Eine Reise von Andorra nach Ariva
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 17.12.07 17:27 | ||||
Eröffnet am: | 12.12.07 18:17 | von: Kartenhai | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 17.12.07 17:27 | von: Stahlhelm | Leser gesamt: | 2.594 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
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Es geht um Antisemitismus und Feigheit aber auch darum, daß sich ein Opfer von Vorurteilen der ihm zugewiesenen Rolle anpaßt und sich schließlich so verhält, daß es den Vorurteilen entspricht. In "Andorra" ist das Andri, der uneheliche Sohn des Lehrers Can, der von diesem als jüdischer Pflegesohn ausgegeben wird, weil Can nicht zugeben will, mit einer Ausländerin ein uneheliches Kind zu haben. Im Laufe der Handlung nimmt Andri alle Eigenschaften an, die Juden zugeschrieben werden, er hält auch noch daran fest, als ihm erklärt wird, daß er gar kein Jude ist.
Das war Andorra, nun zu Ariva:
Wenn man jemanden lange genug als rechtsradikal bezeichnet, wird er sich möglicherweise in diese Rolle einpassen, auch wenn er nicht rechtsradikal ist. Wer das jetzt nicht kapiert hat, möge die zitternden Finger von der Tastatur nehmen, sich den Schaum vom Mund wischen und erst einmal "Andorra" von Max Frisch lesen.
Übrigens ist Max Frisch unbedingt zu empfehlen, neben Dürrenmatt und Brecht einer der besten Dramatiker der deutschen Sprache. "Herr Biedermann und die Brandstifter" muß man gesehen haben, auch wenn das Thema heute völlig aus der Mode ist, weil viele linke Spießbürger sich nicht mehr sicher sind, ob das Thema nicht auch für sie selbst relevant werden könnte. In diesen Kreisen trinkt man deshalb heute lieber Rotwein und sieht sich Filme von Michael Moore an.
Die ganzen Nazi-Threads bei Ariva sind für die meisten User nervig, irgendwie reden alle immer aneinander vorbei und es kommt zu Pöbeleien. Muß das sein? Versuchen wir doch mal, uns dem Thema "gewaltfrei" zu nähern und eine Diskussion ohne Kraftausdrücke und andere Ausraster zu führen. Ich stelle mir das so vor, daß hier jeder sachlich bleibt, Argumente vorbringt und versucht, die Argumente anderer sachlich zu widerlegen, wenn er anderer Meinung ist.
Damit alle wissen, was ich mir vorstelle, hier ein positives Beispiel aus einem "Nazi-Thread":
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1) 'Wenn wir irgendwann mal souverän werden sollten bekommen wir auch eine Verfassung, dann kann man verfassungsfeindlich sein. Die regierenden, dem eigenen Volke feindlich gesinnten, Damen und Herren sollten mal lieber ne ordentliche Politik machen. Aus der "Holocaust"-Sache halt ich mich lieber raus. Nacht'
2) 'Ich verstehe Deine Aussage nicht. Nach der Annahme des Zwei-plus-Vier-Vertrages (anstatt eines Friedensvertrages) hat Deutschland mit Inkrafttreten am 15. März 1991 die volle staatliche Souveränität zurückerhalten. Und wieso haben wir keine Verfassung? Das Grundgesetz ist unsere Verfassung und dabei wird es bleiben. Die Präambel wurde entsprechend geändert nach der Vereinigung und trat 1994 in Kraft. In Karlsruhe sitzt doch nicht die Augsburger Puppenkiste.'
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Ist ja schon peinlich, daß die sachliche Antwort in Nummer 2 von einer Frau kam (Chilly). Also an die Tasten, Männer und deeskalierend diskutieren. Beginnt ruhig absolut unstrukturiert, das ist ja männertypisch. ;)
Warum wird man von anderen Usern als Nazi beschimpft, wenn man diese Tatsachen erwähnt? Sind diese Typen blöd oder blind?