►Rohstoff-Thread
Ausblick: Was bringt uns das Börsenjahr 2009?
Liebe Leser,
im Grunde eine heikle Frage, welche ich dem nachfolgenden Kommentar zur Überschrift gestellt habe. Doch das Jahr neigt sich dem Ende zu und es wird Zeit für Rück - und Ausblicke. Da wir uns alle vorstellen können inwiefern das Börsenjahr 2008 in die Geschichte der Finanzmärkte eingehen wird, erspare ich mir einen Rückblick.
Blicken wir lieber vorwärts! Doch das scheint, betrachtet man die gegenwärtige Medienlandschaft, gar nicht so einfach zu sein. Die klügsten und angesehensten Köpfe sind sich nicht einig darüber was die Zukunft bringt. Politiker - die zwar bekannt dafür sind ihre Meinung wie ihre Unterhosen zu wechseln - haben vor Monaten noch behauptet, dass alles in bester Ordnung sei. Gordon Brown bescheinigte vor seinem Amtsantritt im letzten Jahr dem Finanzplatz London noch eine goldene Zukunft. Unvergessen auch die Bundesregierung, die nach der Lehman Brothers -Pleite noch der Meinung war, das ginge sie alles nichts an. Selbst die USA, die zwar rasch aus dem Fehler, die Lehman Brüder in die Insolvenz gezogen haben zu lassen, gelernt haben, waren sich zu Anfang ganz und gar nicht der Auswirkungen der Krise an den Finanzmärkten bewusst. Doch ich wollte nicht über die Vergangenheit sprechen.
Sprechen wir also über die Zukunft welche von den Medien düster gezeichnet wird. Und wir erkennen, dass es wenig Sinn macht sich auf die Vordenker der aktuellen Berichterstattung zu verlassen. Lassen Sie uns stattdessen die tatsächlichen Vorgänge an den Märkten beobachten und selbst eine Analyse vornehmen.
Worin besteht gegenwärtig tatsächlich das größte Problem?
Die westlichen Industrienationen befinden sich in einer Rezession. So viel ist klar! Die USA und Großbritannien fürchten allerdings noch viel Gravierenderes, wie eine Ausweitung zu einer Depression.
Um dies zu verhindern werden weltweit Konjunkturprogramme für das kommende Jahr aufgelegt. Beispielhaft geht seit Beginn der Krise ausgerechnet China mit starkem Handlungsbewusstsein an die Sache heran. Als erstes Land hat China durch eine effektive Ausweitung des Interbankenmarkts für die Kreditgarantie der Großbetriebe Sorge getragen. Auflagen an die Banken die Kreditkonditionen für mittelständische Betriebe zu verbessern folgten ebenso wie die Bekanntgabe eines massiven Konjunkturpakets in Höhe von 586 Milliarden USD. Chinas Investitionen zielen dabei vor allem auf das Wachstum des Binnenmarkts und der Infrastruktur ab. Chinas Aktienmarkt hat dementsprechend bereits mit einem ersten Erholungstrend begonnen.
Es folgen die USA, die bereits mit Rettungspaketen, TARP, massiven Leitzinssenkungen und einer Ausweitung des FED-Balance-Sheets nicht nur ihre Staatsschulden massiv erhöht haben, sondern auch den Wert der US-Währung aufs Spiel setzen. Zudem kündigte der künftige US-Präsident Obama ein massives Konjunkturprogramm in Höhe von bis zu 1 Billion USD an. Auch in den USA setzt man nun vornehmlich auf das Infrastrukturwachstum.
All das gibt Anlass zur Hoffnung, doch noch zeigen weder der US-amerikanische noch die europäischen Aktienmärkte Anzeichen von Stabilität.
Was also ist das Problem?
Wenn sich der Liquiditätsknoten löst..
Das größte Problem im Moment ist der Liquiditätsknoten
Ich nenne es den Knoten in den Kreditmärkten. Obwohl Unmengen an billigem Geld von den Zentralbanken zur Verfügung gestellt werden, fließt der Liquiditätsstrom noch immer nicht. Der Interbankenmarkt wird noch immer faktisch durch die Zentralbanken garantiert. Noch immer sitzt das Misstrauen tief.
Eine hohe Risikoaversion hat sich breit gemacht. Die Märkte sind wie ausgetrocknet und über die anstehenden Feiertage werden wir wohl die illiquideste Periode des ganzen Jahres sehen.
Schlechter Zufluchtsort mit Blasencharakter: Schatzanleihen
Werfen wir doch noch einmal einen Blick zurück: schon das ganze Jahr über sind die Marktteilnehmer im Grunde auf der Flucht. Nur ihr Risikoappetit hat erst nach der Lehman-Pleite so dramatisch abgenommen. Zuvor waren sie noch in die Rohstoffmärkte geflüchtet - hatten die Preise für Öl und Gold massiv in die Höhe getrieben - um diese hernach panikartig wieder zu verlassen.
Und nun? Wo sind sie nun, die Marktteilnehmer die das Risiko scheuen wie der Vampir die Sonne? Sie steckten im USD, den sie jetzt wieder panikartig verlassen und sie stecken noch immer in US-Schatzanleihen.
Doch dies ist aberwitzig und ich kann die Entwicklung in diesem Markt nur als Blasenszenario beschreiben, wenn Investoren vor lauter Angst den Staat dafür bezahlen, damit der ihr Geld nimmt. Ja, die Renditen für US-Schatzanleihen mit dreimonatiger Laufzeit sind erst im Dezember auf unter Null gefallen. Und auch die Renditen für Schatzanleihen mit längerer Laufzeit haben zum Teil historisch tiefe Levels erreicht.
US-Schatzanleihen - ein schlechtes Geschäft also. Doch warum machen die Leute so etwas?
Darauf kann es nur eine Antwort geben: weil sie zutiefst verängstig sind und die Flucht in Staatsanleihen so etwas wie der letzte Ausweg ist bevor...
..ja, bevor...meine Meinung: bevor sie gezwungen werden, wieder umzudenken! Bevor sie gezwungen werden, wieder unter ihren Schreibtischen hervor zu kriechen und wieder ihrer Pflicht nach zu kommen! Bevor sie gezwungen werden, wieder Risiken auf sich zu nehmen! Bevor sie gezwungen werden das billige Geld, welches man ihnen zur Verfügung stellt, zu nutzen und den Liquiditätsknoten aufzulösen!
Und wieder sind wir bei der Liquidität angekommen. Diese ist das A und O auf dass es ankommt. Der Dreh- und Angelpunkt schlechthin. Sobald die Liquidität zurückkehrt, werden alle folgen und dann kann sich ein wahrer Liquiditätsstrom ergießen, der sogar Möglichkeiten für neue Boommärkte bis hin zu neuen Blasen bietet.
An dieser Stelle unterbreche ich den Ausblick für das Börsenjahr 2009, da der gesamte Text wieder einmal den Rahmen einer Daily-Ausgabe sprengt. Den restlichen Teil werde ich in der nächsten Ausgabe am 2. Januar veröffentlichen.
Lesen Sie dann meine Empfehlungen für Sie als Anleger für das Börsenjahr 2009!!
So long liebe Leser...somit verabschiede ich mich für dieses Jahr und wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins Neue Jahr, sowie ein erfolgreiches und glückliches Gesamtjahr 2009....
Ihre Miriam Kraus
Quelle:Rohstoff-Daily [enl-rd@enl.fid-newsletter.de]
Im Londoner Handel klettert der Future für Brent Crude (Juni-Kontrakt) derzeit gegenüber dem Vortag um 1,76 Dollar und notiert bei 51,87 Dollar je Barrel. Das leichte US-Öl WTI (Juni-Kontrakt) notiert hier bei 51,47 Dollar je Barrel 1,85 Dollar fester. Im Fokus standen neben zuletzt überwiegend positiven US-Konjunkturdaten die vor kurzem veröffentlichten Öllagerdaten für die vergangene Woche. Demnach wiesen die Rohöllagerbestände ein Plus von 3,9 Millionen Barrel aus. Bei den Mitteldestillaten wie Diesel wurde ein Anstieg von 2,7 Millionen Barrel bei den Lagerbeständen verzeichnet. Bei Benzin wurde ein Plus von 800.000 Barrel ausgewiesen.
Die Futures für Edelmetalle zeigen wiederum festere Tendenzen. Derzeit verteuert sich der Kurs für eine Feinunze Gold (Juni-Kontrakt) um 4,80 Dollar auf 911,40 Dollar. Die Feinunze Silber (Juli-Kontrakt) notiert momentan 17 Cents fester bei 12,95 Dollar. Gleichzeitig wird die Feinunze Platin (Juli-Kontrakt) bei derzeit 1.178,70 Dollar (+21,10 Dollar) gehandelt. Belebend wirkten sich vor allem Presseberichte aus, wonach China seine Goldreserven zuletzt deutlich aufgestockt hat.
Bei den Agrarrohstoffen sind wiederum uneinheitliche Notierungen zu verzeichnen. Der Zucker-Future (Mai-Kontrakt) tendiert aktuell bei 14,10 Cents je Pfund 0,50 Cents fester. Der Future für Arabica-Kaffee (Mai-Kontrakt) notiert bei 119,35 Cents je Pfund 1,35 Cents fester. Kakao (Mai-Kontrakt) wird bei 2.444 Dollar je Tonne 16 Dollar leichter gehandelt. Der Mais-Future (Mai-Kontrakt) notiert derzeit 1,5 Cents leichter bei 388,5 Cents je Scheffel. Bei Chicago-Weizen steigt der Preis für einen Mai-Kontrakt um 1,25 Cents auf 542,0 Cents je Scheffel. Bei Sojabohnen notiert der Mai-Kontrakt bei 1.039,3 Cents je Scheffel 7,25 Cents fester.
Quelle:http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/2722710.html
Zu kurz gedacht: Sparmaßnahmen bei der Exploration werden Rohstoffpreise explodieren lassen Kurzfristig gedacht und vor allem für das einzelne Unternehmen mag es ja Sinn machen, in der Krise an der Exploration zu sparen. Mittel- und langfristig aber erwarten Experten nun eine schwere Rohstoffknappheit. | ||
Die Kosten müssen runter: das war branchenweit die Reaktion der Minenunternehmen auf die Wirtschaftskrise und den Verfall der Rohstoffpreise. Vor allem die Explorationsausgaben und Aktivitäten wurden herunter gefahren – was, wenn die Weltwirtschaft wieder in Schwung kommt, die Rohstoffpreise geradezu explodieren lassen sollte, erklären die Experten von Ernst & Young. Fast die gesamte Bergbauindustrie habe mit dem gleichen Reflex reagiert und die Exploration – also die Suche nach neuen Lagerstätten – gesenkt. Die Branchenriesen wollten ihre kostbaren Barreserven für in ihren Augen dringendere Anliegen einsetzen, die mittelgroßen Firmen hätten zu kämpfen, um ihre Minen in Betrieb zu halten, für die Entwickler sei es schwierig ihre Projekte am Laufen zu halten und die Junior-Explorer scheinen zum großen Teil ganz aufgegeben zu haben, so die Analysten. Aber nicht nur die Minenunternehmen, auch die Anleger würden wenig Interesse daran zeigen, zusätzliche Risiken einzugehen. Kurzfristig mache das durchaus Sinn, so die Analysten, aber auf der anderen Seite könne man jetzt schon das unvermeidliche Wetteifern um dann knappe Ressourcen vorhersehen, wenn die Weltwirtschaft wieder Fahrt aufnimmt. Die Entwicklungs-Pipeline werde bald kaum noch neue Projekte enthalten und die steigende Nachfrage der sich erholenden Wirtschfaten Druck auf das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ausüben. Auch in früheren Rezessionen hätten die Metallvorräte die Nachfrage nur kurzfristig übertroffen, erklärte Ernst & Young weiter. Da auch bereits bestehende und produzierende Minen häufig mit fallendem Metallgehalten zu kämpfen hätten und es immer länger dauere, neue Projekte bis zur Produktion zu bringen, sei es sehr Wahrscheinlich, dass bei vielen Mineralien und Metallen eine schwere Angebotsverknappung entstehen werde, was wiederum die Rohstoffpreise auf neue Höhen treiben werde, so Ernst & Young. |
07:12 05.06.09
Quelle: http://www.rohstoff-trader.de
Gold ist derzeit wieder gefragt. In den zurückliegenden Wochen „marschierte“ das „Metall der Könige“ ohne nennenswerte Rücksetzer gen Norden und schickt sich zur Stunde an, die „magische Marke“ von 1.000 US-Dollar je Feinunze zurückzuerobern. Und die Chancen, dass das „gelbe Metall“ bereits in absehbarer Zeit neue historische Höchststände markiert, stehen gar nicht so schlecht.
Nachfrageschub aus dem Investmentbereich
Hierauf deutet zum einen die unverändert starke Nachfrage hin. Am 20. Mai gab das World Gold Council bekannt, dass der weltweite Bedarf im ersten Quartal des laufenden Jahres um satte 38 Prozent angezogen hat. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie ein gewaltiger Zuwachs aus dem Investmentbereich, der den leichten Rückgang seitens der Schmuckindustrie locker überkompensierte. Vor dem Hintergrund des nicht gerade niedrigen Preisniveaus im genannten Zeitraum ist diese Entwicklung außerordentlich bemerkenswert.
Dollar-Schwäche als Kurstreiber
Der neuerliche „Goldrausch“ unter den Anlegern hat seine primäre Ursache sicherlich in der zuletzt wieder deutlichen Abwertung des US-Dollars, insbesondere gegenüber dem Euro. Mussten Ende 2008 gerade einmal 1,25 US-Dollar für einen Euro auf den „Tisch des Hauses“ gelegt werden, sind es zur Stunde bereits wieder knapp 1,43 US-Dollar. Offenbar sorgen sich immer mehr Investoren, dass das historische Banken-Rettungspaket sowie die Hilfe für den mittlerweile unter Gläubigerschutz stehenden Autokonzern General Motors die ohnehin angespannte Haushaltslage zum kollabieren bringt. So weit wird es vermutlich zwar nicht kommen. Auf der anderen Seite kann jedoch kein ernsthafter Zweifel daran bestehen, dass die US-Regierung ein gesteigertes Interesse an einer hohen Inflation und einer damit einhergehenden weiteren Abschwächung des „Greenbacks“ hat. Anders lässt sich die Lage wohl kaum noch in den Griff bekommen und zudem hilft ein schwacher Dollar der amerikanischen Exportindustrie. Insofern halten wir es für sehr wahrscheinlich, dass der Kurstreiber US-Dollar uns bis auf weiteres erhalten bleibt und den Goldpreis weiter „anschiebt“.
Keine nennenswerte Steigerung der Minen-Produktion
Dem signifikanten Nachfrage-Wachstum steht nach wie vor eine im Wesentlichen stagnierende Minen-Produktion gegenüber. Die Expertenschätzungen hinsichtlich des 2009er-Outputs bewegen sich zwischen minus fünf und plus drei Prozent. Wir selbst erwarten – wenn überhaupt – nur ein Miniplus von vielleicht einem Prozent, wobei wir uns allerdings auch einen nochmaligen Rückgang in einer ähnlichen Größenordnung problemlos vorstellen können. Wie dem auch sei: In jedem Fall wird die Minen-Produktion nicht in der Lage sein, den anhaltenden Nachfrageschub zu befriedigen. Unterm Strich bleibt damit festzuhalten, dass die Angebot-Nachfrage-Situation angespannt bleiben wird.
Notenbanken als „Gefahrenquelle“
Die einzige wirklich ernst zu nehmende Gefahrenquelle für den Goldpreis sind die Notenbanken. In den letzten Jahren schützte ein Abkommen, dass nicht mehr als 500 Tonnen pro Jahr aus den Beständen veräußert werden den Markt. Diese Übereinkunft endet jedoch im September dieses Jahres. Dann ist zumindest nicht auszuschließen, dass der politische Druck in Staaten wie den USA oder Deutschland in Anbetracht der maroden Staatsfinanzen so groß wird, dass sich die Banker zu Verkäufen in größerem Umfang durchringen. Ob dann die Kauflust anderer Zentralbanken wie beispielsweise in China oder Russland ausreicht, um die Notierungen zu stabilisieren, muss man abwarten. Dahingehende Zweifel scheinen aber zumindest angebracht. Auf längere Sicht kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass die Notierungen des „gelben Metalls“ wieder merklich zurückkommen. Kurzfristig hingegen sehen wir bei Gold wenigstens moderates Aufwärtspotenzial.
Charttechnisch absolut stark
Diese Einschätzung wird auch durch die sehr starke technische Situation gestützt. Seit November vergangenen Jahres bewegt sich das „Metall der Könige“ in einem intakten Aufwärtstrend. Sowohl der MACD als auch die Stochastik generieren ein unübersehbares Kaufsignal und auch der RSI bewegt sich mit 75 klar im „bullischen“ Terrain, wobei aber gleichzeitig eine gewisse überkaufte Situation angezeigt wird. Entscheidend dürfte zunächst einmal sein, ob der zentrale Widerstand bei knapp über 1.000 US-Dollar „geknackt“ werden kann, wovon wir ausgehen. Dadurch käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal, welches neue Akteure anlocken sollte. Auch wenn Rücksetzer bis zur Unterstützung bei 950 US-Dollar nicht ausgeschlossen werden können, ist Gold unter technischen Gesichtspunkten ein glasklarer Long-Kandidat.
Erfolgreiche Rohstoff-Trades wünscht
Ihre
Rohstoff-Trader-Redaktion
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Trotz steigender Aktienkurse und einer Beruhigung der Finanzkrise ist die Krisenwährung Gold auf dem besten Weg, neue Höchststände zu erreichen.
Hamburg. Gestern kletterte der Goldpreis erstmals seit Februar 2009 über die Marke von 1000 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Beim Nachmittagsfixing in London wurde ein Preis von 1000,75 Dollar festgestellt, nach 1004,50 Dollar am Vormittag. "Der Markt will jetzt das historische Hoch vom März 2008 knacken, als eine Feinunze 1030 Dollar kostete", sagt Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg.
Das habe auch viele Spekulanten angelockt, die jetzt auf einen weiteren Preisanstieg setzen. Wenn die Kaufwelle der Investoren anhält, rechnet Jochen Hitzfeld, Rohstoffexperte bei Unicredit, bis Ende 2010 mit einem Goldpreis von 1400 Dollar je Feinunze.
Seit Jahresanfang legte das Edelmetall um rund 14 Prozent zu, Euro-Anleger profitierten nur zu elf Prozent und damit nur geringfügig mehr als Aktienanleger, denn der Deutsche Aktienindex (DAX) legte in diesem Zeitraum um rund zehn Prozent zu.
Aus Sicht der Experten gibt es eine ganze Reihe von Ursachen für den Preisanstieg des Edelmetalls. "Der Dollar neigt zur Schwäche, das stärkt traditionell Gold", sagt Schallenberger. Über die Schwäche der amerikanischen Währung sorgen sich vor allem die Anleger in Asien, denn der Dollar ist ihr bevorzugtes Wertaufbewahrungsmittel. China verfügt über Devisenreserven von zwei Billionen Dollar. Erst kürzlich hat die Regierung ihre Bürger offen dazu aufgefordert, Gold und Silber zu kaufen. Im Staatsfernsehen wird dafür geworben wie für Waschpulver.
Da für solche Käufe die Landeswährung in Dollar getauscht werden müsste, könnte China seine Dollar-Reserven reduzieren. Auch die chinesische Zentralbank hat ihre Goldbestände um 454 Tonnen auf 1054 Tonnen aufgestockt. Mit 1,8 Prozent an den chinesischen Währungsreserven ist der Anteil des Goldes aber immer noch sehr gering. Experten gehen davon aus, dass China Rückschläge beim Goldpreis zu Käufen nutzt. Russland will den Anteil von Gold an den Währungsreserven von vier auf zehn Prozent erhöhen.
In Europa und den USA sorgen sich die Anleger um die Folgen der milliardenschweren Konjunktur- und Rettungspakete. Die Anleger fürchten wegen der enormen Geldmengenausweitung der Notenbanken eine hohe Inflation. So erwartet der frühere US-Notenbankchef Alan Greenspan zweistellige Inflationsraten in den USA. Gold gilt als Inflationsschutz und Ersatzwährung. In den Jahren mit hoher Inflation ist es im Schnitt um 15 Prozent gestiegen - nach Abzug der Inflationsrate. "Die Nachfrage nach Gold hat seit dem Ende der Feriensaison wieder deutlich zugenommen", sagt Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg.
Das bestätigt auch Goldexperte Martin Siegel, der die Internet-Edelmetallhandelsplattform Westgold betreibt. "Wenn die Nachfrage jetzt so anhält, könnte es schon in einer Woche zu Lieferengpässen bei Münzen und Barren kommen", sagt er. Für den jüngsten Preisschub macht er aber die Investmentbanken verantwortlich. Sie würden mit Blick auf die Inflationsgefahren in Sachwerte, also auch in Gold, investieren.
Auch von der Jahreszeit passt der Preisanstieg: In den letzten 20 Jahren kletterte die Feinunze im September im Durchschnitt jeweils um 2,9 Prozent. Denn die Nachfrage nach physischem Gold in der Schmuckindustrie ist im September und Oktober traditionell am größten. In Indien beginnt die Hochzeitssaison, in der viel Goldschmuck verschenkt wird. Schmuckhersteller decken sich ein, um rechtzeitig für die weihnachtliche Einkaufssaison in den USA gerüstet zu sein.
Doch wie hoch die Nachfrage in diesem Marktsegment in diesem Jahr ausfallen wird, ist noch offen. Die US-Bürger sparen massiv, seit die Immobilienpreise fallen. Goldschmuck wird deshalb nicht mehr an erster Stelle auf dem Wunschzettel stehen. Auch an Indien geht die Finanzkrise nicht spurlos vorüber: Während der weltgrößte Goldnachfrager im vergangenen Jahr noch 675 Tonnen des Edelmetalls importierte, wird in diesem Jahr nur noch mit 250 Tonnen gerechnet.
Quelle: abendblatt, 09.09.2009
Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Den vierten Tag in Folge ist der Kupferpreis an der London Metal Exchange (LME) gestiegen und verzeichnet damit die längste positive Entwicklung seit mehr als einem Monat. Vor allem stärker als erwartet ausgefallene deutsche Exporte und ein explosionsartiger Anstieg der Autoverkäufe im Reich der Mitte werden als Zeichen interpretiert, dass sich die Weltwirtschaft weiter erholt – und damit wieder mehr Kupfer gebraucht wird.
Wie heute bekannt wurden, stiegen die deutschen Exporte im Juli zum dritten Mal in Folge an. Mit 2,3 Prozent fiel die Steigerung zudem stärker aus, als von Experten erwartet wurde. Deutschland verbraucht nach den USA und China das meiste Kupfer weltweit. Aus dem Reich der Mitte wurde gemeldet, dass dort im August 90,2 Prozent mehr Automobile verkauft wurden als im gleichen Monat 2008.
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