Ölpreis 100$ ?
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Eröffnet am: | 11.11.07 18:05 | von: hardyman | Anzahl Beiträge: | 38 |
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Energie- & Rohstoffmärkte
Ölpreis nahe 100-Dollar - schnell kann's anders aussehen
Von Mora Herbst
08. November 2007
Der Ölpreis schnellt in die Höhe. Nach einem Anstieg von mehr als 40 Proznet seit August dieses Jahres hat der Ölpreis am sechsten November mit 96,70 Dollar pro Barrel einen weiteren historischen Höchststand erreicht. Die Gründe, die diesmal für die 2,72-Dollar-Rallye verantwortlich sind: schlechtes Wetter in der Nordsee, das zu verminderter Ölförderung führen könnte, der anhaltende Fall des Dollarkurses, noch mehr Gewalt im Nahen Osten und Angst vor einem niedrigen Stand der amerikanischen Rohölvorräte.
Aber steht uns ein drastischer Rückgang des Ölpreises überhaupt bevor? Den Analystenaussagen zufolge scheint der Ölmarkt überhitzt zu sein und eine Reihe von Faktoren könnte die Preisballon zum Platzen bringen. Die Rolle der Spekulanten, die dazu beigetragen haben, den Ölpreis in diesem Jahr nach oben zu treiben, ist zentral. Sollte es zu einer Trendwende kommen, werden sie das Feld schnell wieder verlassen haben. Gewiss, die globale Nachfrage sollte auch weiterhin auf hohem Niveau verbleiben. Doch eine Reihe von Faktoren - wie technische Indikatoren, ein Rückgang des Wirtschaftswachstums oder eine geringere Nachfrage - könnte eine Massenflucht der Investoren auslösen.
“Die Ölpreise befinden sich auf unbekanntem Terrain“, so Peter Fusaro, der Mitbegründer des Energy-Hedge-Centers, das die Entwicklung von Rohstoff-Hedge-Fonds verfolgt. „Meine Sorge ist, dass, wenn der Markt einmal zusammenbrechen sollte, alle zur gleichen Zeit aussteigen wollen. Der Markt würde zusammenbrechen und keiner kann sagen, wann dann das Ende erreicht ist.“
Meist undurchsichtige Handelsaktivitäten
Spekulanten haben auf dem Ölmarkt in den vergangenen Jahren eine zunehmend wichtige Rolle gespielt. Es gibt 595 Hedge-Fonds, die sich derzeit in irgendeiner Form mit dem Handel von Energie und Rohstoffen befassen. Die Zahl von 180 Fonds von vor drei Jahren hat sich somit mittlerweile verdreifacht. Fusaro schätzt, dass sich das Volumen der hier gebundenen Gelder auf mehr als 200 Milliarden Dollar beläuft, ein Anstieg von mehr als 60Prozent seit Jahresanfang.
Es ist schwierig, die Spekulation wirklich in den Griff zu bekommen. Ein großer Teil der Handelsaktivitäten findet auf einem unregulierten, außerbörslichen Markt statt. Dennoch wird ein Teil des Rohölhandels an der New Yorker Rohstoffbörse abgewickelt und auch hier nähert sich die Zahl der Rohölkontrakte einem Rekordstand, was auf einen bevorstehenden Preisanstieg hindeutet. Händler haben 135.000 Kontrakten zugesagt - jeder von ihnen steht für 1.000 Barrel Rohöl - und sie wetten darauf, dass die Preise weiterhin ansteigen. Damit stehen wir kurz vor der Rekordzahl, die mit 155.000 Kontrakten in diesem Sommer erreicht wurde.
Einige Analysten sind der Ansicht, dass der Ölpreis bei einem drastischen Anstieg der Zahl der Kontrakte fallen könnte. „Das Ausstiegssignal für die Investoren könnte das Durchbrechen der Marke von 150.000 oder 160.000 Kontrakten sein“, sagt Joel Fingerman, der Vorsitzende von OilAnalytics.net, einer Beratungsfirma für den Energiesektor. „An diesem Punkt könnten die Investoren das Gefühl bekommen, dass sie ihre gesamte Munition verschießen.
Fürs Erste geht es weiter mit Volldampf voraus
In der Zwischenzeit aber fließen die Investorengelder weiterhin in den Ölmarkt, wie auch in Rohstoffe allgemein. „Die gegenwärtige Stimmung ist sehr optimistisch“, so Fingerman. „Solange das Geld weiter hereinfließt, werden die Leute weiter in Öl investieren, als könnten die Preise bis zum Himmel steigen.“
Dieser Optimismus hat die Aktienpreise der großen Ölfirmen gestützt. Der Aktienkurs von ConocoPhilips ist seit einem Jahr um fast 40% gestiegen. ExxonMobil, Chevron, British Petroleum und Royal Dutch Shell können einen ähnlichen, wenn auch etwas geringeren Anstieg des Aktienkurses vorweisen.
Dennoch sind einige Analysten der Ansicht, dass die psychologische Wirkung eines Ölpreises von 100 Dollar den Beginn eines Preisrückganges einleiten könnte. „Die professionellen Marktteilnehmer werden bei einem Preis von 98,50 Dollar oder 98,99 Dollar aus dem Markt gehen“, sagt Peter Beutel, Vorsitzender der Cameron Hanover in New Canaan, Connecticut, einem Unternehmen, das sich mit dem Management von Energierisiken befasst. „Sie werden nicht warten, bis die 100-Dollar-Grenze wirklich erreicht ist.“
Aber ist diese 100-Dollar-Marke denn wirklich etwas Besonderes? Einige Experten sind nicht dieser Ansicht. „Man ging davon aus, dass die Grenze bei 70 Dollar, 80 Dollar oder 90 Dollar liegt, und die haben wir hinter uns gelassen. Warum also sollte das Erreichen von 100 Dollar zu einem Rückgang führen?“, sagt Steven Schork, ein Energieberater in Villanova im US-Bundesstaat Pennsylvania. Er ist Herausgeber des Schork Report, einer täglich erscheinenden Publikation, die sich mit dem Energiemarkt befasst. „Die 100-Dollar-Grenze wird dem Bullenmarkt nicht den Todesstoß versetzen.“
Eine Korrektur ist unvermeidbar
Laut Beutel ist der Ölmarkt unabhängig von Ausstiegssignalen für die Investoren fällig für eine Preiskorrektur. „Wenn wir zurückblicken, haben wir jedes Mal nach einem nachhaltigen vertikalen Preisanstieg eine Korrektur von 20% erlebt“, so Beutel. Und er fügt hinzu, dass die ernsthafte Bedrohung durch eine Rezession zu einem 40%igen Rückgang des Ölpreises führen könnte. „Es ist schön, dass die Leute vergessen können: Aber der Markt bewegt sich schneller nach unten als nach oben.“
Es ist ebenfalls möglich, dass aufgeblähte Ölpreise schrumpfen werden, wenn die Nachfrage auf die Preisbewegung reagiert, wie dies in den 80er Jahren der Fall war. „Der Aufwärtstrend beim Ölpreis hatte nicht die gleiche hemmende Wirkung auf die Wirtschaft, wie dies vor 28 Jahren der Fall war“, so Ray Carbone, Inhaber der Handelsfirma Paramount Options. „Doch wenn wir die Allzeithochs hinter uns gelassen haben, könnte sich das ändern.“
Herbst ist Reporter für BusinessWeek.com in New York
Text: BusinessWeek.com
Bildmaterial: BP, F.A.Z., FAZ.NET, IEA
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Charttechniker wissen nicht ob sie mit Äpfeln, Birnen oder Zitronen handeln,
weil Fundamentalanalyse über ihren Horizont geht,
aber der getrübte Blick auf den Depotstand zeigt die Realität.
copyright by hardyman
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Das Preisniveau auf dem Rohölmarkt in ROTTERDAM bestimmt maßgeblich die Mineralölpreise für Deutschland und Mitteleuropa. Diese Spotmarkt-Preise stehen dabei in Relation zu den Oil Future Notierungen an Rohölbörsen in LONDON und NEW YORK.
Rohölpreise sind Börsenpreise und stündlichen Veränderungen unterlegen.
Die Kursnotierungen werden stark durch spekulative Optionskäufe bestimmt.
Außerdem reagieren sie äußerst spontan auf weltpolitische und wirtschaftsbezogene Meldungen, insbesondere wenn diese die OPEC-Länder oder die großen Ölverbrauchsländer, wie USA oder China betreffen.
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Das Diagramm zeigt neben dem aktuellen Rohölpreis auch die zurückliegende Preisentwicklung auf dem Weltmarkt.
Die Kurvenverläufe geben den errechneten Mittelpreis für ein Sortenmix von Nordseeöl und arabischem Rohöl wieder.
Für die Verlässlichkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.
[ Heizölpreise ]
[ Preis-Historie ]
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[ Tecson-Produkte ]
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24. Nov. Ölnotierungen schließen die Woche nahe dem Rekord-Hoch
Aktueller Ölmarkt
Die NYMEX-Notierungen für WTI-Rohöl hatten diese Woche die Hochmarke auf über 99 Dollar/Barrel geschraubt. Zum Wochenausklang wurde dies fast wieder erreicht.
Der Mittelwesten der USA unterliegt Frostwetter.
Der US-Dollar ist bedenklich tief abgesunken. Und er dürfte seinem Down-Trend weiter treu bleiben.
US-Ölmarkt
Die wöchentlichen US-Ölbestandszahlen wurden mit folgenden Veränderungen ausgewiesen:
[ Stand 21.Nov.2007 ; Erhebung EIA-DOE ; Angaben in Millionen Barrel ]
# Rohöl 313,6 ( -1,1 ) 6,9 % unter Vorjahr
# Heizöl+Diesel 131,0 ( -2,0 ) 7,6 % unter Vorjahr
# Benzin 195,2 ( +0,2 ) 4,5 % unter Vorjahr
Bestandsrückgang von zusammen 2,9 mio. Barrel gegenüber Vorwoche.
OPEC und Weltmarkt
Prognosen besagen, dass sich in 4 bis 6 Jahren die Ölversorgung deutlich verknappen wird gegenüber der Weltölnachfrage.
Chinas Ölnachfrage ist weiterhin kräftig wachsend.
Laut 'Oil Movements' exportieren die OPEC-Länder derzeit 720.000 Barrel pro Tag mehr als im Vormonat.
Geopolitische Faktoren
Der Atomkonflikt mit dem Iran ist ungelöst und wird Thema bleiben. Die Zusammenarbeit mit der IAEA Atombehörde scheint verbessert. Die Urananreichung wird aber nicht gestoppt.
US-Dollar u. Basketpreis
US-Dollar (Ölwährung): 1,483 US-Dollar = 1 €
OPEC-Basketpreis: 91,41 Dollar/Barrel
Heizöl-Bestandsmanagement
Fernüberwachung von Öltanks
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Ölpreis-Historie :
Entwicklung der Ölpreise seit 1960 (Grafik)
Rückblick auf die Ölpreisentwicklung der zurückliegenden Jahre:
Ölpreise in 2007:
Für 2007 wurde zu Jahresbeginn von Marktexperten ein durchschnittlicher Rohölpreis von 50 bis 60 Dollar pro Barrel prognostiziert. Im Jahresverlauf, einzig mit Ausnahme des Monats August, zeigte sich jedoch ein solider und unablässiger Up-Trend. Die historische Marke von 100 US-Dollar für ein Barrel Rohöl zog die Ölnotierungen wie hypnotisierend an. Der tatsächliche Jahresdurchschnittspreis wird letztlich bei etwa 70 Dollar/Barrel zu errechnen sein.
Zuerst kam ein Doppeltop, dann die abc Korrektur und jetzt mal sehen wie weit es läuft.
Hat natürlich alles fundamentale Gründe, auch wenn die Fundamentalisten bei 790 short ausgerufen haben*loool*
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Charttechniker wissen nicht ob sie mit Äpfeln, Birnen oder Zitronen handeln, weil Fundamentalanalyse über ihren Horizont geht, aber der getrübte Blick auf den Depotstand zeigt die Realität.
copyright by hardyman
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Könnte mir jetzt eine schöne abc Korrektur vorstellen oder eventuell sogar mehr, aber das wissen nur die Fundamentalisten*fg*
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Charttechniker wissen nicht ob sie mit Äpfeln, Birnen oder Zitronen handeln, weil Fundamentalanalyse über ihren Horizont geht, aber der getrübte Blick auf den Depotstand zeigt die Realität.
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Wenn die 88 auch noch durchbrochen werdenn, gibt es auch noch ein lower Low, was nach der Markttechnik ein Trendbruch bedeudet.
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Charttechniker wissen nicht ob sie mit Äpfeln, Birnen oder Zitronen handeln, weil Fundamentalanalyse über ihren Horizont geht, aber der getrübte Blick auf den Depotstand zeigt die Realität.
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Hast du Öl bei 88 Dollar pro Barrel gekauft?
21 02 2008
Ab und an bekomme ich eine böse eMail von jemanden, der sagt, dass “Die besten Trading Strategien” ein viel zu einfaches Buch ist - und das all die Strategien die vorgestellt werden nicht wirklich die besten Trading Strategien sind.
Auf meine Frage, wieso denn der Leser dieser Meinung ist, kommt in der Regel: “Das Buch ist zu einfach, das kann nicht funktionieren. Ich hätte mir anspruchsvollere Strategien erwartet.”
Ich weiß nicht woher diese Denkweise kommt, aber anscheinend glauben viele, dass ein System nur dann gut ist, wenn es hoch kompliziert ist.
Eine der Strategien die ich im Buch vorstelle ist die Basis-Strategie. Hier suche ich einen Aufwärtstrend, der dann in eine Konsolidierung läuft, und versuche auf der Unterstützung eine Position aufzubauen. Am Widerstand der Konsolidierung verkaufe ich wieder.
Eigentlich recht einfach. Und vielleicht haben gerade deswegen ein paar Leser ein Problem damit dem Buch etwas abzugewinnen.
Aber eigentlich ist klar: diese Leser kannten die “Basics” schon, haben aber wahrscheinlich den Money Management und Psychologie-Teil übersprungen. Oder haben die alle das Öl besser gehandelt? Wenn ja, dann würde ich gerne wissen wie. Mit was für einer tollen Formel wurde da gerechnet?
Quelle: Bespoke Investment Group
Beim Trading kommt es nun mal nicht darauf an nur eine Strategie zu kennen. Man muss sie auch konstant umsetzen. Und eben daran scheitern viele. Sie suchen den neuesten Indikator, diskutieren darüber wie man am besten Divergenzen handelt, wollen statistische Auswertungen über Chartformationen haben - und verpassen währenddessen einfach mal zu Traden und Signale zu handeln. Tja, die Suche nach dem Heiligen Gral wird nie aufhören….
Es wird immer klarer warum mehr als 80% an der Börse verlieren. Denn: das Buch hat sich 10.000 Mal verkauft. Es gibt also 10.000 Leute, die dieses Signal beim Öl-Handeln hätten können. Mich würde jetzt interessieren wie viele Leute diese perfekte Signal jetzt profitabel umgesetzt haben. (Ich tippe auf unter 100).
Und jetzt wird wieder darüber diskutiert wo Öl als nächstes hingeht. Godmode geht von 120 Dollar je Barrel aus, während andere wiederum aufgrund des Charts Shorts empfehlen …
Harald Weygand, der von einem Break-Out ausgeht und eben Öl bei 120 sieht, nennt die Short-Empfehlung des Bear-Stearns Cheftechniker, der von einem False-Break Out ausgeht sogar “unfassbar”. Das finde ich eigentlich unfassbar. Denn immerhin hat er ja erst vor kurzem seine Bierwette verloren. Woher weiß er, ob es ein richtiger Break-Out ist, oder nicht?
Gute Trader erstellen keine Prognosen. Gute Trader sind Reaktionär.
Aber woher können diese Analysten, die Zukunft vorhersehen? Und wer hat jetzt Recht? Das Lustige ist - es ist egal wer Recht hat. Denn ich habe auch öfter unrecht als recht, aber darum geht es ja nicht. Wenn man recht hat, muss man viel verdienen, wenn man unrecht hat wenig verlieren. (Darum geht es bei den R-Vielfachen).
Aber das klingt halt nicht so schön wie: “Wir glauben, dass Öl jetzt weiter steigt“. Aber wo soll man den Stopp setzen, wie groß soll das Portfolio-Risiko gewählt werden? Und wenn die Analyse funktioniert - wann soll man wieder verkaufen? Nur ein Tipp zum Einstieg ist leider NICHTS wert. Aber die “Klickraten” die all die Werbung finanziert wird eben mit diesen Aufmachern erzielt. (Ob das dann im langfristigen Interesse des Lesers liegt, wage ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen.)
Wie glaube ich, dass sich das Öl weiterentwickeln wird?
Ist mir egal. Ich erstelle keine Prognosen. Meine Aufgabe als Trader ist es meine Strategie konstant und konsequent umzusetzen. Und sie nicht unnötig zu verkomplizieren. Aber zum Glück kann man Trading-Regeln in ein Buch schreiben, und die meisten schaffen es trotzdem nicht zu gewinnen. (Denn das ist ja viel zu einfach, das kann nicht funktionieren…)
Und dann wird noch die Psychologie verteufelt… Verkehrte Welt….
Doch wieder zurück zum Öl: In der New York Times ist jetzt ein Chart über die wilde Geschichte des Ölpreises erschienen (gefunden via be24.at)
Aber ich glaube es wird auch mit diesem Chart ziemlich schwierig die Zukunft vorherzusagen….
Ich verstehe noch immer nicht, warum sich soviele Arivaner ausgerechnet immer wieder die besonders starken Bullenmärkte zum shorten aussuchen: Gold, Öl und €.
Das shortpotential und damit die Gewinnchancen sind höher, wenn man an Hochs von Bärenmärktes shortet als an Hochs von Bullenmärkten (es sei denn man ist hellseher und weiss von einer Trendumkehr....)
28.02.2008 | 8:31 Uhr | Miriam Kraus (Rohstoff Daily)
Kaum berichtet man vom außerordentlichen Wechselspiel zwischen US-Dollar, FED, Inflation, Spekulanten und Ölpreisentwicklung setzt sich das Spiel prompt weiter fort. Der US-Dollar rutscht gegenüber den wichtigsten Leitwährungen ab und der Ölpreis klettert schon wieder über die 100 US-Dollar-Marke.
Wie alles begann!
Begonnen hat diesmal eigentlich alles mit einem Bericht des Ifo-Instituts von gestern, in dem das in München ansässige Institut einen Anstieg seines Business Climate Index bekannt gab. Mit anderen Worten die deutsche Wirtschaft ist zufrieden und wächst.
Das einzige Problem, dass die Europäer haben, ist die Inflation die an die Tür klopft.
Übersetzt bedeutet dies: das europäische Wirtschaftswachstum ist offenbar doch nicht so arg in Mitleidenschaft gezogen, durch das US-Debakel und die EZB muss keine Leitzinssenkungen vornehmen. Bislang hatte die EZB ihren Leitzins auf 4 % belassen, obwohl EZB-Chef Trichet sich durchaus gedanklich mit einer Absenkung beschäftigt hatte.
Dennoch steht nun eben die Inflation vor der Tür und die Spekulanten gehen nun mehrheitlich davon aus, dass eine Leitzinsabsenkung, schon aufgrund des Inflationsrisikos nicht passieren wird. Daraufhin legte der Euro natürlich gegenüber dem US-Dollar zu.
Weiter ging es nun mit der Veröffentlichung neuer Daten durch das US-Handelsministerium, die wie inzwischen üblich nicht gut waren. Die Wirtschaft schwächt sich ab und nun geben die Amerikaner weniger Geld aus. Unternehmen bestellen und investieren weniger. Die Aufträge für Long-Lasting US-Produktionsgüter fielen im Januar um 5,3%. Aufträge für Kapitalgüter mit Ausnahme von Flugzeugen fielen um 1,4%. Auch der Immobilienmarkt macht weiterhin Sorge. Die Verkaufsrate neuer Häuser sank um weitere 2,3% im Januar.
Die Folge: Dollar fällt auf Rekordtief gegenüber dem Euro
Daraufhin glitt der US-Dollar weiterhin ab und fiel auf ein Rekordtief von 1,5105 $ gegenüber dem Euro. Das ist der tiefste Stand des US-Dollars seit dem Debut des Euro im Jahre 1999.
Der US-Dollar verlor aber auch an Wert gegenüber dem Yen, dem australischen und Neuseeland-Dollar und den 10 wichtigsten asiatischen Währungen. Der Thai-Baht ereichte sogar ein 11 Jahres-Hoch.
Der Dollar verliert an Wert und heizt die Inflation an
Die Folge für die Ölspekulanten, die gegenwärtig so massiv im Markt vertreten sind, ließ nur eine Entscheidung zu: auf steigende Preise setzen.
Die US-Inflation treibt die Preise wie nichts. Die Preisanstiege der letzten zwei Tage korrelieren so stark mit der US-Dollar-Abschwächung, dass eines völlig klar wird. Die Marktteilnehmer setzen auf Rohstoffe und hier ganz besonders auf Rohöl nicht als Rohstoff, der Angebot und Nachfrage unterliegt, sondern auf ein Finanzinstrument zur Absicherung gegenüber der steigenden Inflation.
Auf den Rohölmarkt wirken dabei die Spekulanten mit ihren zahlreichen Netto-Long-Positionen verstärkt ein und erhalten dabei noch Rückenwind durch den FED-Chef.
Ben Bernanke hatte nämlich im Angesicht der neuen schlechten Wirtschaftsdaten verlauten lassen die FED werde rechtzeitig agieren um gegen das Risiko des Abwärtstrends der US-Wirtschaft anzugehen.
So ist es kein Wunder, dass die Wetten auf eine weitere Leitzinssenkung durch die FED sprunghaft nach oben gehen.
Bern Bernanke hat wie wir inzwischen wissen, nicht das allerbeste Timing, denn der US-Dollar befindet sich bereits in einem Teufelskreis. Zunächst die US-Dollar-Schwäche, die zu steigenden Preisen und einer sinkenden Nachfrage führt, die Wirtschaft wächst nicht wie sie soll, der US-Dollar schwächt sich ab usw.
Und dazwischen Ben und die FED-Truppe, die wiederum die Wirtschaft unterstützen wollen, den Leitzins senken und damit den Dollar weiter abschwächen.
Aber wer weiß, vielleicht ist alles eiskalte Berechnung und Bernanke opfert bewusst den US-Dollar um das Exportwachstum anzukurbeln.
Zum Abschluss noch der Kursverlauf von Light Crude am heutigen Tag
Quelle: Livecharts.co.uk
So long liebe Leser, es werden im Übrigen weiterhin steigende Rohöl-Lagerbestände in den USA erwartet, wir werden sehen ob das Angebots-und Nachfrageverhältnis Eindruck auf den Markt macht...
© Miriam Kraus
Quelle: Auszug aus dem Newsletters Rohstoff-Daily
Rohstoffe Global Real-Time