British Banking Deathmatch
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 24.04.21 23:17 | ||||
Eröffnet am: | 19.03.08 14:48 | von: Wubert | Anzahl Beiträge: | 73 |
Neuester Beitrag: | 24.04.21 23:17 | von: Sabineavtja | Leser gesamt: | 71.559 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 36 | |
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Entschuldigt, dieser Thread ist die einfachste Möglichkeit, den Performance-Vergleich dieser Banken ab dem heutigen Zeitpunkt zu beobachten. Zur Erklärung: HSBC und RBS liegen seit 2005 im Depot. Es hätte mehrere Ausstiegsmöglichkeiten gegeben, stattdessen bleiben sie liegen und vermehren sich sogar durch Dividenden-re-investments. Da die RBS mittelerweile zum Tiefstpreis zu haben wäre, überlege ich auch ein wenig aufzustocken, wo doch gerade mal wieder die Kanonen donnern...
Und nun ein paar Charts zur Illustration des stop-motion-fights.
"Our performance in 2013 reflects the strategic measures we have taken over the past three years. Today the Group is leaner and simpler than in 2011 with strong potential for growth. In 2013 we grew underlying profits by US$6.3bn, generated US$10.1bn in core tier 1 capital, achieved an additional US$1.5bn of sustainable cost-savings and declared US$9.2bn in dividends in respect of the year. Our strong capital generation continues to support our progressive dividend policy and reinforces HSBC's status as one of the best capitalised banks in the world."
Twelve months ended 31 December
2013 2012 Change
US$m US$m %
Reported profit before tax 22.565 20.649 9
Underlying profit before tax 21.586 15.286 41
Profit attributable to ordinary shareholders of the parent company
15,631 13.454 16
Cost efficiency ratio 59,6 % 62,8 %
Jedenfalls hatten sie mehr erwartet, als dass was HSBC heute vorlegte. Hinzu kommt, wie es Keith Bowman, Analyst bei Hargreaves Landsdown, nach einer Reuters-Meldung von heute sagte, dass „das HSBC-Management einen ziemlich vorsichtigen Ausblick auf die sich entwickelnden Märkte [Emerging Markets] gab – und das habe die Investoren in ihrem Optimismus über den HSBC-Fortgang-der-Dinge gedrückt“.
HSBC selbst bleibt in der langfristigen Sicht für Emerging Markets optimistisch, aber geht davon aus, dass es dort wegen erforderlicher Anpassungen in den dortigen wirtschaftlichen Verhältnissen zu einer höheren Volotilität [der Geschäftsergebnisse] kommen wird.
Für Goldman Sachs bleibt HSBC aber auf „buy“; obwohl Goldman Sachs die Gewinn-je-Aktie-Schätzungen für kommende Jahre kräftig gestutzt hat. „Buy“ deswegen, da HSBC weiterhin auf Wachstum und auf Margenausweitung hoffen kann. Goldman Sachs geht zudem davon aus, dass HSBC weiterhin hohe Dividenden ausschütten kann. Als sog. Kursziel auf Sicht eines Jahres nennen die Analysten jetzt 740 pence. Aktueller HSBC-Kurs ist 620 pence.
Auch nach Goldman-Sachs Kaufempfehlung zeigt "der Markt" aber keine positive Kursreaktion. Was übersehen wir? Was weiß der Markt?
HSBC hat die Mitschrift der Analystenkonferenz am 24. Februar 2014 veröffentlicht. Hochinteressant! Hier der Link für Download im pdf-Dateiformat:
http://www.hsbc.com/~/media/HSBC-com/...onference-call-transcript.pdf
Bank of America Merrill Lynch, Barclays und Nomura hatten nämlich Mitte dieser Woche ihre Vorausschätzungen für BIP-Wachstum in China kräftig nach unten revidiert. China selbst geht von einem BIP-Wachstum von 7,5 Prozent aus. Die oben erwähnten drei Banken glauben, dass es unter der „offiziellen“ Zahl von 7,5 Prozent liegen wird.
Die Ratingagentur Standard & Poors hat vor ein paar Tagen ihre Meinung zu den Banken in Großbritannien geäussert. S&P geht generell davon aus, dass die Gewinne in diesem Jahr tatsächlich gesteigert werden können. Aber dass die Kosten der Restrukturierung, Regulierung und staatlicher Überwachung die besseren Gewinne wegfressen werden. Hinzu kämen auch über das Jahr 2014 hinaus Belastungen aus Rechtsstreits und Kontroversen mit Verbraucherverbänden.
S&P hat den Eindruck, dass HSBC (und Lloyds) am weitesten in ihren langfristigen Gesundungsplänen voran gekommen sind und deshalb von der sich verbessernden Konjunktur Großbritannien am ehesten profitieren kann.
Gut für HSBC; aber niedriges Wachstum in Asien könnte letztendlich zusammen mit den von S&P ins Spiel gebrachten Regulierungs- und leider weiter zu erwartenden Kosten aus Schadenersetzungen operative HSBC-Fortschritte dämpfen.
Hier noch etwas genauer, was S&P geschrieben hat:
"Die Ergebnisse der von uns beurteilten britische Banken ... zeigen, dass die vier Bankengruppen -Barclays Bank, HSBC Bank, Lloyds und Royal Bank of Scotland- den Wendepunkt zur Erholung von der 2008er Finanzkrise erreicht haben"
So der Einleitungssatz der Ratingagentur Standard & Poor's ("S&P") in ihrer Branchenanalyse Banken in Großbritannien am 14. März 2014 mit dem Titel "Major U.K. Banks Shift Focus From Repairs To Returns"
S&P beschreibt HSBC als die Bankengruppe, die am geringsten in den Finanzschlamassel hinein geriet und jetzt am weitesten wieder heraus ist:
"HSBC Holdings (A+/Negative) erreichte eine solide finanzielle Lage, wie wir sie in etwa erwarteten. Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich 2013 um 41 % auf 21,6 Milliarden $; ausgeklammert Währungsveränderungen, Änderungen der Bewertung eigener Verpflichtungen, Übernahmen und Veräusserungen. Wertberichtigungen auf Kredite konnten 25 % niedriger angesetzt werden; hauptsächlich durch die verbesserte Lage am Markt für Wohnimmobilien, auslaufenden Hausfinanzierungen in USA. Betriebausgaben fielen um 6 %, da Strafzahlungen für unangemessene Geschäftsabschlüsse niedriger als 2012 ausfielen. Seit 2011 hat HSBC durch
Restrukturierungen, Rationalisierungen und Trennung von 63 "nicht-strategischen" Geschäftsteilen 4,9 Milliarden $ Kosten gesenkt. Die Geschäftseinnahmen verbesserten sich auf durch relativ robuster Geschäfte der Geschäftssparte Global and Markets um
3 %. Die Kapitalquote nach den neuen Regulierungsvorschriften verbesserte sich auf 10,9 %. Einbehaltene Gewinne werden diese Quote nochmals verbessern. Und das trotz nochmals verschärfter USA-Eigenkapitalanforderungen. Wir rechnen mit einer risikogewichteten Eigenkapitalquote bis Ende 2015 von 8 bis 8,5 %. In unserem Ratingzusatz "outlook negative" drücken wir aus, dass wir klarere Daten zum Thema Risikokontrolle erhalten möchten. Denn die schwache Risikokontrolle führte zu den diversen Strafzahlungen.
S&P schätzt die Position von HSBC bezüglich ihrer
Geschäftsposition ("Business Position") als "very strong",
bezüglich der Kapitalausstattung und Gewinnlage ("Capital & Earning") als "adequate", bezüglich der Risikolage ("Risk Position") als "strong"
und bezüglich der Refinanzierungsmöglichkeit ("Funding") als "above average"
sowie in ihrer Liquiditätslage ("Liquidity") als "adequate" ein.
Damit billigt S&P HSBC relativ zu den andern UK-Banken einen Spitzenplatz zu.
Dieser Strategieschwenk hat angesichts der Wachstumsschwäche in Asien offenbar ein schnelles Ende gefunden. Weiter fortgesetzt wurde zwar die Reduzierung des Bilanzsumme besser: des Kreditvolumens. Ziel der Reduzierung sollte 290 Mrd $ sein.
Beobachter (Analysten) der HSBC-Lage sind und bleiben offenbar skeptisch und sind über die seit Jahren versprochene Besserung enttäuscht. Noch hält der Aufsichtsrat am Vorstandschef Stuart Gulliver fest. Angesicht der relativ zu anderen UK-Banken unterdurchschnittlichen Entwicklung (auch Kursentwicklung) könnte deren Geduld aber nach und nach überstrapaziert werden. Ähnlich, wie die der Aktionäre. HSBC’s Kursentwicklung seit 11.11.15 in pence gerechnet ist „unterirdische“ minus 18 %.
Hargraves Lansdown hat Verständnis dafür, dass „der Umbau der Bank sich nicht über Nacht erledigen lässt“. Und weiter meint deren Analyst Hunter, dass „es weitere Fortschritte gäbe“.
Dazu erkennt das Brokerhaus Investec, dass HSBC speziell beim Abbau der Problemkredite und den darauf entfallenden Wertberichtigungen gut gearbeitet hätte.
Und tatsächlich gibt es in den Zahlen per 30. September einige recht positive. Z.B. konnte die sog. Aufwands-Ertrags-Relation auf 58,8 % (von 62,5 % September 2014) gesenkt werden. Und das hat sich offenbar gut auf die Verbesserung des Operativen Ergebnisses ausgewirkt.
Seit Vorlage des 9-Monats-Ergebnisse gab es mehrere sog. Analyse-Updates.
„Per Saldo“ sind deren Einschätzungen mit m.E „Halten“ zu werten.
Und wie ist die Lage jetzt? Tod...
...davon sind die Banken in Großbritannien trotz aller „Verwerfungen“ durch schlechteste Führung, Gier und damit einem Verfall der Sitten weiter entfernt, denn je.
Denn: der „Feldzug“ der britischen Financial Conduct Authority („FDA“) unter ihrem Scharfmacher Martin Wheatley scheint in sachtere Bahnen zu gelangen. Wheatley wurde vom britischen Finanzminister Schatzkanzler George Osborn rausgeschmissen. Die FDA-Aufsichtsbehörde wird jetzt von Tracey McDermott geleitet. Sie wird zwar das Aufsichtspendel nicht in Richtung einer „Nicht-Aufsicht“ pendeln lassen, aber sie sieht, dass die Intensität und der Umfang der Regulierungswut nicht zukunftsfähig ist. Dieser neue Ton hat wahrscheinlich dazu geführt, dass HSBC einen Entscheid, UK zu verlassen, weiterhin vertagt hat.
Neu
wird der frühere Vorstandsvorsitzende von Diageo, Paul Walsh, in den HSBC-Board ab Januar 2016 einziehen. Zum gleichen Termin kommt Henri de Castries, Vorstandschef und Aufsichtsratsvorsitzender der französischen AXA-Versicherung.
Ausscheiden
werden in den nächsten Monaten Sir Simon M. Robertson, Rona Fairhead und Safra A. Catz.
Wahrscheinlich hängt die bisherige „Nicht-Entscheidung“ über die Verlegung des Hauptgeschäftssitzes aus UK weg auch mit den Veränderungen im Board zusammen. Diese Entscheidung sollte bis Ende 2015 getroffen werden. Jetzt ist zu hören, dass die Entscheidungsfindung sich „in das Jahr 2016 hinein“ hinziehen könnte.
wenn 2018 der Arbeitsvertrag es jetzigen CEO Stuart Gulliver abläuft.
Ich glaube nicht an eine Sitzverlegung; zumindest nicht in Richtung Hongkong. Dazu sind die dortigen politischen Verhältnisse und die "Undemokratisierung" dort zu negativ. Umzug nach New York? Nein, auch dies scheint mir wenig wahrscheinlich.
Im Jahr 1999 gab es 8.458 Mio Aktien 2015 sind es 19.685 Mio Aktien also mehr als doppeltsoviele.
Das würde bedeuteden das es in 16 Jahren weit über 40 Mio HSBC Aktien geben wird, wenn diese Dividendenpolitik beibehalten wird.
"Obwohl der Kurs bereits kräftig angezogen sei, kann sich Goldman Sachs ein Kursziel bis 525 pence (derzeitig 423 pence) vorstellen. Goldman Sachs begründet dies mit sehr verbesserter Aussicht auf Konjunkturerholung. Goldman Sachs hat zudem noch zwei weitere Erwartungen: weitere Kostensenkung und ab Mai 2021 eine Rückkehr zu Quartalsdividenden. Aber noch keine Dividendenerhöhung. Diese erwartet Goldman Sachs 2022."