Holz-Basket
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.04.21 13:17 | ||||
Eröffnet am: | 01.04.08 14:33 | von: TraderonTou. | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 13:17 | von: Janinaaheaa | Leser gesamt: | 5.662 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 11 | |
Bewertet mit: | ||||
heute möchte ich Sie einmal mit einem Markt etwas näher vertraut machen, der Ihnen möglicherweise ein wenig exotisch anmutet, aber meines Erachtens auf dem aktuellen Niveau wieder ansehnliches Aufwärtspotenzial bietet. Die Rede ist von Holz.
Auf den verschiedenen Anlegermessen habe ich mir in der Vergangenheit gegenüber vielen Emittenten immer wieder den Mund fusselig geredet, dass sie doch endlich einmal (Hebel)-Zertifikate auf Bauholz (eng.: lumber) herausbringen mögen. Bisher wurde mein Flehen allerdings noch nicht wirklich erhört.
Die Argumente waren immer die gleichen: Der Markt sei zu eng (was definitiv so nicht stimmt), oder die Anleger würden sich für diesen Rohstoff nicht interessieren. Ob an Holz tatsächlich weniger Interesse als an Magerschwein, Palmöl oder Carbon besteht, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.
Immerhin jedoch bieten manche Banken mittlerweile Anlage-Zertifikate auf Unternehmen aus der Holz-Branche an. Auf Grund des deutlichen Rückgangs der Lumber-Notierungen hatten die Investoren an diesen Produkten in den zurückliegenden sechs Monaten allerdings keine rechte Freude. Das aber dürfte sich langfristig ändern.
*Anhaltender Nachfrage-Boom
Mein diesbezüglicher Optimismus gründet sich vor allem auf eine umfassende Studie zum Thema "Holz", die ich diese Woche in Händen hielt. Danach hat sich der weltweite Holzverbrauch seit 1960 gut verdreifacht. Das entspricht einem durchschnittlichen Plus von rund fünf Prozent pro Jahr. Zugegeben: Da gibt es natürlich dynamischere Branchen. Was mir aber gut gefällt, ist die Stetigkeit. Nachfrage-Einbrüche gab es so gut wie nie.
Abgesehen davon gehe ich davon aus, dass der Bedarf in Zukunft deutlich stärker zunimmt. Im "Schlepptau" des hohen Ölpreises gewinnt Holz als regenerativer Energieträger immer mehr an Bedeutung. Ein Freund von mir heizte bereits Mitte der 1990er Jahre mit Holz, weil er als Landschaftsgärtner einen guten Zugang zu dem Rohstoff hatte. Damals habe ich ihn belächelt. Heute sehe ich meinen ehemaligen "Skat-Bruder" eher als eine Art Trendsetter an.
Zudem sorgt das hohe Wirtschaftswachstum in einigen asiatischen und osteuropäischen Ländern für einen kontinuierlichen Anstieg des Lebensstandards und damit für einen vermehrten Holzverbrauch zur Herstellung von Möbeln, Papier oder Pappe. Ich bin daher zuversichtlich, dass der Markt in den kommenden Jahren Wachstumsraten zwischen sieben und neun Prozent per anno verzeichnen kann.
*Angebot kann nicht mithalten
Das Angebot kann da aller Voraussicht nach nicht mithalten: Vielerorts ist die Waldbasis für Harthölzer unwiederbringlich zerstört. In den Industrie-Nationen ist daran hauptsächlich die Umweltverschmutzung schuld. Schauen Sie sich bei nächster Gelegenheit nur einmal die Bäume am Rande der Autobahnen an und Sie werden verstehen, was ich meine.
Hinzu kommt die ungebremste Abholzung, um Flächen für Fabriken, Bürogebäude und Wohnhäuser zu gewinnen. Dieses Phänomen findet sich primär in Schwellenländern. Und selbst in vielen traditionellen Agrar-Staaten wird Wald immer mehr zur Mangelware. So werden beispielsweise in Brasilien jeden Monat rund 1.000 Quadrat-Kilometer Regenwald für Weide- oder Ackerland geopfert.
Das zentrale Problem in diesem Zusammenhang ist, dass Bäume wesentlich langsamer wachsen als etwa Sojabohnen oder Zuckerrohr. Die Aufforstung zerstörter Flächen dauert viele Jahre, teilweise sogar Jahrzehnte. Eine zügige Reaktion auf die zunehmende Nachfrage ist daher nicht möglich. Deshalb wird der Markt zwangsläufig über den Preis reguliert werden. Für mich ist somit klar: Dauerhaft dürften die Holzpreise nicht auf dem aktuell recht niedrigen Niveau verharren.
*Als ökologische Depot-Beimischung empfehlenswert
Angesichts der aufgezeigten Perspektiven erachte ich Aktien von Unternehmen, die ihr Geld mit Holz verdienen, als sinnvolle Depot-Beimischung, zumal viele Titel derzeit überaus günstig zu haben sind.
Gerade in wirtschaftlich etwas schwierigeren Zeiten könnte sich diese Strategie auszahlen. Denn erfahrungsgemäß weisen diese Papiere nur eine recht geringe Korrelation zum Gesamtmarkt auf. Wie bei anderen Rohstoff-Aktien basieren die Kurse zum Großteil auf der Entwicklung der Holzpreise.
Aber auch unter ökologischen Gesichtspunkten sind Holz-Investments keine schlechte Sache: Immerhin gibt Holz bei seiner Verbrennung nur so viel CO² ab, wie zuvor von den Pflanzen aufgenommen wurde. So gesehen handelt es sich bei Holz um einen sehr umweltfreundlichen Energieträger.
Die Holz-Unternehmen selbst bemühen sich - abgesehen von einigen "schwarzen Schafen" - darüber hinaus meist um eine umweltverträgliche Nutzung des bedeutenden Rohstoffs. Im Regelfall betreiben sie eine umfassende Wiederaufforstung und schlagen nur so viel Holz, wie der Wald es verträgt. Schließlich möchte man sich ja nicht die eigene wirtschaftliche Grundlage entziehen.
Einige radikale Umweltschützer lehnen die Holz-Nutzung generell ab. Das ist natürlich Quatsch. Wie bei vielen Dingen im Leben kommt es entscheidend auf die Intensität und die Art des Gebrauchs an. Sofern die Menschheit die eigene Gier in Grenzen hält, spricht aus ökologischer nichts gegen die Verwendung von Holz.
Insgesamt sind Investments in die Branche daher nicht nur ein Beitrag zum Erhalt der Wälder und damit unserer "grünen Lunge", sondern versprechen jedenfalls längerfristig auch ansehnliche Renditen. Ich werde daher die weitere Kurs-Entwicklung bei Bauholz genau verfolgen und - sobald sich eine Bodenbildung abzeichnet - mir wahrscheinlich eine kleine Position Holz-Basket-Zertifikate gönnen.
Hotstock-Trading
Dies spiegelt in etwa auch meine persönliche Meinung wider. Der Holzmarkt ist allerdings für mich als Investment noch nicht so durchschaubar. Daher meine Frage an Euch: Was für ein spezielles Produkt würdet ihr mir empfehlen ? Ich habe dies gefunden; und finde die Gewichtung der Aktien klingt ganz interessant. Kenne mich diesbezügl. aber leider nicht sehr gut aus. Bitte um Hilfe...
Wkn.: TB0KWA
Genaue Gewichtung und weitere Einzelheiten: http://www.hsbc-zertifikate.de/...hVrgvVGt66&isin=DE000TB0KWA8&Lang=D
aber du bist ja motiviert!!
findsch übrigens ne interessante branche
Zockende Holzfäller
VON Stephanie von Keudell
01.04.2008
Wälder lassen auf stabile Erträge hoffen, bringen aber mickrige Zinsen. Darum spekulieren manche Holzfonds mit Derivaten
Vor einigen Jahrzehnten mag Waldeigentum noch eine Domäne des Landadels gewesen sein. Doch das hat sich geändert: Die US-Stiftungsuniversitäten investieren seit Langem in Holz, und in Zeiten unruhiger Börsen entdecken auch Deutschlands Privatanleger das Thema für sich. Gleich drei Punkte sprechen für den Baum im Depot: die „Naturrendite“ eines gepflegten Forsts durch den Substanzzuwachs im Laufe des natürlichen Wachstums, der Wertzuwachs des Bodens in Zeiten expansiver Flächennachfrage und der niedrige Gleichlauf zu herkömmlichen Portfoliobestandteilen wie Aktien und Anleihen.
Das steigende Interesse ruft Emissionshäuser geschlossener Fonds auf den Plan, die ständig auf der Suche nach neuen Produkten mit gut kommunizierbarer Investmentstory sind. Die Waldgeschichte dürften Anleger gerne hören: Die globale Holznachfrage steigt – trotz regionaler Rückschläge etwa in den USA, wo immer weniger Häuser gebaut werden. Nicht nur Asiens Aufschwung treibt das Wachstum, wichtig sind auch die intensiven Anstrengungen, fossile Brennstoffe zu ersetzen.
Die steigende Nachfrage hat allerdings ihre Schattenseiten: Flächendeckender Kahlschlag führt zu gravierenden Umweltschäden. Nach Greenpeace-Schätzungen werden beispielsweise in Indonesien fast drei Viertel des exportierten Holzes illegal geschlagen. Anleger sollten deshalb darauf achten, dass die Forste, in die sie investieren wollen, mit Blick auf die nachhaltige Bewirtschaftung zertifiziert sind, etwa vom Forest Stewardship Council (FSC). Für den Waldbauern ist dies eine aufwendige Angelegenheit: „Für eine FSC-Zertifizierung setzen wir einen Zeitrahmen von neun Monaten an“, sagt Christian Harreiner, Geschäftsführer der DBM Fonds Invest, die zur ABN-Amro-Tochter Delbrück Bethmann Maffei gehört. Für Anleger schwierig einzuschätzen ist die Güte der unterschiedlichen Zertifizierungsprogramme. FSC beispielsweise hat in Deutschland einen guten Stand, ist nach Ansicht langjähriger Marktprofis in den USA aber noch nicht so bekannt.
Fondsanbieter stehen bei Holzinvestments vor zwei zentralen Herausforderungen: Die reine Forstrendite beträgt in Mitteleuropa lediglich rund vier Prozent jährlich – das lockt die wenigsten Investoren. „In Mittel- und Südamerika sind aus dem biologischen Wachstum im langjährigen Durchschnitt etwa sechs Prozent jährlich zu erzielen“, sagt Dieter Rentsch, Geschäftsführer der Hamburger Investmentboutique Aquila Capital. Trotzdem: Um die Rendite aufzupeppen, mischen die Fondsanbieter gerne andere Anlageklassen bei.
Außerdem erstreckt sich der Zeithorizont eines Waldinvestments auf der Nordhalbkugel über mehrere Jahrzehnte, auch wenn sich aufgrund des Klimawandels das Wachstumstempo etwa der Fichte in den vergangenen Jahren deutlich beschleunigt hat. Deshalb investieren zwei der drei derzeit angebotenen Waldfonds und der geplante DBM-Fonds in Mittel- und Südamerika (siehe Tabelle). Schnell wachsende Arten wie Teak sollen dort teilweise bereits 20 Jahre nach Aufforstung schlagreif sein, was allerdings eine ausgeklügelte Aufbereitung des Bodens voraussetzt.
Leo Pröstler, der Gründer des Ökoversandhändlers Waschbär, sucht für seinen Fonds Bauminvest eher umwelt- als renditebewusste Anleger. Der Fonds kombiniert die Wiederaufforstung mit Waldfeldbau und der Ausweisung kleiner Teilflächen als Naturreservate. Die Deutsche Bank setzt mit dem DWS Access Global Timber über den Zielfonds Phaunos Timber auf regionale Diversifizierung. „Holzmärkte sind sehr regional“, erklärt DWS-Experte Jan Goetz. „Gefällte Bäume werden im Radius von bis zu 200 Meilen verkauft.“ Zudem sei die Holzanlage sehr vielfältig: „In Deutschland sind aktuell dunkle Parketthölzer gefragt, während in China Bauholz boomt. Die Nutzung unterschiedlicher Trends führt zu einer Liquiditätsglättung, die weltweite Diversifikation minimiert das Risiko im Portfolio.“ Der Fonds darf sogar derivative Finanzinstrumente erwerben. Der Aquila Waldinvest investiert außer in bereits bestehende Forste in Brasilien in Dachfondsmanier in branchenspezifische Spezialfonds und Holz verarbeitende Unternehmen. Auch der Handel mit Kohlendioxidemissionsrechten ist geplant.
Diese Ausweitung des eigentlichen Investitionsfokus auf themenverwandte Branchen mag einerseits helfen, die erzielbare Rendite den Anlegererwartungen anzupassen und sie während einer überschaubaren Laufzeit zu erzielen. Andererseits verschiebt sich damit der Charakter von einer Sachwertanlage in Richtung eines Private-Equity-Engagements mit Branchenschwerpunkt Holz. So könnten die Fonds die niedrige Korrelation reiner Holzinvestments mit herkömmlichen Anlagegattungen verfehlen. Wald ist ein Investment für Generationen geblieben – und noch lange nicht zur Anlage für jedermann geworden.
Ausgewählte Forstbeteiligungen
Fonds Mindesteinlage
und Agio
Fondsobjekt Laufzeit jährliche
Zielrendite1
Aquila
Waldinvest
20 000 $
5,00 %
Waldflächen in Brasilien,
Spezialfonds (Aktien,
Genussrechte)
12 Jahre 9 %
(nach Steuern)
DWS Access
Global Timber
10 000 $
5,00 %
Zertifikate auf Phaunos
Timber (Forstportfolio,
Emissionsrechte)
30 Jahre2 8–10 %
(vor Steuern)
Bauminvest 5000 €
7,00 %3
Aufforstungsprojekt
in Costa Rica
12 Jahre 6 %
(nach Steuern)
1) interner Zinsfuß (IIR); 2) erste Ausstiegschance nach sieben Jahren; 3) bei Beitritt 2009: 14,00 %; Quelle: Emittenten
Dies zudem bei extrem geringen Volatilitäten.
Die Holz- oder Waldzertifikate waren die vergangenen 6 Monate mit Durchschnittsverlusten von ca.30% jedoch total unattraktiv.
Hauptgrund waren die hohen Anteile an nordamerikanischen Holz- und Holzbearbeitungs-Aktien.
Die im Artikel aufgeführten Fonds prognostizieren 7 bis 11 % Rendite.
Sie unterscheiden sich jedoch extrem in ihrer Mindestanlagesumme. Und auch in den Zusatzkosten, die die Rendite verringern:
Mindestbeteiligungssummen und "Agio":
Aquila Waldfonds: 15.000 Euro plus 5% Agio
www.aquila-capital.de
DWS Access Global Timber: USD 10.000,00 plus 5% Agio
www.dwsaccess.de
Bauminvest: 5.000 Euro plus 7% Agio
www.bauminvest.de
Mir bekannt sind noch
WaldsparBuch: 2.400 Euro, ohne Agio
www.WaldsparBuch.de
BaumSparVertrag: Ab 30 € monatlich, ohne Agio.
www.BaumSparVertrag.de