 hatte Rogers prognostiziert, der Ölpreis werde auf 100 Dollar je Barrel und der Goldpreis auf 1000 Dollar je Unze klettern. Beide Prognosen haben sich in der Zwischenzeit bestätigt. In diesem Jahr erreichten die Preise für Kupfer, Gold, Eisenerz, Kohle und Öl allesamt Rekordstände, nicht zuletzt aufgrund der rapide steigenden Nachfrage aus Indien und China. "Wir werden immer wieder Einbrüche bei den Rohstoffen sehen", sagte Rogers. Dann empfehle es sich, einen kühlen Kopf zu bewahren, die Hausaufgaben zu machen und gegebenenfalls nachzukaufen.
Vor allem bei Edelmetallen mehren sich die Stimmen, dass der Rückgang nur von kurzer Dauer sei. Vor allem Gold rückt in den Fokus. "Gold wird sich besser entwickeln als andere Anlageklassen - egal, ob wir für die Zukunft von einem inflationären oder von einem deflationären Umfeld ausgehen", sagt Charles Nedoss vom Finanzhaus Peak Trading, Rosenthal Collins in Chicago. "Wir glauben, dass Gold im Jahr 2009 auch wegen der angespannten geopolitischen Situation neue Rekordpreise erzielen wird", so Nedoss.
Ähnlich sehen das die Rohstoffexperten der Commerzbank, die spätestens im vierten Quartal 2008 mit einem nachhaltigen Anstieg des Goldpreises über 1000 Dollar rechnen. Gründe seien die mangelnde Attraktivität alternativer Anlagen in inflationären Zeiten. Hinzu komme die die jahreszeitlich bedingte hohe Schmucknachfrage, die den Goldpreis in den kommenden Monaten zusätzlich beflügeln dürfte.
Auch Credit Suisse hält am positiven Ausblick für Edelmetalle fest. „Die aktuelle Korrektur dürfte gute Einstiegsmöglichkeiten an den angeschlageneren Märkten eröffnen“, schrieb die Schweizer Bank Ende Juli in ihrem Rohstoffausblick. „Platin dürfte auf dem aktuellen Preisniveau besonders hohes Wertsteigerungspotenzial bieten“.
"The road to recovery from the Great Recession is proving to be long, winding and rocky," said an annual U.N. survey, "World Economic Situation and Prospects 2011."
"After a year of fragile and uneven recovery, growth of the world economy is now decelerating on a broad front, presaging weaker global growth in the outlook."
The report forecast that, after a better-than-expected rate of 3.6 percent this year, the world economy's growth would slow to just 3.1 percent next year -- slightly less than a mid-year U.N. review predicted in May -- and 3.5 percent in 2012....
http://in.biz.yahoo.com/101201/137/bawlun.html
"The Organization for Economic Cooperation and Development cut its global growth forecast for next year, predicting a “soft spot” as stimulus spending fades before investment spurs a revival in 2012.
The global economy will expand 4.2 percent next year instead of the 4.5 percent predicted in May, the Paris-based organization said today in its semi-annual Economic Outlook. Growth will recover to 4.6 percent in 2012, it said................"
http://www.bloomberg.com/news/2010-11-18/...cts-softspot-in-2011.html
D.h. sollte die Fantasie aus den Märkten gleiten und sich das Wachstum z.B: in China und auch weltweit abschwächen, so werden die Spekulanten anfangen ihre Lagerhäuser zu öffnen und dann kommt zu der eh schon stark gedrosselten Fördermenge auch noch das Öl der Spekulanten auf dem Markt.
Dieser Effekt sorgte 2008 zu dem Crash und wird so wie es Anti Lemming beschrieben hat wohl auch in Kürze für einen Einbruch sorgen.
Wie stark dieser Einbruch sein wird, da muss man abwarten, dies weiß niemand.
Kurse um 40$ halte ich jedenfalls für durchaus wahrscheinlich.
Achja biomüll kommt bekanntlicherweise in die Biotonne, alles andere gibt nur unnötigen Gestank ;-)
Bis so etwas greift, braucht es Zeit, aber: Gibt es eine konkrete Entscheidung, so klappt der Markt für
Agrarrohstoffe wie ein Taschenmesser zusammen. Hier gilt nicht nur Vorsicht, sondern Abstand. Denn alle
Märkte dieser Art werden nicht von echten Verhältnissen von Angebot und Nachfrage gestaltet, sondern von
den Finanzinvestments über ETF. Das ist eine sehr gefährliche Gradwanderung. Nehmen Sie Abstand von
solchen Investments.
@ pichel - was würde entsprechende Anbieter (von Agrarrohstofffonds) daran hindern, ihre Niederlassung zu ändern.
Mir fehlt die Schlüssigkeit in der Argumentation, dass eine diesbezügliche Entscheidung in Brüssel irgendeinen nachhaltigen und signifikanten Einfluss auf die Agrarrohstoffpreise hätte.
Vielleicht hätte es sogar mittelfristig genau den gegenteiligen unerwünschten Effekt, dass in Folge dessen sogar die Preise anziehen, weil der Markt sehen würde, dass die Politik hier gar nichts machen kann - vorallem deshalb weil das Problem nicht einmal richtig diagnostiziert wird:
- die ansteigende Nachfrage weltweit, vorallem die sogn. "Schwellenländer"
- schlechte Ernten (Australien) und Wetterkapriolen
- Biotreibstroffwahn (1/3 der US-Maisproduktion wird in überdimensionierten Pick-Ups und SUVs verheizt. Macht natürlich nicht nur Mais selbst teuerer, sondern auch andere Agrarrohstoffe, weil zunehmend mehr Agrarfläche für Mais herangezogen wird.
- bei einigen Rohstoffen kommen noch sehr spezifische Probleme beim Angebot hinzu (Öl, Kakao etc)
>>> Wie soll da "Brüssel" auch nur irgendetwas mit Verboten ändern ??
Bevor man sich an die (vermeintliche) Lösung eines Problems macht, sollte man dieses zuerst genau analysieren.
Zuallerst sollten die EU-Länder & Brüssel eine anständige Haushalts- und Geldpolitik betreiben. Vieles von dem billigen Geld, mit dem die Banken gerettet wurde, geht jetzt in die Rohstoffmärkte. Die Schuld bei sich selbst zu suchen ist nicht leicht. Da ist schon viel leichter die Schuld bei den "bösen Spekulanten" zu suchen. Das ist populistisches Schattenboxen. Bei Sarkozy & Co nichts Neues.
HIER: das ist hier ist der HAUPTGRUND, warum Agrarohstoffe sich so verteuern:
http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2998#jumppos74958
Mit besten Grüßen an Biomüll, der die Peak-Oil-Thesen hier geradezu fanatisch vertrat.
http://blogs.marketwatch.com/energy-ticker/2013/...o-close-its-doors/
‘Peak oil’ web site to close its doors
July 9, 2013, 4:59 PM
By Claudia Assis
The Oil Drum, a web site created and frequented by advocates of “peak oil,” is closing its doors July 31 after an eight-year run.
The site will be kept as a repository of old articles, but will no longer offer new ones, according to a post on the site dated July 3.
The decision was reached thanks to “scarcity of new content caused by a dwindling number of contributors” and the cost of running the site, the post said...
Auch die angebliche Korrelation Gold+Rohstoffe/schwacher Dollar war eine Lüge bzw. ein "Goldman-Konstrukt" - siehe hier:
www.ariva.de/forum/Der-USA-Baeren-Thread-283343?page=4239#jump16155943
www.onvista.de/news/aktien/artikel/...ianz-aus-k+s-aktien-brechen-ein
Der Druck auf Rohstoffaktien dürfte sich in den nächsten Monaten wegen Tapering weiter erhöhen.
Jahrzehntelang war „Peak Oil" in weiten Kreisen das Untergangs-Szenario schlechthin: Die Weltölproduktion sollte demnach ihren Höhepunkt erreichen und anschließend unaufhörlich schrumpfen – was die Kosten nach oben treiben und Staaten dazu zwingen würde, strikte Rationierungspläne aufzulegen und um die schrumpfenden Reserven zu kämpfen.
Die US-Ölproduktion erlebte in den 1970ern tatsächlich ihren Höhepunkt und sank in den folgenden Jahrzehnten, genau so wie es die Theorie vorhergesagt hat. Aber dann tat sie etwas, was nicht erwartet wurde: Seit 2009 steigt der Ölausstoß wieder, und zwar stetig dank deutlich verbesserter Fördertechniken.
Die Anhänger der Peak-Oil-These betrachten das lediglich als einen Aufschub, der Abwärtstrend ist für sie unvermeidlich. Aber immer mehr Ölexperten glauben inzwischen, dass eine andere Sichtweise notwendig ist. Die wirklichen Beschränkungen, vor denen die Industrie stehe, seien technischer und ökonomischer Natur, sagen sie. Nicht die Menge des Öls in der Erde sei der limitierende Faktor, sondern wie erfinderisch wir neue Ölquellen finden und wie viel wir bereit seien, dafür zu zahlen, um an das Öl heranzukommen.
„Die Technik entwickelt sich heutzutage so schnell, dass jegliche sich abzeichnende Ressourcenbegrenzung nicht mehr als ein Pieps sein wird", sagt Öl-Ökonom Phil Verleger. „Wir passen uns an."
Ob die Prognosen von Peak Oil eintreten, ist nicht nur eine intellektuelle Debatte – auch wenn sie lange Zeit heiß und umstritten war. Die Frage – und wie wir darüber denken – hat auch potenziell große Auswirkungen auf das Handeln von Regierungen, Ölproduzenten und einfachen Menschen rund um den Globus. Denn sie alle hängen von den Unwägbarkeiten der Ölproduktion ab und würden massiv unter steigenden Preisen und zunehmenden Engpässen leiden.
Die Peak-Oil-Anhänger halten dagegen, dass man nicht so viel Geld in neue Wege zur Erkundung und Förderung von Öl versenken solle. Besser wäre es, das zu bewahren, was noch da ist und stattdessen in alternative Energiequellen zu investieren. So sei man vorbereitet, wenn das Ölangebot sinkt und die Kosten durch die Decke schießen.
Auch die meisten Skeptiker von Peak Oil räumen ein, dass wir uns nicht für immer auf Öl verlassen sollten. Aber sie halten es für vernünftiger, zumindest so lange auf neue Techniken zu setzen und das verfügbare Angebot weiter auszubauen, bis es zu teuer wird. Wenn das passiert, so sind sie sicher, werde eine ökonomische Alternative zur Verfügung stehen....
Georgios Kokologiannis wettert gegen Rohstoffexperten. Lange haben sie gebetsmühlenartig die Evidenz von Rohstoffen im Portfolio verbreitet. Doch jetzt wollen die „Experten“ von den Beschwörung nicht mehr wissen.
www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/...stummt/12086906.html
A.L.: Was wurde hier rumphilosophiert, wie "alternativlos" Rohstoffe seien und wie narrensicher die Geldanlage damit.
Ich rechne damit, dass der aktuellen Rohstoffschwäche - wie 2008, als dieser Thread eröffnet wurde - erneut eine Börsenschwäche folgen wird.